Lisiguangit

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Lisiguangit
Allgemeines und Klassifikation
Andere Namen

IMA 2007-003

Chemische Formel CuPtBiS3
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nr. nach Strunz
und nach Dana
2.GA.25
03.04.04.04
Kristallographische Daten
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol rhombisch-disphenoidisch 222[1]
Raumgruppe [2]
Gitterparameter a = 7,7152 Å; b = 12,838 Å; c = 4,9248 Å[2][1]
Formeleinheiten Z = 4[2][1]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2,5 (VHN25 = 46,7 bis 49,8 kg/mm2)[3]
Dichte (g/cm3) berechnet: 7,42[3]
Spaltbarkeit vollkommen nach {010}, deutlich nach {001}, sichtbar nach {100}[3]
Bruch; Tenazität spröde
Farbe bleigrau[1]
Strichfarbe schwarz[1]
Transparenz undurchsichtig[1]
Glanz Metallglanz[1]

Lisiguangit (chin.

李四光矿

,

Lisiguangkuang

) ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuPtBiS3 und stellt damit das Platin-Analogon des Mückeit (CuNiBiS3) dar.

Lisiguangit entwickelt kleine, idiomorphe, tafelige bzw. lamellare Kristallen bis etwa 2 mm Länge und 0,5 mm Breite[3] von bleigrauer Farbe bei schwarzer Strichfarbe gefunden werden. Unter polarisiertem, reflektiertem Licht erscheint Lisiguangit dagegen Hellweiß mit einem Stich ins Gelbliche.[3]

Etymologie und Geschichte

Lisinguanit wurde zuerst von Yu Zuxiang im Yan Shan im Kreis Luanping der bezirksfreien Stadt Chengde in der nordchinesischen Provinz Hebei entdeckt, beschrieben und nach dem chinesischen Minister für Geologie Li Siguang (1889–1971) benannt.

Bei der „Commission on new Minerals, Nomenclature and Classification“ (CNMNC) der International Mineralogical Association (IMA) ist das Mineral unter der Nummer IMA2007-003 registriert.[4]

Klassifikation

Da der Lisiguangit erst 2007 als eigenständiges Mineral anerkannt wurde, ist er in der seit 2001 veralteten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) nicht aufgeführt.

Die auch von der IMA verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Lisiguangit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze (Sulfide, Selenide, Telluride, Arsenide, Antimonide, Bismutide, Sulfarsenite, Sulfantimonite, Sulfbismuthite)“ und dort in die Abteilung der „Sulfoarsenide, Sulfoantimonide, Sulfobismuthide“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Verknüpfungsart des Sulfidkomplexes und dem Vorhandensein von zusätzlichem Schwefel, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Insel-Sulfarsenide (Neso-Sulfarsenide) usw., ohne zusätzlichen Schwefel (S)“ zu finden ist, wo es zusammen mit Lapieit, Malyshevit und Mückeit die unbenannte Gruppe 2.GA.25 bildet.

Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Lisiguangit ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfosalze“. Hier ist er, ebenfalls zusammen mit Lapieit, Malyshevit und Mückeit, Mitglied der „Lapieitgruppe“ mit der System-Nr. 03.04.04 innerhalb der Unterabteilung der „Sulfosalze mit dem Verhältnis 3 > z/y und der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle

Bildung und Fundorte

Lisiguangit konnte bis jetzt nur an seiner Typlokalität, der Region von Chengde, nachgewiesen werden[5]. Es wird in kontaktmetamorphen Gesteinen[3] in tieferen Teilen des Kupfererzvorkommens von Sandaogou gefunden, wo Platin in zehnfach größerer Konzentration vorkommt als in den höheren Teilen der Lagerstätte. Lisiguangit tritt hier in Paragenese mit Bornit, Chalkopyrit, Carrollit, Galenit, Molybdänit, Pyrit und Tenorit auf.[3]

Kristallstruktur

Lisinguanit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe P212121 (Raumgruppen-Nr. 19)Vorlage:Raumgruppe/19 mit den Gitterparametern a = 7,7152 Å; b = 12,838 Å und c = 4,9248 Å[6] sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].

Siehe auch

Einzelnachweise

Weblinks