Mission: Impossible (Filmreihe)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Logo des ersten Films

Mission: Impossible ist eine US-amerikanische Action- und Agentenfilmreihe basierend auf den Fernsehserien Kobra, übernehmen Sie (1966–1973) und In geheimer Mission (1988–1990). Tom Cruise ist in allen sechs bisher von Paramount Pictures veröffentlichten Filmen als Protagonist Ethan Hunt zu sehen. Für 2023 und 2024 ist ein weiterer, zweiteiliger Film angekündigt, der den Titel Mission: Impossible – Dead Reckoning tragen soll.

Allgemeines

Im Mittelpunkt der Filmreihe steht Ethan Hunt, der als operativer Agent beim US-amerikanischen Geheimdienst „IMF“ (Impossible Mission Force, deutsch etwa: Truppe für undurchführbare Missionen) tätig ist. Die IMF ist unter der Führung des sogenannten „Sekretärs“ transnational aktiv, da es in den Aufträgen meist um globale Bedrohungen geht. Die überschaubare Truppe von hochspezialisierten Spitzenkräften arbeitet so geheim, dass sie ihre eigene Existenz leugnet und im Fall eines Fehlschlages jede Kenntnis der betreffenden Operation abstreiten würde. Die jeweiligen Aufträge erfordern dem Titel entsprechend praktisch undurchführbare Maßnahmen, die unter großem Zeitdruck, mit raffinierten technischen Hilfsmitteln und an den Grenzen des menschlichen Leistungsvermögens umgesetzt werden. Häufig werden dabei auch zu Täuschungszwecken mithilfe von Silikon-Gesichtsmasken und elektronischen Stimm-Modulatoren fremde Identitäten angenommen. Aus einem zunächst recht klar erscheinenden Auftrag entwickelt sich oft in überraschenden Wendungen und Hindernissen ein komplexer Handlungsablauf, zumal es meist um vielfach vernetzte und gut abgesicherte Verbrecher- oder Terrororganisationen auf höchster Ebene geht.

Überblick

Jahr Titel Regie Drehbuch Produzent
1996 Mission: Impossible Brian De Palma David Koepp & Robert Towne
Story: Steven Zaillian
Tom Cruise & Paula Wagner
2000 Mission: Impossible II John Woo Robert Towne
Story: Ronald D. Moore & Brannon Braga
2006 Mission: Impossible III J. J. Abrams Alex Kurtzman, Roberto Orci & J. J. Abrams
2011 Mission: Impossible – Phantom Protokoll
(Mission: Impossible – Ghost Protocol)
Brad Bird André Nemec & Josh Appelbaum Tom Cruise, J. J. Abrams & Bryan Burk
2015 Mission: Impossible – Rogue Nation Christopher McQuarrie Christopher McQuarrie
Story: Drew Pearce
Tom Cruise, J. J. Abrams, Bryan Burk,
David Ellison, Don Granger & Dana Goldberg
2018 Mission: Impossible – Fallout Christopher McQuarrie Tom Cruise, J. J. Abrams,
Christopher McQuarrie & Jake Myers
2023 Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins Tom Cruise, J. J. Abrams
2024 Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil zwei

Handlungen

Mission: Impossible

Ethan Hunt von der Impossible Mission Force, kurz „IMF“, soll zusammen mit einem Team in Prag die Übergabe einer Liste mit den Decknamen aller verdeckten Agenten verhindern. Die Mission misslingt jedoch, wobei alle anderen Teammitglieder, darunter auch der Teamchef Jim Phelps, ums Leben kommen. Von der CIA erfährt er, dass die ganze Mission nur der Enttarnung eines Maulwurfs bei der CIA diente und auch der Waffenhändler Max mit involviert ist. Da Hunt der einzige Überlebende und damit verdächtig ist, muss er fliehen und beschließt, zusammen mit einigen Ex-Agenten, darunter auch Luther Stickell, mit Max die echte Liste gegen den Namen des Verräters zu tauschen. Dafür bricht das Team im CIA-Hauptquartier ein und stiehlt den Datenträger, bevor es zur Übergabe mit Max in Paris kommt. Dabei entpuppt sich Phelps, der nicht tot ist, als wahrer Verräter. Hunt und Stickell können Phelps sowie dessen Verbündete eliminieren und Max verhaften, wodurch beide wieder rehabilitiert werden.

