Marlene Lacherstorfer
Marlene Lacherstorfer (* Oktober 1982 in Bad Hall, Oberösterreich) ist eine österreichische Bassistin, Musik- und Bewegungspädagogin sowie Komponistin.
Werdegang
Marlene Lacherstorfers Wurzeln liegen in Oberösterreich, wo sie 1982 in eine musikalische Familie geboren wurde.
Sie wuchs in Bad Hall auf und entdeckte früh ihre Begeisterung für verschiedene Instrumente sowie Tanz/Performance. Beim gemeinsamen Musizieren mit Eltern und Großeltern sowie auf Volksmusikwochen sammelte sie erste musikantische Erfahrungen auf und abseits der Bühne. Als Jugendliche entdeckte sie den E-Bass für sich. Nach der Matura an der HBLA für künstlerische Gestaltung Linz reifte auf einer Reise durch Lateinamerika nach einer Reihe von Straßenmusik-Konzerten der Wunsch, Musikerin zu werden.
An der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien (MDW) studierte sie ab 2003 Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik und begann 2005 zusätzlich Instrumentalpädagogik E- und Kontrabass am ipop bei Albert Kreuzer und Willi Langer zu studieren.
Seit 2005 ist Lacherstorfer als Bassistin tätig. Sie blickt auf knapp 2000 Konzerten in 20 Ländern mit ALMA, Clueso, Ernst Molden & Willi Resetarits, Meena, Pressyes, Soap & Skin, Sharktank, Trouble Over Tokyo, Velojet, ZOË sowie über 40 Studioproduktionen (u. a. für Wolfgang Ambros oder André Heller, Clueso, Papermoon, ZOË, Gerard) zurück.
Neben ihrer Live- und Studiotätigkeit ist Marlene Lacherstorfer als Musik- und Bewegungspädagogin tätig. Seit 2010 ist Marlene Lacherstorfer Lehrbeauftragte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW) sowie gelegentlich an der Pädagogischen Hochschule Rostock und der KPH Krems tätig in den Bereichen inklusive Pädagogik, Ensembleleitung und Bewegungsbegleitung/Improvisation. Sie leitete 2010 bis 2016 die Band „All Stars Inclusive“, einer Formation aus Musikstudierenden und Menschen mit körperlichen und kognitiven Behinderungen, die 2016 mit dem Diversitaspreis (Wissenschaftspreis des BMKOES) sowie dem Preis der Lebenshilfe ausgezeichnet wurde. Sie lehrt und hält Workshops im In- und Ausland (u. a. University of Limerick).
Seit 2016 ist sie Teil der Liveband des Sängers und Rappers Clueso. Neben laufenden Konzerten mit ALMA und Projekten u. a. mit dem Nö. Tonkünstler Orchester oder dem Choro sine nomine ist sie seit 2018 verstärkt mit Ernst Moldens Frauenorchester unterwegs. Mit ihrem Partner René Mühlberger tritt sie in dessen Soloprojekt Pressyes auf. Das Paar stand bereits von 2004 bis 2014 als Velojet 10 Jahre gemeinsam auf der Bühne. Im Jahr 2019 tourte sie mit Soap & Skin im Rahmen der Präsentation des Albums From Gas to Solid / you are my friend durch Europa.
2019 übernahm sie die künstlerische sowie musikalische Leitung der Wiener Festwocheneröffnung am Rathausplatz, das live von 50.000 Menschen besucht und im TV einem Millionenpublikum ausgestrahlt wurde. Im Zuge dessen war sie auch als musikalische Leiterin für das Gastspiel im Großen Saal der Hamburger Elbphilharmonie im März 2020 verantwortlich.
Tourneen in Europa, Mexiko, Peru, der Türkei und den USA. Als Komponistin schreibt sie sowohl für eigene Projekte als auch Auftragskompositionen für beispielsweise Servus TV. Sie ist bei Fernsehproduktionen im ORF tätig, als Theatermusikerin war sie beispielsweise im Rabenhof Theater bei Singspielen von Ernst Molden, im Bereich der Musikvermittlung im Wiener Musikverein (Klingklang), im Puppentheater Lilarum (Der Tatzelwurm) sowie dem Kindermusiktheater ‚Prinzessin Himbeere’ (Jeunesse) engagiert und tourte mit Astrid Walentas ‚Die Fische fliegen wieder’ durch die Schweiz.
