Landkreis Passau

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Passau Deutschlandkarte, Position des Landkreises Passau hervorgehoben

Koordinaten: 48° 34′ N, 13° 22′ O

Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Verwaltungssitz: Passau
Fläche: 1.530,07 km2
Einwohner: 194.090 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 127 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: PA
Kreisschlüssel: 09 2 75
Kreisgliederung: 38 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Domplatz 11
94032 Passau
Website: www.landkreis-passau.de
Landrat: Raimund Kneidinger (CSU)
Lage des Landkreises Passau in Bayern

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Niederbayerisches Hügelland bei Bergham
Datei:Büchlberg, PA - Hof v W.JPG
Bei Büchlberg im Bayerischen Wald

Der Landkreis Passau liegt im bayerischen Regierungsbezirk Niederbayern. Die kreisfreie Stadt Passau schiebt sich von Osten wie ein Keil in das Kreisgebiet, so dass sich der Landkreis halbkreisförmig um diese Stadt erstreckt. Flächenmäßig liegt er in Bayern auf Platz 3 der Landkreise und bevölkerungsmäßig auf Platz 5. Im Osten und Süden grenzt er an Oberösterreich.

Geografie

Lage

Durch das Kreisgebiet fließt von Nordwesten nach Südosten die Donau. Im Osten des Kreises bildet diese die Grenze zu Österreich (Oberösterreich). Die Donau teilt das Kreisgebiet in zwei unterschiedliche Landschaften. Im Norden ziehen sich die Ausläufer des Bayerischen Waldes bis zu Höhen von nahezu 1.000 m hinauf. Am Rande des Bayerischen Waldes fließt die Ilz, ein linker Nebenfluss der Donau, die in Passau mündet. Südlich der Donau dehnt sich eine Hügellandschaft aus, die sich bis zum Rottal erstreckt. Die Rott ist ein linker Nebenfluss des Inns, durchzieht das südliche Kreisgebiet von West nach Ost und mündet bei Neuhaus am Inn. Im Westen des Kreises fließt noch auf einige Kilometer die Vils, bevor diese in Vilshofen in die Donau mündet.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Westen beginnend an die Landkreise Rottal-Inn, Deggendorf und Freyung-Grafenau, von denen er der größte ist. Im Osten und Süden grenzt er an das österreichische Bundesland Oberösterreich.

Geschichte

Landgerichte

Das Gebiet des heutigen Landkreises Passau gehörte vor 1800 überwiegend zum Hochstift Passau und kam 1806 an Bayern. Dann wurden die Landgerichte Passau und Wegscheid errichtet. Bereits 1803 waren die Landgerichte Griesbach und Vilshofen errichtet worden. Die Stadt Passau wurde 1809 eine kreisunmittelbare Stadt. Diese gehörte ebenso wie alle Landgerichte zum Unterdonaukreis, der 1838 in Niederbayern umbenannt wurde. Gleichzeitig wurde das Landgericht Passau in die Landgerichte Passau I und Passau II geteilt, vom Landgericht Griesbach das Landgericht Rotthalmünster und vom Landgericht Vilshofen das Landgericht Osterhofen abgetrennt. Veränderungen gab es auch beim Landgericht Wegscheid.

Bezirksämter

Das Bezirksamt Passau wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Passau I (für die links der Donau liegenden Gemeinden) und Passau II (für die rechts der Donau liegenden Gemeinden) gebildet.[2] Ebenso wurden die Landgerichte Griesbach und Rotthalmünster zum Bezirksamt Griesbach und die Landgerichte Osterhofen und Vilshofen zum Bezirksamt Vilshofen zusammengefasst, während das Bezirksamt Wegscheid dem Landgericht Wegscheid folgte.

Am 4. Juni 1870 trat das Bezirksamt Passau die Gemeinde Sankt Nikola an die Stadt Passau ab.

Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter erhielt das Bezirksamt Passau am 1. Januar 1880 das Bezirksamt Wegscheid bei Abtretung der Gemeinde Eging an das Bezirksamt Vilshofen. Im Jahr 1888 wurde das Bezirksamt Wegscheid durch die Ausgliederung seiner ehemaligen Gemeinden aus dem Bezirksamt Passau wiedererrichtet.

