OpenMediaVault

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
OpenMediaVault
OpenMediaVault Logo
OMV Webinterface
Webschnittstelle von OpenMediaVault
Entwickler Volker Theile
Lizenz(en) GNU GPL v3 (Freie Software)
Abstammung GNU/Linux
↳ Debian GNU/Linux
↳ OpenMediaVault
Architektur(en) IA-32
AMD64
Arm
Sonstiges Mehrsprachig
www.openmediavault.org

OpenMediaVault (OMV) ist ein seit 2009 entwickeltes freies Betriebssystem für Netzwerk-Speicher (NAS). Es basiert auf der Linux-Distribution Debian.

Historie

Der Entwickler Volker Theile hatte zuvor bereits am FreeBSD-basierten FreeNAS-Projekt mitgewirkt.[1] Wegen der besseren Soft- und Hardwareunterstützung von Linux im Vergleich zu FreeBSD wurde eine Neuimplementierung von FreeNAS mit Debian als Basis durch Volker Theile angekündigt.[2] Kurz darauf meldete sich Olivier Cochard-Labbé, der Originalentwickler von FreeNAS, zurück und kündigte den Verbleib bei FreeBSD als Basis für FreeNAS an.[3] Die beiden Entwickler einigten sich schließlich auf coreNAS als neuen Namen für die Debian-basierte Version,[4] welcher wiederum kurze Zeit später in den heutigen Namen OpenMediaVault geändert wurde. Seitdem werden beide Projekte parallel weiterentwickelt.[5]

Technik

OpenMediaVault kommt weitestgehend ohne Anpassungen der von Debian bereitgestellten Programmpakete aus. Über eine Webschnittstelle lassen sich Einstellungen anpassen und das System verwalten. Dateibasierte Dienste wie CIFS (Samba) und NFS stellen die Kernfunktion dar. Durch ein Plug-in beherrscht OpenMediaVault auch den Umgang mit blockbasiertem Datenzugriff wie es bei SAN üblich ist und bietet hierfür eine iSCSI-Implementierung. Eine vollständige Liste der unterstützten Dienste und Protokolle findet sich in der Funktionsübersicht.

Über eine Programmierschnittstelle (API)[6] ist es möglich weitere Funktionen als Plug-in in die Webschnittstelle zu integrieren. Der Entwickler stellt einige Plug-ins zur Verfügung, die sich direkt über die Webschnittstelle nachinstallieren lassen. Weitere Plug-ins werden von unabhängigen Entwicklern bereitgestellt.[7]

Funktionen

Plug-ins

Weitere Plug-ins werden von externen Entwicklern bereitgestellt und gepflegt. Der Großteil der Plug-ins wird von einer Gruppe namens OpenMediaVault Plugin Developers entwickelt.[9] Der Status aller Plug-ins kann online eingesehen werden.[10] Im Oktober 2014 waren rund 30 Plug-ins verfügbar. Im Juni 2015 stehen bereits über 70 stabile Plug-ins zur Verfügung. Hier ein Auszug aus den Plug-ins der externen Entwickler:

Systemvoraussetzungen

Die automatische Betriebssystem-Installation nimmt den gesamten Datenträger in Anspruch, auf dem die Installation erfolgt. Auf diesem können die Benutzer keine eigenen Daten ablegen. Daher sind für die produktive Nutzung von OpenMediaVault mindestens zwei Datenträger erforderlich. Eine Installation auf einem USB-Stick ist möglich, wird aber nicht empfohlen. Man kann aber erst ein Debian auf einer Partition installieren und danach die OpenMediaVault Pakete nachinstallieren.[11] Die anderen Partitionen kann man dann für eigene Daten verwenden.

Hardware-Unterstützung

Versionsgeschichte

Legende: Ältere Version; nicht mehr unterstützt Ältere Version; noch unterstützt Aktuelle Version Aktuelle Vorabversion Zukünftige Version
Version Name Release Datum Basis Bemerkungen
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 0.2 Ix 17. Oktober 2011[12] Debian 6 erste öffentlich freigegebene Version
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 0.3 Omnius 18. April 2012[13] Debian 6 mehrsprachige Webschnittstelle eingeführt, Einführung einer grafischen Benutzerführung für die Rechteverwaltung via ACL
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 0.4 Fedaykin 21. September 2012[14][15] Debian 6 generelle Verbesserungen und Anpassungen
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 0.5 Sardaukar 25. August 2013[16] Debian 6 Änderungen in der Programmierschnittstelle, Plug-ins aus der Vorversion nicht kompatibel.[17] Im März 2014 wurde ein Feature freeze bekannt gegeben um sich auf die Version 1.0 zu konzentrieren. Bugfixes werden weiterhin durchgeführt.[18]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.x Kralizec[18] nicht mehr unterstützt[19] 15. September 2014[20] Debian 7[21] Bessere Unterstützung von Einplatinencomputer wie z. B. Raspberry Pi, Wechsel des Webservers für die Webschnittstelle zu nginx, verbesserte Infrastruktur für Plugins uvm.[22]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 2.x Stone Burner[23] EOL: 12. Juni 2017[24] 29. Juni 2015[25] Debian 7[26] Neues Sencha ExtJS 5.1.1 Framework für die WebGUI, überarbeitetes Netzwerk-Interface Konfiguration mit Unterstützung für Wi-Fi und VLAN uvm.
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 2.2.14 27. April 2017[27]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 3.x Erasmus[28] 19. Sept. 2016 (1. Beta)
12. Juni 2017 (Release)[29]
Debian 8[30]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 3.0.99 EOL: 30. Juni 2018[31] 20. März 2018
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 4.x Arrakis EOL: 30. Juni 2020[32] 8. Mai 2018 Debian 9.1 EOL 30.06.2020[33]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 4.1.35 4. März 2020
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 5.0.5 Usul EOL: 30. Juni 2022 [34] 16. August 2019 Debian 10 (EOL: 30.06.2022)[33]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 5.3.10 14. April 2020[35]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 5.4.3 4. Mai 2020
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 5.5.0 25. Mai 2020
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 5.5.3 22. Juni 2020
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 5.5.4 13. Juli 2020
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 5.6.22 26. Dezember 2021
Ältere Version; noch unterstützt: 6.0-34 Shaitan 8. November 2021[33] Debian 11 Stable[36]

