MV Agusta F4 750 S

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MV Agusta
2004 MV Agusta F4S evo03 750 01.jpg
F4 750 S / F4 750 S 1+1
Hersteller MV Agusta Motor S.p.A.
Produktionszeitraum 2000 bis 2004
Klasse Motorrad
Bauart Superbike
Motordaten
flüssigkeitsgekühlter Vierzylinder-Viertaktmotor-Reihenmotor, DOHC, 4 radial angeordnete Ventile pro Zylinder, Nasssumpfschmierung, elektronische Benzineinspritzung, Verdichtung 12:1
Hubraum (cm³) 749,4 cm³
Leistung (kW/PS) 93 kW/126 PS bei 12.500min−1 / Evo 02+03 =101 kW/137 PS bei 12.650 min−1
Drehmoment (N m) 74 / Evo 02+03 = 81,4 Nm bei 10.500 min−1
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 265 / Evo 02+03=285
Getriebe 6-Gang-Kassettengetriebe
Antrieb Kettenantrieb, O-Ring-Kette
Bremsen vorne Scheibenbremse 2 × 310 mm, 6-Kolben-Nissin-Festsättel/hinten Scheibenbremse 210 mm, 4-Kolben-Nissin-Festsattel
Radstand (mm) 1398
Maße (L × B × H, mm): 2026 × 685 × 1040
Sitzhöhe (cm) 79
Leergewicht (kg) 192 (trocken)
Nachfolgemodell F4 1000 S

Die F4 750 S ist ein Motorrad der Kategorie Superbikes des italienischen Herstellers MV Agusta.

1997 wurde mit der F4 750 Oro die „Wiedergeburt“ von MV Agusta gefeiert. Das auf 300 Stück limitierte Sondermodell wurde erstmals auf der Motorradmesse EICMA in Mailand 1997 vorgestellt und 1999 gebaut und verkauft.

Ab 2000 wurde das Modell F4 750 S gebaut, das S steht für Strada, dieses Modell sollte nun auf größere Stückzahlen kommen. Das Modell F4 750 S 1+1 oder auch F4 750 S Biposto, bot einen Sitzplatz für einen Beifahrer. Sie wurde 1999 vorgestellt und ab 2000 verkauft.

Das Design der F4 stammt von Massimo Tamburini, der bereits für Ducati die Ducati 916 konzipiert hat, welche in der Geschichte von Ducati als Meilenstein in der neuen Ära nach Fabio Taglioni gilt.

Ausstattung

Der Motor leistet als erstes Basismodell der F4-Serie 93 kW/126 PS und 74 Nm. Die ab 2002 erhältliche F4 750 S Evo 02 und 2003 die F4 750 S Evo 03 hatte 101 kW/137 PS und 81,4 Nm. Verantwortlich für die Motorenentwicklung war Andrea Goggi, welcher in Zusammenarbeit mit Ferrari die konzeptionelle Basis aus den Formel-1-Motoren von 1990 bis 1992 einbrachte, z. B. die radiale Anordnung der vier Ventile pro Zylinder. Ein weiteres Detail ist das Kassettengetriebe. Unter der Verantwortung von Massimo Parenti entstand die Neuentwicklung des Chassis.

Der Motor hängt in einem Gitterrohrrahmen und wird als tragendes Element verwendet. Das Fahrwerk hat eine speziell für MV Agusta von Showa entwickelte 49 mm-Upside-Down-Gabel mit unkonventionellen Gabelfüßen, einem Sachs-Federbein, einer CNC-gefrästen 6-Kolben- (vorne) und 4-Kolben-Bremsanlage (hinten) von Nissin. Im Gegensatz zur F4 750 Oro, die Marvin-Räder, Rahmenplatten, Einarmschwinge und die untere Gabelbrücke aus Magnesium hatte, waren diese nun aus günstigerem Aluminium. Die Reifendimension vorne: 120/65-ZR 17", hinten: 190/50-ZR 17" oder 180/55-ZR 17".

Alle Lackteile, wie die gesamte Verschalung, das Heck und die Airbox sind aus thermoplastischem Kunststoff ABS hergestellt, bei der F4 750 Oro waren sie aus leichterem CFK.

