Zwischenmahlzeit

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Eine nachmittägliche Jause in Tirol

Eine Zwischenmahlzeit ist eine kleine Mahlzeit zwischen den Hauptmahlzeiten Frühstück, Mittagessen oder Abendessen. Im deutschen Sprachraum existieren für solch eine Mahlzeit zahlreiche verschiedene Ausdrücke. Im Deutschen werden auch der Ausdruck Imbiss und das englische Wort Snack verwendet.[1]

Alemannischer Sprachraum (Schweiz, Liechtenstein, Vorarlberg, Süddeutschland, Elsass)

Znüni

Znüni wird in der Deutschschweiz, Vorarlberg und im alemannisch-süddeutschen Sprachraum die morgendliche Zwischenmahlzeit sowie das zu diesem Zeitpunkt eingenommene Pausenbrot genannt. Die Bezeichnung bedeutet wörtlich „zu neun Uhr“ und ist von der Zahl Neun (im Alemannischen: nüün) abgeleitet, da die Pause meistens gegen (zu) neun Uhr gemacht wird. Analog dazu ist das Zvieri von der Vier abgeleitet. Die Bezeichnung Znüni wird aber auch dann verwendet, wenn die Pause zu einer anderen Zeit gemacht wird, beispielsweise erst um zehn Uhr.

Zum Znüni wird meistens nur eine Kleinigkeit gegessen, wobei dann der Walliser von einer Schpiis (‚Speise‘) (Käse, Brot, Wurst)[2] spricht, so zum Beispiel ein Apfel, ein Butterbrot oder nur ein Kaffee mit Rahm (Sahne) und Zucker, bzw. ein Tee. Typisch in der deutschsprachigen Schweiz ist auch das „Weggli und Schoggistängeli“, eine Art Milchbrötchen, in welches ein Schokoladenstengel gedrückt wird. Beliebt sind auch Croissants (auch Gipfeli genannt). Bisweilen werden auch Brot, Aufschnitt, Käse gegessen (oft als Sandwich). Eine mit dem Znüni zusammenhängende Sitte ist das Znüni-Lotto, ein einfaches Marketing-Instrument von Cafés, Tea-Rooms, Restaurants etc. in der Deutschschweiz: Die Gäste erhalten mit der Bestellung ihres Frühstücks eine Nummer; wird diese später vom Wirt oder der Wirtin gezogen, dann muss der oder die Glückliche sein Frühstück nicht bezahlen.

Im Schwarzwald werden zum Znüni traditionell herzhafte Speisen wie der Schwarzwälder Speck,[3] die geräucherte Schwarzwälder Blutwurst und Roggenbrot gegessen, zu denen gelegentlich auch schon Kirschwasser oder ein anderer Obstbrand getrunken werden.

Der nachmittägliche Bruder des Znünis ist das Zvieri, die Zwischenmahlzeit um vier Uhr, zu welcher in der Schweiz an den Seeufern gerne eine kleine Portion Eglifilets gereicht wird. Der Walliser nennt diese Zwischenmahlzeit Zabund.

Im Westen Österreichs (Tirol, teilw. Salzburg) entspricht Obengenanntem der Begriff „Neinerln“ (auch hier von der Zahl „neini“, 9). Die nachmittägliche Jause trägt in Tirol die Bezeichnung „Marend“ (vgl. spanisch „merienda“), im Salzburger Pinzgau „Unternessen“ (Dialekt für „unter den Essen“ = „zwischen den Mahlzeiten“).

Z’Owetesse

Im nieder- und hochalemannischen Elsass (Frankreich) bezeichnet man so ähnlich wie in der Schweiz die Zwischenmahlzeit vor dem Z’Nachtesse[4] das Z’Owetesse,[5] dabei werden Brot, Käse und Obst gegessen und dazu Wein serviert.

