Liga ASOBAL
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Voller Name | Liga Sacyr ASOBAL |
Aktuelle Saison | 2022/23 |
Sportart | Handball |
Verband | RFEBM |
Ligagründung | 1959 |
Mannschaften | 16 |
Titelträger | FC Barcelona |
Rekordmeister | FC Barcelona (29) |
Rekordspieler | José Javier Hombrados (714)[1] |
Rekordschütze | Juanín García (2684)[2] |
TV-Partner | LaLigaSportsTV |
Website | asobal.es |
Qualifikation zu | EHF Champions League EHF European League |
↓ División de Honor Plata (II)
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Die Liga Asobal (Eigenschreibweise ASOBAL) ist die höchste Spielklasse im spanischen Handball. In ihr wird nach den Regeln der EHF gespielt; an ihr nehmen derzeit 16 Teams teil. In einem Ligasystem werden der spanische Meister, die Absteiger und die Teilnehmer an den Europapokalwettbewerben ausgespielt.
Rekordmeister ist der FC Barcelona.
Geschichte
Die höchste spanische Spielklasse in dieser Form wurde 1959 gegründet, damals noch unter dem Namen División de Honor (zu deutsch: „Ehrendivision“). Vorher existierte bereits als höchste Division die Primera División Nacional, in der aber eher nach Pokalregeln gespielt wurde. 1990 wurde die División de Honor in Liga Asobal umbenannt. Asobal steht für Asociación de Clubes Españoles de Balonmano (zu deutsch: „Verband der spanischen Handballclubs“). Namenssponsor ist seit Februar 2020 das Bauunternehmen Sacyr.[3]
Im Juli 2022 wurde die Liga Asobal von der spanischen Directiva del Consejo Superior de Deportes zur Profiliga bestimmt.[4]
Regeln
Jedes Team spielt zweimal gegen jedes andere Team, einmal daheim, einmal auswärts. Folglich hat die Liga Asobal 30 Spieltage. Nachdem 15 Spieltage absolviert sind, findet eine Winterpause statt (in der für gewöhnlich Welt- oder Europameisterschaften stattfinden).
Für einen Sieg erhält ein Team zwei Punkte und für ein Unentschieden einen Punkt. Meister ist nach Ablauf aller Spieltage das Team, das die meisten Punkte erspielt hat; bei Punktgleichheit zwischen zwei Teams das Team, das den direkten Vergleich gewonnen hat bzw. bei Punktgleichheit zwischen mehr als zwei Teams oder einem Unentschieden im direkten Vergleich das Team, das das bessere Torverhältnis hat.
Meister
Alle Abschlussergebnisse
Meister
- 29 Titel – FC Barcelona – 1969, 1973, 1980, 1982, 1986, 1988, 1989, 1990, 1991, 1992, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2003, 2006, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022
- 13 Titel – BM Granollers – 1956, 1957, 1958,1959, 1960, 1961, 1966, 1967, 1968, 1970, 1971, 1972, 1974
- 11 Titel – BM Atlético de Madrid – 1952, 1954, 1962, 1963, 1964, 1965, 1979, 1981, 1983, 1984, 1985
- 5 Titel – BM Ciudad Real – 2004, 2007, 2008, 2009, 2010
- 4 Titel – Club Balonmano Alicante – 1975, 1976, 1977, 1978
- 2 Titel – CB Cantabria Santander – 1993, 1994
- 2 Titel – SDC San Antonio – 2002, 2005
- 2 Titel – Bidasoa Irún – 1987, 1995
- 1 Titel – Ademar León – 2001
- 1 Titel – Real Madrid – 1953
- 1 Titel – CD Sabadell – 1955
Anzahl | Verein | Ort | Autonome Gemeinschaft | erster Titel |
letzter Titel |
Ligazugehörigkeit aktuell (2022) |
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29 | FC Barcelona | Barcelona | Katalonien | 1969 | 2022 | Liga Asobal |
13 | BM Granollers | Granollers | Katalonien | 1956 | 1974 | Liga Asobal |
11 | BM Atlético de Madrid | Madrid | Madrid | 1952 | 1985 | zurückgezogen (2013) |
5 | BM Ciudad Real | Ciudad Real | Kastilien-La Mancha | 2004 | 2010 | zurückgezogen (2013) |
4 | Club Balonmano Alicante | Alicante | Valencia | 1975 | 1978 | zurückgezogen (1993) |
2 | CB Cantabria Santander | Santander | Kantabrien | 1993 | 1994 | aufgelöst (2008) |
2 | Portland San Antonio | Pamplona | Navarra | 2002 | 2005 | aufgelöst (2013) |
2 | Bidasoa Irún | Irun | Baskenland | 1987 | 1995 | Liga Asobal |
1 | Ademar León | León | Kastilien und León | 2001 | 2001 | Liga Asobal |
1 | Real Madrid | Madrid | Madrid | 1953 | 1953 | aufgelöst (1959) |
1 | CD Sabadell | Sabadell | Katalonien | 1955 | 1955 | Primera Nacional |
Internationale Bedeutung und subjektiver Vergleich mit der deutschen Liga
Zusammen mit der deutschen 1. Handball-Bundesliga galt die Liga Asobal jahrelang als stärkste Handballliga der Welt. Dabei gab es einen deutlichen Leistungsunterschied zwischen Europapokalteilnehmern und den übrigen Teams: Während die Europapokalteilnehmer zur Weltspitze gehörten und den deutschen Topteams zumindest ebenbürtig waren, waren die unteren spanischen Mannschaften meist weiter von der Spitze entfernt als die entsprechenden deutschen Mannschaften. Bedingt durch die Wirtschaftskrise ab 2008 hatten viele spanische Vereine große finanzielle Probleme. In der Folge zogen sich ehemalige Europapokalgewinner wie SDC San Antonio (2012), BM Ciudad Real (Lizenz 2011 an Atlético Madrid) und BM Valladolid (2014) komplett zurück. Vor der Saison 2013/14 meldete auch Atlético Madrid seine Mannschaft ab.
