Michael Douglas
Michael Kirk Douglas (* 25. September 1944 in New Brunswick, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Filmproduzent und Oscar-, Golden-Globe sowie Emmy-Preisträger. Er zählt zu den führenden Charakterdarstellern in Hollywood.
Biografie
Kindheit und erste Auftritte
Michael Douglas ist der älteste Sohn des Schauspielers Kirk Douglas und dessen erster Frau Diana Dill. Sein jüngerer Bruder ist der Filmproduzent Joel Douglas.
Michael Douglas besuchte die Eaglebrook School in Deerfield, Massachusetts. Nach einem Studium an der University of California, Santa Barbara ging Douglas Mitte der 1960er nach New York, wo er sich am Neighbourhood Playhouse und dem American Place Theater zum Schauspieler und Regisseur ausbilden ließ. 1969 gab Douglas in Hail, Hero! sein Leinwanddebüt, für das er eine Nominierung für den Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller erhielt.
Schauspielkarriere
Als Produzent des Films Einer flog über das Kuckucksnest wurde er 1975 mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet. Kirk Douglas hatte ursprünglich die Rechte erworben, den gleichnamigen Roman auf die Bühne zu bringen und zu verfilmen. Kirk Douglas, der 1963 bei der Uraufführung des Theaterstücks die Hauptrolle gespielt hatte, war es jedoch nicht gelungen, ein Filmstudio für eine Produktion zu begeistern. Er überließ schließlich seinem Sohn die Filmrechte, der diesen Film zusammen mit Saul Zaentz verfilmte. Produziert wurde mit der Firma Fantasy Films, welche im Besitz eines Distributionsvertrags mit United Artists war. Der Film erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, darunter die Oscars in den fünf wichtigsten Kategorien – den sogenannten Big Five.
Der Durchbruch als Schauspieler gelang Michael Douglas an der Seite von Karl Malden mit der Fernsehserie Die Straßen von San Francisco (1972–77), in der er von Beginn bis 1976 als Insp. Steve Heller zu sehen war. Dafür wurde er mit drei Emmys ausgezeichnet. Es folgten Rollen in den Erfolgsfilmen Das China-Syndrom, Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten und Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil, die ebenfalls von Douglas produziert wurden.
1988 erhielt er für Wall Street einen Darsteller-Oscar. Ein Jahr später gründete er die Produktionsfirma Stonebridge Entertainment, die er 1994 in Douglas-Reuther Productions umbenannte. In den frühen 1990ern vollzog Douglas einen Image-Wechsel. Auf eher leichte Komödien wie Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil oder Der Rosenkrieg folgten fortan verstärkt kontroverse Filme wie Basic Instinct, David Finchers The Game, Falling Down – Ein ganz normaler Tag oder Traffic – Macht des Kartells, die ihm viel Kritikerlob und auch kommerziellen Erfolg bescherten.
2003 stand er für Es bleibt in der Familie erstmals gemeinsam mit seinem Vater Kirk und seinem Sohn Cameron vor der Kamera.
Die britische Ausgabe des Empire Magazines wählte Douglas im Oktober 1997 auf Platz 74 der „100 größten Schauspieler aller Zeiten“. Michael Douglas ist neben Laurence Olivier der einzige, der sowohl einen Oscar als Hauptdarsteller (Wall Street) als auch für den besten Film (Einer flog über das Kuckucksnest) besitzt. 2008 erhielt Douglas im Alter von 64 Jahren vom American Film Institute den Preis für das Lebenswerk, nachdem bereits seinem Vater Kirk achtzehn Jahre zuvor die gleiche Ehre zuteilgeworden war.[1] Diese Auszeichnung wurde am 11. Juni 2009 in Los Angeles vergeben.[2] Die Titelrolle in Steven Soderberghs Fernsehfilm Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (2013) brachte Douglas einen Emmy und einen Golden Globe Award ein. Einen weiteren Golden Globe Award erhielt Douglas Anfang Januar 2019 für seine Leistungen in der Netflix-Serie The Kominsky Method.
