Communauté de Taizé

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Die Communauté de Taizé [tɛze] (Gemeinschaft von Taizé) ist ein internationaler ökumenischer Männerorden in Taizé, rund zehn Kilometer nördlich von Cluny, Département Saône-et-Loire, Frankreich. Bekannt ist die Gemeinschaft vor allem durch die ökumenischen Jugendtreffen, zu denen jährlich rund 100.000 Besucher[1] vieler Nationalitäten und Konfessionen kommen. Die Treffen werden in Taizé und verschiedenen anderen Orten ausgerichtet. Roger Schutz gründete die Gemeinschaft 1942. Bis zu seiner Ermordung im Jahr 2005 war Schutz Prior der Gemeinschaft, nun ist es der deutsche Katholik Frère Alois Löser. Die „Gesänge aus Taizé“ werden in vielen Gottesdiensten weltweit gesungen.

Communauté de Taizé
Mittagsgebet in der Versöhnungskirche in Taizé.jpg
Mittagsgebet in Taizé (2018)
Ort: Taizé, Frankreich
Prior: Frère Alois
Mitglieder: ca. 100 Brüder aus 25 Nationen
Gründer: Frère Roger
Gründungsjahr: 1949

Geschichte

Frère Roger, der Gründer und langjährige Prior der Communauté
Alte romanische Dorfkirche Ste-Marie-Madeleine mit dem Grab von Frère Roger Welt-Icon

Der aus der Schweiz stammende Roger Schutz kam am 20. August 1940 nach Taizé, das nahe der damaligen Demarkationslinie im unbesetzten Teil Frankreichs lag. Die Demarkationslinie verlief zwischen dem im Juni 1940 von der Wehrmacht besetzten Norden und dem bis zum 11. November 1942 unbesetzten Teil Frankreichs (zone libre). Schutz kaufte ein Haus. Er nahm Kriegsflüchtlinge und Juden auf, die auf der Flucht waren. Als die Wehrmacht die zone libre besetzte, war Schutz gerade in der Schweiz, wo er bis zum Herbst 1944 blieb.[2] Nach der Befreiung Frankreichs durch die Westalliierten kehrte er mit drei Freunden nach Taizé zurück.[3] Sie mieteten zwei weitere Häuser an, in denen Rogers jüngste Schwester, Geneviève Schutz-Marsauche (1912–2007), Kriegswaisen betreute.[4]

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg besuchten sie oft deutsche Kriegsgefangene eines nahen Gefangenenlagers und konnten mit der Zeit auch das Vertrauen der Wachen so weit gewinnen, dass sie Gefangene zum sonntäglichen Gottesdienst in der kleinen romanischen Dorfkirche Ste-Marie-Madeleine einladen durften.[5]

1949 beschlossen die Brüder, deren Zahl weiter angewachsen war, sich endgültig dem gemeinsamen einfachen Leben in Ehelosigkeit zu verschreiben. Am Ostersonntag, dem 17. April 1949, legten die ersten sieben Brüder, Roger Schutz, Max Thurian, Pierre Souvairan, Daniel de Montmollin, Robert Giscard, Axel Lochen und Albert Lacour ihr Gelübde ab. Die ersten Brüder waren alle evangelische Christen.[6] Beim katholischen Ortsbischof holten sie die Erlaubnis ein, die romanische Dorfkirche mitnutzen zu dürfen. Der Bischof wurde von dem damaligen päpstlichen Nuntius und späteren Papst Johannes XXIII. in dieser Entscheidung bestärkt.[7] Nachdem schon die ersten katholischen Brüder in der Gemeinschaft mitgelebt hatten, legte Ostern 1969 ein junger belgischer Arzt als erster Katholik sein Gelübde ab. François Kardinal Marty, der damalige Erzbischof von Paris, gab dazu sein Einverständnis.[é.f. 1] Damit wurde die Communauté de Taizé „die erste ökumenische Brüdergemeinschaft der Kirchengeschichte“.[8]

Frère Roger – evangelischer Sohn eines Pfarrers – lag von Anfang an viel an einem Austausch mit der katholischen Kurie: Exemplarisch steht der gute Kontakt mit Karol Wojtyla, dem späteren Papst Johannes Paul II. Nach einem ersten Kontakt mit Frère Roger beim Zweiten Vatikanischen Konzil besuchte Wojtyla Taizé als Krakauer Erzbischof 1964 und 1968. Nach seiner Wahl zum Papst nutzte Johannes Paul II. einen Frankreich-Besuch im Jahr 1986, um Taizé erneut zu besuchen. Der Papst beschrieb Taizé bei der Begrüßung in der Kirche der Versöhnung: „Man kommt nach Taizé wie an den Rand einer Quelle“.[9] Jedes Jahr empfing Papst Johannes Paul II. Frère Roger zu einer Privataudienz. So setzte er die Verbundenheit des Papstes mit der Gemeinschaft von Taizé fort, die schon sein Vorvorvorgänger Johannes XXIII. durch die Begrüßung: „Oh, Taizé, dieser kleine Frühling!“ zum Ausdruck gebracht hatte[9].[10]

2018 zählten etwa 100 Brüder zur Communauté. Die Brüder sind „Katholiken oder Mitglieder verschiedener evangelischer Kirchen. Sie stammen aus über fünfundzwanzig Ländern. Durch ihr Dasein selbst ist die Communauté ein konkretes Zeichen der Versöhnung unter gespaltenen Christen und getrennten Völkern.“[11]

Geschichte der Jugendtreffen

In den 1960er Jahren folgten zunehmend auch Jugendliche der Einladung, den Orden zu besuchen. Die Brüder boten den Jugendlichen eine Möglichkeit des Austausches über biblische und spirituelle Themen in internationalen Gruppen. Für einfache Unterkünfte und Verpflegung gegen ein geringes Entgelt war gesorgt. Unterstützung erhielten die Brüder von Ordensschwestern der Gemeinschaft von Saint-André.[11]

Durch die vielen Besucher war die romanische Dorfkirche häufig überfüllt. 1961 begann die Communauté am Rande des Dorfes den Bau der Versöhnungskirche. Der Bau wurde unterstützt durch einen Bauorden und deutsche Freiwillige der Aktion Sühnezeichen.[12] Seither kamen immer mehr Jugendliche nach Taizé, und 1966 fand das erste Jugendtreffen mit 1400 Teilnehmern aus 30 Ländern statt.

Kirche der Versöhnung von außen (Südseite), rechts der ältere Teil, Mitte und links die Anbauten

1970 kündigte Frère Roger ein Konzil der Jugend an, dessen Hauptversammlung 1974 stattfand und an dessen Eröffnung zwischen dem 30. August und 1. September 40.000 Jugendliche teilnahmen.[13] Das Konzil wurde vier Jahre einberufen, und 1979 vorläufig ausgesetzt. Im Dezember 1982 kündigte Frère Roger während eines Besuchs in Beirut einen „Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde“ an.[14]

Attentat auf Roger Schutz

Am 16. August 2005 wurde Frère Roger während des Abendgebetes in Taizé von einer psychisch kranken Frau mit einem Messer so schwer verletzt, dass er wenig später im Kreis einiger Brüder seinen Verletzungen erlag.[15] Nach Angaben der französischen Polizei handelt es sich um eine 36-jährige Rumänin.[16] Frère Alois, der während der Tat auf dem Weltjugendtag 2005 in Köln war, reiste sofort nach Taizé zurück und übernahm am 17. August die Aufgaben des Priors.[17]

Quellen von Taizé

Einfachheit, Freude und Barmherzigkeit – die Ordensregeln

Die Brüder der Communauté leben nach den von Frère Roger verfassten Regeln. Sie gehen zurück auf erste Niederschriften aus dem Jahr 1941, ein Jahr nach der Ankunft Frère Rogers in Taizé.[é.f. 2] Zur Abfassung der Regel von Taizé kam es erst im Winter 1952/1953, zwölf Jahre nach der Gründung des Ordens.[18] Seine Lebenserfahrungen und die Erfahrungen der jungen Communauté, fasste Frère Roger als „das Essentielle, das das gemeinsame Leben ermöglicht“ in Worte.[é.f. 3] Diese erste Regel von Taizé erfuhr Veränderungen und Anpassungen in den Jahren 1966, 1975 und 1980.[é.f. 4] Die Ergänzungen des Jahres 1966 waren von den Erfahrungen Rogers als Beobachter des Zweiten Vatikanischen Konzils geprägt.[é.f. 5] 1980 erschien die Regel nicht mehr unter dem Titel die Regel von Taizé, sondern als die Quellen von Taizé. Schon einige Jahre zuvor stellte Frère Roger fest: Das Niedergeschriebene „hat nichts von einer Regel im eigentlichen Sinn, sie will einen einfachen Weg aufzeigen, um ein Gleichnis der Gemeinschaft zu leben“.[é.f. 6]

1990 erfuhren die Quellen von Taizé durch Frère Roger eine umfangreiche Überarbeitung. Mit letzten Änderungen im Jahr 2001 gab Frère Roger den Quellen ihre endgültige Version.[é.f. 7]

Der „Geist der Seligpreisungen“[19] scheint in den „Regeln“ immer wieder durch: Einfachheit, Freude und Barmherzigkeit. Die Einfachheit im Glauben, die Freude an der Gemeinschaft der Menschen mit Jesus und Gott, die Barmherzigkeit im menschlichen Zusammenleben sind auch zentraler Bestandteil der Gebets- und Liedtexte.[20]

Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit stand die Ikone der Barmherzigkeit im Mittelpunkt der Bibeleinführungen

Gebet

Im Zentrum des Lebens in Taizé steht das drei Mal am Tage stattfindende Gebet (außer sonntags: morgens Eucharistiefeier, 30-minütiges Gebet für den Frieden in Stille, anschließend Abendgebet). Die Brüder sitzen im Mittelgang auf Meditationshockern oder am Boden, die Jugendlichen – nur abgetrennt durch eine Buchsbaumhecke – auf dem Boden im restlichen Teil der Kirche, der je nach Teilnehmerzahl vergrößert werden kann. Der Charakter des Gebets ist einfach gehalten: Eine kurze Bibellesung in den Sprachen der an den Jugendtreffen teilnehmenden Jugendlichen, ein mehrsprachiges kurzes Gebet durch den Prior. Einen großen Teil des Gebets nehmen die Gesänge ein (siehe unten). Zentrum eines jeden Gebets ist die etwa zehnminütige Stille. Das Gebet hat durch das wiederholte Singen der einfachen Verse, die Stille und die ruhige Atmosphäre einen meditativen Charakter.

Morgens und mittags dauert das Gebet jeweils etwa eine Dreiviertelstunde, Frühstück bzw. Mittagessen schließen sich an. Abends gibt es ein offenes Ende: Zwar beenden viele der Brüder nach einiger Zeit das Gebet und verlassen die Kirche durch die Sakristei, andere Brüder bleiben aber sitzen und singen mit den Jugendlichen weiter oder bieten im hinteren Teil der Kirche die Möglichkeit zum Gespräch an. Katholische Priester nehmen zudem das Sakrament der Beichte ab, evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer bieten Gespräche an. Oft singen einige Jugendliche bis spät in die Nacht.