Mission: Impossible II

Der IMF-Agent Sean Ambrose stiehlt während eines Auftrags ein Grippevirus sowie das dazugehörige Gegenmittel und taucht unter. Ethan Hunt erhält nun die Mission, beide Objekte sicherzustellen, weshalb er Nyah Nordoff-Hall, die Ex-Freundin von Ambrose, für sein Team rekrutiert. Nyah kann Ambrose’ Vertrauen zurückgewinnen und erfährt so, dass dieser mit John C. McCloy, dem Chef eines Pharmaunternehmens, zusammenarbeitet. Da sich nur das wertlose Gegenmittel in Ambrose’ Besitz befindet, beschließt Hunt, die restlichen Viren zu vernichten. Als es zum Kampf zwischen den beiden kommt, bei dem Ambrose Nyah als Geisel nimmt, injiziert sich diese das Virus selbst. Bei einem Treffen zwischen Ambrose und McCloy kann Hunt das Gegenmittel sicherstellen, Ambrose töten und schließlich Nyah, mit der er eine Romanze führt, retten.

Mission: Impossible III

Während Ethan Hunt sich aufgrund seiner Ehefrau Julia zur Ruhe gesetzt hat, erhält er von seinem ehemaligen Kollegen John Musgrave die Information, dass der Kriminelle Owen Davian Hunts ehemalige Schülerin Lindsey entführt hat. Daraufhin versucht Hunt mit seinem Team, Lindsey zu befreien, wobei sie Informationen über Davian sicherstellen können, Lindsey allerdings stirbt. Durch die Informationen können sie Davian gefangen nehmen sowie an Informationen über eine Waffe namens „Hasenpfote“ gelangen. Wenig später wird Davian befreit und möchte sich nun an Hunt rächen, weshalb er seine Frau entführt und diese gegen die in Shanghai befindliche „Hasenpfote“ eintauschen möchte. Nachdem das Team die Waffe stehlen konnte, offenbart sich bei der Übergabe, dass Davian mit Musgrave zusammenarbeitet. Daraufhin kann Hunt Musgrave ausschalten und mithilfe von Benji Dunn den Aufenthaltsort von Julia herausfinden. Bevor er sie jedoch befreien kann, kommt es zum Kampf mit Davian, bei dem dieser getötet wird, vorher allerdings noch eine Bombe in Hunts Kopf aktivieren konnte. Um diese zu deaktivieren, baut sich Hunt einen provisorischen Defibrillator und schafft es so, die Bombe zu zerstören. Julia kann ihn wiederbeleben und Musgrave mit seiner Waffe erschießen.

Mission: Impossible – Phantom Protokoll

Die französische Auftragsmörderin Sabine Moreau stiehlt bei einem IMF-Einsatz Aktivierungscodes für einen Atomkoffer, der zu einem Terroristen namens „Cobalt“ führt, weshalb Hunt von seinem Team aus einem russischen Gefängnis befreit wird. Durch einen Einbruch im Kreml erhoffen sie sich, Informationen über Cobalt zu bekommen, werden von diesem aber hinters Licht geführt und stehen im Anschluss als Verursacher der Explosion des Kremls dar. Die amerikanische Regierung muss nun jegliche Verbindung zur IMF leugnen, stellt dem Team, bestehend aus Hunt, Benji, und Jane Carter allerdings noch den Analysten William Brandt zur Verfügung. In Dubai soll es zur Abwicklung des Geschäfts zwischen Cobalt und Moreau kommen. Durch ein Täuschungsmanöver versucht das IMF-Team, dies zu verhindern, wobei Moreau getötet wird, Kurt Hendricks, der hinter der Identität von Cobalt steckt und einen Atomkrieg verursachen möchte, allerdings mit den Codes entkommen kann. Nachdem er in Mumbai einen sowjetischen Satelliten zur Kontrolle über die von einem U-Boot auf San Francisco abgeschossene Rakete gekauft hat, stürzt er sich bei einem Kampf mit Hunt in den Tod. Hunt kann in letzter Sekunde die Atomrakete deaktivieren und so die russischen Behörden endgültig von der Unschuld der IMF überzeugen.

