Malum physicum

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Malum physicum (lat., wörtlich übersetzt: physisches Übel; frei übersetzt: natürliches Übel) ist ein Begriff, den Leibniz in die Theodizee eingeführt hat. Leibniz unterscheidet kanonisch zwischen einem malum physicum, einem malum morale und einem malum metaphysicum. Das Konzept für diese Dreiteilung wird Augustinus von Hippo zugeschrieben; freilich kommen diese mala nicht in dieser begrifflichen Form und systematisiert, sondern der Sache nach verstreut an unterschiedlichen Stellen seines Gesamtwerkes bei ihm vor.[1] In allen drei Fällen geht es um ein Übel, das Leid (beim Menschen oder jedenfalls bei einem leidfähigen Lebewesen) verursachen kann. Dies wirft die „Theodizeefrage“ auf, das heißt die Frage, wie dies mit der Güte Gottes vereinbar ist.

In Abgrenzung zum malum morale bezeichnet der Ausdruck malum physicum ein Übel, das nicht Folge einer menschlichen Freiheitsentscheidung ist. (Im konkreten Fall mag es Mischformen geben.) Im Unterschied zum malum metaphysicum meint das malum physicum das konkrete Übel und nicht die grundlegende Unvollkommenheit der Schöpfung.

Gemeint sind Naturkatastrophen, Krankheiten, Missbildungen usw. Die COVID-19-Pandemie, so (rein) natürlichen Ursprungs, wäre etwa ein (pures) malum physicum.

Die Theodizeefrage stellt sich dahingehend, ob Gott nicht eine Welt mit keinem Leid oder weniger Leid hätte schaffen können oder müssen.

Siehe auch

Literatur

  • Thomas von Aquin: De malo
  • Gottfried Wilhelm Leibniz: Essais de theodicée sur la bonté de Dieu, la liberté de l’homme, et l’origine du mal. David Mortier, Amsterdam 1710
  • Ingolf U. Dalferth: Malum, Mohr Siebeck, Tübingen, 2008 ISBN 978-3161494475
  • Lukas Wiesenhütter: Malum physicum, in: Cornelia Dockter, Martin Dürnberger, Aaron Langenfeld: Theologische Grundbegriffe. Ein Handbuch. Paderborn, Schöningh 2021 (Grundwissen Theologie), ISBN 978-3-8252-5395-0, S. 110 f.

Einzelnachweise

  1. So findet sich das malum metaphysicum als Grundtenor im XIV. Buch und als Anklang z. B. im XXII. Buch des Gottesstaates, 22; die Herausforderungen durch das malum morale ebd. im 23 sowie im XII. Buch, 3, während er dem von Leibniz ausdrücklich auf natürliche Ursachen zurückzuführenden Leid durch Naturkatastrophen, dem von jenem als malum physicum bezeichneten Übel kaum Raum gibt.