Museum Schloss Lübben

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Museum Schloss Lübben
Datei:Museum Schloss Lübben.jpg
Daten
Ort Schloss Lübben Welt-IconKoordinaten: 51° 56′ 23,9″ N, 13° 53′ 57,6″ O
Art
Stadt- und Regionalmuseum
Eröffnung 1. Juni 2001
Betreiber
Stadt Lübben
Leitung
C. Junker
Website
ISIL DE-MUS-901913

Das Museum Schloss Lübben ist ein Stadt- und Regionalmuseum im Schloss Lübben in der brandenburgischen Kreisstadt Lübben (Spreewald). Es befindet sich in kommunaler Trägerschaft der Stadt Lübben. Das Museum widmet sich vor allem der Kulturgeschichte der Stadt Lübben, der Niederlausitz und des Spreewaldes. Auf die Kultur der Wenden und Sorben wird durch zahlreiche Exponate eingegangen.

Lage

Das Museum liegt am Ernst-von-Houwald-Damm an der Bundesstraße 87 in Lübben (Spreewald) neben der Schlossinsel. Der Gebäudekomplex des Schloss Lübbens wurde im 17. Jahrhundert als Wasserburg angelegt. Nach der Stilllegung des Fließes zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand der Ernst-von-Houwald-Damm.

Geschichte

1906 bis 1945

1906 befand sich ein erstes Stadtmuseum in der vormaligen Volksschule Am Markt Nr. 4. Das Museum, eine Altertümersammlung, umfasste u. a. wertvolle Besitztümer der Lübbener Zünfte wie Willkommensportale, Meisterstücke, Medaillen und Urkunden. Auch volkstümliche Exponate, die Auskunft über den Alltag der Bauern gaben, wurden ausgestellt. Das Gebäude und seine Sammlung wurden bei den Kämpfen um Lübben im April 1945 schwer beschädigt. Ein Großteil der Exponate ging in diesem Zusammenhang verloren.[1]

1945 bis 1969

Gertraud Haupt, Referatsleiterin für Kunst und kulturelle Massenarbeit im Rat des Kreises, hatte 1946 eine Neugründung des Museums im Schlossturm angeregt.[1] Dieser Vorstoß wurde durch einen Befehl der sowjetisch-militärischen Administration vom 2. Oktober 1945 unterstützt, der einen völlige Neuinventarisierung aller Museumsbestände anordnete.[2] Die Museumsleitung übernahm der Schlesier Karl Bialucha (1884–1961). In Schlesien hatte Bialucha die naturwissenschaftliche Sammlung des Oppelner Museums geleitet. Nach 1945 war er Kreisbeauftragter für Naturschutz und Denkmalpflege und bis 1949 Lehrer an der Oberstufe.[1] Das neue Museum widmete sich der märkischen Vor- und Frühgeschichte, der Kultur und den Lebensweisen der Bevölkerung. Gleichzeitig setzte das Museum einen naturkundlichen Schwerpunkt in seinen Exponaten. Zusätzlich wurden archivarische Tätigkeiten übernommen, da Dokumentensammlungen angelegt wurden. Eine Bibliothek wurde ebenfalls eingerichtet. Dem Museum kam die Aufgabe zu, eine Bestandsaufnahme aller Naturdenkmäler und Kulturgüter im Kreis zu erstellen sowie die Inventarisierung der selbigen umzusetzen.[1] Anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums Lübbens gab es 1950 im Wehr- und Schlossturm eine Sonderausstellung mit naturkundlichem Schwerpunkt. Bialuchas Plan, ein Adelsmuseum im Schlossturm einzurichten, ließ sich jedoch nicht umsetzten, da dieser Schwerpunkt der ideologischen Ausrichtung der Kulturpolitik der DDR widersprach. Nach Bialuchas Tod im Jahr 1961 hatte die systematische Museumsarbeit vorerst ein Ende. 1969 wurde das Museum geschlossen.[1]

2001 bis heute

Am 1. Juni 2001 öffnete das Museum nach umfangreichen Restaurationsarbeiten erneut im Lübbener Schloss. Unter der Leitung von Christina Orphal wurde ein Museum mit einer umfangreichen archäologischen Sammlung und Räume zur Stadt- und Regionalgeschichte aufgebaut. Der Schwerpunkt der Sammlung des Stadt- und Regionalmuseums liegt zunehmend auf kulturhistorischen Exponaten zur Geschichte Lübbens, des Spreewaldes und der Niederlausitz. Eine umfangreiche Kunstsammlung sowie einige Exponate von überregionaler Bedeutung zeichnen das Museum ebenfalls aus. Das Museum besitzt Werke von Franz Lippisch, Frieda Boehr, Bianca Commichau-Lippisch und Marie Moritz. Gleichzeitig widmet sich das Museum dem Einbezug der Lübbener Bevölkerung und der Arbeit mit Lübbener Zeitzeugen. Durch wechselnde Sonderausstellungen wird das Angebot ständig erweitert. Gleichzeitig trägt das Museum so zur Erforschung der Stadtgeschichte bei und schafft bedeutende Beiträge zur Lübbener Stadtgeschichte. Eine Umgestaltung des Museums ist für die 2020er Jahre geplant.[3]

Publikationen des Museums

Im Rahmen der zahlreichen Sonderausstellungen sind verschiedene Publikationen des Museums herausgegeben wurden. Eine kleine Auswahl der Museumspublikationen umfasst:

  • Philip Kardel/ Christina Orphal: Das Stadt- und Regionalmuseum im Schloss zu Lübben: Katalog der Dauerausstellung (Förderverein des Stadt- und Regionalmuseum Lübben (Spreewald) e.V.), Cottbus 2017.
  • Corinna Junker/ Thomas Mietk/ Christina Orphal (Hrsg.): Broiler – Schwalbe – Plattenbau. Lübben in Bildern 1960–1989, Berlin 2019.
  • Marianne Wenzel: fontane.200/ Spuren Kulturland Brandenburg 2019: Durch die wendische Walachei – Lübben in der Zeit Fontanes, Museum Schloss Lübben, Corinna Junker (Hrsg.), Cottbus 2019.

Weblinks

Literatur

  • Orphal, Christina/ Becken, Jörg: Schloss Lübben (Freundeskreis Schlösser und Gärten der ark in der Deutschen Gesellschaft e.V. (Hg.): Schlösser und Gärten der Mark, 126), 2012 Berlin, ISBN 978-3-941675-43-8

Weblinks

Commons: Schloss Lübben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Orphal, Christina/ Becken, Jörg: Schloss Lübben (Freundeskreis Schlösser und Gärten der Park in der Deutschen Gesellschaft e.V. (Hrsg.): Schlösser und Gärten der Mark, 126), 2012 Berlin, ISBN 978-3-941675-43-8, S. 20.
  2. SMAD-Befehl Nr. 85/45 vom 2. Okt. 1945: Über die Erfassung und den Schutz von Museumswerten und die Wiedereröffnung der Museen in der Sowjetischen Besatzungszone in Deutschland, auf archivportal-d.de
  3. Lübben setzt auf „Museum 2020, auf lr-online.de