Mission: Impossible – Rogue Nation

Nachdem Ethan Hunt von einem Syndikat unter der Führung von Solomon Lane entführt wurde, kann er mithilfe der MI6-Doppelagentin Ilsa Faust entkommen. Währenddessen wurde die IMF durch die CIA unter der Führung von Alan Hunley übernommen, der nicht an die Existenz des Syndikats glaubt und Hunt für dessen Verbrechen verantwortlich macht, weshalb dieser untertaucht. Ein halbes Jahr später verhindern Hunt, Benji und Ilsa vorerst einen Anschlag durch Lane auf den österreichischen Bundeskanzler. Im Anschluss können die drei in Marokko an geheime Dateien auf einem verschlüsselten USB-Stick gelangen, wobei Ilsa ihre Verbündeten hintergeht und den Stick an ihren Vorgesetzten Atlee übergibt. Da dieser für die Erschaffung des Syndikats verantwortlich ist, löscht er alle Informationen auf dem Stick und schickt Ilsa zurück in den Einsatz. Lane möchte nun an die geheimen Daten herankommen und entführt deshalb Benji, da das IMF-Team eine Kopie des Sticks erstellt hat. Mit der Hilfe von Hunley können diese den Stick entschlüsseln, Atlee überführen und bei der geplanten Übergabe Lane festnehmen.

Mission: Impossible – Fallout

Die aus dem Syndikat gebildete Terrorgruppe „Die Apostel“ sollen für einen Unbekannten namens John Lark in den Besitz von waffenfähigem Plutonium kommen. Hunt und sein Team bekommen den Auftrag, die Übergabe an die Apostel zu verhindern, scheitern jedoch. Deshalb wird ihnen von der CIA der Agent August Walker widerwillens zur Seite gestellt, um das Plutonium sicherzustellen. Die Waffenhändlerin „Weiße Witwe“ soll das Geschäft zwischen den Aposteln und Lark einfädeln, weshalb Hunt und Walker den vermeintlich echten Lark mithilfe der überraschend aufgetauchten Ilsa Faust umbringen und Hunt sich gegenüber der Weißen Witwe als Lark ausgibt. Die Apostel verlangen als Gegenleistung für das Plutonium die Befreiung von Solomon Lane, was Hunt schließlich auch tut und ihn in Sicherheit zum IMF-Team bringt. Während der vermeintlichen Übergabe kann Walker als echter John Lark überführt werden. Dieser wird allerdings von den Aposteln zusammen mit Lane bei einem Kampf mit der IMF, bei dem Hunley getötet wird, befreit. In Indien wollen Lark und Lane durch das Zünden einer Atombombe die Wasserversorgung Asiens verseuchen. Das IMF-Team kann die Bomben rechtzeitig entschärfen, Hunt tötet Lark und Lane wird von Ilsa und Benji gefangen genommen. Im Anschluss wird Lane lebend dem MI6 übergeben, wodurch Ilsa nicht mehr in Ungnade gefallen ist.

Besetzung und Synchronisation

Rolle Film Synchronsprecher
[1][2][3][4][5][6]
Mission: Impossible
(1996)
Mission: Impossible II
(2000)
Mission: Impossible III
(2006)
Mission: Impossible – Phantom Protokoll
(2011)
Mission: Impossible – Rogue Nation
(2015)
Mission: Impossible – Fallout
(2018)
Ethan Hunt Tom Cruise Patrick Winczewski
Stephan SchwartzA
Markus PfeifferB
Luther Stickell Ving Rhames Tilo Schmitz
Jim Phelps Jon Voight Christian Brückner
Franz Krieger Jean Reno Joachim Kerzel
Eugene Kittridge Henry Czerny Hubertus Bengsch
Claire Phelps Emmanuelle Béart Susanne von Medvey
Max Vanessa Redgrave Gisela Fritsch
Sean Ambrose Dougray Scott Benjamin Völz
Nyah Nordoff-Hall Thandie Newton Nana Spier
John C. McCloy Brendan Gleeson Roland Hemmo
Commander Swanbeck Anthony Hopkins Hartmut Reck
Dr. Vladimir Neckhorvich Rade Šerbedžija Christian Rode
Benjamin „Benji“ Dunn Simon Pegg Tobias Kluckert
Julia Meade-Hunt Michelle Monaghan Michelle Monaghan Gundi Eberhard
Owen Davian Philip Seymour Hoffman Oliver Stritzel
John Musgrave Billy Crudup Peter Flechtner
Lindsey Farris Keri Russell Tanja Geke
Theodore Brassel Laurence Fishburne Tom Vogt
Zhen Lei Maggie Q Alexandra Wilcke
Declan Gormley Jonathan Rhys Meyers Norman Matt
William Brandt Jeremy Renner Gerrit Schmidt-Foß
Jane Carter Paula Patton Katharina Spiering
Kurt „Cobalt“ Hendricks Mikael Nyqvist Lutz Schnell
Sabine Moreau Léa Seydoux Emily Behr
Wistrom Samuli Edelmann Tim Moeseritz
Anatoly Sidorow Wladimir Maschkow Stephan Rabow
Ilsa Faust Rebecca Ferguson Berenice Weichert
Solomon Lane Sean Harris Tobias Lelle
Alan Hunley Alec Baldwin Klaus-Dieter Klebsch
Atlee Simon McBurney Gerald Schaale
Premierminister Tom Hollander Axel Malzacher
August Walker /
John Lark
Henry Cavill Alexander Doering
Alanna Mitsopolis / Weiße Witwe Vanessa Kirby Jacqueline Belle
Erica Sloan Angela Bassett Anke Reitzenstein
A in Mission: Impossible
B in Mission: Impossible – Phantom Protokoll

