Moskau Einfach!

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Film
Originaltitel Moskau Einfach!
Produktionsland Schweiz
Originalsprache Schweizerdeutsch, Deutsch
Erscheinungsjahr 2020
Länge 99 Minuten
Stab
Regie Micha Lewinsky
Drehbuch Plinio Bachmann,
Barbara Sommer,
Micha Lewinsky
Produktion Anne-Catherine Lang,
Olivier Zobrist
Musik Ephrem Lüchinger
Kamera Tobias Dengler
Schnitt Bernhard Lehner
Besetzung

Moskau Einfach! ist eine Schweizer Filmproduktion. Der Film befasst sich mit der Fichenaffäre, wobei sich der Regisseur Micha Lewinsky, über den selber eine Fiche existierte, dafür entschied, den Stoff in Form einer Komödie zu bearbeiten. Die Sprache ist mehrheitlich Schweizerdeutsch. Der Film wurde überwiegend in Zürich gedreht, wo sich der Polizist Viktor undercover in das Ensemble des Zürcher Schauspielhauses einschleust.[1]

Inhalt

Dreharbeiten von Moskau Einfach! beim Bühneneingang des Schauspielhauses Zürich

Viktor Schuler ist Polizist und hört unter anderem Radio LoRa ab. Sein Chef verlangt von ihm, dass er sich undercover als Statist beim Schauspielhaus bewirbt, um Linke Kulturschaffende auszuhorchen, die dort unter einem Regisseur aus der DDR arbeiten. Im Verlaufe seiner Tätigkeit dort verliebt er sich trotz der ihm fremden Welt, der zunächst er mit Misstrauen begegnet, in die Schauspielerin Odile. Weil der Film im Herbst 1989 spielt, platzt die Fichenaffäre mitten in den Auftrag und damit mitten in die Romanze von Viktor und Odile. Als Hinweis für die Auswirkungen der Fichierung ist der Portier beim Bühneneingangs zu sehen, dies ein Lehrer, der partout keine Stelle findet – erst nach dem Auffliegen der Fichen findet auch er eine Stelle.

Moskau Einfach! wurde als Eröffnungsfilm für die Solothurner Filmtage 2020 programmiert, während der offizielle Filmstart auf den 13. Februar 2020 angesetzt worden war.[2]

Rezeption

Kaspar Surber von der WOZ ist der Film zu brav und typisch schweizerisch konkordant, so wie das Jubiläum der Fichenaffäre anekdotisch geblieben sei. Es sei eine historische Klamotte ohne eine für Surber wichtige politische Nachricht oder gar Verantwortung. Nur einmal kippe der Film ins Böse; Odile übersteigert nach einem Liedvortrag der Gilberte de Courgenay eine patriotische Rede gegen Pazifisten bis ins Abgründige.[3]

Auszeichnungen

Bedeutung des Filmtitels

Mit dem Ausdruck «Moskau Einfach» kauft man an einem Schweizer Bahnschalter ein Billet ohne Retourfahrt nach Moskau.

Die Aussage „Moskau Einfach“ im Sinne von ‚geht doch nach Moskau‘ wurde in der Schweiz zur Charakterisierung oder zur kürzest möglichen Beschreibung politisch linker Personen verwendet, welche dem totalitären sowjetischen Einparteienstaat gegenüber völlig unkritisch eingestellt waren. Diese „bestenfalls naive“ Haltung im Sinne nützlicher Idioten verstiess gegen einen parteiübergreifenden Grundkonsens während des Kalten Krieges.[6] Während des Aufbaus des autoritären Russlands wurde der Begriff nun umgekehrt vereinzelt für „willige Verbündete“ Wladimir Putins aus Parteien vom äussersten rechten Rand als verwendet,[7] so auch für Oskar Freysinger, der gesagt hatte, Russland zeige „den richtigen Weg“ und er hätte dort „niemanden erlebt, der Angst davor hatte, völlig frei seine Meinung zu äussern“.[8]

Weblinks

Einzelnachweise