Nadja Uhl

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Nadja Uhl mit dem Regisseur Torsten C. Fischer beim Deutschen Fernsehpreis 2018

Nadja Uhl (* 23. Mai 1972 in Stralsund) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Nadja Uhl wuchs in Hennigsdorf auf. Nach dem Abitur absolvierte sie von 1990 bis 1994 ihre Schauspielausbildung an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy[1]. Ihr erstes Engagement erhielt sie 1994 am Potsdamer Hans Otto Theater. Dort spielte sie die Viola in Shakespeares Was ihr wollt, Polly Peachum in Brechts Die Dreigroschenoper, das Gretchen in Goethes Faust und die Paula in Plenzdorfs Die Legende vom Glück ohne Ende. Ihren ersten Filmauftritt hatte Uhl schon 1993 gegen Ende ihres Studiums in Der grüne Heinrich. Von 1995 an bevorzugte sie die Arbeit in Film und Fernsehen. Für ihre Darstellung in Schnee in der Neujahrsnacht wurde sie 2000 für den New Faces Award als Beste Nachwuchsschauspielerin nominiert. Der Durchbruch gelang ihr im gleichen Jahr in Schlöndorffs Film Die Stille nach dem Schuss als ausgeflippte Arbeiterin Tatjana.

An Uhls Schauspieltalent werden vor allem ihre große Wandlungsfähigkeit hervorgehoben und ihre überzeugende Darstellung von Persönlichkeiten in Grenzsituationen: In Uli Edels und Bernd Eichingers Verfilmung Der Baader Meinhof Komplex stellte sie die Terroristin Brigitte Mohnhaupt dar, im gleichzeitig entstandenen Film Mogadischu spielte sie als Stewardess des entführten Flugzeugs ein Terroropfer.[2] Für ihre Nebenrolle in Simon Verhoevens Komödie Männerherzen (2009), in der sie als Verkäuferin zu sehen ist, die von ihrem cholerischen Ex-Mann (gespielt von Wotan Wilke Möhring) verfolgt wird, war sie für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Im April 2021 beteiligte sich Uhl an der Protestaktion #allesdichtmachen, bei der rund 50 prominente Schauspieler in Einzelvideos diverse Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie kommentierten, was laut den Beteiligten als „ironisch-satirisch“ verstanden werden sollte.[3]

Privates

Nach vielen Jahren in Berlin-Mitte lebt Uhl heute in Potsdam. 2005 kaufte sie mit drei Freunden die alte Villa Gutmann und sanierte sie mit viel Eigenarbeit zu einem Mehr-Generationen-Haus.[4]

Mit ihrem Lebensgefährten und Manager Kay Bockhold hat sie zwei Töchter.[5]

Filmografie (Auswahl)

Dokumentation:

Auszeichnungen

Literatur

  • Nadja Uhl im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 451 ff.

Weblinks

Commons: Nadja Uhl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nadja Uhl bei filmportal.de, abgerufen am 13. September 2021
  2. Die Frau mit dem extremen Etwas. In: Der Tagesspiegel, 24. November 2008.
  3. Philippe Debionne: Alles dichtmachen: Lockdown-Satire mit Jan Josef Liefers sorgt für Diskussionen. In: Berliner Zeitung . Berliner Zeitung. 23. April 2021. Abgerufen am 25. April 2021.
  4. Filmstar Nadja Uhl hat mit Freunden eine Villa gekauft – Linke fordern, das Haus offen zu halten Winter vorm Traumschloss berliner-zeitung.de vom 9. Januar 2006, abgerufen am 19. Januar 2018
  5. Ihre zweite Tochter ist auf der Welt bunte.de vom 1. Oktober 2009, abgerufen am 19. Januar 2018