Brüder ziehen beim Mittagsgebet in die Kirche ein
Nebeneingang in die Kirche
Am Eingang der Kirche
Altarraum der Kirche in Taizé
Das Gebet der Communauté hat sich über die Jahre hinweg stark verändert, es ist immer einfacher geworden. Es ging Frère Roger immer darum, dass im Gebet niemand überfordert wird. Er war überzeugt, dass z. B. ein langer und komplizierter Text Menschen die Liebe vernebelt, die der Heilige Geist uns im Gebet anbietet. Um das Gebet so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen, entstanden die einfachen und meditativen Gesänge. Es sollte nichts „Jugendgemäßes“ entstehen; die Gesänge von Taizé entsprechen keinem populären Musikstil, sondern setzen eine zutiefst monastische Tradition fort. Ihre Texte sind weitgehend den Psalmen und anderen Schrifttexten entnommen; es sind meditative Wiederholgesänge. […] Durch Gesang und Stille entdecken die Jugendlichen ein neues Herz, ein Herz ohne Falten, ein aufgefaltetes Herz. […] Ein offenes und lauteres Herz lernt, Entscheidungen und Intuitionen reifen zu lassen, dem Leben eine Richtung zu geben, heikle Situationen und Sackgassen zu erkennen.[21]

Fürbitten

In den Fürbitten nehmen die Brüder Gebetsanliegen der Jugendlichen auf, die Taizé besuchen. Auch Gebetsanliegen aus den Fraternitäten Taizés in aller Welt werden berücksichtigt. Außerdem finden aktuelle weltpolitische Themen (z. B. Kriege oder Terroranschläge) ihren Niederschlag. Ein persönliches Gebetsanliegen kann auch online hinterlegt werden.[22] Oft werden die Bitten auch bei der freitäglichen Kreuzanbetung aufgenommen.[23]

Gesprächs- und Beichtmöglichkeit

Im Anschluss an das Abendgebet, wenn die Mehrheit der Brüder die Kirche verlassen haben, die Gesänge aber weiterhin gesungen werden, besteht die Möglichkeit, mit einigen Brüdern zu sprechen. Dafür verteilen sie sich dann im hinteren Teil der Kirche. Fragen des Glaubens und des Lebens können so mit den Brüdern besprochen werden. Auch besteht die Möglichkeit der Beichte: Katholische Priester, die als Gäste in Taizé sind, ermöglichen das Bußsakrament in verschiedenen Sprachen – Schilder mit den Sprachen machen eine Wahl möglich. Gelegentlich erklären sich auch evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer oder Nonnen als Gesprächspartner bereit.

Osterzyklus in einer Taizé-Woche

In jeder Woche durchleben die Besucher den Zyklus der Ostertage: am Freitag wird an den Tod Jesu erinnert, am Ende des Abendgebetes wird symbolisch an und um das auf dem Boden liegende Kreuz gebetet. Am Samstagabend wird im Lichtergebet Ostern, die Auferstehung Jesu Christi gefeiert. Während des Gottesdienstes wird an der Osterkerze ein Licht entzündet, das von Kindern, die zu Besuch bei der Gemeinschaft sind, an die Brüder und von dort an die Jugendlichen weitergegeben wird.

Die Kirche der Versöhnung mit der neugestalteten Apsis (Sommer 2018)

Eucharistie

Schild in der Kirche: Kommunion in Taizé
Frère Alois bei seiner Donnerstagabendansprache – einige Brüder übersetzen

Im Eingangsbereich der Kirche ist folgender Hinweis zur Eucharistie bzw. zum Abendmahl angebracht:

„An Wochentagen teilen Brüder der Communauté am Ende des Morgengebets die Kommunion aus. Sie wird den Getauften gereicht, die darauf vertrauen, dass Christus selbst er ist, der sich uns gibt und den wir empfangen, und die sich nach sichtbarer Einheit all derer sehnen, die Christus lieben. Wer die Kommunion empfangen möchte, dies aber gewöhnlich nicht tut, kann mit einem der Brüder darüber sprechen.
Das gesegnete Brot, das Jugendliche an verschiedenen Stellen der Kirche anbieten, ist für alle, für diejenigen, die bereits die Kommunion empfangen haben, genauso wie für diejenigen, die sie nicht empfangen. Es ist ein Zeichen dafür, dass Christus niemanden abweist, sondern jeden willkommen heißt, so wie er in der Wüste die vielen Menschen willkommen hieß und ihnen Brot gab.
Die von katholischen Priestern geleitete Eucharistie wird am Sonntagmorgen um 10 Uhr in der Versöhnungskirche und an Wochentagen morgens um 7.30 Uhr in Punkt M (oder in der Krypta) gefeiert. In manchen Wochen finden evangelische Abendmahlsgottesdienste oder orthodoxe Eucharistiefeiern in der orthodoxen Kapelle oder in der Dorfkirche statt.“

Diese Unterscheidung der verschiedenen Eucharistiefeiern und das Angebot des „gesegneten Brotes“ vor allem für Ungetaufte (nach dem orthodoxen Brauch des Antidoron) gründet auf den unterschiedlichen und einander ausschließenden Lehren und Vollzügen der Eucharistie in den verschiedenen Konfessionen, die zu den wichtigsten Hindernissen einer ökumenischen Einigung gehören. Eine interkonfessionelle Abendmahlsgemeinschaft ist deshalb nur zwischen den Kirchen möglich, die dies ausdrücklich miteinander vereinbart haben.[24] Aus Rücksicht darauf werden in Taizé keine gemeinsamen Eucharistiefeiern angeboten. Die Sonntagseucharistie in der Versöhnungskirche wird immer von einem römisch-katholischen Priester geleitet. Die Zahl der Teilnehmer ist aber regelmäßig so groß, sodass eine Kontrolle über die Konfessionszugehörigkeit der Kommunionempfänger weder möglich ist noch angestrebt wird. Katholische Bischöfe oder Kardinäle, die in Taizé zu Gast sind, zelebrieren in dem Wissen, dass viele Teilnehmer nicht-katholisch sind.

Seit Sommer 2017 wird montagmorgens im Morgengebet keine Eucharistie ausgegeben, um den Brüdern während der Bibeleinführungen die Möglichkeit zu geben, den Sinn des eucharistischen Mahls zu erklären. Ab Dienstag sind die Morgenandachtbesucher dann eingeladen, das gewandelte Brot und den gewandelten Wein – in Taizé wird unter „beiderlei Gestalt“ ausgeteilt – zu empfangen.

Ansprache des Priors

Zumeist an einem Donnerstagabend spricht der Prior im Rahmen des Abendgebets zu den Besuchern. Dabei geht er z. B. auf das aktuelle Weltgeschehen ein, begrüßt Gäste aus fernen Ländern und spricht mit ihnen über ihre Glaubenserfahrungen oder geht auf einen Aspekt aus Frère Rogers Leben und Denken ein. Die Ansprache erfolgt zumeist auf französisch, die Übersetzung findet in verschiedenen Teilen der Kirche entweder über Lautsprecher (für große Gruppen wie die Deutschen) oder über Kopfhörer durch Brüder der Gemeinschaft statt.

Gemeinschaft der Brüder

Die Brüder der Gemeinschaft von Taizé beim Auszug nach einem Gottesdienst in der Versöhnungskirche

Die Communauté hat heute knapp 100 Mitglieder aus über 25 verschiedenen Ländern. Bekannte Mitglieder waren und sind Denis Aubert (Architekt der Versöhnungskirche), Robert Giscard (Gründungsmitglied), Frère John (Theologe), Daniel de Montmollin (Gründungsmitglied), Éric de Saussure (Künstler und Gestalter der Glasfenster in der Versöhnungskirche), Pierre Souvairan (Gründungsmitglied), Pierre-Yves Emery, An Seon Jae (Professor für englische Sprache und Literatur) und Max Thurian (Gründungsmitglied und Konzilsbeobachter beim Zweiten Vatikanischen Konzil). Derzeit gehören ca. zwölf aus dem deutschen Sprachraum stammende Brüder zu der Gemeinschaft.

Evangelische Räte

In den Anfangsjahren legten die Brüder kein Gelübde ab. Mit der Zeit erkannte Frère Roger aber, dass eine Gemeinschaft ohne die evangelischen Räte nicht funktioniert: Im Jahr 1949 legten also die ersten sieben Brüder ein lebenslanges Gelübde ab: Gütergemeinschaft, Zölibat und Anerkennung einer Autorität (des Priors).[25]

Habit

Der Habit der Brüder von Taizé ist in einem schlichten Weiß gehalten. Die Ärmel sind länger ausgearbeitet, zudem besitzt das Gewand eine Kukulle. Ein Gürtel oder ein Zingulum, mit dem das Ordenskleid gebunden wird, ist nicht vorhanden, ebenso gibt es keine Tunika (Untergewand). Die Brüder tragen den Habit üblicherweise nur während der drei täglichen Gebete. Frère Roger und der aktuelle Prior Alois tragen den Habit gelegentlich bei öffentlichen Auftritten wie Interviews.[26]

Prioren der Communauté

Bis dato gab bzw. gibt es in Taizé zwei Priore: Der Gründer der Gemeinschaft, Frère Roger (von der Gründung 1949 bis zu seiner Ermordung 2005) und sein Nachfolger Frère Alois Löser (ab 2005). Frère Roger mochte den Titel „Prior“ nicht: „Während einer Zusammenkunft unseres Bruderrats habe ich meine Brüder daran erinnert, daß ich den Namen Prior innerhalb der Gemeinschaft immer abgelehnt habe. Dieser Begriff ist für die Außenwelt bestimmt und bezeichnet ein Dienstamt. Für die Communauté bin ich nur der Diener der Gemeinschaft“.[27] Wichtige Entscheidungen trifft der Prior im Gespräch mit dem Brüderrat, der jährlich zusammentritt und dem alle Brüder angehören.[28]

1. Prior: Frère Roger Schutz (1949–2005)

Der Schweizer ist Gründer der ökumenischen Bruderschaft Communauté de Taizé. Im Mai 1940 traf Roger Schutz in Taizé ein, wo er sich in einem verlassenen Haus einrichtete. In seinem Haus fanden Flüchtlinge, vor allem Juden, Schutz vor der Gestapo, denn Taizé lag unweit der damaligen Demarkationslinie zum besetzten Frankreich. Nach Kriegsende kümmerte er sich um deutsche Kriegsgefangene. Geleitet von dem Vorbild seiner Großmutter, die im Ersten Weltkrieg Flüchtlinge aufgenommen hatte und sich bemühte, die durch den Krieg verfeindeten Christen miteinander auszusöhnen, setzte er sich das Ziel, Taizé zu einer Stätte des Gebets, des Friedens und der Aussöhnung zwischen allen Menschen christlichen Glaubens zu machen. Er wurde am 16. August 2005 während des Abendgebets von einer psychisch kranken Frau in der Versöhnungskirche von Taizé erstochen.

2. Prior: Frère Alois Löser (ab 2005)

Frère Alois

Nach der Ermordung Frère Rogers folgte der deutsche Katholik Frère Alois diesem als Prior nach. Frère Roger hatte ihn bereits acht Jahre vor seinem Tod zu seinem künftigen Nachfolger ab 2005 bestimmt, da laut der Ordensregel die Ernennung des Nachfolgers dem Prior zufällt.[29] Frère Alois hatte in den letzten Jahren Roger Schutz bereits in vielen Veranstaltungen vertreten und gewann einige Bekanntheit, einerseits durch seine zahlreichen Radio- und Fernsehinterviews, andererseits durch seine musikalische Tätigkeit. Viele der aktuellen Taizé-Lieder stammen aus seiner Feder. Auch schreibt Frère Alois die „Jahresbriefe“, die als Grundlage für die Kleingruppen bei der Bibelarbeit dienen. In den Jahren 2016, 2017 und 2018 standen Leitmotive der Theologie Frère Rogers im Mittelpunkt der Briefe: Barmherzigkeit (passend zum Jahr der Barmherzigkeit), Einfachheit und Freude (im Glauben).