Vesper

Das Wort Vesper ist im süddeutschen Raum (historisch einschließlich Schlesien) weit verbreitet. Es existieren dazu die Verben vespern und herumvespern; damit ist das beliebig häufige Einnehmen von kleinen Zwischenmahlzeiten gemeint.[6] Es entstand wohl aus der Verkürzung von Vesperbrot, welches vor der Vesper eingenommen wurde. Die Zwischenmahlzeit heißt daher das Vesper.[7]

Im niederalemannischen Elsass (heute Frankreich) ist das Verb veschpere gebräuchlich, aber im Gegensatz zum Schwäbischen bezeichnet das Nomen Vaschper oder Veschper nur die Vesper, während die Zwischenmahlzeit um 16 Uhr „Veschperbrod“ heißt.[8]

Vesper bezeichnet in der Schweiz den kleinen Znacht (Abendessen) vor dem Stall (Melken und Misten). Vor dem Zubettgehen (Nachtessen) gab es in der Schweiz traditionell noch ein leichtverdauliches Müesli complet (auch etwa Bettmümpfeli genannt) mit Butterbrot und Milchkaffee.

In Sachsen ist das Vesper eine aus Kaffee und Kuchen bestehende Mahlzeit in der Nachmittagszeit.

Zwipf

In der Schweizer Armee werden Zwischenverpflegungen inoffiziell als Zwipf bezeichnet. Zwipf erhält die Mannschaft in den Pausen und besteht je nach Gusto des Küchenchefs meistens aus Tee oder Zitronenwasser, Getreideriegeln, Militärschokolade, Biscuit, Studentenfutter oder Obst.[9]

Bairischer Sprachraum (Österreich, Bayern, Südtirol)

Brotzeit

Brotzeit

Im bairischen Sprachraum sowie in Franken und Teilen Thüringens werden deftige Zwischenmahlzeiten und nicht warm zubereitete Hauptmahlzeiten (Mittagessen bzw. Abendessen) als Brotzeit bezeichnet. Eine Brotzeit besteht meist aus einigen Scheiben Brot, meist würzigem Natursauerteig-Brot, oder Brezeln, verschiedenen Käse- und deftigen Wurstsorten, Presssack, Schinken, kalten Rippchen, Obatztem, Kartoffelkäse, (rohem) Gemüse wie Radieschen und Radi oder Gewürzgurken etc.[10] In vielen Biergärten ist es Tradition, seine eigene Brotzeit mitzubringen.

Gabelfrühstück

Das Gabelfrühstück ist ein zweites Frühstück bestehend aus kalten oder warmen Speisen.[11] Das Wort ist eine Lehnübersetzung aus dem Französischen: déjeuner à la fourchette. Es wird so genannt, da man im Stehen einzelne Häppchen mit der Gabel aufnahm.[12] Der Dichter Josef Weinheber setzte dem Gabelfrühstück in seinem Gedicht Der Phäake ein Denkmal: Zum Gabelfrühstück gönn ich mir – ein Tellerfleisch, ein Krügel Bier, schieb ab und zu ein Gollasch ein …[13] Jean-Paul Aron berichtet, eine Madame Hardy habe in der Rue Lafitte in Paris im 19. Jahrhundert eine zunächst unbedeutende Kneipe betrieben, sei dann aber auf die einträgliche Idee verfallen, vormittags von zehn bis zwölf unter einer großen Glasglocke verschiedenste Speisen bereitzuhalten, vor allem Fleisch, das der Oberkellner auf eine große Gabel spießt und es dann auf einen silbernen (Grill-)Rost legt. „Bei Madame Hardy wird damit der Brunch aus der Taufe gehoben, dem man den Namen ‚Gabelfrühstück‘ gibt, so sehr überrascht und amüsiert das Gerät, mit dem der Kellner nach den gewünschten Speisen fischt.“[14]

Jause

Kärntner Brettljause

Eine Jause (auch Jausenbrot, aus dem Slowenischen južina für Mittagessen bzw. mala južina für Zwischenmahlzeit) bedeutet in Österreich eine kleine Zwischenmahlzeit – ähnlich der Brotzeit in Bayern, dem Vesper in Schwaben und Franken, der Marende in Südtirol und dem schweizerischen Znüni. Doch bieten auch Restaurants kleine Mahlzeiten unter dieser Bezeichnung an. In Oberösterreich und dem westlichen Niederösterreich wird „Jause“ oft synonym zu „Abendessen“ mit eher kalten Speisen gebraucht.

„Jausenzeit“ ist die zugehörige Zeitspanne, kann aber auch – regional verschieden – eine Zeit zwischen etwa 9 und 15 Uhr sein.