Filmstab

Film
Mission: Impossible[7]
(1996)
Mission: Impossible II[8]
(2000)
Mission: Impossible III[9]
(2006)
Mission: Impossible – Phantom Protokoll[10]
(2011)
Mission: Impossible –
Rogue Nation
[11]
(2015)
Mission: Impossible –
Fallout
[12]
(2018)
Regie Brian De Palma John Woo J. J. Abrams Brad Bird Christopher McQuarrie
Drehbuch David Koepp &
Robert Towne
Story: Steven Zaillian
Robert Towne
Story: Brannon Braga & Ronald D. Moore
J. J. Abrams, Roberto Orci & Alex Kurtzman André Nemec &
Josh Appelbaum
Christopher McQuarrie
Story: Drew Pearce
Christopher McQuarrie
Produktion Tom Cruise & Paula Wagner Tom Cruise, J. J. Abrams & Bryan Burk Tom Cruise, J. J. Abrams,
Bryan Burk, David Ellison,
Don Granger & Dana Goldberg
Tom Cruise, J. J. Abrams, Christopher McQuarrie & Jake Myers
Musik Danny Elfman Hans Zimmer Michael Giacchino Joe Kraemer Lorne Balfe
Kamera Stephen H. Burum Jeffrey L. Kimball Daniel Mindel Robert Elswit Rob Hardy
Schnitt Paul Hirsch Christian Wagner & Steven Kemper Mary Jo Markey & Maryann Brandon Paul Hirsch Eddie Hamilton

Rezeption

Einspielergebnisse und Zuschauerzahlen

Mit einem Gesamteinspielergebnis von über 3,57 Milliarden US-Dollar befindet sich die Mission-Impossible-Filmreihe auf Platz 13 der finanziell erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten. Nur Mission: Impossible – Fallout konnte unter die besten 100 der finanziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten kommen und befindet sich dort auf Platz 98 (Stand: 24. Juli 2022[13]).

Alle Filme der Reihe konnten in ihrem Veröffentlichungsjahr unter die Top 10 der finanziell erfolgreichsten Filme kommen, wobei Mission: Impossible der finanziell dritterfolgreichste Film des Jahres 1996 und Mission: Impossible II der finanziell erfolgreichste Film des Jahres 2000 ist.[14][15] In Deutschland konnten bisher nur Mission: Impossible und Mission: Impossible II in ihren jeweiligen Veröffentlichungsjahren unter die Top 10 der meistbesuchten Filme kommen und belegen dort Platz 7 und Platz 2.

Film Veröffentlichung
(Deutschland)
Einspielergebnisse in US-Dollar Budget
in US-Dollar
Zuschauer
(Deutschland)
Quellen
USA Deutschland Weltweit
Mission: Impossible 7. Aug. 1996 180.981.856 23.630.026 457.696.359 080 Mio. 3.309.721 [16][17]
Mission: Impossible II 6. Juli 2000 215.409.889 25.018.930 546.388.105 125 Mio. 4.447.937 [18][19]
Mission: Impossible III 4. Mai 2006 134.029.801 10.310.411 397.850.012 150 Mio. 1.246.368 [20][21]
Mission: Impossible – Phantom Protokoll 15. Dez. 2011 209.397.903 16.257.743 694.713.380 145 Mio. 1.584.671 [22][23]
Mission: Impossible – Rogue Nation 6. Aug. 2015 195.042.377 13.266.429 682.714.267 150 Mio. 1.417.882 [24][25]
Mission: Impossible – Fallout 2. Aug. 2018 220.159.104 15.903.179 791.115.104 178 Mio. 1.285.778 [26][27]
Gesamt (Stand: 25. Januar 2019) 1.155.020.930 104.386.718 3.570.477.227 828 Mio. 13.292.357 [28]