Fraternitäten

Die Brüder leben nicht nur in Taizé – einige von ihnen leben in kleinen Fraternitäten unter armen Menschen auf den verschiedenen Kontinenten, so z. B. in Senegal, Kenia, Korea, Bangladesch, Brasilien, Kuba und Frankreich.[30] Sie wollen damit versuchen, unter den Ärmsten ein Zeichen der Liebe zu sein und „teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden, mit Menschen, die unter zerbrochenen Beziehungen und Verlassenheit leiden“.[11] Die erste Fraternität wurde 1952 im etwa 40 Kilometer von Taizé entfernten Bergarbeiterstädchen Montceau-les-Mines eingerichtet. Oft sind diese Fraternitäten nur Provisorien.[31]

„Kleine provisorische Gemeinschaften“

Seit dem Sommer 2014 leben Jugendliche in sog. „Kleinen provisorischen Gemeinschaften“, die in Taizé ebenfalls Fraternitäten genannt werden.[32] In den gastgebenden (Kirchen-)Gemeinden nehmen die Jugendlichen am Leben der christlichen Ortsgemeinden teil, besuchen einsame und hilfsbedürftige Menschen und gestalten kleine Gebets- oder Jugendtreffen.[33] Zudem beten die „Kleinen provisorischen Gemeinschaften“ drei Mal am Tag im Stile von Taizé. Im deutschsprachigen Raum gab es solche kleinen Gemeinschaften schon z. B. in Aschaffenburg, Berlin-Pankow, Düsseldorf-Gerresheim, Dresden-Cotta, Karlsruhe und Minden (alle Deutschland), Bulle, Delémont und Oberrieden (alle Schweiz) und Amstetten (Österreich). Sowohl weibliche als auch männliche Jugendliche nehmen an diesen zeitlich beschränkten Projekten teil. Die zwei bis fünf Jugendlichen stammen auch aus Übersee, Afrika und Asien.[34] Die „kleinen provisorischen Gemeinschaften“ kann man als Fortentwicklung dessen verstehen, was schon beim „Konzil der Jugend“ angedacht war: Junge Frauen und Männer sollten ausgesandt werden, um vor Ort nach Hoffnungszeichen zu suchen.[35]

Finanzen

Die Brüder von Taizé bestreiten ihren Lebensunterhalt aus dem Erlös ihrer Arbeit. Bekannt sind vor allem die Töpferwerkstatt und andere künstlerische Arbeiten wie das emaillierte Taizé-Kreuz, das es in unterschiedlichen Farben und Größen gibt. Zudem verkaufen die Brüder zahlreiche Bücher und Tonträger mit den „Gesängen aus Taizé“. Die Brüder nehmen keine Spenden an; Erbschaften werden an Bedürftige weitergereicht.

Soziales Engagement

Auf den verschiedenen Kontinenten unterstützt die Communauté Menschen in Schwierigkeiten, unter anderem bedürftige oder kranke Kinder. Diese sog. „Operation Hoffnung“ unterstützte in den vergangenen Jahren z. B. Flüchtlinge in Ungarn und Jordanien, den Bau einer Augenklinik im Kongo oder half den Erdbebenopfern in Nepal. Seit 1998 schickt die Communauté von Taizé humanitäre Hilfe nach Nordkorea, vor allem medizinisches Material und Kindernahrung.[36] Darüber hinaus muss sie bisweilen Jugendlichen helfen, die für ihre Fahrt und ihren Aufenthalt in Taizé oder zu den Europäischen Jugendtreffen nicht selbst aufkommen können, weil sie aus fernen Ländern mit ungünstiger Wirtschaftslage kommen.

Landwirtschaft

Die Brüder versorgten sich zunächst mit Landwirtschaft. Daraus ging 1954 eine Molkereigenossenschaft hervor, der nach wenigen Jahren über 1200 Milchbetriebe angehörten. 1964 brachte die Communauté ihren Landbesitz, Tiere sowie Maschinen in eine landwirtschaftliche Produktionsgemeinschaft ein, die sie zusammen mit fünf Familien gründete.[37] Heute betreiben sie nahezu keine Landwirtschaft mehr, einzig die Betreuung einiger Schafe und Hühner zur Selbstversorgung in ihrem eigenen Garten.

Ausstrahlung

Frère Roger während eines Gebets

Die Communauté ist eine stark besuchte Brudergemeinschaft. Viele, auch nicht-gläubige Menschen, kommen wiederholt nach Taizé. Die Brüder stehen überzeugend für das Grundprinzip, das von Frère Roger formuliert wurde: „Wir wollen vor allem Menschen sein, die anderen zuhören. Wir sind keine Lehrmeister.“ Mit diesem Prinzip gewinnt die Communauté an Bedeutung für die ökumenische Bewegung. Die Gemeinschaft legt Wert darauf, dass sie keine „eigene Theologie“ vertritt:

„Es gibt keine Botschaft von Taizé“.[38]

Die Communauté will erklärtermaßen keine eigenständige Bewegung sein.[39] Die Brüder sehen ihre Aufgabe darin, neue Horizonte für Kirchengemeinden zu eröffnen, und ermutigen die Menschen immer, sich auch in den Gemeinden vor Ort zu engagieren.

Taizé-Kreuz

Das Taizé-Kreuz

Das Taizé-Kreuz verbindet zwei christliche Symbole: Das Kreuz und die Taube. Das Kreuz erinnert an Tod und Auferstehung Jesu und die Hoffnung der Gläubigen auf Erlösung. „Die Taube taucht bereits in vorbiblischer Zeit als Symbol des Friedens auf. Im christlichen Kontext ist sie auch Symbol für den Heiligen Geist: Gottes Geist führt die Völker in Frieden zusammen“[40]. Die Kreuze werden von den Brüdern der Gemeinschaft hergestellt und in der „Exposition“ verkauft. Es gibt sie in zwei verschiedenen Größen und in verschiedenen Farben, die durch eine Beschichtung und Einbrennung mit Email entstehen. Viele Jugendliche tragen den Kreuz-Tauben-Anhänger auch nach ihrem Aufenthalt, so z. B. Lena Meyer-Landrut beim Gewinn des Eurovision Song Contest in Oslo 2010[41][42].

Jugendtreffen

Jugendtreffen in Taizé

Woche für Woche treffen sich mehrere Tausend Jugendliche, in den Sommermonaten und an Ostern teilweise bis zu 6000 Jugendliche in Taizé, um dort an den internationalen Jugendtreffen teilzunehmen. Jeder Teilnehmer der Treffen ist eingeladen, im christlichen Glauben einen Sinn für das eigene Leben zu finden und sich darauf vorzubereiten, zu Hause Verantwortung zu übernehmen. Eine Anmeldung ist mittlerweile online möglich.[43] Oft reisen die Jugendlichen in Gruppen aus Kirchengemeinden, Schulen[44] oder sonstigen Einrichtung an, es gibt aber auch Individualreisende.

Aufenthalt bei den Jugendtreffen in Taizé

Typischer Tagesablauf[45]
08:15 Morgengebet mit Kommunion oder gesegnetem Brot
anschließend Frühstück
10:00 Bibeleinführung in großen Gruppen
anschließend Kleingruppengespräche
12:20 Mittagsgebet
anschließend Mittagessen
14:00 verschiedene Arbeiten, Chorprobe oder Gespräche
17:00 Tee
17:30 Workshops/Regionaltreffen
19:00 Abendessen
20:30 Abendgebet mit offenem Ende
23:30 Nachtruhe (Kirche bleibt zum Beten und Singen geöffnet)

Grundsätzlich ist ein Aufenthalt in Taizé an wenige feste Regeln gebunden. Es existieren Essenszeiten und gemeinsame Gebete, außerdem wird ein wöchentlicher Turnus eingehalten, der auf die Ankunft am Sonntagnachmittag und Abreise am darauf folgenden Sonntagmittag ausgelegt[46] ist und von den meisten Besuchern eingehalten wird. Anmelden sollte man sich mindestens zwei Wochen vor dem Aufenthalt.

Möchte man sich auf die Woche in Taizé vorbereiten, empfehlen die Brüder, sich mit der Tagesstruktur vertraut zu machen und sich über den einfachen Lebensstil in Taizé zu informieren. Zudem kann es hilfreich sein, sich in einige der Taizé-Lieder „hineinzuhören“.[47] Überdies gibt es mittlerweile eine Reihe von Filmen, die den Aufenthalt näher beschreiben.

Nach der Ankunft werden Besucher wenn möglich in ihrer Muttersprache begrüßt und bekommen einen kurzen Überblick über die Anlagen und Tagesabläufe in Taizé. Die Unterbringung erfolgt für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 29 Jahren in Baracken oder Großraumzelten, das Mitbringen von eigenen Zelten oder Wohnwagen ist ebenfalls möglich und besonders in der Hauptsaison sinnvoll. Bei den 15- bis 16-Jährigen schlafen Betreuer mit in der Unterkunft.[48]

Für Unterbringung und Verpflegung wird von Jugendlichen aus Deutschland ein Kostenbeitrag zwischen 7 € und 10 € pro Person und Tag entrichtet. Der Betrag variiert je nach Herkunftsland, um den verschiedenen wirtschaftlichen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. So können die Teilnehmer nach ihren persönlichen Gegebenheiten beitragen, um finanziell Schwächeren einen verbilligten Aufenthalt zu ermöglichen.[49]

Aktivitäten während einer Taizé-Woche

Für die Zeiträume zwischen den Gebeten und Mahlzeiten ist es möglich, sich für eines von drei Themengebieten, die sich meist mit Bibeltexten oder Auszügen aus dem Brief aus Taizé befassen, zu entscheiden. Diese werden dann täglich vormittags im Rahmen der Bibeleinführung von einem Bruder vorgestellt und anschließend in multinationalen und oft auch multilingualen Kleingruppen besprochen. Nachmittags werden die Gesprächsgruppen fortgesetzt oder es wird während der Zeit eine gemeinnützige Arbeit verrichtet.

Diese Arbeiten werden ebenfalls zu Beginn der Woche verteilt und beinhalten Aufgaben, die im laufenden Betrieb anfallen, beispielsweise Kochen, Abwaschen, Putzen und Aufräumen des großen Geländes. Darüber hinaus werden aber auch Nightwelcome-Helfer (umgangssprachlich auch häufig Nightguards genannt – diese Bezeichnung entspricht jedoch nicht der Vorstellung der Brüder), die für die Nachtruhe sorgen, Helfer für die Gottesdienste, Betreuer für die Kinder in Olinda, Verkäufer für das Oyak, Helfer für die Taizé-eigene Werkstatt genannt Cadole, Helfer für die Ordnung auf dem Gelände, Helfer für den Auf- und Abbau der Großraumzelte und geübte Sänger für den Chor während der Gottesdienste aus den Reihen der Besucher eingeteilt. Vor dem Abendessen besteht die Möglichkeit, an einem Workshop[50] oder einer Diskussion mit täglich wechselnden Themen teilzunehmen.

Permanents

Darüber hinaus gibt es eine größere Anzahl von freiwilligen Helfern, die einen längeren Zeitraum zwischen vier Wochen und einem Jahr in Taizé verbringen.[51] Diese „Permanents“ oder Freiwilligen organisieren die einzelnen Arbeitsteams, erledigen Aufgaben wie die Begrüßung neuer Besucher, die Arbeit im Casa oder in La Morada, die Leitung des Küchenteams usw. Die jungen Erwachsenen zwischen 18 und 28 Jahren übernehmen so verschiedene Aufgaben, die zur Durchführung der Jugendtreffen nötig sind. „Meistens bleiben etwa 40 junge Frauen und Männer, nicht nur aus Europa, sondern auch aus Afrika, Asien, Nord- bzw. Südamerika, und Ozeanien, für einige Monate oder ein Jahr.[51] Hinzu kommen, von Frühling bis Herbst, Jugendliche, die einige Wochen bleiben.“[52] Wer länger bleibt, wird gebeten, die erste Woche den normalen Kostenbeitrag zu geben. Danach braucht man keinen weiteren finanziellen Beitrag leisten. Von der zweiten Woche an teilt man einen Schlafraum mit anderen, die länger bleiben. Es gibt in der Zeit eine Betreuung durch einen Bruder der Gemeinschaft oder einer Schwester der Gemeinschaft von Saint-André. Früher war es möglich, seinen Zivildienst in Taizé zu absolvieren. Eine Anerkennung als Freiwilliges Soziales Jahr ist derzeit nicht möglich[51] – eine Bescheinigung der Mitarbeit in Taizé ist aber möglich.[52] Einige der männlichen Permanents bitten nach dem Jahr um Aufnahme in die Gemeinschaft der Brüder.

