Neuhaus am Inn

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Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 48° 28′ N, 13° 25′ O

Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Passau
Höhe: 323 m ü. NHN
Fläche: 31,07 km2
Einwohner: 3451 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94152
Vorwahl: 08503
Kfz-Kennzeichen: PA
Gemeindeschlüssel: 09 2 75 134
Gemeindegliederung: 19 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Klosterstr. 1
94152 Neuhaus a.Inn
Website: www.neuhaus-inn.de
Erster Bürgermeister: Stephan Dorn (CSU)
Lage der Gemeinde Neuhaus a.Inn im Landkreis Passau

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Die Pfarrkirche St. Severin

Neuhaus am Inn (amtlich: Neuhaus a.Inn) ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Passau.

Geografie

Geografische Lage

Neuhaus am Inn liegt in der Region Donau-Wald direkt gegenüber der oberösterreichischen Stadt Schärding, welche über zwei Innbrücken erreichbar ist. Mit Schärding bildet die Gemeinde Neuhaus das gemeinsame grenzüberschreitende Mittelzentrum Neuhaus-Schärding. In 4 km Entfernung besteht auf Neuhauser Gemeindegebiet Anschluss zur A 3 (Ausfahrt Pocking). Die direkt am Ort vorbeiführende B 12 bietet Anbindung an die 17 km entfernte Dreiflüssestadt Passau sowie in Gegenrichtung in die 160 km entfernte Landeshauptstadt München. Zukünftig soll diese unfallträchtige Strecke durch die in Planung bzw. in Bau befindliche A 94 abgelöst werden. Im Gemeindegebiet liegt das Inn-Kraftwerk Schärding-Neuhaus der ÖBK, das im Oktober 1961 nach dreijähriger Bauzeit in Betrieb ging. In der Nachbargemeinde Ruhstorf, Ortsteil Sulzbach am Inn ist eine Bahnstation an der Regionalbahnstrecke Passau–Mühldorf. Der nächstgelegene Bahnhof mit Anschluss zum Fernverkehr ist in Schärding.

Nachbargemeinden

Gemeindegliederung

Es gibt 19 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Mittich, Neuhaus a.Inn, Vornbach und Eglsee.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, die seit 1794 im Besitz der Landgräfin von Fürstenberg war. 1818 entstand durch das Zweite Gemeindeedikt die heutige politische Gemeinde.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Vornbach und am 1. Juli 1972 die Gemeinde Mittich (aus dem Landkreis Griesbach im Rottal) und Gebietsteile von Sulzbach am Inn eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 2927 auf 3428 um 501 Einwohner bzw. um 17,1 %.

  • 1961: 2982 Einwohner
  • 1970: 2940 Einwohner
  • 1987: 2899 Einwohner
  • 1991: 3100 Einwohner
  • 1995: 3269 Einwohner
  • 2000: 3431 Einwohner
  • 2005: 3528 Einwohner
  • 2010: 3620 Einwohner
  • 2015: 3415 Einwohner
  • 2020: 3467 Einwohner

Alle Zahlen beziehen sich auf das heutige Gemeindegebiet.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl am 2020 wie folgt zusammen:

Gemeinderäte sind seit 2020: [5] Erster Bürgermeister Stephan Dorn (CSU), Gisela Stocker (CSU), Michael Jovanovic (SPD), 2. Bgm. Wolfgang Angermair (CSU), Andreas Lindinger (CSU), Stefan Häuslbauer (CSU), Veronika Lippl (Bündnis 90/Die Grünen), Sabine Mayerhofer (SPD), Annemarie Bernhardt (ÜW), Andreas Pilstl (CSU), 3. Bgm. Uwe Pischl (ÜW), Hans Oberpeilsteiner (ÜW), Klaus Schifferer (CSU), Martin Schifferer (CSU), Erwin Wagmann (CSU), Cornelia Wasner-Sommer (CSU) und Hans Weidmann (SPD). Vier Gemeinderäte sind gegenüber der letzten Wahl von 2014 neu im Gremium.

Bürgermeister

  • Erster Bürgermeister ist seit 2020 Stephan Dorn (CSU),[6] der mit 79,1 % der gültigen Stimmen gewählt wurde. Er war vorher von 2008 bis 2020 2. Bürgermeister.
  • Zweiter Bürgermeister ist seit 2020 Wolfgang Angermair (CSU).
  • Dritter Bürgermeister ist seit 2014 Uwe Pischl (ÜW).

Die früheren Bürgermeister seit der Gebietsreform waren:

  • 1972 bis 1996 Stefan Lachhammer + (CSU)
  • 1996 bis 2020 Josef Schifferer (CSU)

Finanzen

Der Verwaltungshaushalt belief sich 2019 auf 5,9 Mio. €, der Vermögenshaushalt auf 3,6 Mio. €.

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein links gewendeter schreitender roter Greif über zwei erniedrigten blauen Wellenbalken.“[7]
Wappenbegründung: Die beiden schmalen Wellenbalken im Schildfuß bedeuten die Lage der Gemeinde am Inn und an der Rott. Der Greif entstammt dem alten Wappen des Klosters Vornbach, das für die geschichtliche Entwicklung des Landes am unteren Inn vor Passau maßgeblich war, und verweist auf die früher selbstständige Gemeinde Vornbach, die 1972 in die Gemeinde Neuhaus eingegliedert wurde. Die Farben Silber und Blau unterstreichen die enge Beziehung zu den früheren wittelsbachischen Landesherren.

Gemeindepartnerschaften

Datei:Schloß 1 (Neuhaus am Inn).JPG
Schloss Neuhaus am Inn von Schärding aus gesehen

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Die Kapsreiter-Gruppe aus Schärding betrieb in Neuhaus am Inn einen Steinbruch mit Schottererzeugung.

2017 gab es in der Gemeinde 899 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 1174 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 275 Personen größer als die der Einpendler. 52 Einwohner waren arbeitslos.

2016 gab es 52 landwirtschaftliche Betriebe; von der Gemeindefläche waren 2.084 Hektar landwirtschaftlich genutzt.

Bildung

2020 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten und Kinderkrippe
  • Volksschulen: eine Grundschule
  • Realschule (Maria Ward Realschule)

Alle anderen weiterführenden Schulen befinden sich im näheren Umkreis.

Persönlichkeiten

Die Landgräfin Fürstenberg verlor im Jahre 1800 das um 1320 von Herzog Heinrich XIV. auf einer Felseninsel im Inn erbaute Schloss Neuhaus durch ein leichtfertiges Spiel an den Advokaten Georg Obermeier, der als Schlossherr viele Güter an Arme abgab und nur geringen Bodenzins verlangte.

Bundespräsident Horst Köhler zeichnete 2005 Reinhold Eder mit dem Bundesverdienstkreuz aus.[8]

Literatur

  • Reinhold Eder: Heimat Neuhaus am Inn – Ein Ort im Wandel der Zeit, 1988
  • Reinhold Eder: Neuhaus am Inn – Heimat an Rott und Inn, 2004

Weblinks

Commons: Neuhaus am Inn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Neuhaus a.Inn in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. Juli 2020.
  3. Gemeinde Neuhaus a.Inn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 28. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 548 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Mitglieder des Gemeinderates ab Mai 2020, abgerufen am 17. Juli 2020
  6. Bürgermeister. Gemeinde Neuhaus am Inn, abgerufen am 27. September 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Neuhaus am Inn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. http://www.eder-r.de/verdienstkreuz1.htm