Kritiken und Analyse

(Stand: 1. März 2019)

Film Rotten Tomatoes Metacritic IMDb
Mission: Impossible 63 % (57 Kritiken)[29]0 59 (29 Kritiken)[30] 7,1 (354.550 Bewertungen)[7]0
Mission: Impossible II 57 % (148 Kritiken)[31] 59 (40 Kritiken)[32] 6,1 (287.020 Bewertungen)[8]0
Mission: Impossible III 70 % (221 Kritiken)[33] 66 (42 Kritiken)[34] 6,9 (302.348 Bewertungen)[9]0
Mission: Impossible – Phantom Protokoll 93 % (240 Kritiken)[35] 73 (47 Kritiken)[36] 7,4 (422.923 Bewertungen)[10]
Mission: Impossible – Rogue Nation 93 % (303 Kritiken)[37] 75 (46 Kritiken)[38] 7,4 (305.950 Bewertungen)[11]
Mission: Impossible – Fallout 97 % (389 Kritiken)[39] 86 (60 Kritiken)[40] 7,8 (217.127 Bewertungen)[12]
Brian De Palma
John Woo
J. J. Abrams
Brad Bird
Christopher McQuarrie

G. S. Perno von Cinelinx.com sieht im Erfolg der Mission-Impossible-Filmreihe vor allem die wechselnden Regisseure und ihre jeweiligen Eigenarten, die die Reihe zu einer der erfolgreichsten Actionfilmreihen gemacht hätten. Dabei fühle sich jeder Film einzigartig an, und auch die Tatsache, dass man Fortsetzungen nicht schon im Voraus geplant hätte, sei gegenüber anderen Franchisen besonders. Der erste Teil Mission: Impossible habe sich in der Mitte der 1990er Jahre vor allem durch eine Komplexität, kreative Marketingkampagnen und eine sehr breite Veröffentlichung von anderen Filmen unterschieden. Dabei stellte die Verpflichtung von Tom Cruise, der vorher hauptsächlich in Filmdramen zu sehen war, für eine teure Filmproduktion eine innovative Idee dar, da er seine Filme kreativ kontrollieren und Stunts selbst ausführen wollte. Der erste Teil sei dabei weniger ein Actionfilm, obwohl es einige verrückte Stunts und Actionsequenzen gebe, sondern vielmehr ein Spionagethriller. In Mission: Impossible II habe man dann die Anforderungen und Risiken für Cruise erhöht, was seitdem kontinuierlich fortgesetzt werde. Dabei entstehe der Nervenkitzel weniger durch Intrigen, sondern vielmehr durch die Action selbst, die neben extremen Stunts vor allem auf Waffen und Autos basiere. Der Regisseur John Woo setzte auf neue Elemente wie Schießereien, Zeitlupen, Kampfsport und modische Kostüme, was allerdings beim Publikum nicht gut angekommen sei. Dieses hätten den Film für substanzlos gehalten und den Wechsel von einer Handlung voller Plot-Twists zu geradliniger Action nicht gut geheißen. Wie Perno aufführt, habe der zweite Teil den Ruf des Originalfilms getrübt und einen Richtungswechsel bei einer Fortsetzung erforderlich gemacht. So wurde die Filmreihe mit J. J. AbramsMission: Impossible III gewissermaßen einem weichen Reboot unterzogen, da er nicht auf exzessive Waffen oder Spionage setzte. Vielmehr verwendete er Techniken, die im Fernsehen zum Erfolg geführt hätten. Der Film sei mehr charakterfokussiert, Ethan Hunt bekäme mehr Unterstützung durch sein Team und Figurentode sorgten für Schockmomente. In der Tonalität positioniere man sich zwischen den beiden Vorgängern, wobei man Hunt als Actionheld neben James Bond und Jason Bourne etabliere und das Interesse am Franchise neu entfache. Mit dem vierten Teil Mission: Impossible – Phantom Protokoll rebootete man die Filmreihe erneut, da sie ein jüngeres Publikum ansprechen sollte, das die vorherigen Filme nicht gesehen haben musste. Erstmals wurden IMAX-Kameras von Regisseur Brad Bird in Actionszenen eingesetzt, das Erzähltempo erhöht und körperliche wie auch komödiantische Elemente eingesetzt, wodurch sich der Film viel leichter als seine Vorgänger anfühle, gleichzeitig aber Cruise’ Einsatz hoch bleibe. Die Team-Elemente des Vorgängers seien erhalten geblieben, allerdings setzte Bird nicht mehr auf die Charakterentwicklung, sondern wieder auf Action. Dies konnte auch in der Fortsetzung Mission: Impossible – Rogue Nation beibehalten werden. Christopher McQuarrie, der bereits am Drehbuch von Phantom Protokoll mitwirkte, konnte durch seine Vertrautheit eine Kontinuität in die Reihe bringen und befasse sich beispielsweise mit den Folgen des Vorgängers für die Hauptfiguren. So sei Mission: Impossible endgültig zu einer modernen Filmreihe geworden, bei der man viele Elemente aus vorherigen Filme aufnehme und alte Figuren zurückbringe. Der Stunt-Fokus sowie die Darstellerbeteiligung bei diesem seien endgültig zum Markenzeichen und Unterscheidungsmerkmal geworden.[41]