Quelle für den ganzen Abschnitt:[51]

Schweigewoche: „In die Stille gehen“

Es besteht die Möglichkeit, eine Woche lang zu schweigen.[53] Die Jugendlichen, die „in die Stille gehen“, werden etwas abseits untergebracht. Morgens erhalten sie eine Bibeleinführung durch einen Taizé-Bruder bzw. eine Schwester der Gemeinschaft von Saint-André. Zudem besteht die Möglichkeit des Einzelgesprächs.[53] Die Jugendlichen, die die Woche schweigend verbringen, nehmen an den drei täglichen Gottesdiensten teil. Es besteht auch die Möglichkeit, nur über ein Wochenende ins Schweigen zu gehen.[54]

Familien und Erwachsene über 30 Jahre

Familien mit Kindern treffen sich im 600 m entfernten Olinda in Ameugny, wo auch eine Betreuung für Kleinkinder angeboten wird. Die Teilnehmerzahl ist allerdings aufgrund der starken Überlastung des Ortes seit 2006 auf bestimmte Kalenderwochen und während dieser Wochen auf 100 Familien pro Woche beschränkt.[55] Die Familien werden überdies gebeten, nicht öfter als einmal in zwei Jahren zu kommen. Auch Erwachsene ab 30 Jahren haben eine gesonderte Unterbringung und ein eigenes Programm, sie dürfen – sofern sie keine Gruppe Jugendlicher nach Taizé führen – einmal im Jahr kommen; auch hier gibt es in den Wochen mit vielen Teilnehmern eine Begrenzung.[56]

Treffen mit besonderer Ausprägung

In manchen Wochen laden die Brüder nur bestimmte Zielgruppen nach Taizé: So fand 2018 wieder eine Woche (19. bis 26. August 2018) statt, die nur für junge Erwachsene (von 18 bis 35 Jahre) war.[57] Das Programm besteht unter anderem aus Foren: junge Menschen von den verschiedenen Kontinenten, Mitarbeiter internationaler Organisationen, christlicher Gemeinschaften oder Solidaritätsinitiativen. Themen des Treffens 2017,[58] das unter dem Leitwort „Unser Einsatz für Geschwisterlichkeit bereitet den Frieden vor“ stand, waren z. B. Die Herausforderungen der Demokratie in einer Zeit der Globalisierung und des Populismus. Mit einem Mitglied des Europäischen Parlaments (Belgien) und einem Experten für Außenpolitik (Ungarn); Das Thema Gewalt im Koran und im Neuen Testament; Fairer Handel, soziales Unternehmertum …: Können Unternehmen und Banken Gewinne machen und dennoch an das Gemeinwohl denken? Mit einem Mitbegründer einer ethischen Bank (Kroatien) und einem Mitarbeiter von Faire Trade Lebanon (Libanon) sowie „Schwestern: Leah und Rachel in der Bibel, in der jüdischen Tradition und in unserem Leben. Mit einer polnischen Judaistin“.[59]

In Taizé wird eine islamisch-christliche Freundschaft gefördert, dies zeigte sich z. B. an einem Themenwochenende unter dem Leitwort (5. bis 8. Mai 2017) „Der Sinn für Gott“.[60] Über 300 Teilnehmer kamen aus Frankreich und den Nachbarländern. Viele der jugendlichen Teilnehmer sind im „Verein Coexister“ engagiert.[61] Themen waren z. B. „Gemeinschaften, die für die vier Winde Gottes offen sind“: mit Grégoire Picot (Verein „Kultur und Hoffnung“ der Kirchengemeinde Notre-Dame de l’espérance in Paris) und Moubarak Guerdam (Imam aus Mulhouse) oder „Kamal Kabtane“, „Worte des Friedens“: mit Kahina Bahloul (vom Haus des Friedens in Houilles und Präsidentin des Vereins „Parlez-moi d’islam“ (Erzähl mir vom Islam)) sowie Hubert de Chergé (Leiter der Islamisch-Christlichen Freundschaftsgruppe), „Innovative Erfahrungen in Schule und Stadtteil“: mit Christiane Conturie (pädagogische Leiterin am Gymnasium Charles Péguy in Paris) und Radia Bakkouch (Präsidentin des Vereins „Coexister“) und „Der Freund, der und verlassen hat: Fadila Semaï erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen Christian de Chergé, einem christlichen Mönch, und Mohamed, einem Muslimen, während der Jahre des Terrorismus in Algerien“.[62] Unter dem Motto „Inneres Leben und geschwisterliche Gemeinschaft“ findet vom 5. bis 8. Juli 2018 ein nächstes Wochenende der Freundschaft zwischen jungen Muslimen und Christen in Taizé statt – auch hier sind junge Erwachsene (ab 18 Jahren) eingeladen.

Sicherheit

Nach den Terroranschlägen in Paris am 13. November 2015 wurde in Frankreich der Schutz vor terroristischen Anschlägen erhöht (Plan Vigipirate).[63] Jede größere Veranstaltung wird durch Militärpatrouillen beschützt – und in Taizé ist jede Woche eine „größere Veranstaltung“. Tagsüber und bis in den späten Abend hinein patrouillieren bewaffnete Soldaten und Polizisten über das Gelände, während der Gebete wird die Kirche der Versöhnung beschützt. Zudem gibt es dort Taschenkontrollen.

Auswirkungen des Coronavirus

Am 15. März 2020 gaben die Brüder bekannt, dass die Jugendtreffen aufgrund des Coronavirus ausgesetzt werden müssen. Der französische Staat hatte an diesem Sonntag „bis auf Weiteres alle öffentlichen Veranstaltungen und Gottesdienste untersagt“[64]. Die Versöhnungskirche ist für die Öffentlichkeit geschlossen, die Dorfkirche von Taizé steht für das persönliche Gebet zur Verfügung. Ab Montag, den 16. März um 20.30 Uhr, wurde jeweils ein Abendgebet mit einigen Brüdern live übertragen. Damit wollen die Brüder „Solidarität mit all denen zum Ausdruck bringen, die einsam sind“.[65]

Nach der Ankündigung der französischen Regierung, die Kontaktbeschränkungen schrittweise aufzuheben, nehmen die Brüder der Communauté ab dem 2. Juni wieder Gäste auf. Zunächst werden all diejenigen empfangen, die einige Tage an den Gebeten der Gemeinschaft teilnehmen und bei den verschiedenen praktischen Aufgaben mithelfen, die für die Wiederaufnahme des Gästeempfangs nötig sind. Ab dem 14. Juni wird das normale Programm wiederaufgenommen, jedoch unter den mit den Hygienemaßnahmen verbundenen Einschränkungen und mit einem eventuell geänderten Zeitplan.[66]

Am 30. Oktober 2020 folgte ein zweiter Lockdown in Frankreich, somit mussten die Jugendtreffen erneut ausgesetzt werden.[67]

Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde

Zu den Zielen der Communauté gehört es, mit jungen Erwachsenen (und für die Jugendarbeit Verantwortlichen) quer durch die Ortskirchen einen „Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde“ zu gehen, der sich der Bergpredigt Jesu von Nazaret in besonderer Weise verpflichtet weiß.[68] Dabei werden gemeinsames Beten, Nachdenken über praktische Umsetzungsmöglichkeiten der Bergpredigt bis hin zu politischem Engagement auf unkomplizierte Weise miteinander verbunden.

Eine Gruppe deutscher Jugendlicher beim Europäischen Jugendtreffen in Paris 2002/2003

Dieser Weg hat nicht die Gestalt einer fest organisierten Bewegung; vielmehr werden Jugendliche dazu aufgerufen, sich in ihrem Alltag für Frieden, Versöhnung in der Kirche und Vertrauen auf der Erde zu engagieren. Als Etappe auf diesem Pilgerweg werden seit 1978 zum Jahreswechsel mehrtägige Europäische Jugendtreffen vorbereitet. Waren es in den Anfangsjahre zwischen 15.000 und 20.000 Jugendliche, die „zwischen den Jahren“ in einer europäischen Metropole zusammenkamen, so steigerte sich die Teilnehmerzahl – vor allem nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs – auf über 100.000 Teilnehmer, so 1992 in Wien oder 1994 in Paris.[69] In den vergangenen Jahren gingen die Teilnehmerzahlen wieder zurück, so nahmen rund etwas über 15.000 am Treffen 2017/18 in Basel und 15.000 am Treffen 2018/19 in Madrid und 2019/2020 in Breslau teil.[70] Der Corona-Pandemie geschuldet fand die erste Etappe des Treffens in Turin zum Jahreswechsel 2021/22 statt und wird im Sommer 2022 vor Ort in Turin abgehalten.[71] Das folgende europäische Treffen findet 2022/2023 in Rostock[72] statt.

Seit den 1980er Jahren finden in unregelmäßigen Abständen Treffen auf anderen Kontinenten statt. So laden die Brüder für die Zeit vom 25. bis 29. September 2019 nach Kapstadt.[73] 1995 fand das erste Treffen auf dem afrikanischen Kontinent statt: Johannesburg in Südafrika war Gastgeber. Überdies fanden in Afrika Treffen 2008 in Kenia, 2012 in Ruanda und 2016 in Benin statt.[73] Auch auf dem asiatischen Kontinent gab es schon Jugendtreffen. So luden die Brüder zu einem Jugendtreffen im August 2018 nach Hongkong, es fand 2010 ein Treffen in Manila/Indonesien statt, 2006 eines in Kalkutta in Indien. Im Mittleren Osten wird es 2019 ein Treffen im Libanon geben. Davor waren Treffen z. B. in Ägypten 2017. Auf dem amerikanischen Kontinent fanden Treffen beispielsweise in der Karibik (Puerto Rico, Haiti und Cuba, 2014), Mexiko und USA statt.[74]

Besuche der Brüder in aller Welt

Die Brüder nehmen Einladungen zu kirchlichen Großveranstaltungen an. So besuchen Brüder den Deutschen Evangelischen Kirchentag, den Katholikentag, den Weltjugendtag und zahlreiche Nacht der Lichter. Vor allem in Deutschland und anderen europäischen Ländern, aus denen viele der Taizé-Besucher kommen, sind Brüder regelmäßig zu Gast.[75] Der enge Kontakt zu Jugendlichen beschränkt sich aber nicht nur auf Großveranstaltungen und Europa: Die Brüder besuchen Jugendliche auf der ganzen Welt, exemplarisch für Asien bedeutet dies: Indien (2018), Kambodscha (2017), Philippinen 2016, Taiwan 2015, Japan 2014, Indien 2013, Sri Lanka 2012, Osttimor 2012, Indonesien 2011, Malaysia 2011, Kasachstan 2010, Mongolei 2010, Laos 2007.[76] Zudem finden in Asien regelmäßig Gebete im Stile von Taizé statt, so auf den Philippinen und in Macau, Hongkong, Indonesien, Singapur, Malaisen, Japan und Vietnam. Zudem verfügen die Brüder oft über ein Netzwerk in den Regionen der Welt, für die sie sich verantwortlich zeichnen. So engagiert sich beispielsweise der Koreaner Frère Han Yol Shin im Friedensprozess seiner Heimat und unterstützt die hungernde Bevölkerung in Nordkorea mit Lebensmittellieferungen.[77][78] Wie hier für Asien dargestellt, finden auch auf den anderen Kontinente ähnliche Treffen mit den Brüdern statt.[79]

Nacht der Lichter

„Nacht der Lichter“ beim 99. Katholikentag in Regensburg

Mit Nacht der Lichter werden Gebete mit Gesängen aus Taizé bezeichnet, die im Herbst und Winter in vielen Gemeinden stattfinden und auf die Europäischen Jugendtreffen über den Jahreswechsel einstimmen und zur Vorbereitung auf diese Treffen dienen. Es wird jährlich ein Text-Vorschlag für die Gestaltung einer solchen „Nacht der Lichter“ herausgegeben.[80] Die Bezeichnung bezieht sich auf die in Taizé jeden Samstagabend stattfindende Lichterfeier, in der der Auferstehung Jesu Christi gedacht wird. Dabei erhält jeder Besucher am Eingang eine Kerze. Diese werden im Verlauf des Gebets während des Gesangs der Reihe nach, ausgehend von einem Kind, entzündet. Auch auf kirchlichen Großveranstaltungen wie dem Katholikentag gibt es eine „Nacht der Lichter“.[81]

Anlagen und Gebäude in Taizé

Übersichtsplan von Taizé
Kirchenfenster in der Krypta: Abraham und Isaak

Taizé und das Nachbardorf Ameugny liegen auf einem Hügel in der burgundischen Landschaft, dieser ist etwa 2600 Meter lang (wobei auf Taizé etwa ein Kilometer entfällt) und 500 Meter breit. Der alte Dorfkern Taizés, in dem sich heute nur noch wenige Häuser befinden, die landwirtschaftlich geprägt sind, schmiegt sich an den Fuß des Hügels an. Die Brüder wohnen in Häusern rund um die alte romanische Dorfkirche Ste-Marie-Madeleine.