Privates
In den 1970er Jahren hatte Douglas eine mehrjährige Beziehung mit der Schauspielerin Brenda Vaccaro.[3] Von 1977 bis 2000 war Douglas mit Diandra Luker verheiratet. Sie haben einen Sohn (Cameron, * 1978). Douglas heiratete am 18. November 2000 die Schauspielerin Catherine Zeta-Jones. Mit ihr hat er einen Sohn (* 2000) und eine Tochter (* 2003).
2010 gab Douglas bekannt, dass er an Krebs erkrankt sei. Es handelte sich um Zungenkrebs[4] im fortgeschrittenen Stadium. Douglas unterzog sich einer Strahlen- und Chemotherapie.[5] 2011 vermeldete Douglas, dass der Tumor ganz verschwunden sei.[6]
Deutsche Synchronstimme
Seit Die Straßen von San Francisco wird Douglas beinahe ausnahmslos von Volker Brandt synchronisiert.[7] Bei der Verleihung der Goldenen Kamera 1990 sprach Brandt sogar live für Michael Douglas, seit dieser Zeit stehen die beiden Schauspieler in gutem Kontakt.[8]
Filmografie
- 1966: Der Schatten des Giganten (Cast a Giant Shadow)
- 1969: CBS Playhouse (Fernsehreihe, Folge 2x03 The Experiment)
- 1969: Hail, Hero!
- 1970: Adam at Six A.M.
- 1971: Summertree
- 1972: Flucht in die Wildnis (Napoleon and Samantha)
- 1972: Nightfall – Stimmen der Angst (When Michael calls)
- 1972–1977: Die Straßen von San Francisco (The Streets of San Francisco, Fernsehserie, 98 Folgen)
- 1975: Einer flog über das Kuckucksnest (One Flew Over the Cuckoo’s Nest, Produzent)
- 1978: Coma
- 1979: Das China-Syndrom (The China Syndrome, auch Produzent)
- 1979: Running
- 1983: Ein Richter sieht rot (The Star Chamber)
- 1984: Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten (Romancing the Stone, auch Produzent)
- 1985: A Chorus Line
- 1985: Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil (The Jewel of the Nile, auch Produzent)
- 1987: Wall Street
- 1987: Eine verhängnisvolle Affäre (Fatal Attraction)
- 1989: Black Rain
- 1989: Der Rosenkrieg (The War of the Roses)
- 1992: Wie ein Licht in dunkler Nacht (Shining Through)
- 1992: Basic Instinct
- 1993: Falling Down – Ein ganz normaler Tag (Falling Down)
- 1994: Enthüllung (Disclosure)
- 1995: Hallo, Mr. President (The American President)
- 1996: Der Geist und die Dunkelheit (The Ghost and the Darkness, auch Produzent)
- 1997: The Game
- 1998: Ein perfekter Mord (A Perfect Murder)
- 2000: Die WonderBoys (Wonder Boys)
- 2000: Traffic – Macht des Kartells (Traffic)
- 2001: Eine Nacht bei McCool’s (One Night at McCool’s)
- 2001: Sag’ kein Wort (Don’t Say a Word)
- 2002: Will & Grace (Fernsehserie, Folge 4x22 Fagel Attraction)
- 2003: Ein ungleiches Paar (The In-Laws)
- 2003: Es bleibt in der Familie (It Runs in the Family)
- 2005: The Ride Down to Mt. Morgan
- 2006: The Sentinel – Wem kannst du trauen? (The Sentinel)
- 2006: Ich, Du und der Andere (You, Me and Dupree)
- 2007: King of California
- 2009: Solitary Man
- 2009: Der Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen (The Ghost of Girlfriends Past)
- 2009: Gegen jeden Zweifel (Beyond a Reasonable Doubt)
- 2010: Wall Street: Geld schläft nicht (Wall Street: Money Never Sleeps)
- 2011: Phineas und Ferb (Phineas and Ferb, Zeichentrickserie, 1 Folge)
- 2012: Haywire
- 2013: Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra)
- 2013: Last Vegas
- 2014: Das grenzt an Liebe (And So It Goes)
- 2014: The Reach: In der Schusslinie (Beyond the Reach)
- 2015: Ant-Man
- 2017: Unlocked
- 2017: Flatliners
- 2018: Animal World
- 2018: Ant-Man and the Wasp
- 2018–2021: The Kominsky Method (Fernsehserie)
- seit 2019: Grünes Ei mit Speck (Green Eggs and Ham, Zeichentrickserie, Stimme von Mick)
- 2019: Avengers: Endgame