Der in die Schule oder Arbeit mitgenommene Proviant heißt ebenfalls Jause und gehört der Ordnung halber in ein „Jausensackerl“. In Ostösterreich wird am Vormittag statt des Begriffs Jause auch Gabelfrühstück verwendet.

Zumeist ist die Jause eine salzig-pikante Zwischenmahlzeit; allerdings gibt es auch süße Varianten, zum Beispiel eine Kuchenjause am Nachmittag.

Die Jausenstation ist eine Gaststätte zur Einkehr. Im Gebirge wird sie manchmal „Jausenhütte“ genannt. Charakteristisch für die Bezeichnung Jausenstation ist eine Ausflugsgaststätte, die sich in einem Ausflugsgebiet oder an einem dorthin führenden häufig begangenen Weg befindet und auf die Bedürfnisse des Ausflugsverkehrs abgestellt ist. Es wird dort unter anderem die Brettljause angeboten – eine kräftige Brotmahlzeit, bei der verschiedene deftige Fleisch- und Wurstsorten wie Presswurst (in Österreich: Sulz), Blut- und Leberwurst, Speck, Selchfleisch, Jausenwurst, Schinken und kaltes Schweinernes (= gebratenes Schweinefleisch, evtl. gepökelt (gesurt)) mit Beilagen wie Kren (= Meerrettich), Senf, Käse, Essiggurken, Pusztasalat auf einem Holzteller serviert werden. Die Brettljause gibt es auch als „Speckjause“, meistens ergänzt um ein „Schnapserl“ oder ein Krügel (ein halber Liter) Bier. Die „Käsejause“ ist eine Variante ohne Fleischbeilagen, aber dafür mit unterschiedlichen Hartkäse- und Weichkäsesorten.

Marende

Bei der Marende handelt es sich um die Tiroler Version der Brotzeit. Typischerweise werden dazu Schüttelbrot, Speck, Kaminwurzen, Essiggurken sowie Rotwein gereicht. Der Begriff „Marende“ leitet sich von dem mittellateinischen Begriff merenda für die nachmittägliche Zwischenmahlzeit ab.[15] Die vormittägliche Zwischenmahlzeit wird Neunern oder Halbmittag genannt.[16]

Aufgrund der sprachlichen Verwandtschaft zwischen Mittellateinisch und den romanischen ostfranzösischen Dialekten ist das Wort moronde oder petite moronde in vogesischer Sprache, also nicht mehr im deutschen Sprachraum, sondern an der Peripherie, belegt und im regionalen Französisch beliebt. Die Hochvogeser, die übrigens viele deutsch-elsässische Wörter entlehnt haben, nehmen eine erste moronde um 10 Uhr vormittags und eine zweite um 16 Uhr. Hier stimmen Marende und Moronde in ihrer Grundbedeutung miteinander überein. Wenn hingegen ein Hochvogeser von einem frichstik (oder frihhstik) redet, meint er kein Frühstück, sondern eine sehr reichhaltige Mahlzeit,[17] egal welche.

Übrige Sprachräume in Deutschland

Fofftein

Von einem Zahlwort abgeleitet ist die norddeutsche Bezeichnung Fofftein für eine meist morgendliche Brotzeit, kann aber auch eine verzehrlose Pause bedeuten. Die plattdeutsche Zahl „Fünfzehn“ bezieht sich dabei auf die nach der ehemaligen Arbeitszeitordnung vorgesehenen 15 Minuten Frühstückspause.

Imbs

In Rheinhessen heißt der in den Weinberg mitgenommene Proviant Imbs. Der Begriff stammt, wie Imbiss, etymologisch aus dem Althochdeutschen imbizan – „entbeißen“ bzw. „essen“ ab. Das Imbs war entsprechend eine unkomplizierte rustikale Zwischenmahlzeit auf der Faust, welche in der Regel um die Mittagsstunde (Rheinhessischer Dialekt: im Unnere = unter Mittag) zwischen 11 und 13 Uhr oder abends nach der Weinlese eingenommen wurde. Das Imbs wird meistens auf dem Boden hockend, auf umgedrehten Weinkisten oder auf dem umgekippten Leseeimer eingenommen und besteht aus Hausmacher Wurst (Leberwurst, Blutwurst, Schwartenmagen), Pellkartoffeln (Gequellte, Quellmänner) mit Weichem Käs und Weck, Worscht un Woi, die auf einem auf der Erde liegenden Tischtuch ausgebreitet sind.