Am 1. Januar 1909 trat das Bezirksamt die Gemeinde Haidenhof an die Stadt Passau ab. Am 1. Juli 1923 kam die Gemeinde Beiderwies hinzu.

Landkreise

Am 1. Januar 1939 wurde wie sonst überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[3] So wurden aus den Bezirksämtern die Landkreise Griesbach im Rottal, Passau, Vilshofen und Wegscheid.

Landkreis Passau

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1972 der heutige Landkreis Passau errichtet. Er wurde zusammengesetzt aus

Passau blieb Sitz des vergrößerten Landkreises. Pläne, auch noch die Gemeinden bzw. Teile der Gemeinden Salzweg (ausgenommen Straßkirchen), Neuburg am Inn, Neukirchen am Inn und Fürstenzell dem Stadtgebiet anzugliedern, wurden verworfen.[5]

Datei:Bevölkerungspyramide Kreis Passau 2011.png
Bevölkerungspyramide für den Kreis Passau (Datenquelle: Zensus 2011[6].)

Einwohnerentwicklung

Von 1988 bis 2008 wuchs der Landkreis Passau um rund 24.000 Einwohner bzw. um rund 15 %. Ab 2006 war die Tendenz rückläufig. Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Landkreis von 163.999 auf 192.043 um 28.044 Einwohner bzw. um 17,1 %. Das höchste prozentuale Wachstum wiesen die Gemeinde Bad Füssing und die Stadt Pocking im Süden des Landkreises auf, das geringste zumeist die grenznahen Gemeinden im Bayerischen Wald. Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987:

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1840 1900 1939 1950 1961 1970 1987
Einwohner 88.842 104.735 113.957 160.967 140.038 149.086 162.355
Jahr 1991 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohner 173.713 182.041 186.509 189.142 187.347 188.336

Politik und Verwaltung

Kreistagswahl 2020[7]
Wahlbeteiligung: 61,0 %
 %
40
30
20
10
0
36,6 %
10,6 %
12,1 %
8,9 %
2,0 %
6,8 %
8,5 %
8,1 %
6,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−6,2 %p
−4,6 %p
+0,9 %p
+1,3 %p
+0,1 %p
+0,6 %p
+8,5 %p
−0,2 %p
−0,7 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
h Überparteiliche Wählergemeinschaft
i Bürgerunion im Landkreis Passau

Kreistag

Der Kreistag besteht aus 70 Kreisrätinnen und Kreisräten sowie dem Landrat. Nach der Kreistagswahl am 15. März 2020 verteilen sich die Kreisräte auf folgende Parteien:[7]

Partei Sitze
Christlich-Soziale Union (CSU) 26
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 7
Freie Wähler (FWG) 9
Bündnis 90/Die Grünen 6
Freie Demokratische Partei (FDP) 1
Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) 5
Alternative für Deutschland (AfD) 6
Überparteiliche Wählergemeinschaft (ÜW) 6
Bürgerunion im Landkreis Passau (BU) 4

Landrat

Datei:Landratsamt Passau.JPG
Das Landratsamt am Passauer Domplatz

Landrat des Landkreises Passau war seit der Kommunalwahl 2008 Franz Meyer (CSU), der den langjährigen Landrat Hanns Dorfner ablöste. Mit 66,7 % der Stimmen siegte er vor Jella Teuchner (SPD), die 12 % der Stimmen auf sich vereinigte, und Marieluise Erhard (Freie Wähler). Bei den Kommunalwahlen in Bayern 2014 wurde Franz Meyer mit 71,2 % der Stimmen in seinem Amt bestätigt.[7] Bei der Landratswahl 2020 wurde er von Raimund Kneidinger (CSU) abgelöst, dem gemeinsamen Kandidaten von CSU und Bürgerunion, der 56,21 % der gültigen Stimmen auf sich vereinigen konnte.[8][9]