Die Klosteranlage, auf der sich die Jugendtreffen abspielen, beginnt mit dem Empfang, an dem man sich anmeldet. Auf einem leicht ansteigenden Gelände folgen Glockenturm, Kirche der Versöhnung, Krankenstation, Unterkünfte/Sanitäranlagen für die Jugendlichen, Unterkünfte/Sanitäranlagen für die Erwachsenen und nach etwa einem Kilometer Ameugny, wo die Familien untergebracht sind.

Versöhnungskirche

Die Kirche der Versöhnung ist die 1962 erbaute Hauptkirche in Taizé. Hier finden die drei Gebetszeiten statt. Die Anbauten im Westen lassen sich durch Rolltore vom Kirchenraum abtrennen und dienen dann als Gruppenräume für Workshops und Vorträge.

Kirche der Versöhnung von Außen (Südseite), rechts der ältere Teil, Mitte und links die Anbauten

Krypta Die Krypta der Versöhnungskirche ist für das stille Gebet vorgesehen. Der Eingang befindet sich auf der Nord-Ost-Seite; ein Fußweg führt zwischen Versöhnungskirche und Exposition dorthin. Auch nutzten Gruppen die Krypta, um dort Gottesdienst zu feiern.

Orthodoxe Kapelle Die orthodoxe Kapelle wurde 2018 fertiggestellt und ist über die Krypta zu erreichen. In der Kapelle sind zahlreiche orthodoxe Ikonen zu finden.

El Abiodh El Abiodh ist die 1965 erbaute Krankenstation mit kleinem Gästehaus der Communauté de Taizé.[82] Der Name stammt von einer Stadt in der südalgerischen Wüste. Dort hat René Voillaume mit einigen Gefährten in der Nachfolge Charles de Foucaulds gelebt. Daraus entstanden die Kleinen Brüder Jesu. Die Stadt heißt heute El Abiodh Sidi Cheikh. Das Haus El Abiodh hat zwei angebaute Flügel, die Konstantinopel und Lambaréné genannt werden.

La Morada[83] (span. „die Heimat“, „der Wohnsitz“, „der Aufenthalt“). La Morada ist die Anlaufstelle der Communauté de Taizé, sie wird auch „Maison Jaune“ (gelbes Haus) genannt. Dort können Wertgegenstände abgegeben werden, aktuelle Tageszeitungen liegen aus und dringende Mitteilungen sowie Briefe können dort hinterlegt werden. Angrenzend an das Haus befinden sich ein Garten und Werkstätten der Brüder der Communauté.

Panorama des kleinen Platzes zwischen Casa und La Morada: Links im Hintergrund die Bushaltestelle, das gelbe Gebäude ist Casa, in der Bildmitte erkennt man den hölzernen Unterbau des Glockenturms und das Küchengebäude, ganz rechts La Morada

Casa[84] Casa (span. „Haus“) ist die Anlaufstelle für die Jugendtreffen. Jeder, der nach Taizé kommt, meldet sich hier an und erhält alle wichtigen Informationen für die Zeit des Aufenthaltes. Außerdem ist es erste Kontaktstelle bei Problemen. Früher wurde dieses Haus „Tenietz“ (nach dem Kloster Mariánská Týnice) genannt.

Oyak[85] Das Oyak ist ein kleiner Kiosk, in dem man zum Selbstkostenpreis Getränke, einen kleinen Imbiss und andere Artikel des täglichen Gebrauchs kaufen kann. Abends treffen sich hier viele der Jugendlichen, um zusammen Musik zu machen und sich zu unterhalten. Der Ausschank von Alkohol ist auf ein Getränk pro Person und Tag beschränkt. Oyak ist eine Stadt in der Provinz Douala, Kamerun.

Der Garten der Stille (Source Saint Etienne)[86] Das parkähnliche Gelände in der Nähe der Unterkünfte ist ein Ort der Ruhe und Einkehr. Es führen mehrere Wege durch den Wald hinunter zum See an der Quelle St. Etienne, der biologisch (Klärteiche) angelegt ist. Es gibt mehrere Wege um den See sowie einige Wiesen. Hier befindet sich auch eine kleine Kapelle zur stillen Kontemplation sowie ein Ikonenweg.

Exposition des Ateliers[87] Die Exposition des Ateliers (franz. „Ausstellung der Werkstätten“) an zentraler Stelle in Taizé, direkt neben der Kirche, ist der Ort, an dem die Brüder ihre selbstproduzierten Waren ausstellen und verkaufen. Dazu gehören u. a. Geschirr, Collagen, Grafiken, Bücher, CDs, DVDs, kleine Anhänger (Kreuz/Taube) und Postkarten. Weitaus am verbreitetsten ist das so genannte Taizé-Kreuz, das viele junge Menschen um den Hals tragen.

Panorama der Exposition von Taizé

Olinda[88] Olinda wurde ein Gelände für Familientreffen, der auch eine Kinderbetreuung vorsieht, im Nachbarort Ameugny getauft. Der Name ist eine Anlehnung an die brasilianische Küstenstadt Olinda in Gedenken an die Verbindung mit Bischof Dom Hélder Câmara und die erste Bruderschaft in dessen Diözese Recife-Olinda.[89]

Chittagong Chittagong ist der Name des Campingplatzes in Taizé. Er ist benannt nach der Stadt Chittagong in Bangladesch.

Wanagi Tacanku Wanagi Tacanku ist ein Gebäude unterhalb von „La Morada“ und Glockenturm und zu Beginn des alten Teils des Dorfes. Hier treffen sich an Kunst interessierte Taizé-Fahrer, es finden Workshops und Ausstellungen statt. Wanagi Tacanku ist in der Sprache der Lakota-Indianer das Wort für „Milchstraße“[90].

Bushaltestellen[91] In Taizé gibt es zwei Bushaltestelle der lokalen Buslinie von Chalon-sur-Saône über Cluny und den TGV-Bahnhof Gare de Mâcon-Loché-TGV bis nach Macon. Die Bushaltestelle „Marie Taizé“ befindet sich am Fuße des Hügels und spielt für die Jugendtreffen keine Rolle. Direkt vor der „Casa“ gibt es die Bushaltestelle „La Communauté“. Sollte man die öffentliche Buslinie am Abreisesonntag für den Weg nach Macon nutzen, kann man sich in Taizé zuvor in eine Liste eintragen lassen, um auch einen Platz im Bus zu bekommen.

Der Hauptplatz im 380-Grad-Panorama: links ein Zelt, in dem z. B. Bibeleinführungen oder Kleingruppen stattfinden, daneben der Weg zur Essensausgabe, rechts daneben im Hintergrund der Glockenturm, in der Bildmitte die Baracken 10 bis 15, in denen z. B. Workshops stattfinden, rechts daneben die Kirche der Versöhnung mit den charakteristischen Zwiebeltürmen und ganz rechts Kleingruppen am Zelt

Gesänge aus Taizé

Liederhefte
Liederheft beim Lichtergottesdienst

Charakteristik und Entstehung

Bekannt ist die Communauté de Taizé auch für ihre charakteristischen Gesänge, die in vielfacher Wiederholung gesungen werden. Die „Gesänge aus Taizé“ sind einstrophig, kurz, in schlichtem Satz, oft vierstimmig oder kanonisch. Die meisten dieser Gesänge wurden von dem frühen Bruder Robert Giscard, ab dem Jahr 1975 von dem Organisten Jacques Berthier, einige von dem französischen Jesuiten Joseph Gelineau und die meisten neuen Lieder von verschiedenen Brüdern der Communauté komponiert. Neuere Lieder stammen aus der Feder des aktuellen Priors Frère Alois. Für viele Gesänge gibt es Instrumentalbegleitstimmen (Holzblasinstrumente, Blechblasinstrumente, Streicher- und Tasteninstrumente). Im Handel sind Gesangbücher und CDs (s. u.) erhältlich.[92]

Rezeption durch die Kirchen

Viele Gesänge der Communauté wurden ins katholische Gesangbuch Gotteslob aufgenommen:[93] Alleluja (Nr. 174,1), Bleibet hier und wachet mit mir (Nr. 286), Confitemini Domino (Nr. 618,2), Gloria, Gloria (Nr. 168,1), In manus tuas Pater (Nr. 658,1), Meine Hoffnung und meine Freude (Nr. 365), zwei Kyrie (Nr. 154 und 156), Laudate Dominum (Nr. 394), Laudate omnes gentes (Nr. 386), Magnificat (Nr. 390), Misericordias Domini (Nr. 657,6), Ostende nobis Domine (Nr. 634,2), Surrexit Dominus vere (Nr. 321), Ubi caritas et amor (Nr. 445), Veni Sancte Spiritus (Nr. 345,2), Veni Sancte Spiritus, tui amoris (Nr. 345,1), Geist der Zuversicht, Quelle des Trostes (Nr. 350)).[93]

Auch im Evangelischen Gesangbuch sind Lieder und zum Teil auch Liturgien mit Gebeten aus Taizé übernommen worden. Gleiches gilt für das Gesangbuch der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz und für das Gesangbuch der Evangelisch-methodistischen Kirche. Auch die Liederbücher des Deutschen Evangelischen Kirchentages knüpfen an das Singen von Taizé an.

Man findet die Gesänge in den üblichen Gottesdiensten christlicher Gemeinden in Deutschland, Österreich und der Schweiz wieder. Viele bestehende Chöre üben sie, um mit vielen anderen Menschen gemeinsam zu beten und zu singen. Diese Gesänge sind zentraler Bestandteil der in aller Welt gefeierten und an die Gottesdienste in Taizé angelehnten „Nacht der Lichter“ (s. o.).

Textgrundlagen und Vielsprachigkeit

Fast alle Lieder können in mehreren Sprachen gesungen werden.[92] Die Gesangstexte basieren oft auf einer Bibelstelle, oft aus Psalmen oder den Evangelien. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Lieder, deren Texte auf Kernaussagen, Zitaten oder Gebeten großer Theologen fußen, so z. B. nimmt „Aber du weißt den Weg für mich“ große Teile von Dietrich Bonhoeffers Gebet „Gott, zu dir rufe ich“ auf. „Gib mich ganz zu eigen dir“ – veröffentlicht vor dem Silvestertreffen in Basel 2017/2018 – geht auf Niklaus von Flüe zurück. Auch die im Sommer 2018 als „provisorische“ Veröffentlichungen laufenden Lieder „Herre, visa mig vägen“ und „Tu palabra, Senor“ beziehen sich auf Aussagen von Birgitta von Schweden bzw. Miguel de Unamuno.