Winzerplatte

Die Winzerplatte ist in allen deutschen Weinregionen von der Mosel bis Sachsen verbreitet und zeichnet sich durch regionale Käsespezialitäten (oft mit Rotkulturen) wie Limburger, Weinkäse, Handkäs, Spundekäs, Odenwälder Frühstückskäse, Münster oder Romadur aus. Dazu werden würziges Brot, Butter, Gewürzgurken und oft auch Schmalz gereicht. Eine spezielle Variante der Weinbaugebiete Pfalz, Rheinhessen, Hessische Bergstraße und Rheingau ist Weck, Worscht un Woi, eine traditionelle Zwischenmahlzeit bei der Weinlese.

Pausenbrot

Das Pausenbrot ist eine vorbereitete Zwischenmahlzeit in der Regel aus einem belegten Brot mit gegebenenfalls weiteren Snacks, die vor allem Schüler oder auch Arbeitende verpackt mit in die Schule/zum Arbeitsplatz nehmen, um sie in einer Pause als Zwischenmahlzeit zu sich zu nehmen.

Kindergartenfrühstück

Das Kindergartenfrühstück ist eine Sonderform des sogenannten Zweiten Frühstücks im Kindergarten, das einen festen Platz im Rahmen der pädagogischen Konzeption einer Tagesstätte hat. Es gibt das gemeinsame Frühstück und das gleitende Frühstück (bzw. regional: gleitende Brotzeit, Jause, Vesper etc.).[18] Dem Vorteil des gemeinsamen Frühstücks, Gemeinschaft zu erleben und zur Orientierung der Kinder feste Rituale einbinden zu können, steht der Nachteil gegenüber, dass das Freispiel nach Meinung von Kritikern abrupt beendet werden müsse. Umgekehrt können auch bei einem gleitenden Frühstück befreundete Kinder gemeinschaftlich frühstücken und es ist gezieltes individuelles Eingreifen des Fachpersonals in kleinen Gruppen möglich, auch parallel zu angeleiteten Angeboten für Einzelne oder Kleingruppen.[19] In manchen Einrichtungen werden beide Formen kombiniert, indem das sonst gleitende Frühstück durch eine wöchentliche gemeinsame Mahlzeit ergänzt wird. Auch besondere Konzepte wie ein Gesundes Frühstück (vollwertig bzw. Bio) oder eine in der Gruppe gemeinsam zubereitete Mahlzeit lassen sich als gemeinsame Mahlzeit mit dem gleitenden Konzept kombinieren.[20] Während bis in die 80er Jahre das feste Frühstück vorherrschte, ist das gleitende Frühstück eine individuelle Form, die oft auch im Rahmen eines gruppenübergreifenden Offenen Konzepts inzwischen mehrheitlich umgesetzt wird.

Kaffee und Kuchen

Kaffee und Kuchen oder das Kaffeetrinken[21] bzw. regional das Vesper oder die Kaffeejause ist eine traditionelle Mahlzeit zwischen Mittagessen und Abendessen in Deutschland und anderen Ländern (z. B. Österreich, Finnland, Luxemburg), nicht aber in der Schweiz. Im Bergischen Land wird diese nachmittägliche Mahlzeit als Bergische Kaffeetafel bis in unsere Tage hinein sehr aufwändig zelebriert.

Der traditionelle Kaffee und Kuchen in moderner Version: Muffins mit Vollkornmehl gebacken und schwarzer Kaffee aus biologischem Anbau.

Historisch gesehen wurde in Deutschland der klassische Tag für Kaffee und Kuchen der Sonntag. Denn an diesem arbeitsfreien Tag kam die ganze Familie zusammen und genoss das Zusammensein. Morgens besuchte man die Heilige Messe oder den Gottesdienst und unternahm danach einen ausgedehnten Sonntagsspaziergang. Am Nachmittag wurde dann der Tisch nach allen Regeln der Kunst und je nach sozialem Status mehr oder weniger festlich gedeckt, der selbst gebackene Kuchen aus dem Ofen geholt und die Kaffeetafel eröffnet[22].

