Maiskeimöl

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Maiskeimöl
Rohstoffpflanze(n)

Mais (Zea mays)

Herkunft

Keimling

Farbe

hellgelb bis rötlich-gelb

Inhaltsstoffe
Ölsäure 19,5–50 %[1]
Linolsäure 34–62 %[1]
Linolensäure 0,1–2 %[1]
Palmitinsäure 8–19 %[1]
Weitere Fettsäuren Stearinsäure 0,5–4 %, Gadoleinsäure <0,5 %, Behensäure <0,5 %, Arachinsäure <0,5 %[1]
Weitere Inhaltsstoffe Tocopherol 1,3–1,6 mg/kg, Wachs 0,15–0,5 %[1], 8–22 g/kg Phytosterine[2]
Eigenschaften
Dichte 0,915–0,92 kg/l bei 25 °C[1]
Viskosität = 31 mPa·s bei 40 °C[3]
Oxidationsstabilität 3,6–4,7 h[1]
Schmelzpunkt −11 °C[1]
Rauchpunkt 232 °C (raffiniert)[4]
Flammpunkt 332 °C (raffiniert)[3]
Iodzahl 100–133[1][2]
Verseifungszahl 187–198[1][2]
Brennwert 39,6 MJ/kg[5]
Cetanzahl 37,5[6]
Herstellung und Verbrauch
Produktion weltweit 3,2 Mio. Tonnen (2014)[7]
Wichtigste Produktionsländer USA, China, Türkei, Brasilien, Japan, Südafrika[7]

Schnitt durch ein Maiskorn, gut zu erkennen in der Mitte der Maiskeim
Allgemeine chemische Struktur von pflanzlichen Ölen, wie Maiskeimöl. Darin sind R1, R2 und R3 langkettige Alkylreste (ca. 13 %) oder Alkenylreste mit einer meist ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen. Maiskeimöl ist – wie andere Pflanzenöle – ein Gemisch von Triestern des Glycerins.

Maiskeimöl (auch: Maisöl)[8][9][10] ist ein Speiseöl, das aus dem fetthaltigen Keim des Maiskorns gewonnen wird. Dieser fällt als Nebenprodukt bei der Stärkeerzeugung an.

Die Gewinnung erfolgt entweder durch Pressen (kalt und heiß) oder mittels chemischer Extraktion mit Lösungsmitteln. Extrahiertes oder raffiniertes Öl ist farblos, geruchs- und geschmacksneutral. Die gelbliche Farbe wird durch die Zugabe von Beta-Carotin erreicht. Eine weitere Zugabe von Tocopherolen bzw. Vitamin E bewirkt eine bessere Haltbarkeit. Kaltgepresstes oder natives Öl erkennt man durch die etwas rötlich-gelbe Farbe, für einen Liter Öl benötigt man 100 Kilogramm Mais. Um als Speiseöl verwendet werden zu können, muss es wegen des Gehalts an Wachs zuerst entwachst werden. Maiskeimöl zählt zu den halbtrocknenden Ölen.

Es enthält viel Linolsäure und besteht damit mehrheitlich aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Maiskeimöl enthält zwar viele Omega-6-, aber nur sehr wenige Omega-3-Fettsäuren, weshalb es für eine ausgewogene Ernährung zumindest in größeren Mengen weniger geeignet ist. Wegen seines Gehalts an Vitamin E, welches antioxidativ wirkt und somit das Ranzigwerden verhindert, ist auch das unraffinierte Öl lange haltbar.

Raffiniertes Maiskeimöl eignet sich sehr gut zum Kochen und Braten, da dessen Rauchpunkt bei ca. 200 °C liegt[11] und somit beim Erhitzen keine schädlichen Stoffe entstehen (krebserregende cyclische Kohlenwasserstoffe). Maiskeimöl enthält pro Kilogramm Öl 55 mg Cholesterin.[12] Es eignet sich für die cholesterinarme Ernährung, solange es nicht wie in den meisten Margarinen gehärtet wird.

In der Kosmetik wird Maiskeimöl zur Herstellung von Seifen und Haarpflegemittel verwendet.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Richard D. O'Brien: Fats and Oils. Third Edition, CRC Press, 2009, ISBN 978-1-4200-6166-6, S. 26 f.
  2. a b c Ullmann's Food and Feed. Vol. 2, Wiley, 2017, ISBN 978-3-527-33990-7, S. 709.
  3. a b Ullmann's encyclopedia of industrial chemistry. Vol A 10: Fats and oils, VCH, Weinheim 1995.
  4. Bailey's industrial oil & fat products. 6th Edition, Wiley-Interscience, New York 2005, ISBN 978-0-471-38460-1.
  5. Ibrahim Dincer, Calin Zamfirescu: Sustainable Energy Systems and Applications. Springer, 2011, ISBN 978-0-387-95860-6, S. 184.
  6. Forest Gregg: SVO. New Society, 2008, ISBN 978-0-86571-612-4, S. 47.
  7. a b FAO Statistik 2014.
  8. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  9. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  10. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  11. Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Das passende Fett zum Braten und Frittieren (Memento vom 6. März 2012 im Internet Archive).
  12. E. J. Behrman, Venkat Gopalan: Cholesterol and Plants In: Journal of Chemical Education, Dezember 2005, v82, n12; S. 1791–1792. doi:10.1021/ed082p1791.