komplett überarbeitetes UI[37]

Ältere Version; noch unterstützt: 6.0.6 26. Dezember 2021
Aktuelle Version: 6.0.26 7. Mai 2022[38]

Finanzierung

OpenMediaVault ist freie Software und kostenlos erhältlich. Es ist möglich via PayPal für das Projekt zu spenden.

Trivia

Jede Version von OpenMediaVault hat neben der Versionsnummer einen Codenamen, der aus dem Romanzyklus Dune von Frank Herbert stammt.

Im September 2014 wurde OpenMediaVault auf SourceForge zum Projekt des Monats gewählt.[39]

Siehe auch

Weblinks

Commons: OpenMediaVault – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sourceforge Mailarchive, „FreeNAS ready for the next step !“ (Memento des Originals vom 9. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sourceforge.net. Abgerufen am 31. August 2013
  2. Jörg Thoma: FreeNAS 0.8 wechselt zu Debian, Golem.de, 2. Dezember 2009
  3. Erste Version der NAS-Distribution OpenMediaVault, Pro-Linux, 20. Oktober 2011
  4. SourceForge.net: coreNAS
  5. Jörg Thoma: FreeNAS bleibt bei FreeBSD, Golem.de, 7. Dezember 2009
  6. docs.openmediavault.org, Plugin API. Dokumentation der Plugin-Programmierschnittstelle
  7. OpenMediaVault Wiki (Memento des Originals vom 1. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wiki.openmediavault.org. Plug-ins
  8. Filesystems — openmediavault 5.x documentation. Abgerufen am 29. Juni 2021 (englisch).
  9. github.com, "OpenMediaVault Plugin Developers" Abgerufen am 3. Oktober 2014
  10. omv-extras.org, "Latest updates..." Abgerufen am 3. Oktober 2014
  11. OpenMediaVault auf Debian/GNU Linux nachinstallieren abgerufen am 17. Oktober 2020
  12. OpenMediaVault 0.2 (Ix) has been released
  13. OpenMediaVault 0.3 BETA available
  14. Package repository for 0.4 (Fedaykin) is up
  15. New updates available – OpenMediaVault 0.4.0.1 released
  16. OpenMediaVault 0.5 (Sardaukar) released
  17. OpenMediaVault Blog. Drittentwickler Plug-ins. Abgerufen am 31. August 2013
  18. a b OpenMediaVault Blog. Feature freeze for 0.5.x. Abgerufen am 26. Juli 2014
  19. OMV 1.x is now EOL
  20. Final release of OpenMediaVault 1.0 (Kralizec)
  21. SourceForge – OpenMediaVault – Browse Code. Commit r937. Abgerufen am 26. Juli 2014
  22. Neuerungen in der Version 1.0. Abgerufen am 16. September 2014
  23. OMV 2.0 (Stone Burner) will be available soon
  24. Openmediavault-Blog: OMV 2.x will be EOL soon
  25. Release of OpenMediaVault 2.1 (Stone burner)
  26. forums.openmediavault.org
  27. openmediavault 4.1.24. 17. September 2019, abgerufen am 19. September 2019 (englisch).
  28. OMV 3 (Erasmus) on Debian 8 (Jessie)
  29. openmediavault-Blog: Release of openmediavault 3 (Erasmus)
  30. Erste Info zu OpenMediaVault 3.0 auf Debian 8 (Jessie) Basis
  31. openmediavault 3 goes EOL | openmediavault. Abgerufen am 9. Mai 2018 (amerikanisches Englisch).
  32. openmediavault 4 goes EOL | openmediavault. Abgerufen am 15. April 2020 (amerikanisches Englisch).
  33. a b c OMV6 (Shaitan) RC1 released. Abgerufen am 17. Juni 2021.
  34. openmediavault 5 goes EOL | openmediavault. Abgerufen am 11. Mai 2022 (amerikanisches Englisch).
  35. New update available | openmediavault. Abgerufen am 15. April 2020 (amerikanisches Englisch).
  36. openmediavault. openmediavault, 4. Mai 2022, abgerufen am 11. Mai 2022.
  37. A new UI is coming 2020 with OMV6 | openmediavault. Abgerufen am 30. April 2020 (amerikanisches Englisch).
  38. New update available | openmediavault. Abgerufen am 11. Mai 2022 (amerikanisches Englisch).
  39. September 2014, “Community Choice” Project of the Month – OpenMediaVault