Wegen der heutzutage häufiger auftretenden Berufstätigkeit und dem damit verbundenen Zeitmangel bleibt Kaffee und Kuchen ein für den Sonntag reserviertes Ereignis. Dazu wird auch heute noch die Kaffeetafel mit speziellem Kaffeegeschirr sorgfältig eingedeckt und es werden Gäste aus dem Familien- oder Freundeskreis eingeladen. Im Sprachgebrauch wird dieser soziale Event oft abschätzig Kaffeeklatsch genannt, da er meist von älteren Damen zum Austausch von Neuigkeiten nicht nur am Sonntag veranstaltet wird.

In Deutschland werden zum Sonntagskaffee in der Regel alle Arten von Kuchen, dazu ein großer Topf meist ungesüßte Schlagsahne, eine Fülle von regional unterschiedlichen Zubereitungsarten einer Torte gereicht, oft zusammen mit allerlei (Fein-)Gebäck. Es gibt aber inzwischen auch moderne Versionen des traditionellen Kaffee und Kuchen, die sich an heutigen Empfehlungen von gesunder Ernährung orientieren (siehe Foto).

Unbestritten ist, dass der Kaffee Anfang des 17. Jahrhunderts aus Südamerika nach bis Europa kam. Das Heißgetränk war jedoch nur dem gehobenen Adel und der Aristokratie vorbehalten, die sich damals den Luxus leisten konnten. Denn wegen des aufwendigen Importes aus Übersee war Kaffee damals sehr teuer. Wenig später wurden dann öffentlich zugängliche Kaffeehäuser eröffnet – zuerst in Italien, dann in vielen anderen Ländern Europas. Diese Kaffeehäuser begannen schnell, das leicht bittere Heißgetränk mit allerlei süßen Speisen zu servieren. Von dieser Kombination waren die Menschen so begeistert, dass sie auch Zuhause Kaffee und Naschwerk als Zwischenmahlzeit kredenzten. Das erste Kaffeehaus in Deutschland hingegen wurde im Jahr 1673 in Bremen eröffnet[23].

Teepause

Tea time

High Tea in Sri Lanka nach britischem Vorbild

Tea time, zu Deutsch „Teezeit“ oder „Teepause“, ist eine Tradition im Vereinigten Königreich, in Irland und Ostfriesland. Generell wird auf den britischen Inseln beinahe rund um die Uhr Tee konsumiert.

Eine Teepause ist im deutschsprachigen Raum in der Regel eine ungezwungene Angelegenheit, die meist aus einer Tasse Tee sowie Keksen, Scones, Sandwiches, Schokoriegeln oder Ähnlichem besteht; der gereichte Tee kann also sowohl mit süßen als auch mit salzigen Backwaren (Feingebäck) kombiniert werden.

Darüber hinaus kann zu besonderen Anlässen auch ein förmlicher afternoon tea (etwa als High Tea oder cream tea) genommen werden. Der unter anderem im deutschen Sprachraum beliebte Ausdruck vom five o’clock tea („Fünf-Uhr-Tee“) ist dagegen im englischen Sprachraum unbekannt.

Ostfriesland

In Ostfriesland wird um elf Uhr vormittags („Elführtje“) und am Nachmittag meist zwischen drei und vier Uhr der schwarze herb-kräftige Ostfriesentee getrunken. Der Tee wird auf Kandis (sogenannte „Kluntjes“) in die Tasse gegossen, danach wird ein Teelöffel voll Sahne hinzugefügt. Dabei wird der Tee jedoch nicht umgerührt, sodass er anfangs herb und gegen Ende hin süßlich schmeckt. Häufig wird der Nachmittagstee als Anlass genutzt, um Besuch zu empfangen.

Vereinigtes Königreich

Im Vereinigten Königreich ist die Ploughman’s Plate/Ploughman’s Lunch (Pflügers Mahlzeit) eine kalte, herzhafte Zwischenmahlzeit in ländlichen Pubs, beliebt bei Wanderern. Das klassische Ploughman’s Lunch beinhaltet regionalen Käse (Stilton, Wensleydale, Cheddar), Wurst, Schinken oder Roastbeef, gekochte bzw. Soleier, Pickles (eingelegte (Perl-)Zwiebeln oder Relish bzw. Chutney), rohen Apfel sowie Brot und Butter. Eine optionale Komponente ist Fleisch- oder Gemüsepastete (Pasty).