Bezirksamtmänner (bis 1939) und Landräte ab 1939

ab 1862 Simon Taucher Bezirksamtmann
ab 1872 Michael Fischer Bezirksamtmann
ab 1881 Leopold Zahler Bezirksamtmann
bis 1908 Reinhard Wieland Bezirksamtmann
1908–1920 Georg Hochgraßl Bezirksamtmann
1920–1930 Ludwig Geist Bezirksoberamtmann
1930–1933 Michael Freudensberger Bezirksoberamtmann
1933–1942 Josef Endres Landrat
1942–1945 Friedrich Zagel Landrat
1945 (Mai / Juni) Leonhard Reitberger kommissarischer Landrat
1945 (Juli / August) Friedrich von Moreau kommissarischer Landrat
1945–1946 Robert Prudlo Landrat
1946 (Mai – August) Heinz Wagner Landrat
1946 (August – November) Rudolf Beer Landrat
1946–1964 Hans Karl Landrat
1964 Adolf Oswald kommissarischer Landrat
1964–1970 Fritz Gerstl Landrat
1970–1972 Baptist Kitzlinger Landrat (bis 1990 auch Landrat des neuen Landkreises)
1972–1990 Baptist Kitzlinger (CSU), war bereits seit 1970 Landrat des Alt-Landkreises Passau
1990–2008 Hanns Dorfner (CSU)
2008–2020 Franz Meyer (CSU)
seit 1. Mai 2020 Raimund Kneidinger (CSU/BU)

Wappen

Blasonierung: „Über silber-blau gerautetem Schildfuß in Silber vorne ein steigender roter Wolf, hinten ein abgewandter steigender roter Panther.“[10]
Wappenbegründung: Das Wappen symbolisiert den Zusammenschluss der früheren Landkreise Wegscheid, Vilshofen und Griesbach. Der rote Wolf erinnert an das alte Hochstift Passau, das heute Zentralgebiet des Landkreises ist. Der rote Panther steht für das früher zu Vilshofen und Griesbach gehörende Gebiet. Die Rauten symbolisieren die bayerische Behördenorganisation, die in ganz Bayern gilt.

Verwaltung

Die Kreisverwaltung des Landkreises bildet das Landratsamt Passau mit seinem Hauptsitz am Domplatz im Stadtgebiet der Kreisfreien Stadt Passau. Neben dem Hauptamt am Domplatz gibt es noch weitere Dienststellen in Passau Auerbach, Fürstenzell, Patriching und Salzweg. Kfz-Zulassungsstellen befinden sich in weiteren Gebäuden in Salzweg, Bad Griesbach, Hauzenberg, Pocking, Vilshofen a. d. Donau und Wegscheid.

Religion

Der Landkreis ist mehrheitlich katholisch. Lediglich die Gemeinde Ortenburg ist historisch gesehen evangelisch geprägt. Insgesamt sind 84 % der Bevölkerung römisch-katholisch und 8,1 % evangelisch.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Passau Platz 245 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[11]

Etwa die Hälfte der rund 48.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer[12] arbeiten in Unternehmen des Sekundären Sektors, also des verarbeitenden Gewerbes, wie Industrie und Handwerk. Insgesamt sind die wichtigsten Branchen das Dienstleistungsgewerbe, der Maschinen- und Fahrzeugbau, das Baugewerbe, Elektrotechnik, Optik und das Druck- und Ernährungsgewerbe. Auch die Rohstoffgewinnung spielt eine gewisse Rolle: In Kropfmühl befindet sich Deutschlands einziges Graphitvorkommen und -bergwerk; dort wird Hauzenberger Graphit gewonnen. In Neustift bei Ortenburg wird seit mehreren Jahrzehnten Granit abgebaut. Zudem leistet die Holzverarbeitung einen wirtschaftlichen Beitrag im Landkreis.

Im Norden des Landkreises verläuft die internationale MEGAL-Erdgaspipeline. Diese Pipeline nahm 1980 den Betrieb auf. Eine Verdichterstation der Pipeline befindet sich in Wildenranna.