Tim George von Den of Geek teilt Pernos Wahrnehmung, die Qualität der Filme hänge zum Großteil von den Regisseuren ab, was untypisch sei, da bei anderen großen Filmreihen Motive, die Ästhetik und Themen gleich bleiben würden. Auch er sagt, der Erfolg komme vor allem durch das Talent hinter der Kamera und Cruise’ Bereitschaft, seine Stunts selbst zu machen. Jeder Regisseur habe seine eigenen Visionen eingebracht und so alle Filme voneinander abgegrenzt. Brian De Palma verwende in Mission: Impossible vor allem Themen und Stilistiken von Alfred Hitchcock, bei denen der große Fokus auf dem Spannungsaufbau liege. Durch eine raffinierte Kameraarbeit, die sich fast schon der subjektiven Sicht der Charaktere nähere, bestimme De Palma, was der Zuschauer zu welchem Zeitpunkt zu sehen bekomme. Auch Einflüsse des italienischen Giallos, wie beispielsweise Split Screens für den Spannungsaufbau, seien im Film zu finden, wobei De Palma seinen eigenen Stil mit den Standards des Genres vermische. In Mission: Impossible II setzte Regisseur John Woo hingegen auf für ihn typische Motive, wie Tauben oder die brüderliche Rivalität zwischen Held und Schurke, was allerdings in Kombination mit der Filmreihe nur zu mäßigem Erfolg führe. Dabei unterscheide sich der Film von Woos bisherigen Werken durch die Betonung einer romantischen Beziehung, wohingegen er sich vorher auf eine starke Bindung zwischen Männern fokussiert hätte. Trotzdem würden Frauen im Film nur eine untergeordnete Rolle spielen: entweder werden sie als komödiantisch inkompetent oder als idealisierte Opfer dargestellt, die einen Kontrast zu Hunts männlichen Fähigkeiten bilden sollen. George kritisiert, die Handlung werde für Actionsequenzen ohne Charakterdynamik oder thematischen Subtext geopfert, wodurch Nebenfiguren und der Schurke völlig verblasst bzw. zu Sidekicks geworden seien. Dies ändere sich mit J. J. Abrams, der den visuellen Stil vernachlässigt, dafür aber neue Erzähltechniken benutzt habe. Mit ihm sei erstmals eine Kontinuität in die Filmreihe gekommen, da er neben bekannten Motiven und Figuren wieder das Team in den Mittelpunkt stelle. Daneben verstehe er als einziger die wahre Struktur der Geheimorganisation IMF und lege den Fokus neben dieser auf Hunts Privatleben, das dieser mit seiner Arbeit in Einklang bringen möchte. Des Weiteren kreiere Abrams einen völlig unzurechnungsfähigen Gegenspieler, wodurch sich ihm eine übertriebene Spielwiese biete. Mission: Impossible III sei dramaturgisch weitaus umfangreicher und gelungener als seine Vorgänger, allerdings ähnle die Charakterentwicklung eher einer ganzen Fernsehserie, die in einen zweieinhalbstündigen Film gequetscht sei. Schließlich hätte Brad Bird Mission: Impossible – Phantom Protokoll von einem Spionagethriller auf einen mehr körperlichen und komödiantischen Film umgestellt, der als erstes alle Komponenten von Mission: Impossible wieder vereinen könne. Der Hauptfokus liege auf spannungsreichen Missionen mit ironischen Elementen, bei denen Cruise’ Körperlichkeit als Pointe genutzt werde. Dazu behalte er die Team-Elemente des Vorgängers. So bringe jedes Teammitglied seine eigenen Fähigkeiten und Schwächen mit, müsse eigene Hindernisse überwinden und könne nur im Team perfekt funktionieren.[42]