Weblinks

Wiktionary: Zwischenmahlzeit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Zwischenmahlzeit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der Duden verweist bei Snack auf die deutsche Entsprechung Imbiss und definiert diesen als eine „kleine, meist kalte Mahlzeit“.
  2. Walliser Wörterbuch Band I bzw. Woort Chischta Wallissertitschi Weerter, Rotten Verlag, 1999 Visp, Seite 282.
  3. Digitale Gästemappe deiner Unterkunft & Reiseführer. Abgerufen am 24. Mai 2021 (englisch).
  4. Siehe Artikel des elsässischen online-Wörterbuchs der Universität Trier [1]
  5. Siehe Artikel des elsässischen online-Wörterbuchs der Universität Trier [2]
  6. „Durch das ‚Herumvespern‘ verdirbt sich das Kind den Appetit, so daß es, wenn die eigentliche Mahlzeit kommt, nicht essen will und kann.“ Eugenie von Soden (Hrsg.): Das Frauenbuch. Eine allgemeinverständliche Einführung in alle Gebiete des Frauenlebens in der Gegenwart. Band 2: Die Frau als Gattin, Hausfrau und Mutter. Franckh'sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1913, S. 155..
  7. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 12. Januar 2022.
  8. Siehe Artikel des elsässischen online-Wörterbuchs der Universität Trier [3]
  9. Verzeichnis:Soldatensprache der Schweizer Armee im Wiktionary.
  10. Eckhard Supp: Duden. Wörterbuch Kochkunst. Von Amuse-Bouche bis Zierschnee. Dudenverlag, Mannheim u. a. 2011, ISBN 978-3-411-70392-0, Kapitel: Regionale Gerichte im deutschsprachigen Raum, S. 87.
  11. Ostarrichi.org Sprache in Österreich.
  12. Lexikon der Österreichischen Gastlichkeit (abgerufen am 10. Oktober 2009).
  13. Gerhard Tötschinger: „Wünschen zu speisen?“ Ein kulinarischer Streifzug durch die Länder der Österreichischen Monarchie. Geschichten und Gerichte. Amathea, Wien u. a. 1996, ISBN 3-85002-384-2, S. 85–86.
  14. Jean-Paul Aron: Der Club der Bäuche. Ein gastronomischer Führer durch das Paris des 19. Jahrhunderts. Klett-Cotta, Stuttgart 1993, ISBN 3-608-93370-0, S. 27 f.
  15. Atlas Deutsche Sprache (= Digitale Bibliothek. 112). Digitale Ausgabe. Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 3-89853-512-6, S. 430.
  16. Halbmittag | eLexikon | Kulturgeschichte - Essen und Trinken. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  17. Für alle vogesischen Wörter kann man sich auf die Online-Wörterbücher auf dieser Website beziehen: [4]
  18. Begriffsdefinitionen (Memento vom 1. September 2013 im Internet Archive) auf der Seite eines Don-Bosco-Kindergartens.
  19. Beispiel aus einem pädagogischen Fachforum über Vor- und Nachteile der beiden Frühstücksformen (Memento vom 10. Dezember 2009 im Internet Archive).
  20. Onlineportal Come-on.de des Märkischen Zeitungsverlags: Eltern für gemeinsames Frühstück im Kindergarten vom 18. März 2010 (abgerufen am 12. Dezember 2010).
  21. Vgl. Peter Albrecht: Kaffeetrinken als Symbol sozialen Wandels im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Roman Sandgruber, Harry Kühnel (Hrsg.): Genuss & Kunst. Kaffee, Tee, Schokolade, Tabak, Cola. Innsbruck 1994, S. 28–39.
  22. Tradition: "Kaffee und Kuchen" von Villeroy & Boch. Abgerufen am 20. Juni 2022.
  23. Kaffee und Kuchen - eine deutsche Tradition. 6. Februar 2018, abgerufen am 20. Juni 2022 (deutsch).