Wirtschaftsregion Passau

Gemeinsam mit dem Landkreis Passau präsentiert sich die Stadt Passau auf der Onlineplattform "Wirtschaftsregion Passau" als Wirtschaftsstandort.[13] Auf der Website werden Unternehmen und Fachkräften alle wichtigen Informationen zum Leben und Arbeiten, sowie wirtschaftliche Daten über die Region zur Verfügung gestellt. Besonders in Abgrenzung zu Ballungsräumen weist die Wirtschaftsregion monetäre Standortvorteile auf. Die lukrative Kostenstruktur geht mit weichen Vorteilen wie Lebensqualität, einer stabilen Gesundheitsversorgung, Familienfreundlichkeit und einem hohen Freizeitwert einher. Auf dem Portal stellen die Stadt und der Landkreis Passau Informationen zu Ansiedlungsmöglichkeiten für Unternehmen zur Verfügung.

Bildung

Im Landkreis existieren neben 65 Haupt- und Grundschulen mit 713 Lehrern und 9.902 Schülern (Schülerzahlen Stand Schuljahr 2013/14):

  • Gymnasien in Fürstenzell (Maristengymnasium), Pocking, Untergriesbach und Vilshofen (Gymnasium Vilshofen) mit insgesamt 240 Lehrern und 3.173 Schülern
  • Realschulen in Bad Griesbach, Hauzenberg, Neuhaus am Inn, Neustift (b. Ortenburg), Ortenburg, Tittling und Vilshofen mit insgesamt 234 Lehrern und 3.805 Schülern
  • Acht berufliche Schulen mit insgesamt 84 Lehrern und 1.462 Schülern
  • Vier Förderschulen: eine in Hauzenberg, zwei in Pocking und eine in Vilshofen mit insgesamt 97 Lehrern und 524 Schülern
  • Eine Fachoberschule in Passau Auerbach

Daneben nutzen viele Schüler das Bildungsangebot der angrenzenden kreisfreien Stadt Passau, sowie die weiterführenden Bildungsangebote der benachbarten Landkreise.

Verkehr

Straßenverkehr

Die Hauptachsen des Verkehrs im Landkreis sind die in Passau zusammenlaufenden Autobahnen und Bundesstraßen. Die wichtigste Verbindung ist die Autobahn A 3 die von Regensburg kommend den Landkreis von Nordwesten nach Südosten durchquert und am Grenzübergang Suben in die österreichische Innkreis Autobahn A 8 nach Linz übergeht. Parallel zu dieser Autobahn verläuft die Bundesstraße 8. In Nord-Süd-Richtung durchquert die Bundesstraße 12 den Landkreis. Diese hat im Norden Anschluss an die tschechische Schnellstraße 4 und verbindet in ihrem Südast Passau mit München. Für diesen Ast ist ein Ausbau zur Autobahn A 94 geplant. Neben diesen Straßen verbindet die Bundesstraße 85 Passau mit den größeren Städten des Bayerischen Waldes wie Grafenau, Regen und Cham. Insgesamt sind im Landkreis 34 km Autobahn, 122 km Bundesstraßen, sowie 4229 km weitere Straßen (Stand 31. Dezember 2007).

Eisenbahn und öffentlicher Personennahverkehr

Eine wichtige Verkehrsachse des Landkreises ist die Haupteisenbahnstrecke Nürnberg–Passau –Linz, die stündlich von Regionalzügen und zweistündlich von Fernverkehrszügen sowie Güterzügen befahren wird. An dieser Strecke liegt der Bahnhof Vilshofen (Niederbay) als einziger verbliebener im Landkreis. Neben dieser Hauptstrecke existiert noch eine Nebenstrecke in Richtung Rottal, welche im Stundentakt bedient wird. Auf dieser Strecke befinden sich im Landkreisgebiet sieben Haltestellen sowie der Bahnhof Pocking. Zusätzlich zu diesen beiden im Personenverkehr befahrenen Strecken existiert mit der Bahnstrecke Vilshofen–Ortenburg eine im Güterverkehr betriebene Verbindung. Die Ilztalbahn ist seit 2011 wieder im Freizeitverkehr in Betrieb. Ähnliche Reaktivierungsbemühungen gibt es für die Bahnstrecke Passau-Voglau–Hauzenberg. Neben diesen Bahnstrecken gab es die Bahnstrecken Kalteneck–Hengersberg und Vilshofen–Aidenbach. Diese sind abgebaut und wurden zu Bahntrassenradwegen umgewandelt.