- 2021: What If…? (Fernsehserie, Folge 1x03, Stimme)
Auszeichnungen
- 1975 und 1976: Goldener Bravo Otto in der Kategorie „Männlicher TV-Star“
- 1976: Oscar in der Kategorie „Bester Film“ als Produzent für Einer flog über das Kuckucksnest
- 1988: Oscar und Golden Globe Award in den Kategorien „Bester Hauptdarsteller“ bzw. Bester Hauptdarsteller – Drama für Wall Street[9]
- 1989: Jupiter in der Kategorie „Bester Darsteller“
- 2009: Preis des American Film Institutes für das Lebenswerk
- 2010: Golden Icon Award des Zurich Film Festivals für das Lebenswerk[10]
- 2013: Emmy in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller in einer Mini-Serie oder Fernsehfilm“ für Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll
- 2014: Golden Globe Award in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller – Mini-Serie oder Fernsehfilm“ für Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll
- 2018: Stern auf dem Hollywood Walk of Fame[11]
- 2019: Golden Globe Award in der Kategorie „Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical“ für The Kominsky Method
Literatur
- Marc Eliot: Michael Douglas. Die Biografie. LangenMüller, München 2014, ISBN 978-3-7844-3350-9.
- Adolf Heinzlmeier: Michael Douglas. Rastatt 1990, ISBN 3-8118-3060-0.
- Annene Kaye, Jim Sclavunos: Michael Douglas. Das Leben des berühmten Hollywood-Stars. Lübbe, Bergisch Gladbach 1989, ISBN 3-404-61167-5.
- Hans-Christian Mennenga: Präödipale Helden. Neuere Männlichkeitsentwürfe im Hollywoodfilm. Die Figuren von Michael Douglas und Tom Cruise. transcript Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-8376-1797-9.
- Norbert Stresau: Michael Douglas. Seine Filme – sein Leben. 2., aktualisierte Auflage. Heyne, München 1994, ISBN 3-453-07877-2.
Weblinks
- Michael Douglas in der Internet Movie Database (englisch)
- Michael Douglas bei AllMovie (englisch)
- Michael Douglas bei Moviepilot
- Michael Douglas in der Deutschen Synchronkartei
- Literatur von und über Michael Douglas im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Michael Douglas: Preis für Lebenswerk. In: fr-online.de. 6. Oktober 2008, abgerufen am 19. Dezember 2014.
- ↑ vgl. McNary, Dave: AFI fetes Douglas. In: Daily Variety, 6. Oktober 2008, S. 05
- ↑ https://www.foxnews.com/entertainment/brenda-vaccaro-reveals-how-her-relationship-with-michael-douglas-ended
- ↑ Michael Douglas: Kehlkopfkrebs war eine Lüge. focus.de vom 13. Oktober 2013
- ↑ Krebskranker Michael Douglas: „Umarmen Sie mich einfach“. In: Spiegel Online. 1. September 2010, abgerufen am 19. Dezember 2014.
- ↑ Michael Douglas im TV-Interview: "Ich habe den Tumor besiegt". In: Spiegel Online. 11. Januar 2011, abgerufen am 26. Januar 2021.
- ↑ Michael Douglas. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 17. September 2019.
- ↑ Volker Brandt (die Stimme von Michael Douglas, Bericht) auf YouTube, 22. November 2010, abgerufen am 17. September 2019.
- ↑ Michael Douglas – Awards. Internet Movie Database, abgerufen am 7. Januar 2010 (englisch).
- ↑ Golden Icon für Michael Douglas (Memento vom 25. September 2010 im Internet Archive) Zurich Film Festival, aufgerufen am 4. Oktober 2010.
- ↑ Michael Douglas. In: Hollywood Walk of Fame. Abgerufen am 7. November 2018 (amerikanisches Englisch).
Personendaten | |
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NAME | Douglas, Michael |
ALTERNATIVNAMEN | Demsky, Michael Issurovitch (Geburtsname); Douglas, Michael Kirk |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler und Produzent |
GEBURTSDATUM | 25. September 1944 |
GEBURTSORT | New Brunswick, New Jersey |