Inhaltlich werden verschiedene Bezüge hergestellt: Die Liebe Gottes („Ubi caritas“ oder „Gott ist nur Liebe“), der Friede Gottes / Jesu („Frieden, Frieden, hinterlasse ich euch“) und die Freude an Gott („Meine Hoffnung und meine Freude“). Zudem sind viele christologische Bezüge festzustellen, so z. B. in „Christus, dein Licht“ (Jésus le Christ), „Christus, dein Geist“. Auch der Heilige Geist als dritter Bestandteil der Trinität findet in den Texten der Lieder immer wieder Ansprache, so z. B. im Lied „Atme in uns, Heiliger Geist“ oder „Geist der Zuversicht“ („Vieni Spirito creatore“). In den Gottesdiensten (vor allem beim Lichtergottesdienst samstagabends, aber auch bei der Kreuzanbetung freitags) spielt die Licht- und Dunkel-Symbolik eine große Rolle: „Im Dunkeln unserer Nacht“ (De nos obscurités), „In dunkler Nacht“ (De noche), „Christus, dein Licht“. Schließlich lassen sich anthropologische Verweise feststellen, dabei geht es vor allem um die Hoffnung auf Gott („Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht“) und um Gott als Begleiter der Menschen („Aber du weißt den Weg für mich“).[94]

Taizé Liederheft

Die Lieder sind in Latein, in den verschiedensten in Europa gesprochenen Sprachen und zuletzt auch in fernöstlichen Sprachen oder arabisch verfasst. Im jährlich neu erscheinenden Liedheft „Chants de Taizé“ wird der Liedtext des Liedes, dessen Sprache namensgebend ist, mit den Noten abgedruckt. Weitere Sprachen, die auf die Melodie singbar sind, werden am Rande mit einem Notensymbol dargestellt. So kommt es, dass es z. B. zehn Lieder gibt, die niederländisch singbar sind, aber nur eines („Iedere Nacht“) namensgebend ist. Ist die Melodie nicht mit der Übersetzung singbar, werden die Übersetzungen in Klammern angegeben. So kommt es, dass z. B. das im deutschen Sprachraum sehr bekannte Taizé-Lied „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht“ im Taizé-Liederheft mit dem katalanischen Titel „El Senyor“ geführt – und in Taizé auch häufig so gesungen – wird. Liedtexte von liturgischen Antwortgesängen („Halleluja“, „Kyrie eleison“, „Agnus Dei“) bleiben hingegen unübersetzt und werden in Latein oder Griechisch gesungen.

Im Folgenden eine Übersicht über die Sprachen, in denen jeweils die Lieder gesungen werden können[95]: englisch (58 Lieder), litauisch (38), deutsch (34), italienisch (34), polnisch (32), portugiesisch (28), französisch (24), spanisch (24), ungarisch (20), kroatisch (16), slowenisch (13), ukrainisch (13), albanisch (11), niederländisch (10), schwedisch (10), russisch (9), tschechisch (9), koreanisch (8), chinesisch (7), bulgarisch (6), estnisch (6), norwegisch (6), arabisch (5), katalanisch (5), slowakisch (5), Sotho (5), Swahili (5), Bahasa Indonesia (4), japanisch (4), Wolof (4), dänisch (3), rumänisch (3), Tagalog (3), Bengali (2), neu-griechisch (2), Hindi (2), isländisch (2), Khmer-Sprache (2), lettisch (2), Tamil (2), Thai (2), Zulu (2), philippinisch (1), Cymraeg (1), baskisch (1), hebräisch (1), Lakota (1), Malagasy (1), Setswana (1), türkisch (1), vietnamesisch (1).

Die folgende Liste enthält eine Auswahl bekannter Lieder aus Taizé, insbesondere jene, die in deutsch singbar sind.

Deutscher Titel Originaltitel Nummer[96] Textherkunft Komponist[97]
Liste von Taizé-Gesängen, deren Titel in deutscher Sprache ist.
Aber du weißt den Weg für mich 139 nach Dietrich Bonhoeffer Taizé
Atme in uns 159 nach dem Hl. Augustinus von Hippo Taizé
Behüte mich, Gott 137 Psalm 16,1.11 EU Taizé
Bleib mit deiner Gnade 147 Lukas 24,29 EU Jacques Berthier
Bleibet hier und wachet mit mir 3 Matthäus 26,38 EU Jacques Berthier
Frieden, Frieden 135 Johannes 14,27 EU Taizé
Gib mich ganz zu eigen dir 62 nach Niklaus von Flüe Taizé
Jubelt und freut euch über den Herrn 107 Joel 2,21.23 EU Taizé
Singt dem Herrn 24 Psalm 96,1 EU Jacques Berthier
Vater unser 146 Vater unser Taizé
Liste von Taizé-Gesängen, deren Melodie auch mit deutschem Text singbar ist.[98]
Bei Gott bin ich geborgen französisch Mon âme se repose 32 Psalm 62,2 EU Jacques Berthier
Christus, dein Geist schwedisch Kristus, din Ande 120 Taizé
Christus, dein Licht französisch Jésus le Christ 9 Johannes 1,6–7 EU Jacques Berthier
Dein Feuer, Schöpfer Geist französisch Esprit consolateur 126 Taizé
Du bist der Quell des Lebens italienisch Tu sei sorgente viva 39 Taizé
Du bist Verzeihen lateinisch Christe Salvator 21 Jacques Berthier
Eines nur ist mein Verlangen französisch Une soif emplit notre âme 62 Joseph Gelineau
Geist der Zuversicht italienisch Vieni Spirito creatore [canon] 57 Jacques Berthier
Glücklich sind französisch Les Béatitudes 100 Matthäus 5,3–11 EU Orthodoxe Liturgie
Gott aller Liebe französisch Toi, tu nous aimes 54 Jacques Berthier
Gott ist nur Liebe polnisch Bóg jest miłością 113 Taizé
Größer kann die Liebe nicht sein französisch Grande est ta bonté 64 Johannes 15,13 EU Joseph Gelineau
Im Dunkeln unserer Nacht französisch De nos obscurités 1 Jacques Berthier
In dunkler Nacht spanisch De noche 12 Jacques Berthier
Lobsingt ihr Völker lateinisch Laudate omnes gentes 23 Psalm 117 EU Jacques Berthier
Lobet Gott polnisch Wysławiajcie Pana 121 Taizé
Meine Hoffnung und meine Freude katalanisch El Senyor 17 Jesaja 12,2 EU Jacques Berthier
Nah ist der Herr englisch Wait for the Lord 2 Psalm 27,14 EU Jacques Berthier
Preist den Herrn französisch Bénissez le Seigneur 16 Daniel 3,57–90 EU Jacques Berthier
Singt ein Danklied französisch Rendez grâce au Seigneur 102 Russisch-Orthodox, arr. Taizé
Vertraut dem Herrn französisch Notre âme attend 7 Jacques Berthier
Wach auf! französisch C’est toi ma lampe, Seigneur 8 2 Sam 22,29 EU, Psalm 18,29 EU Jacques Berthier
Wer Gott sucht französisch Dieu ne peut que donner son amour 51 Joseph Gelineau
Weitere bekannte Lieder (in deutsch nicht singbar)
(Dankt dem Herrn, denn er ist gut) lateinisch Confitemini Domino, quoniam bonus 18 Psalm 136,1 EU Jacques Berthier
(Gut ist es, dem Herrn zu vertrauen) lateinisch Bonum est confidere in Domino 35 Psalm 118,8–9 EU Jacques Berthier
(In deine Hände, Vater) lateinisch In manus tuas, Pater, commendo spiritum meum 30 Lk 23,46 EU Taizé
Magnificat lateinisch Magnificat (canon) 19 Magnificat, Lk 1,46 EU Jacques Berthier
(Nichts beunruhige dich, nichts ängstige dich) spanisch Nada te turbe, nada te espante 50 Teresa von Ávila Jacques Berthier
(Preise den Herrn, meine Seele) englisch Bless the Lord 3 Psalm 103,1–4 EU Jacques Berthier
(Wo Güte und Liebe ist) lateinisch Ubi caritas, Deus ibi est 4 Joseph Gelineau

Tonträger

Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an Tonträgern mit den „Gesängen aus Taizé“, die allesamt unter dem Label „Les Presses de Taizé“ erschienen sind. Die CD-Titel geben oft den Namen eines Liedes wieder, das auf der CD neu erscheint. Vor allem in den Ende-1990ern erschienen CDs, deren Liedauswahl überwiegend einer Sprache entsprach (z. B. „Liederen uit Taizé“ mit „Zingt de Heer“ (Singt dem Herrn), „Blijf bij mij“ (Bleibet hier), „Mijn ziel verstilt“ (Mon âme se repose), „Jezus, U bent het licht“ (Jésus le Christ) usw.). In den 2000ern trugen die Titel oft lateinische Namen, die Lieder wurden dann fast ausschließlich in der Sprache wiedergegeben, in der das Lied im Taizé-Liederheft abgedruckt wurde. Die meistens CDs sind in Taizé in der Kirche der Versöhnung produziert, die ersten CDs sind Live-Aufnahmen von Europäischen Jugendtreffen in Paris und London. Vor allem die ersten CDs wurden mit „fremden Chören“ (u. a. Dresdner Kammerchöre) eingespielt, die späteren CDs mit Chören aus Musikern und Sängern, die von den Brüdern zu den Aufnahmen nach Taizé eingeladen wurden:[99]

  • Laudamus te (2017)
  • Taizé – Music of Unity and Peace (2015)
  • Taizé – Instrumental 3 (2013)
  • Taizé – Instrumental 2
  • Taizé – Instrumental 1
  • Ô toi, l’au-delà de tout (2012)
  • Mane nobiscum (2010)
  • Christe Lux Mundi (2006)
  • Laudate omnes gentes (2002)
  • Venite exultemus (2001)
  • Auf dich vertraue ich (2000)
  • Joy on Earth (1999)
  • Canti della preghiera a Taizé (1998)
  • Chants de la Prière à Taizé (1998)
  • Liederen uit Taizé (1997)
  • Ubi Caritas (1996)
  • Sing to God (1995)
  • Hell brennt ein Licht (1994, mit Dresdener Kirchenchören)
  • Veni Sancte Spiritus (1993)
  • Jubilate (1991)
  • Neue Gesänge aus Taizé (1990, in St. Michael, Hamburg)
  • Alleluia (Aufgenommen während des Europäischen Jugendtreffens in London im Dezember 1986)
  • Gesänge aus Taizé (1986, mit dem „Junger Chor St. Paul in Aachen“)
  • Resurrexit (Aufgenommen während des Europäischen Jugendtreffens in Paris 1984)

Mediale Übertragungen aus Taizé

Die Lichterfeier in Taizé wird von dem Radiosender DOMRADIO.DE jeden Samstagabend aufgezeichnet, anschließend im Radioprogramm von 22 bis 23 Uhr ausgestrahlt und als Podcast zur Verfügung gestellt.