Der offizielle Verkaufspreis für die F4 750 S betrug im Februar 2000 in Deutschland 33.493 DM (17.125 ), für die F4 750 S 1+1 waren es 33.992 DM (17.380 €).

Modelle

2000 wurde das Sondermodell F4 750 S Neumann Marcus Edition vorgestellt und nur 10 Exemplare wurden verkauft. Sie war nur über den Neumann Marcus Christmas catalog "silver book" erhältlich und hatte ein Messingschild auf der Gabelbrücke mit einem Neumann Marcus logo. Beim Kauf war eine VIP Eintrittskarte für das International Superbike Classic Rennen auf dem Laguna Seca Raceway dabei, gefolgt von einem Tag in der California Superbike Schule, geführt von Keith Code.

2002 wurde das auf 300 Stück limitierte Sondermodell F4 750 Senna vorgestellt. Sie basierte auf der F4 750 S Evo 02, nun mit 101 kW/137 PS bei 12.750min−1 und einem höher angesetzten roten Bereich von 13.900min−1 . Der Erlös floss in das Instituto Ayrton Senna, eine Wohltätigkeitsorganisation, die von Ayrton Senna gegründet wurde, um den Kindern und Jugendlichen in Brasilien zu helfen.

2004 wurde das Modell F4 750 SPR/SR als letzte Versionen der F4-Serie verkauft, jeweils auf 300 Stück limitiert und mit einem Emblem, das auf der Gabelbrücke die Anzahl dokumentiert. Die F4 750 SR hatte die für MV Agusta typische Farbkombination rot/silber, einen bronze-farbenen Auspuff und ein weißes Drehzahlmesserblatt mit Agostini Signatur in rot. Sie leistete 105 kW/143 PS bei 12.750 min−1 bei einem höher angesetzten roten Bereich von 13.900 min−1. Sie hatte polierte Ansaugkanäle und Kohlefaserteile wie z. B. Vorderradschutz, Kettenschutz und Ansaugabdeckungen. Die 50 mm-Upside-Down-Gabel war von Marzocchi.

F4 750 Modelle

Typ Jahr Hubraum
(cm3)
Kompression Leistung
PS/kW bei min−1
Drehmoment
Nm bei min−1
Roter Bereich
(min−1)
Trockengewicht
(kg)
Stückzahl
Oro 1998 749,4 12:1 126 / 93 @12.500 74 @10.500 13.300 184 300
S 1999–2002 749,4 12:1 126 / 93 @12.500 74 @10.500 13.300 192
S
Neumann Marcus Edition
2000 749,4 12:1 126 / 93 @12.500 74 @10.500 13.300 190 10
S
EVO 02 + EVO 03
2002–2004 749,4 13:1 137 / 101 @12.750 81 @10.500 13.900 191
Senna 2002 749,4 13:1 140 / 103 @11.900 81 @10.500 13.900 188 300
SPR 2003–2004 749,4 13:1 143 / 105 @13.000 82 @11.000 13.900 188 300
SR 2003–2004 749,4 13:1 143 / 105 @13,000 82 @11.000 13.900 190 300
SR America 2003 749,4 13:1 143 / 105 @13,000 82 @11.000 13.900 190 80

Modellgeschichte

Nach dem Anfangserfolg der F4 750 S wurde das Technikkonzept von Massimo Tamburine auf einen klassischen Cafe Racer übertragen und in 2000 als Brutale 750 Oro vorgestellt und einer 300 Stück limitierten Serie verkauft, in Deutschland nach Preisliste für 56,790 DM (29.036 €). Erst in 2003 kam die günstigere Brutale 750 S auf den Motorradmarkt. Die Ablösung der F4 750 S kam in 2004 durch die F4 1000 S mit 1000 cm3, die optisch nur durch 1000er-Schriftzüge zu erkennen war. Es entstanden in der Folge auch weitere Modelle, wie z. B. F4 1000 R, die F4 Ago, die F4 Tamburini, auch die Brutale 910 und weitere.