So dominiert Barcelona seit 2013 ohne nennenswerte Konkurrenz die Liga und mit einem durchschnittlichen Torverhältnis von etwa +10–15 pro Spiel. Zwischen 2010 und 2022 verlor Barcelona nur fünf Spiele, eines davon nachträglich,[5] und spielte dreimal Unentschieden. In fünf Spielzeiten blieb man gar ohne Punktverlust.
Der Zuschauerzuspruch ist in Spanien bei weitem nicht so hoch wie in Deutschland, ein Grund für manche Topspieler, nicht in der Liga Asobal zu spielen (so beispielsweise Lars Krogh Jeppesen bei seinem Wechsel vom FC Barcelona zum THW Kiel[6]). Die deutsche Handball-Bundesliga gilt aber auch als physisch anstrengender und unfairer, für andere Topspieler (wie z. B. Ivano Balić[7] oder Nenad Peruničić[8]) ein Grund, gerade in Spanien zu spielen und zu bleiben. Balić hat sich allerdings in der Saison 2013/14 der Herausforderung Bundesliga gestellt und bei der HSG Wetzlar angeheuert. In den letzten Jahren verlassen zunehmend spanische Spieler die Liga und heuern in Frankreich, Deutschland, Polen, Ungarn oder Portugal an. Erst zum Karriereende kehren sie, wie z. B. Julen Aguinagalde oder Antonio García, nach Spanien zurück.
Außerdem wird in der Liga Asobal stärker auf die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Spieler und weniger auf Taktik und Kollektiv gesetzt,[9] was besonders südosteuropäischen Spielern, die nach der traditionellen jugoslawischen Schule ausgebildet worden sind, gelegen kommt; skandinavische Spieler, in deren Ausbildung eben mehr Wert auf mannschaftliche Geschlossenheit gelegt wurde, kommen mit dieser Spielweise eher weniger zurecht.
In der EHF Champions League dominierten zwischen 1991 und 2001 mit neun von elf möglichen Titeln spanische Vereine (Barcelona, Teka Santander, Bidasoa Irun, San Antonio). Zwischen 2002 und 2022 waren beide Ligen ungefähr gleich erfolgreich, in den vergangenen Jahren gewannen spanische Teams neun- und deutsche Teams achtmal den Titel. Der zweithöchste europäische Wettbewerb hingegen, der EHF-Pokal, wurde seit Einführung zur Saison 1993/94 viermal von spanischen Teams, zuletzt durch Barcelona 2002/03, und 21-mal von deutschen Teams gewonnen (Stand: Ende der Saison 2021/22).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Asobal-Rekordtorjäger kündigt Karriereende an. In: handball-world.news. 17. Mai 2019, abgerufen am 17. Mai 2019.
- ↑ La Liga ASOBAL 2018/2019 baja el telón en una jornada de emotivas despedidas. In: asobal.es. 25. Mai 2019, abgerufen am 25. August 2019 (spanisch).
- ↑ Sacyr raises its game supporting spanish handball, becoming title sponsor of the Sacyr Asobal League. In: www.sacyr.com. Abgerufen am 26. Juni 2022 (englisch).
- ↑ asobal.es, „La Liga ASOBAL cumple su anhelo de ser Liga Profesional“, 7. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022
- ↑ El Barça pierde su partido ante el Torrelavega por alineación indebida. In: as.com. Abgerufen am 26. Juni 2022 (spanisch).
- ↑ archiv.thw-handball.de: Jeppesen über seinen Wechsel zum THW Kiel
- ↑ Balić über ein Engagement in der deutschen Liga
- ↑ archiv.thw-handball.de: Peruničić über eine Rückkehr in die Bundesliga
- ↑ Spanische Liga: Die neue Erfahrung des Alexander Buchmann. In: Archiv.SG-Flensburg-Handewitt.de. 2006, abgerufen am 16. Oktober 2019.