Pressezitate
- Auch das muss einmal gesagt werden - Marlene Lacherstorfer ist eine der coolsten Erscheinungen am Bass seit Kim Deal. - Der Standard / Jahrescharts 2007, Christian Schachinger
- Bassistin Marlene Lacherstorfer ist eine gefragte Kraft für Produktionen von Ernst Molden über Bernhard Eder bis zu Wolfgang Ambros; gemeinsam mit Mühlberger begleitete sie die letzte Tour des Hamburger Sängers Clueso. - Wiener Zeitung 2018, Bruno Jaschke
- In Fumosus & Nordans [Komp. Marlene Lacherstorfer] dringt Kammermusik in die Almenstube, lassen sanft wirbelnde Klang-Rauchschwaden an ein Bachsches Präludium mit Imitation von Bläsern im Akkordeon denken. - Nürnberger Nachrichten 2019, Michael Vieth
- „Bella ciao“, dem passenden Abschluss einer Revue, die politisch klar ausgerichtet, aber nicht plakativ war, wienerisch und zugleich weltoffen, populär, aber ohne sich einem vermeintlichen Massengeschmack anzudienen. So lassen sich Wiener Festwochen gut eröffnen. - Die Presse 2019, Thomas Kramar
- Unterhaltung mit Haltung also, an der […] Marlene Lacherstorfer samt Band maßgeblichen Anteil haben. - Kurier 2019, Peter Jarolin
- „Kein einziger Verstärker wurde heimlich lauter gedreht, es wurde nicht ewig besprochen, wer jetzt Schuld ist, dass der Schluss versemmelt wurde oder wer langsamer, schneller oder ungenauer wurde. Es wurde einfach angemerkt, wie es sein sollte und noch einmal geprobt. Marlene Lacherstorfer als musikalische Leiterin fiel nur dann als solche auf, wenn eine Entscheidung zu treffen war, die vorher höchst argumentativ nur von den Betroffenen und nicht von allen Anwesenden besprochen wurde.“ - Concerto Magazin 2019, Birgit Denk
Tonträger
- „Goldapfel und Zaubergoaß“ | Mit Helmut Wittmann | ATS records, 2002
- "Velojet" | Velojet | Wohnzimmer Records, 2005
- "When the lights go down" | Papermoon | Universalmusic, 2008
- "This quiet town" | Velojet | Wohnzimmer Records, 2007
- "Häuserl am Oasch" | Ernst Molden | Rabenhoftheater, 2010
- "Heavy Gold" | Velojet | Wohnzimmer Records, 2010
- "Es Lem" | Ernst Molden | monkey music, 2011
- "Weidafoan" | Ernst Molden | monkey music, 2011
- "The Hurricane" | Trouble over Tokyo | Schönwetter 2011
- "Post Breakup Coffee" | Bernhard Eder, 2012
- "190352" | Wolfgang Ambros | Universalmusic 2012
- "Feel Me" | Meena, rufrecords, 2012
- "Simplify" (EP) | Trouble over Tokyo | Tokyotron 2012
- "The red river Two" | The Red River Two | monkeymusic, 2012
- "Panorama" | Velojet | Schönwetter 2013
- „Nativa“ | ALMA | col legno, 2013
- "Puppets and crocodiles" | Belly Swing Orchestra, 2013
- "Tell me" | Meena, rufrecords, 2014
- „Transalpin“ | ALMA | col legno, 2015
- "Nonsleeper" | Bernhard Eder, 2015
- "Neue Welt" Acoustic | Gerard | fourmusic, 2015
- "Debut" | ZOE | Universalmusic 2016
- „Oeo“ | ALMA | col legno, 2017
- "The acoustic sessions" | ZOE | globalrockstar 2017
- "Remodel - RKH Livesession" | Bernhard Eder, 2017
- "Spotify Live" | Clueso, 2017
- "Handgepäck" | Clueso | Universalmusic, 2018
- "Dei Schwesda waand" | Ernst Molden & Frauenorchester | BaderMoldenRecordings, 2018
- "On the run" | Pressyes | Inkmusic 2018
- "Trains and churches" | Somerset Barnard | Container recordings 2018
- "Sibylle Kefer" | Sibylle Kefer | sie-records 2019
- "Baulückenkonzert" | Ernst Molden & Frauenorchester | olirecords, 2019
- "André Heller" | Spätes Leuchten | Made Jour Label, 2019
- „Cherubim“ | ALMA | Trikont, 2019
- "The return of the great comfort" | Alien hand syndrome, 2021
- "The stranger" | Somerset Barnard | Container recordings 2021
Musik für Kinder und inklusive musikpädagogische Projekte:
- "Die Fische fliegen wieder" | Astrid Walenta, 2009
- "Zucker" | Matthäus Bär | Phonotron 2018
- "Prinzessin Himbeere und ihre Band" 2014
- "All Stars Band" | Inklusionsprojekt für Menschen mit Behinderung und Studierende | Demo-CD mit 8 eigenen Songs, 2014
Auszeichnungen
- 2003: Prima la musica, Kreativwettbewerb für Komposition/Elektronik, 2. Platz
- 2006, 2007, 2008: Leistungsstipendien sowie Förderstipendium der mdw
- 2011: European Blues-Challenge der European Blues Union, 2. Platz für Meena
- 2013: Preis der deutschen Schallplattenkritik, Bestenliste 2013 (Nativa, col legno, 2013)
- 2013: Halbfinale der World Blues Challenge in Memphis, USA mit Meena
- 2015: Austrian World Music Awards, 2. Platz für ALMA
- 2008: Finalisten „The New Austrian Sound of Music“ mit Velojet
- 2016: Diversitaspreis des BMUKK für die Leitung der All Stars Band im Namen der mdw (2016)
- 2017: Deutscher Weltmusik-Sonderpreis RUTH für ALMA im Rahmen des Rudolstadtfestivals
- 2017: Niederösterreichischer Kulturpreis – Anerkennungspreis in der Kategorie Volkskultur und Kulturinitiativen
- 2017: Preis der deutschen Schallplattenkritik, Bestenliste 4/2017 (Oeo, col legno, 2017)
- 2019: Förderungspreis der Stadt Wien für Musik
- 2020: Wienerlied-Kompositionswettbewerb des Wiener Volksliedwerks gemeinsam mit Voodoo Jürgens (Text), 3. Platz
Nominierungen:
- 2005: FM4 Amadeus-Award Nominierung für Velojet (Top 5)
- 2013: Amadeus-Award Nominierung für bestes Video "Cold Hands" von Velojet
Weblinks
- Marlene Lacherstorfer bei Discogs
- Marlene Lacherstorfer in der Internet Movie Database (englisch)
- Website Marlene Lacherstorfer
- Website ALMA
- Website MRM
Personendaten | |
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NAME | Lacherstorfer, Marlene |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Bassistin, Musik- und Bewegungspädagogin sowie Komponistin |
GEBURTSDATUM | Oktober 1982 |
GEBURTSORT | Bad Hall, Oberösterreich |