Außerdem wird das Mittagsgebet auf der Internetseite der Communauté von Montag bis Samstag um 12.30 Uhr per Audio-Stream übertragen[100] und als Podcast veröffentlicht. Daneben erscheint auch ein Podcast in englischer und französischer Sprache, der Bibeleinführungen, Gedanken und Gespräche, sowie Interviews mit Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen, die in Taizé sind oder mit der Communauté in Verbindung stehen, beinhaltet.[101]

Mit Beginn der Aussetzung der Jugendtreffen wegen der Corona-Pandemie wurden Abend-Gebete erst live auf Facebook, während der zweiten Welle auf dem YouTube-Kanal der Gemeinschaft übertragen. Diese Übertragungen werden vom Medienteam aus Taizé durchgeführt und zeigen entweder jeweils eine kleine Gruppe der Brüder (wenn aufgrund der Pandemielage nur in Kleingruppen und nicht in der großen „Kirche der Versöhnung“ Gottesdienste gefeiert wurde) oder mit allen Brüdern aus der Kirche der Versöhnung.[102]

Gelegentlich werden Gebete (meist sonntags) von Fernsehanstalten übertragen. Dies bedeutet vor Ort ein hoher Aufwand, da die eher dunkle Kirche der Versöhnung ausgeleuchtet werden muss. Diese Übertragungen geben daher nur bedingt ein Bild eines Taizé-Gebets wieder, zumal die Lieder deutlich verkürzt gesungen werden und die Stille, die sonst das Zentrum des Gebets ausmacht, verkürzt wird.

Auch werden Taizé-Gebete während der Europäischen Jugendtreffen von den nationalen Fernsehanstalten übertragen, so beispielsweise aus Basel 2017/2018.[103]

Aufnahme von unbegleiteten Flüchtlingen

Schon in den Gründungsjahren kümmerte sich Frère Roger um Kriegsgefangene und wegen des Zweiten Weltkriegs geflohenen Menschen. Diese Aufnahme von Menschen in Not ist auch heute in Taizé selbstverständlich. Beispielsweise richteten die Brüder im Nachbarort Ameugny ein Aufnahmezentrum ein, nachdem das Flüchtlingslager von Calais („Dschungel von Calais“) geräumt wurde. 16 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren, zum Großteil aus dem Sudan, aber auch aus Syrien und Eritrea, wurden aufgenommen. Verein „Le Pont“ aus Mâcon hat die behördliche Abwicklung übernommen.[104] Im Juni 2015 kam eine Familie mit zwei Kindern, die 2014 aus der Nähe von Mossul in das irakische Kurdistan fliehen musste, nach Taizé.[105] Schon in den Vorjahren nahm die Gemeinschaft immer wieder Fliehende auf, so z. B. Flüchtlinge aus dem Sudan. Die Brüder sind bemüht, sich auch vor Ort zum Thema „Flüchtlinge“ zu engagieren. So besuchte ein Bruder Malta und Gozo. Frère Alois spricht die Flüchtlingsfrage beispielsweise bei Audienzen mit Papst Franziskus an,[106] am Weltflüchtlingstag 2017 haben die Brüder von Taizé und alle in Taizé anwesenden Jugendlichen für die Migranten gebetet, die zuvor beim Versuch, das Mittelmeer Richtung Europa zu überqueren, vor Libyen ums Leben gekommen waren.[107]

Kritik

Taizé wird kritisiert als „Vermengung konfessioneller Grenzen“. Beispielsweise geben katholische Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle wie selbstverständlich sonntags das eucharistische Mahl wissentlich an evangelische Christen. Allerdings ist gerade dieser Punkt für die große Mehrheit derer, die Taizé betrachten, ein Hoffnungszeichen der Ökumene.

Bei der Beerdigung Papst Johannes Paul II. erhielt Frère Roger von Kardinal Joseph Ratzinger (dem späteren Papst Benedikt XVI.) die Eucharistie. In einem Interview mit der französischen Tageszeitung La Croix im Jahr 2006 behauptete der französische Historiker Yves Chiron, Frère Roger sei 1972 zur römisch-katholischen Kirche übergetreten. Die ökumenische Gemeinschaft von Taizé dementierte dies.[108] Nach den Worten des Priors Frère Alois empfing Frère Roger im Petersdom seit 25 Jahren die Kommunion. Der damalige Bischof von Autun, Armand LeBourgois, habe bereits 1972 Frère Roger zum ersten Mal die Kommunion gereicht. Mehrere Zeugen von damals könnten dies bestätigen. „Wer in diesem Zusammenhang von Konversion spricht, begreift nicht den originären Ansatz Frère Rogers.“[109]

Gelegentlich wird angeführt, dass Taizé eine Utopie darstelle, die in der Welt von heute schlechterdings nicht zu leben sei.[110]

Eine inhaltliche Kritik an dem Gottes-, Jesus- und Menschenbild gibt es weder in der katholischen, evangelischen noch anglikanischen oder orthodoxen Kirche. Sucht man inhaltlich-theologische Kritik, findet man diese nur von evangelikaler, christlich-fundamentalistischer bzw. kreationistischer Seite. Es wird kritisiert, dass einige biblische Themen in Taizé nicht angesprochen werden. Der evangelikale Publizist Lothar Gassmann kritisiert: „So fehlt völlig die biblische Einordnung des Menschen als Sünder durch und durch. Da nach [Roger] Schutz sowieso Christus in jedem Menschen wohne, erscheint der Mensch eigentlich als gut und in der Lage, durch Kontemplation und gute Werke sich selbst zu erlösen. […] Das Gottesbild des Roger Schutz ist durch diese Verkürzung eine Verstümmelung des Gottes der Bibel. Der Heilsweg, welcher in Taizé gelehrt wird, kann aus biblischer Sicht nur als Irrweg beschrieben werden.“[111]

Der christlich-fundamentalistische Journalist Ulrich Skambraks kritisiert: „Die Bibel kennt diesen Weg der Kontemplation nicht. Nirgendwo in der Bibel ist von einer Selbstversenkung die Rede, durch die man in eigener Kraft Christus finden könnte. (…) Die in Taizé vorgestellten Glaubenspraktiken haben ihr Zuhause in der Esoterik und in fernöstlichen Religionen.“[111] „Ohnehin richtet sich sein Augenmerk auf die jetzige Welt. Es geht Schutz und seinen Nachfolgern um die Versöhnung der Menschen untereinander. Die erst notwendige Versöhnung mit Gott übersehen sie völlig bzw. setzen sie fälschlicherweise für alle Menschen voraus“.[112]

Auszeichnungen

Auszeichnungen für die Gemeinschaft

Frère Roger bei der Verleihung des Friedenspreises des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels mit dem damaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsident Helmut Kohl und Bundestagsvizepräsident Hermann Schmitt-Vockenhausen
„Das Kuratorium ist der Überzeugung, dass die Communauté de Taizé ein Engagement für Freiheit der Religion und des Gewissens vorlebt, wie es Präsident Roosevelt als eine Voraussetzung für eine bessere Welt bezeichnet hatte.“

Auszeichnungen für Frère Roger als Prior von Taizé

Siehe auch

Literatur

Bücher von Frère Roger

  • Aus der Stille des Herzens – Gebete. Herder, Freiburg im B. 2006, ISBN 3-451-29039-1.
  • Eine Ahnung von Glück – Erfahrungen und Begegnungen. Herder, Freiburg im B. 2006, ISBN 3-451-28977-6.
  • Die Quellen von Taizé – Gott will, dass wir glücklich sind. Herder, Freiburg im B. 2004, ISBN 3-451-28408-1.
  • In allem ein innerer Friede. Herder, Freiburg im B. 2006, ISBN 3-451-28346-8. (Ein Jahresbegleitbuch mit kurzen Meditationen für jeden Tag)
  • Einfach vertrauen – Gedanken und Begegnungen. Herder, Freiburg im Br. 2006, ISBN 3-451-28832-X.
  • Gott kann nur lieben. Herder, Freiburg im B. 2006, ISBN 3-451-27936-3.

Gesänge und Gebete

  • Die Gesänge aus Taizé. Herder, Freiburg im B. 2014, ISBN 978-3-451-33460-3 (Gesangsheft aus der Kirche von Taizé, alle aktuellen Gesänge in vielen Sprachen)
  • Gemeinsame Gebete für das ganze Jahr. Herder, Freiburg im B. 2007, ISBN 978-3-451-29571-3 (Gebetbuch für den gemeinschaftlichen und persönlichen Gebrauch, dem Stundengebet der Kirche nachempfunden)

Hintergrund

  • Klaus Nientiedt (Hrsg.): Taizé – Weltdorf für innere Abenteuer. Herder, Freiburg im B., 2006, ISBN 3-451-05715-8. (Reportagen, Aussagen, Analysen und Hintergrundberichte)
  • Kathryn Spink: Frère Roger, Gründer von Taizé – Leben für die Versöhnung. Herder, Freiburg im B. 2007, ISBN 978-3-451-29397-9. (Die Geschichte der Communauté von Taizé und ihres Gründers. Aktualisierte Neuausgabe 2007)
  • Verschiedene: Frère Roger, Taizé. Ein Bildband – Herausgegeben von der Communauté de Taizé. Herder, Freiburg im B. 2006, ISBN 3-451-29187-8.
  • Marc Dannlowski: Taizé – Pilgerweg zur Ökumene. Logos Verlag, 2004, ISBN 3-933828-98-8. (Informationen zur Gründung und Theologie von Taizé)
  • Jean-Claude Escaffit und Moiz Rasiwala: Die Geschichte von Taizé. Herder, Freiburg im B. 2009, ISBN 978-3-451-29959-9.
  • Andreas Stökl: Taizé – Geschichte und Leben der Brüder von Taizé. Gütersloh 1978, ISBN 3-579-03861-3.
  • Michael Albus: Taizé, Die Einfachheit des Herzens, Das Vermächtnis von Frère Roger. 2. Auflage. Gütersloher Verlagshaus, 2006, ISBN 3-579-06931-4.
  • Communauté de Taizé: La louange des jours („das Tageslob“), mit angehängtem liturgischen Psalter. 6. Aufl., Les Presses de Taizé, Taizé 1971, ISBN 978-2-02-003315-2. (Stundengebetbuch der Brüder von Taizé)

Filme über Taizé, den Aufenthalt dort oder Frère Roger

  • Der offizielle Film auf taize.fr
  • Selbstfindungs-Trip in Taizé: Als Atheistin unter Christen: PULS Reportage, auf YouTube
  • Das Geheimnis von Taizé – hr-Reportage 2007, auf YouTube
  • Taizé – Wohnungen der Götter (Doku, 2004), auf YouTube
  • Faszination Taizé: Frère Georg & Frère Richard – Bibel TV das Gespräch, auf YouTube
  • Frère Alois: Taizé nach Frère Roger, auf YouTube
  • TV-Gottesdienst während des Europäischen Jugendtreffens in Basel, auf YouTube
  • Etappen auf dem Lebensweg von Frère Roger

