Markus Potzel

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Markus Potzel (* 1965) ist ein deutscher Diplomat, der von August 2014 bis August 2016 das Amt des deutschen Botschafters in Afghanistan bekleidete.[1] Sein Nachfolger im Amt war Walter Haßmann.[2]

Leben

Potzel begann nach einem Studium 1993 seine Ausbildung für den höheren Dienst an der Akademie Auswärtiger Dienst in Bonn und wurde nach deren Abschluss 1995 zunächst Referent in der Politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes sowie anschließend zwischen 1997 und 2000 Kulturreferent an der Botschaft in Singapur. Danach war er von 2000 bis 2004 als Wirtschaftsreferent an der Botschaft im Iran tätig sowie von 2004 bis 2005 als Referent im Parlaments- und Kabinettsreferat des Auswärtigen Amtes in Berlin, ehe er von 2006 bis 2009 Persönlicher Referent von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier war.

2010 arbeitete Potzel als Gastwissenschaftler bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin, wo er sich mit Studien zu den Beziehungen zwischen Iran und Afghanistan befasste. Während dieser Zeit veröffentlichte er dazu 2010 auch das Buch Iran und der Westen: Chancen für gemeinsames Handeln in Afghanistan?, in dem er sich unter anderem mit der Allianz der Peschawar-Sieben beschäftigte. Danach fungierte er von 2010 bis 2014 als Leiter des Referats Mittlerer Osten im Auswärtigen Amt.

Im August 2014 wurde Potzel als Nachfolger von Martin Jäger Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Afghanistan. Nach seiner Rückkehr im August 2016 war er für ein Jahr der Krisenbeauftragte im Auswärtigen Amt.[3]

Von September 2017 bis August 2021 war er Sonderbeauftragter der Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan.[3] Potzel war bereits auf dem Weg nach Afghanistan um die Nachfolge von Axel Zeidler als deutscher Botschafter in Afghanistan anzutreten, als die Regierung von Präsident Ghani aus Afghanistan floh.[4] Nach der Evakuierung der deutschen Botschaft in Kabul in Folge der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 wurde Markus Potzel daher vom deutschen Außenminister Heiko Maas zwecks Verhandlungen nach Katar entsandt.[5]

Am 17. Juni 2022 wurde Potzel von der UN zum stellvertretenden politischen Sondergesandten für die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan nominiert.[6][7]

Er ist mit der Diplomatin Deike Potzel verheiratet.[8]

Veröffentlichung

  • Iran und der Westen: Chancen für gemeinsames Handeln in Afghanistan?, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin 2010.

Weblinks

  • Lebenslauf. In: Webseite der deutschen Botschaft in Kabul. Archiviert vom Original am 20. Dezember 2015; abgerufen am 4. Dezember 2015.

Einzelnachweise

  1. Institut für Auslandsbeziehungen e.V.: Afghanistan – Generationen zwischen Flucht und Wiederaufbau. In: www.ifa.de. Archiviert vom Original am 19. September 2016; abgerufen am 19. September 2016.
  2. Deutsche Botschaft Kabul - Botschafter und Abteilungen der Botschaft. In: www.afghanistan.diplo.de. Archiviert vom Original am 17. November 2016; abgerufen am 19. September 2016.
  3. a b Der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan. Auswärtiges Amt, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020; abgerufen am 10. August 2018.
  4. Potzel und die Taliban - Deutschlands Unterhändler in Doha. Abgerufen am 15. September 2021.
  5. Bundesregierung will mit Taliban direkt verhandeln. spiegel.de, abgerufen am 17. August 2021.
  6. Pressemitteilung vom 17. Juni 2022. In: press.un.org. Abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  7. German diplomat named deputy UN Afghanistan envoy. In: dw.com. 18. Juni 2022, abgerufen am 9. Juli 2022 (englisch).
  8. Derek Scally: ‘A permanent state of schizophrenia’: growing up in East Germany, irishtimes.com, 4. November 2019, abgerufen am 18. November 2019.