Tobias Mayer von Filmstarts steht der Beteiligung von Christopher McQuarrie an der Filmreihe kritisch gegenüber. Wie er aufführt, liege die Stärke von Mission: Impossible darin, die Garantie für gute Filme gegen die Chance, einen frischen Ansatz zu verfolgen, einzutauschen. Der erste Film sei sehr anspruchsvoll zu inszenieren gewesen und ähnle einem Film noir mit einer aberwitzig verwinkelten Handlung samt Hitchcock-Verweisen. John Woo mache Ethan Hunt in Mission: Impossible II zu einem „lässigen Sunnyboy“ in einer zu dämlichen und nicht spannenden Handlung. In Mission: Impossible III inszeniere J. J. Abrams Hunt so persönlich wie noch nie, wobei es der einzige Film sei, in dem Hunt als vollkommen verzweifelt und verliebt dargestellt werde. Des Weiteren könne man durch den Einsatz einer Wackelkamera in Actionszenen nur schwer verstehen, worum sich das Geschehen gerade drehe. So bringe jeder Regisseur seine ganz eigene Note in die Filme mit ein, bei Brad Bird sei es beispielsweise der Humor, doch McQuarrie schaffe dies nicht. Seine Filme seien zwar sehr gut, allerdings werde durch das Knüpfen von Zusammenhängen und den Einsatz wiederkehrender Figuren diese wertvolle Abwechslung beendet, weshalb die Verpflichtung McQuarries für die Teile 7 und 8 für Mayer enttäuschend sei.[43]

Scott Mendelson von Forbes macht Tom Cruise’ Entwicklung innerhalb der Filmreihe für deren Erfolg verantwortlich. So werde er vom unscheinbaren Geheimagenten zum risikobereiten Actionhelden. Im ersten Teil, der vergleichsmäßig kurz, kalt und verwirrend sei, glaube Hunt an seine Arbeit, sei sehr idealistisch und handle authentisch. Dabei verkörpere Cruise „James Bond Jr.“, der sich in Mission: Impossible II zu einem romantischen Actionhelden weiterentwickle. Der große Unterschied liege dabei im Verhalten der Figur, die auch einmal stoppe und den Zuschauer erkläre, was gerade passiere. In dem als emotionales und romantisches Filmdrama gedachten Film sehe man einen anderen Hunt, der mit Waffen und Stunts mehr vertraut sei. J. J. Abrams führe diese Idee weiter und mache Hunt zum menschlichen Superspion, der konventionell als unbesiegbarer und rücksichtsloser Superheld dargestellt werde. Hunt sei dadurch austauschbar geworden, was sich schließlich auf den Erfolg des Films ausgewirkt habe. Auch aufgrund der Darstellung als romantisches Ideal, das Cruise abseits der Kamera zu diesem Zeitpunkt nicht gewesen sei, geriete er vorübergehend in Verruf. In Mission: Impossible – Phantom Protokoll werde schließlich Cruise’ Ansehen wiederhergestellt. Brad Bird inszeniere Hunt als genauso menschlich, fehleranfällig und verärgert wie jeden anderen, wodurch er wieder nahbar für das Publikum werde. Durch die Fortsetzung Mission: Impossible – Rogue Nation festige Ethan Hunt die Position als vorherrschende Rolle von Cruise. Der Film sei dunkler und intensiver als seine Vorgänger und fokussiere sich auf die Misserfolge der Protagonisten: sie vertrauen den falschen Leuten, bekommen keine Rückendeckung und machen Fehler. Zusammenfassend komme der Erfolg vor allem durch praktische Effekte, reale Drehorte, einen guten Cast, die hohe Qualität und Cruise’ Bereitschaft, Verletzungen bei den Dreharbeiten in Kauf zu nehmen, wodurch Mission: Impossible aktuell die beste Nicht-Fantasy-Filmreihe sei.[44]

