Lohr (Insingen)
Lohr Gemeinde Insingen Koordinaten: 49° 19′ 41″ N, 10° 10′ 7″ O
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Höhe: | 386 m ü. NHN |
Einwohner: | 248 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91610 |
Vorwahl: | 09861 |
Lohr ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Insingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Das Kirchdorf liegt am Lohrbach, einem linken Zufluss der Tauber. Im Südosten erhebt sich die bewaldete Anhöhe Reinhardsberg (438 m ü. NHN), 1 km nordöstlich der Haarbuck. Die Staatsstraße 2419 führt nach Rothenburg ob der Tauber (4,5 km nördlich) bzw. nach Insingen (3 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Bockenfeld zur Kreisstraße AN 33 (2 km östlich) bzw. zur Staatsstraße 1040 (1,6 km westlich).[2]
Geschichte
1381 wurde das Dorf mit dem Schloss (Burg Lohr) zerstört. Unter Führung des französischen Generals Ezéchiel de Mélac sollen im November 1688 französische Mordbrenner 28 Häuser angezündet und einen Schaden von 7909 Gulden angerichtet haben.
1801 gab es 24 Haushalte, von denen 16 der Reichsstadt Rothenburg, 7 Brandenburg-Ansbach und 1 dem Ansbacher Eigenherrn Seefried untertan waren.[3]
Mit dem Gemeindeedikt wurde der Steuerdistrikt Lohr gebildet, zu dem Bettenfeld, Burgstall, Herrnwinden, Hollermühle, Lohrbach, Mittelmühle und Obermühle gehörten. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Lohr, zu der der Leuzhof gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Rothenburg zugeordnet.[4] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,329 km².[5] Mit der Gebietsreform wurde Lohr am 1. Mai 1978 nach Insingen eingemeindet.[6]
Baudenkmäler
- Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Egydius: neuromanische Saalkirche mit Ostturm, 1854/57; mit Ausstattung
- Friedhof: ummauerte Anlage, 1904; mit Grabsteinen
- Rothenburger Straße 8: ehemaliges Pfarrhaus, Halbwalmdachbau, Fachwerkobergeschoss, 18. Jahrhundert
- Rothenburger Straße 10: Gasthof zum Roß, zweigeschossiger, verputzter Fachwerkbau, Satteldach mit Schopfwalm, 18. Jahrhundert
- Rothenburger Straße 11: ehemaliges Pfarrhaus, zweigeschossiger verputzter Krüppelwalmdachbau, 1834.
- Rothenburger Straße 14: Lehrerwohnhaus, ehemalige Schule, zweigeschossiger, verputzter Walmdachbau, Mitte 19. Jahrhundert
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Lohr
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 247 | 243 | 270 | 251 | 257 | 239 | 261 | 253 | 240 | 247 | 256 | 258 | 254 | 266 | 277 | 260 | 271 | 273 | 248 | 414 | 392 | 361 | 263 | 251 |
Häuser[7] | 40 | 44 | 40 | 43 | 46 | 46 | 49 | 53 | ||||||||||||||||
Quelle | [8] | [9] | [10] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [10] | [10] | [17] | [10] | [10] | [10] | [18] | [10] | [10] | [10] | [19] | [10] | [5] | [20] |
Gemeindeteil Lohr
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 232 | 227 | 237 | 241 | 229 | 231 | 249 | 341 | 244 | 235 | 248 |
Häuser[7] | 38 | 42 | 41 | 43 | 43 | 46 | 50 | 57 | |||
Quelle | [8] | [9] | [11] | [13] | [16] | [17] | [18] | [19] | [5] | [20] | [1] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Lohr. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 392–393 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Lohr. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 496 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 68–70.
- Gottfried Stieber: Lohr. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 573–574 (Digitalisat).
Weblinks
- Lohr in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. November 2021.
- Lohr in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. September 2019.
- Lohr im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 328 (Digitalisat).
- ↑ Lohr im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 392f.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 815 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 706.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 56 (Digitalisat). Für die Gemeinde Lohr zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Leuzenhof (S. 54).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 225 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i j k Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1239, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 195 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1174 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1245 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1285 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1112 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).