Alle Bahn- und Busverbindungen innerhalb des Landkreises Passaus sind im Tarif der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Passau integriert.

Flughafen

Neben mehreren Sportflugplätzen existiert in Vilshofen an der Donau ein Verkehrsflughafen.

Schifffahrt

Durch den Fall des „Eisernen Vorhangs“ und den Bau des Main-Donau-Kanals wurde die den Landkreis durchziehende Donau zu einem immer bedeutenderen internationalen Wasserweg.

Kraftfahrzeugbestand

Fahrzeug-

art

Bestand zum
1. Januar 2012 1. Januar 2013 1. Januar 2014
PKW 110.632 111.954 113.546
KRAD 13.953 14.468 14.938
Omnibusse 301 295 309
LKW 5.858 6.052 6.219
Zugmaschinen 16.368 16.617 16.849
Anhänger 24.573 25.375 26.144

Gesundheitswesen

Der Landkreis betreibt mit seiner Landkreis Passau Krankenhaus gGmbH, deren einziger Anteilseigner der Landkreis Passau ist, insgesamt vier Krankenhäuser in Rotthalmünster, Vilshofen a.d. Donau, Wegscheid und Bad Füssing. Daneben existiert ein medizinisches Versorgungszentrum in Hauzenberg mit einer Filiale in Fürstenzell. Weitere Einrichtungen sind das geriatrische Rehazentrum in Aidenbach und eine Spezialeinrichtung für Wachkomapatienten in Obernzell.[14] Der Landkreis Passau ist der einzige Landkreis in Bayern, der allen kommunalen Krankenhäusern durch einen politischen Beschluss aus dem Jahr 1986[15] untersagt, Schwangerschaftsabbrüche – außer nach medizinischer Indikation – durchzuführen.[16]

Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2021[17])

Städte

  1. Bad Griesbach i.Rottal (9047)
  2. Hauzenberg (11.703)
  3. Pocking (16.223)
  4. Vilshofen an der Donau (17.240)

Märkte

  1. Aidenbach (3091)
  2. Eging a.See (4336)
  3. Fürstenzell (8287)
  4. Hofkirchen (3759)
  5. Hutthurm (6228)
  6. Kößlarn (1916)
  7. Obernzell (3841)
  8. Ortenburg (7403)
  9. Rotthalmünster (5034)
  10. Ruhstorf a.d.Rott (7118)
  11. Tittling (4226)
  12. Untergriesbach (6099)
  13. Wegscheid (5483)
  14. Windorf (4939)

Weitere Gemeinden

  1. Aicha vorm Wald (2406)
  2. Aldersbach (4365)
  3. Bad Füssing (7787)
  4. Beutelsbach (1196)
  5. Breitenberg (2040)
  6. Büchlberg (4128)
  7. Fürstenstein (3502)
  8. Haarbach (2584)
  9. Kirchham (2441)
  10. Malching (1243)
  11. Neuburg a.Inn (4310)
  12. Neuhaus a.Inn (3451)
  13. Neukirchen vorm Wald (2941)
  14. Ruderting (3124)
  15. Salzweg (6787)
  16. Sonnen (1428)
  17. Tettenweis (1818)
  18. Thyrnau (4220)
  19. Tiefenbach (6801)
  20. Witzmannsberg (1545)

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Verwaltungsgemeinschaften

  1. Aidenbach
    mit Aidenbach (Markt) und Beutelsbach
  2. Rotthalmünster
    mit Malching und Rotthalmünster (Markt)
  3. Tittling
    mit Tittling (Markt) und Witzmannsberg

Der Landkreis Passau vor der Gebietsreform 1972

Datei:Altlandkreis Passau.png
Lage in Bayern (vor 1972)

Der Altlandkreis Passau gliederte sich in 39 Gemeinden. Geographisch umschloss er, wie heute, die kreisfreie Stadt Passau, in der auch damals das Landratsamt seinen Sitz hatte. Durch die Stadt Passau und den Landkreis Vilshofen wurde das alte Kreisgebiet in einen kleineren Teil südlich der Donau um den Neuburger Wald und einen größeren Teil nördlich der Donau im Bayerischen Wald gegliedert. Umschlossen wurde der Landkreis von den Landkreisen Griesbach im Rottal, Vilshofen, Grafenau, Wolfstein und Wegscheid (im Uhrzeigersinn). Auf oberösterreichischer Seite grenzte der Landkreis an den Bezirk Schärding.

