Muzzano TI
TI ist das Kürzel für den Kanton Tessin in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Muzzano zu vermeiden. |
Muzzano | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Kanton Tessin Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Lugano |
Kreis: | Kreis Agno |
BFS-Nr.: | 5205 |
Postleitzahl: | 6933 |
Koordinaten: | 714992 / 95191 |
Höhe: | 365 m ü. M. |
Höhenbereich: | 270–512 m ü. M.[1] |
Fläche: | 1,55 km²[2] |
Einwohner: | 787 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 508 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
21,1 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.muzzano.ch |
Lago di Muzzano | |
Lage der Gemeinde | |
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Muzzano ist eine politische Gemeinde im Kreis Agno, Bezirk Lugano, im Schweizer Kanton Tessin.
Geographie
Die Gemeinde liegt zwischen dem östlichen Teil des Luganersees mit der Stadt Lugano und dem Westarm des Sees, an den das Gemeindegebiet grenzt, im Malcantone. Sie besteht aus den Ortsteilen Muzzano, Agnuzzo[5], Piodella und Molini.
- Nachbarschaft
Im Nordosten grenzt Muzzano an das Gebiet von Lugano, im Osten liegt Sorengo am See von Muzzano, im Südosten, ebenfalls an den See angrenzend, liegt die Gemeinde Collina d’Oro, im Südwesten grenzt Muzzano an den westlichen Arm des Luganersees und im Westen liegt Agno, getrennt durch den kanalisierten Fluss Vedeggio.
- Lago di Muzzano
Der kleine Lago di Muzzano liegt zum Teil auf Gemeindegebiet. Er ist insgesamt 780 m lang und 337 m breit. Bei einer maximalen Tiefe von 3,35 m enthält er etwa 600'000 Kubikmeter Wasser. Der Lago di Muzzano wurde in der Eiszeit von den sich treffenden Gletschern der Adda und des Ticino gebildet. Er steht mitsamt seinen Schilfgürteln unter Naturschutz und gehört der Schweizer Naturschutzorganisation Pro Natura.
Geschichte
Muzzano wurde 1189 als Muciano erstmal erwähnt. Der Ort Agnuzzo, seit 1925 zur Gemeinde gehörig, ist schon 818 als Standort eines Fronhofs bekannt, der dem Klerus von Como von Kaiser Ludwig der Fromme geschenkt wurde[6]. Kirchlich gehörte der Ort bis 1735 zu Agno und wurde dann selbständige Pfarrei.
Muzzano war die Heimat zahlreicher Stuckateure und lebte von Landwirtschaft und der Zucht von Seidenspinnern. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts entstand am Ostufer des Vedeggio eine Industriezone, die Arbeitsplätze bereitstellte. Drei Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung sind allerdings Pendler, die in Lugano und den umliegenden Gemeinden Arbeit finden. Am 20. Oktober 2019 lehnten die Einwohner den Gemeindezusammenschluss mit der Nachbargemeinde Collino d’oro mit 1 Stimme Mehrheit (50,11 %) ab.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||
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Jahr | 1769[7] | 1850 | 1900 | 1950 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2005 | 2010 | 2020 |
Einwohner | 122 | 287 | 345 | 416 | 509 | 565 | 753 | 779 | 802 | 751 | 787 |
Verkehr
Südlich von Muzzano liegt die Bahnstation Cappella Agnuzzo an der S-Bahn-Strecke Lugano – Ponte Tresa. Westlich des Ortes verläuft die Autobahn A 2 Basel – Chiasso. Die nächsten Anschlussstellen sind Lugano-Nord und Lugano-Süd. Auf dem Gemeindegebiet von Agno, westlich des Vedeggio, befindet sich der Flughafen Lugano-Agno.
Sehenswürdigkeiten
Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[8]
- Pfarrkirche Santa Maria dell’Annunciazione (Mariä Verkündigung), ursprünglich wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert, restauriert in den Jahren 1970–1972 unter der Leitung von Alberto Finzi, und Kirchhof[9]
- Oratorium Sant’Andrea im Ortsteil Agnuzzo, 1208 zum ersten Mal erwähnt[9]
- Grundschule und Gemeindesaal, in via Selva, Architekten: Mauro Buletti, Paolo Fumagalli[9]
- ehemalige Casa Lamoni an der Piazza delle Scuole 3[9]
- Casa Lamoni an der Piazza delle Scuole 4[9], Platz und Garten
- Casa Fè an der Contrada Antica 3[9]
- Villa Castelletto an der Via Verzino 1[9]
- Casa Felice Filippini, nach Plänen von Mario Campi und Franco Pessina[9]
- weitere Wohnhäuser der Architekten Mario Campi, Franco Pessina, Emilio Bernegger, Bruno Keller und Edy Quaglia.[9]
Persönlichkeiten
Bilder
Oratorium Sant’Andrea
- Ora St And Agnuz 013.jpg
Oratorium Sant’Andrea: Innenansicht
- Casa Lamoni 3.jpg
Wohnhaus Lamoni
Literatur
- Bernardino Croci Maspoli: Muzzano. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Mai 2011.
- Simona Martinoli u. a.: Muzzano. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007.
- Celestino Trezzini: Muzzano. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5: Monopole – Neuenkirch. Attinger, Neuenburg 1929, S. 225 (Digitalisat).
Weblinks
- Muzzano TI auf der Plattform ETHorama
- Webauftritt der Gemeinde Muzzano
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Muzzano (italienisch)
- Muzzano: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Bundesinventar ISOS: Muzzano (italienisch)
- Muzzano auf elexikon.ch.
Einzelnachweise
- ↑ BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
- ↑ Jürg Ganz: Agnuzzo (Schweizerische Kunstführer, Nr. 876, Serie 88). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2010, ISBN 978-3-85782-876-8.
- ↑ Agnuzzo auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 8. Mai 2017).
- ↑ Bernardino Croci Maspoli: Muzzano. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Mai 2011.
- ↑ Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento des Originals vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
- ↑ a b c d e f g h i Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 333.