Einzelnachweise

  1. Mission: Impossible in der Deutschen Synchronkartei
  2. Mission: Impossible II in der Deutschen Synchronkartei
  3. Mission: Impossible III in der Deutschen Synchronkartei
  4. Mission: Impossible – Phantom Protokoll in der Deutschen Synchronkartei
  5. Mission: Impossible – Rogue Nation in der Deutschen Synchronkartei
  6. Mission: Impossible – Fallout in der Deutschen Synchronkartei
  7. a b Mission: Impossible in der Internet Movie Database (englisch)Vorlage:IMDb/Wartung/Unnötige Verwendung von Parameter 2
  8. a b Mission Impossible II in der Internet Movie Database (englisch)
  9. a b Mission: Impossible III in der Internet Movie Database (englisch)
  10. a b Mission: Impossible – Phantom Protokoll in der Internet Movie Database (englisch)
  11. a b Mission: Impossible – Rogue Nation in der Internet Movie Database (englisch)
  12. a b Mission: Impossible – Fallout in der Internet Movie Database (englisch)
  13. Top Lifetime Grosses. In: Box Office Mojo. Abgerufen am 24. Juli 2022 (englisch).
  14. 1996 Yearly Box Office Results In:BoxOfficeMojo.com, abgerufen am 20. Januar 2019.
  15. 2000 Yearly Box Office Results In:BoxOfficeMojo.com, abgerufen am 20. Januar 2019.
  16. Mission: Impossible In:BoxOfficeMojo.com, abgerufen am 16. Januar 2019.
  17. Top 100 Deutschland 1996 In:insidekino.de, abgerufen am 20. Januar 2019.
  18. Mission: Impossible II In:BoxOfficeMojo.com, abgerufen am 16. Januar 2019.
  19. Top 100 Deutschland 2000 In:insidekino.de, abgerufen am 20. Januar 2019.
  20. Mission: Impossible III In:BoxOfficeMojo.com, abgerufen am 16. Januar 2019.
  21. Top 100 Deutschland 2006 In:insidekino.de, abgerufen am 20. Januar 2019.
  22. Mission: Impossible – Phantom Protokoll In:BoxOfficeMojo.com, abgerufen am 16. Januar 2019.
  23. Top 100 Deutschland 2011 In:insidekino.de, abgerufen am 20. Januar 2019.
  24. Mission: Impossible – Rogue Nation In:BoxOfficeMojo.com, abgerufen am 16. Januar 2019.
  25. Top 100 Deutschland 2015 In:insidekino.de, abgerufen am 20. Januar 2019.
  26. Mission: Impossible – Fallout In:BoxOfficeMojo.com, abgerufen am 25. Januar 2019.
  27. Top 100 Deutschland 2018 In:insidekino.de, abgerufen am 25. Januar 2019.
  28. Mission: Impossible Movies at the Box Office In: BoxOfficeMojo.com, abgerufen am 25. Januar 2019.
  29. Mission: Impossible bei Rotten Tomatoes (englisch)Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Unnötige Verwendung von Parameter 2Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  30. Mission: Impossible bei Metacritic (englisch)Vorlage:Metacritic/Wartung/Unnötige Verwendung von Parameter 2Vorlage:Metacritic/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  31. Mission: Impossible II bei Rotten Tomatoes (englisch)Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  32. Mission: Impossible II bei Metacritic (englisch)Vorlage:Metacritic/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  33. Mission: Impossible III bei Rotten Tomatoes (englisch)Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  34. Mission: Impossible III bei Metacritic (englisch)Vorlage:Metacritic/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  35. Mission: Impossible – Phantom Protokoll bei Rotten Tomatoes (englisch)Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  36. Mission: Impossible – Phantom Protokoll bei Metacritic (englisch)Vorlage:Metacritic/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  37. Mission: Impossible – Rogue Nation bei Rotten Tomatoes (englisch)Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  38. Mission: Impossible – Rogue Nation bei Metacritic (englisch)Vorlage:Metacritic/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  39. Mission: Impossible – Fallout bei Rotten Tomatoes (englisch)Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  40. Mission: Impossible – Fallout bei Metacritic (englisch)Vorlage:Metacritic/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  41. The Evolution of the Mission: Impossible Franchise. 6. Juli 2018, abgerufen am 20. Januar 2019.
  42. Mission: Impossible films: how each director made their mark. 6. Januar 2015, abgerufen am 20. Januar 2019.
  43. Darum ist es schade, dass der "Fallout"-Regisseur auch "Mission: Impossible 7+8" dreht. 19. Januar 2018, abgerufen am 20. Januar 2018.
  44. How The 'Mission: Impossible' Sequels Saved Tom Cruise's Career. 25. Juli 2018, abgerufen am 21. Januar 2019.