Wappen

Altes Wappen des Landkreises Passau

Blasonierung: „Unter silber-blau gerautetem Schildhaupt gespalten, vorne in Silber ein steigender roter Wolf, hinten in Silber drei blaue Wellenbalken.“ – Das alte Landkreiswappen wurde 1968 genehmigt.

Wappenerklärung: Die Bayerischen Rauten (heraldisch silber-blau bzw. weiß-blau) im Schildhaupt symbolisierten die Zugehörigkeit zu Bayern. Der Passauer Wolf auf der heraldisch rechten Seite stand für die Stadt Passau und die Zugehörigkeit zum alten Hochstift Passau, vor allem der nördlichen Teile des Landkreises. Die drei Wellenbalken auf der heraldisch linken Seite bedeuteten die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz, die das Gebiet des alten Landkreises durchfließen.

Gemeinden vor 1972

Vor dem Beginn der bayerischen Gebietsreform umfasste der Landkreis Passau in den 1960er Jahren 39 Gemeinden:[18]

Name der Gemeinde Einwohner 1933 Einwohner 1962 Heutige Gemeinde
Aicha vorm Wald 1325 1435 Aicha vorm Wald
Altenmarkt 913 1056 Fürstenzell
Bad Höhenstadt 826 1008 Fürstenzell
Büchlberg[19] 1936 2071 Büchlberg
Donauwetzdorf 529 331 Thyrnau
Dorfbach 759 723 Ortenburg
Eglsee 633 589 Ruhstorf an der Rott
Eholfing 287 250 Ruhstorf an der Rott
Engertsham 906 968 Fürstenzell
Fürstenstein 2614 3503 Fürstenstein
Fürstenzell 1787 3146 Fürstenzell
Grubweg 1229 4544 Passau
Hacklberg 2603 4263 Passau
Hals, Markt 1251 1664 Passau
Haselbach 781 1001 Tiefenbach
Heining 2504 5232 Passau
Hutthurm, Markt 981 1966 Hutthurm
Kellberg 1024 1380 Thyrnau
München 771 1033 Hutthurm
Neuburg am Inn 816 1073 Neuburg am Inn
Neuhaus am Inn 932 1314 Neuhaus am Inn
Neukirchen am Inn 1294 1449 Neuburg am Inn
Neukirchen vorm Wald 1294 1869 Neukirchen vorm Wald
Nirsching 512 522 Büchlberg
Oberdiendorf 390 789 Hauzenberg
Prag 1014 1207 Hutthurm
Raßberg 530 630 Hauzenberg
Ruderting 1001 1554 Ruderting
Salzweg 867 1451 Salzweg
Sandbach 1086 1202 Vilshofen
Straßkirchen 828 961 Salzweg
Sulzbach am Inn 391 563 Ruhstorf an der Rott
Thyrnau 937 1351 Thyrnau
Tiefenbach 1212 1916 Tiefenbach
Tittling, Markt 2521 3539 Tittling
Voglarn 456 403 Fürstenzell
Vornbach 644 696 Neuhaus am Inn
Witzmannsberg 1331 1297 Witzmannsberg
Wotzdorf 1262 2003 Hauzenberg

Bereits vor 1972 kam es zu mehreren Änderungen der Gemeindestruktur des Landkreises. 1855 wurde die Gemeinde St. Nikola geteilt. Der östliche Teil kam 1870 zur Stadt Passau, der westliche Teil blieb unter dem Namen Haidenhof bis 1909 eine selbständige Gemeinde und wurde dann ebenfalls nach Passau eingemeindet. 1922 wurde die Gemeinde Ries der Gemeinde Hals angegliedert. 1923 wurde die Gemeinde Beiderwies nach Passau eingemeindet und ist seit dem Teil des Stadtteils Innstadt. Nachdem die Stadt Passau 1932 die Veste Oberhaus gekauft hatte, die zu diesem Zeitpunkt in der Gemeinde Hacklberg lag, wurde der Festungsbereich zusammen mit dem Ortsteil Bschütt 1938 nach Passau eingegliedert.