Weblinks

Commons: Communauté de Taizé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Brüder von Taizé. In: Domradio. 21. Juli 2015, abgerufen am 1. Juni 2018.
  2. Roger Schutz: Dynamique du provisoire: À l’écoute des nouvelles générations 1962–1968, S. 73 (online).
  3. Taizé (Hrsg.): Wege des Vertrauens, Bilder mit Gedanken von Frère Roger. Taizé 2003.
  4. Art. Schutz-Marsauche, Geneviève. In: André Encrevé (Hrsg.): Les protestants (= Dictionnaire du monde religieux dans la France contemporaine, Bd. 5). Beauchesne, Paris 1993, ISBN 2-7010-1261-9, S. 453.
  5. Katryn Spink: Frère Roger – Gründer von Taizé1986, S. 18 ff.
  6. vgl. Christine Hober: Taizé. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000, Sp. 1244.
  7. vgl. Christian Feldmann: Frère Roger, Taizé, Gelebtes Vertrauen. 2005, S. 64.
  8. Christian Feldmann: Frère Roger, Taizé, Gelebtes Vertrauen. 2005, S. 42f.
  9. a b „Man kommt nach Taizé wie an den Rand einer Quelle“. In: Taizé. 8. Oktober 2016, abgerufen am 1. Juni 2018.
  10. „Man kommt nach Taizé wie an den Rand einer Quelle“ - Taizé. In: www.taize.fr.
  11. a b c Die Communauté heute – Taizé. In: taize.fr. 28. März 2008, abgerufen am 17. Mai 2015.
  12. vgl. Christian Feldmann: Frère Roger, Taizé, Gelebtes Vertrauen, 2005, S. 43.
  13. vgl. Josef Höglauer: Der Einfluss von Taizé auf die Spiritualität Jugendlicher
  14. vgl. Christian Feldmann: Frère Roger, Taizé, Gelebtes Vertrauen, 2005, S. 50f.
  15. Messer-Attentat: Bestürzung über Mord an Frère Roger. In: Spiegel Online. 17. August 2005, abgerufen am 9. Juni 2018.
  16. Messer-Attentat: Bestürzung über Mord an Frère Roger. In: Spiegel Online. 17. August 2005.
  17. Matthias Stolz: Mord, dann Lied 23. In: Die Zeit. Nr. 35/2005 (online).
  18. Regel von Taizé von 1953 (PDF; 168 kB)
  19. Bärbel Fleer: Taizé, eine Herausforderung: der Anspruch christlicher Orden in Theorie und Praxis
  20. Bärbel Fleer: Taizé, eine Herausforderung: der Anspruch christlicher Orden in Theorie und Praxis
  21. Das Gebet Jugendlicher in Taizé. In: Taizé. 8. März 2008, abgerufen am 1. Juni 2018.
  22. Gebetsanliegen. In: Taizé. Abgerufen am 1. Juni 2018.
  23. Gebetsanliegen - Taizé. In: www.taize.fr.
  24. https://www10.dict.cc/wp_examples.php?lp_id=1&lang=de&s=Abendmahlsgemeinschaft
  25. Stück, Andreas: Taizé
  26. heute in Europa vom 26. Oktober 2017. In: ZDF Mediathek. Abgerufen am 1. Juni 2018.
  27. Rex Brico: Taizé – Frère Roger und die Gemeinschaft. Freiburg im B. 1979, S. 195.
  28. Christian Feldmann: Frère Roger, Taizé, Gelebtes Vertrauen. Freiburg u. a. 2005, S. 38.
  29. Frère Émile im Interview mit France 3
  30. Taizé. Abgerufen am 11. März 2021.
  31. Josef Höglauer: Der Einfluss von Taizé auf die Spiritualität Jugendlicher
  32. Taizé. In: www.taize.fr.
  33. Die Kleinen provisorischen Gemeinschaften. In: Taizé. 29. September 2015, abgerufen am 1. Juni 2018.
  34. Die „Kleinen provisorischen Gemeinschaften“ 2014–2016. In: Taizé. 11. Januar 2016, abgerufen am 1. Juni 2018.
  35. Josef Höglauer: Der Einfluss von Taizé auf die Spiritualität Jugendlicher
  36. Die „Operation Hoffnung“ – konkrete Solidarität. In: Taizé. Abgerufen am 1. Juni 2018.
  37. Christian Feldmann: Frère Roger, Taizé, Gelebtes Vertrauen. u. a. 2005, S. 36f.
  38. Rex Brico: Taizé – Frère Roger und die Gemeinschaft. Freiburg im B. 1979, S. 202.
  39. RP ONLINE: Geschichten aus Taizé (1): Taizé - Pilgerort der Jugend. In: RP ONLINE.
  40. Pädagogische Hochschule Karlsruhe: 3 Taize-Kreuz. In: www.ph-karlsruhe.de.
  41. Lenas religiöse Seite. In: stern.de. 11. Mai 2010.
  42. Star für Oslo pilgert: Lena Meyer-Landrut im Kloster!. In: Express.de. 12. Mai 2010.
  43. Online-Anmeldung - Taizé. In: www.taize.fr.
  44. Christian Pulfrich: "Ein ganz besonderer Ort - Ist es sinnvoll, mit Schulklassen nach Taizé zu fahren?" In: Der Sonntag - Kirchenzeitung des Bistums Limburg, 2019, Nummer 36, S. 11.
  45. Wie sieht ein Tag in Taizé aus? - Taizé. In: www.taize.fr.
  46. Anreise per Bus - Taizé. In: www.taize.fr.
  47. Wie bereitet man sich am besten vor? - Taizé. In: www.taize.fr.
  48. Häufig gestellte Fragen - Taizé. In: www.taize.fr.
  49. Kostenbeitrag - Taizé. In: www.taize.fr.
  50. Workshops in Taizé - Taizé. In: www.taize.fr.
  51. a b c d Als Freiwilliger länger in Taizé mitleben - Taizé. In: www.taize.fr.
  52. a b Als Freiwilliger länger in Taizé mitleben. In: Taizé. Abgerufen am 1. Juni 2018.
  53. a b Eine Woche in Stille verbringen - Taizé. In: www.taize.fr.
  54. Eine Woche in Stille verbringen. In: Taizé. Abgerufen am 1. Juni 2018.
  55. Familientreffen - Taizé. In: www.taize.fr.
  56. Erwachsenentreffen - Taizé. In: www.taize.fr.
  57. Ein besonderes Wochentreffen für Jugendliche von 18 bis 35 - Taizé. In: www.taize.fr.
  58. https://www.taize.fr/de_article22589.html
  59. Ein besonderes Wochentreffen für Jugendliche von 18 bis 35. In: Taizé. 16. Dezember 2017, abgerufen am 1. Juni 2018.
  60. Freundschaftswochenende zwischen jungen Christen und Muslimen - Taizé. In: www.taize.fr.
  61. Islamisch-christliche Freundschaft in Taizé. In: Taizé. Abgerufen am 1. Juni 2018.
  62. Wochenende der Freundschaft zwischen jungen Muslimen und Christen. In: Taizé. 9. April 2018, abgerufen am 1. Juni 2018.
  63. dpa-info.com GmbH: Hintergrund: Anti-Terror-Plan „Vigipirate“. In: welt.de. 20. März 2012, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  64. https://www.taize.fr/de_article27502.html
  65. https://www.taize.fr/de_article27502.html
  66. https://www.taize.fr/de_rubrique2975.html
  67. Covid-19 – Vorübergehend keine Jugendtreffen in Taizé. In: taize.fr. 29. Oktober 2020, abgerufen am 5. Dezember 2020.
  68. Josef Höglauer: Der Einfluss von Taizé auf die Spiritualität Jugendlicher, S. 69
  69. Josef Höglauer: Der Einfluss von Taizé auf die Spiritualität Jugendlicher, S. 70
  70. Europäisches Jugendtreffen. In: Kirche im Bistum Aachen. Abgerufen am 1. Juni 2018.
  71. Europäisches Taizé-Treffen in Turin. In: khg-graz.at.
  72. Taizé-Jugend trifft sich zum Jahreswechsel 2022/23 in Rostock. In: ndr.de.
  73. a b Die nächste afrikanische Etappe des Pilgerwegs des Vertrauens. In: Taizé. 18. Mai 2018, abgerufen am 1. Juni 2018.
  74. Den Jugendlichen auf dem amerikanischen Kontinent zuhören - Taizé. In: www.taize.fr.
  75. MANFRED REINNARTH: Fünf Brüder aus Taizé zu Gast. In: Kölnische Rundschau. 2. März 2007.
  76. Den Jugendlichen in Asien zuhören - Taizé. In: www.taize.fr.
  77. Die Brüder in Korea - Taizé. In: www.taize.fr.
  78. Solidaritätsaktion in Nordkorea - Taizé. In: www.taize.fr.
  79. Taizé. In: www.taize.fr.
  80. Suchergebnis(se) - Taizé. In: www.taize.fr.
  81. Beim Katholikentag in Leipzig - Taizé. In: www.taize.fr.
  82. El Abiodh. In: bauches-lust.de.
  83. La Morada. In: bauches-lust.de.
  84. La Casa. In: bauches-lust.de.
  85. Oyak. In: bauches-lust.de.
  86. Source Saint Etienne. In: bauches-lust.de.
  87. [http://bauches-lust.de/wocheintaize/oertlichkeiten/exposition.php L�Exposition des Ateliers]. In: bauches-lust.de.
  88. Olinda. In: bauches-lust.de.
  89. Jean-Claude Escaffit und Moiz Rasiwala: Die Geschichte von Taizé. op. cit.
  90. ARTtogether: Verschiedene Workshops und eine Ausstellung - Taizé. In: www.taize.fr.
  91. Das Dorf Taizé. In: bauches-lust.de.
  92. a b Mit Gesängen beten - Taizé. In: www.taize.fr.
  93. a b Lieder aus Taizé im Gotteslob – mein-gotteslob.de. In: www.mein-gotteslob.de.
  94. Josef Höglauer: Der Einfluss von Taizé auf die Spiritualität Jugendlicher, S. 42 ff.
  95. Chants de Taizé 2018–2019
  96. Die angegebenen Nummern entsprechen der Nummerierung der Lieder im Liedheft 2018/2019: Die Gesänge aus Taizé 2017–2018
  97. Die schlichte Angabe „Taizé“ bezeichnet diverse Brüder der Communauté
  98. Gesänge aus Taizé - Taizé. In: www.taize.fr.
  99. Bücher, CDs und DVDs - Taizé. In: www.taize.fr.
  100. Übertragung der gemeinsamen Gebete aus Taizé - Taizé. Abgerufen am 11. März 2021.
  101. Podcasts aus Taizé - Taizé. Abgerufen am 11. März 2021.
  102. Das Abendgebet aus Taizé. In: Taizé. Abgerufen am 1. Juni 2018.
  103. Taizé-Gottesdienst in Basel. 31. Dezember 2017. Abgerufen am 1. Juni 2018.
  104. Ankunft einer Gruppe Unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. In: Taizé. 4. November 2016, abgerufen am 1. Juni 2018.
  105. Von Darfur nach Taizé – auf dem Umweg über Calais. In: Taizé. 10. Dezember 2015, abgerufen am 1. Juni 2018.
  106. Papst Franziskus empfängt Frère Alois. In: Taizé. 30. März 2017, abgerufen am 1. Juni 2018.
  107. Flüchtlinge: Ein geschwisterliches Miteinander stärken. In: Taizé. 23. Juni 2017, abgerufen am 1. Juni 2018.
  108. Frère Alois: Ein nie dagewesener Schritt, Interview mit La Croix. In: taize.fr. 6. September 2006, abgerufen am 8. Mai 2015.
  109. Frère Alois: Ein nie dagewesener Schritt, Interview mit La Croix. In: taize.fr. 6. September 2006, abgerufen am 8. Mai 2015.
  110. Christian Jakob: Jesus-Jugend: Taizé auf Speed. In: taz.de. 2. August 2010, abgerufen am 1. Juni 2018.
  111. a b Art. Taizé im Handbuch Orientierung. Religionen, Kirchen, Sekten, Weltanschauungen, Esoterik, abgerufen am 6. April 2019.
  112. Blatt 1 - Der alte Mann und die Berliner Erklärung. In: allein-christus.de.
  113. Friedenspreis des deutschen Friedenspreis 1974 Frère Roger. (PDF) Abgerufen am 21. Mai 2017.
  • é.f.: Frère Roger, de Taizé: Les écrits fondateurs, Dieu nous veut heureux, Taizé 2011.
  1. Vgl. S. 119, Endnote 5.
  2. Vgl. S. 51.
  3. S. 79: „l’essentiel permettant la vie commune.“
  4. Vgl. S. 80.
  5. Vgl. S. 113.
  6. S. 155: „Elle n’a rien d’une règle au sens habituel, elle indique un simple chemin pour vivre une parabole de communion.“ Zitat aus Vivre l’inespéré 1976.
  7. Vgl. S. 9.

Koordinaten: 46° 30′ 49″ N, 4° 40′ 37″ O