Moselkern
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 12′ N, 7° 22′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Cochem-Zell | |
Verbandsgemeinde: | Cochem | |
Höhe: | 90 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,72 km2 | |
Einwohner: | 548 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 116 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56254 | |
Vorwahl: | 02672 | |
Kfz-Kennzeichen: | COC, ZEL | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 35 065 | |
LOCODE: | DE MLK | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Ravenéstraße 61 56812 Cochem | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Peter Mayer | |
Lage der Ortsgemeinde Moselkern im Landkreis Cochem-Zell | ||
Moselkern ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Cochem an und liegt an der Mündung des Elzbaches in die Mosel.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind Müden (Mosel) im Westen, Lasserg und Wierschem im Norden, sowie Burgen (Mosel) und Hatzenport im Nordosten.
Geschichte
Eine villa Kerne wird um 1100 im Güterverzeichnis des Stiftes St. Kastor in Karden genannt. Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen endete die Herrschaft Kurtriers, von 1798 bis 1814 gehörte Moselkern zum Kanton Münstermaifeld. 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Wollfabrik Moselkern
1813 wurde die Decken- und Flanellfabrik C. Haan & Söhne auf dem Gelände einer alten Lohmühle an der Elz gegründet. 1892 erbauten die Besitzer eine repräsentative Fabrikantenvilla. Die Wollfabrik arbeitete bis in das 20. Jahrhundert und ging endgültig 1993 in Konkurs. Seit 2012 versucht ein Förderverein, das denkmalgeschützte Gebäude mit kulturellem Leben zu füllen.[2]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Moselkern besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die zwölf Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf zwei Wählergruppen.[3]
Bürgermeister
Peter Mayer wurde am 26. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Moselkern.[4] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 51,88 % für fünf Jahre gewählt worden.[5]
Mayers Vorgänger als Ortsbürgermeister war bis 2019 Wolfgang Kratz.[4][6]
Wappen
Die Gemeinde führt seit 1982 folgendes Wappen:
Blasonierung: „In Schwarz eine silberne wellenförmige Deichsel, oben ein rotbewehrter und -gezungter goldener Löwenkopf, vorne ein goldener Grabstein, hinten eine goldene Mitra.“ | |
Wappenbegründung: Die wellenförmige Deichsel weist auf den Zusammenfluss der Elz in die Mosel hin, an dem der Ort Moselkern liegt. Der Grabstein ist eine Abbildung des um 1800 ausgegrabenen Merowingersteins aus dem 7. Jahrhundert, eine der frühesten monumentalen christlichen Darstellungen des Abendlandes. An den Kirchenpatron, den hl. Bischof Valerius, erinnert die Mitra. Sein Bildnis befindet sich auf dem Gerichts- und Schöffensiegel vom Jahre 1562 und 1765. |
Bildung
Die Kinder besuchen die Grundschule in Müden. Weiterführende Schulen befinden sich in Treis-Karden, Cochem, Münstermaifeld und Koblenz.
Sehenswürdigkeiten
- In unmittelbarer Nähe des Ortes befindet sich die Burg Eltz (Gemarkung Wierschem).
- Das Moselkerner Rathaus von 1535 ist das älteste Rathaus an der Mosel, das (wieder) als Rathaus genutzt wird. In seiner fast fünfhundertjährigen Geschichte diente es auch als Schule. 1909 wurde ein kleines Kloster mit Kindertagesstätte in dem Gebäude eingerichtet, das bis 1969 Bestand hatte. Seit 2002 wird das Gebäude wieder als Rathaus genutzt. Ein kleines Kuriosum ist der im Erdgeschoss eingelassene Metallring, an dem bis zur Französischen Revolution Straftäter festgebunden und dem Spott der Dorfbewohner preisgegeben wurden.
- Eins weiteres altes Gebäude des Ortes ist die Kirche St. Valerius. Ihre Geschichte reicht in das 13. Jahrhundert zurück. Aus dieser Zeit ist der im Südosten in das Kirchenschiff einbezogene romanische Turm erhalten. Er wird von dem im Lichten 13 Meter breiten und 16 Meter langen Kirchenschiff umschlossen. Die Mauern der unteren beiden von fünf Geschossen des Turms sind etwa zwei Meter dick. Das dreiachsige Kirchenschiff wurde 1789 aus Bruchstein erbaut. Daran ist eine breite, etwa sechs Meter tiefe halbrunde Apsis mit zwei Fenstern angeschlossen.[7] Die Fenster schuf der Maler Anton Wendling (1891–1965) in den Jahren 1948/49 und 1954.
- Ein Replikat von dem 1915 in Moselkern gefundenen sog. Merowinger-Kreuz von Moselkern aus dem 7. Jahrhundert steht auf dem Vorplatz der St.-Valerius-Kirche. Es gilt als älteste Darstellung des gekreuzigten Christus in der Monumentalkunst nördlich der Alpen.[8] Das Original befindet sich im Rheinischen Landesmuseum in Bonn.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Moselkern
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Paul Gibbert (1898–1967), Politiker (Zentrumspartei, CDU)
Weblinks
- Website der Gemeinde Moselkern
- Historisches Rathaus Moselkern
- Literatur über Moselkern in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 15. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Wolfgang Kratz: Bekanntmachung: Einladung zur konstituierenden Sitzung des Gemeinderates Moselkern am 26.06.2019. In: Stadt- und Landbote, Ausgabe 25/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 4. Oktober 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Cochem, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. Oktober 2020.
- ↑ Verbandsgemeindeverwaltung Cochem: Ortsgemeinde Moselkern mit neuer Spitze. Presseerklärung. In: Blick Aktuell. Krupp Verlags GmbH, Sinzig, 31. Juli 2014, abgerufen am 4. Oktober 2020.
- ↑ Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. Nachdruck von 1959. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1984, ISBN 3-422-00561-7, S. 605 u. 606.
- ↑ Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem, Teil 2, S. 602 f. Berlin 1959