Landräte bis 1972

ab 1862 Simon Taucher Bezirksamtmann
ab 1872 Michael Fischer Bezirksamtmann
ab 1881 Leopold Zahler Bezirksamtmann
bis 1908 Reinhard Wieland Bezirksamtmann
1908–1920 Georg Hochgraßl Bezirksamtmann
1920–1930 Ludwig Geist Bezirksoberamtmann
1930–1933 Michael Freudenberger Bezirksoberamtmann
1933–1942 Josef Endress Landrat
1942–1945 Friedrich Zagl Landrat
1945 (Mai / Juni) Leonhard Reitberger kommissarischer Landrat
1945 (Juli / August) Friedrich von Moreau kommissarischer Landrat
1945–1946 Robert Prudlo Landrat
1946 (Mai – August) Heinz Wagner Landrat
1946 (August – November) Rudolf Beer Landrat
1946–1964 Hans Karl Landrat
1964 Adolf Oswald kommissarischer Landrat
1964–1970 Fritz Gerstl Landrat
1970–1972 Baptist Kitzlinger Landrat (bis 1990 auch Landrat des neuen Landkreises)

Schutzgebiete

Im Landkreis gibt es sieben Naturschutzgebiete, zwölf Landschaftsschutzgebiete, 16 FFH-Gebiete und mindestens 41 vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope (Stand August 2016).

Siehe auch

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen PA zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben, wobei die Kennzeichen des Landkreises Passau wiederum ausschließlich mit zwei Buchstaben (AA–ZZ 1–999), die der kreisfreien Stadt Passau hingegen ausschließlich mit einem Buchstaben (A–Z 1–9999) nach dem in beiden Fällen voranstehenden PA ausgestellt werden.

Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen besondere Erkennungsnummern:

Gebiet Buchstaben Zahlen
Altkreis Passau AA bis SZ 1 bis 999
Altkreis Vilshofen TA bis VZ
Altkreis Wegscheid WA bis WZ
Altkreis Griesbach im Rottal XA bis ZZ

Siehe auch

Weblinks

Commons: Landkreis Passau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 547 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
  5. Chronik des Landkreises Passau (Memento vom 9. Januar 2015 im Internet Archive)
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse2011.zensus2022.de Datenbank Zensus 2011, Kreis Passau, Alter und Geschlecht
  7. a b c Landkreis Passau: Bekanntmachung des abschließenden Ergebnisses der Wahl des Kreistags am 15.03.2020
  8. Zwei neue Landräte in Niederbayern. 15. März 2020, abgerufen am 4. August 2020.
  9. Wahl des Landrats - Kommunalwahlen 2020 im Landkreis Passau - Gesamtergebnis. Abgerufen am 4. August 2020.
  10. Eintrag zum Wappen des Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator * Landkreises Passau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 5. September 2017.
  11. Zukunftsatlas 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
  12. Sozialraumanalyse für die Jugendhilfeplanung des Landkreises Passau (Memento vom 8. Mai 2014 im Internet Archive)
  13. Stadt und Landkreis Passau Aufstrebende Wirtschaftsregion mit hervorragenden Lebens- und Zukunftsperspektiven, auf wirtschaftsregion-passau.de
  14. Siegbert Müller, EnEm Agentur für neue Medien, http://www.en-em.de/: Landkreis Passau Krankenhaus GmbH: Leben fördern - Gesundheit als Auftrag. (Nicht mehr online verfügbar.) In: lkr-pa-kh.de. Archiviert vom Original am 4. Juni 2016; abgerufen am 4. Juni 2016.
  15. In Passau wird nicht abgetrieben. 2. April 1998, abgerufen am 6. August 2021.
  16. Bayerischer Landtag: Drucksache 18/16582, auf http://www1.bayern.landtag.de/ Abgerufen am 6. August 2021
  17. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  18. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964
  19. Die Gemeinde Büchlberg hieß bis zum 14. April 1950 Leoprechting