Louise Lawler

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Louise Lawler im Museum Ludwig, Köln (2012)

Louise A. Lawler (* 1947 in Bronxville, New York, Vereinigte Staaten) ist eine US-amerikanische Künstlerin.

Leben und Werk

Ihr Studium an der Cornell-Universität beendete sie 1969 mit einem Bachelor of Fine Arts.[1]

Louise Lawler arbeitet mit Fotografien, Materialbildern und Installationen. Bei ihrer Vorgehensweise zeigt sie unterschiedliche Kunstwerke an verschiedenen Orten und mit unterschiedlichen Funktionen. Hierfür verfolgt sie die Laufbahn der verkauften Kunstwerke ihrer Ausstellungen zu ihrem neuen Aufenthaltsort, nachdem diese das Atelier verlassen haben, bis hin zur Präsentation in Museen, Privat- oder Firmensammlungen.[2] Dabei hält sie den jeweils neuen Platz der Werke durch ihre Fotografien fest.[3]

Sie fotografierte Kunstwerke in den Wohnzimmern von Kunstsammlern und in Museen in situ, also mit ihrer jeweiligen Umgebung. Damit zeigt sie, in welchem Kontext Kunst rezipiert und wie sie in Räumen inszeniert wird.

Allerdings ist sie beim Fotografieren nicht auf eine exakte und perfekte Wiedergabe, der von ihr fotografierten Kunstwerke aus. Im Gegenteil liegt ihr Interesse an einer einzigartigen Atmosphäre ihrer Bilder, in welchen sie die Veränderungen erforscht, die durch die verschiedenen Präsentationsorte entstehen. [4] Dabei wird der Betrachter auf den umgebenden Kontext, die Produktion und die Präsentation der Werke aufmerksam gemacht.[5]

Die erste umfassende Werkschau der Künstlerin zeigte 2013/14 das Museum Ludwig und bespielte dafür das gesamte Haus.

Lawler wurde 2019 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Sie lebt und arbeitet in New York.

Appropriation Art

Louise Lawler ist eine Fotografin, die der Appropriation Art zugeordnet wird: Der Begriff stammt aus dem lateinischen Sprachgebrauch „appropriare“ und bedeutet übersetzt „zu eigen machen“. Somit ist es die Kunst der Aneignung fremder (Kunst)werke. Im künstlerischen Bereich schließt die Appropriation Art jede Vorgehensweise ein, bei der Künstler mit Absicht fremdes Gut als Bestandteil ihrer eigenen Produktionen verwenden.[6]

Ausstellungen

Bücher

Deutsch

  • Douglas Crimp, Über die Ruinen des Museums. Das Museum, die Fotografie und die Postmoderne, mit Fotos von Louise Lawler, Verlag der Kunst Dresden, 1996, ISBN 3-364-00328-9
  • Louise Lawler and Others, Hatje Cantz Verlag, 2004, ISBN 3-7757-1420-0

Englisch

  • Louise Lawler: Twice Untitled and Other Pictures (looking back). The MIT Press, 2006, ISBN 0-262-62206-8.

Literatur

  • Philipp Kaiser: Louise Lawler and Others (Ausstellungskatalog Museum für Gegenwartskunst Basel), Basel, 2004, ISBN 3-720401537
  • Dietmar Elger, Thomas Weski: Louise Lawler for Sale, Ostfildern, 1994, ISBN 3-89322-269-3
  • Hedwig Saxenhuber (Hrsg.): A spot on the wall, (Ausstellungskatalog Kunstverein München), Köln, 1998, ISBN 3-89611-041-1
  • Johannes Meinhardt: Louise Lawler: An Arrangement of Pictures, New York, 2000, ISBN 2-843-23211-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Louise Lawler and others. Hatje Cantz Verlag ;Kunstmuseum Basel, 2004, ISBN 3-7757-1420-0.
  2. Elger, Dietmar, Weski, Thomas: For sale. Cantz Verlag, 1994, ISBN 3-89322-269-3.
  3. Kaiser,Philipp., Baker,George.: Louise Lawler and others. Hatje Cantz Verlag ;Kunstmuseum Basel, 2004, ISBN 3-7757-1420-0.
  4. Elger, Dietmar, Weski, Thomas: For sale. Cantz Verlag, 1994, ISBN 978-3-89322-269-8.
  5. Schaffner, Ingrid., Winzen, Matthias., Batchen, Geoffrey.: Deep storage : Arsenale der Erinnerung : Sammeln, Speichern, Archivieren in der Kunst / Herausgegeben von Ingrid Schaffner und Matthias Winzen ; mit Essays von Geoffrey Batchen ... [et al.] ; und Kurzbeiträgen von Hubertus Gassner ... [et al.] ; Eine Initiative des Siemens Kulturprogramms. Prestel, 1997, ISBN 3-7913-1847-0.
  6. Blume Huttenlauch, Anna.: Appropriation Art - Kunst an den Grenzen des Urheberrechts. Nomos, 2010, ISBN 978-3-8329-4838-2.