Oranjemund

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Stadt
Oranjemund
Orange Mouth (historisch)
Coat of arms of Namibia.svg
Details
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Details
Luftbildaufnahme von Oranjemund (2019)
Luftbildaufnahme von Oranjemund (2019)
Motto Unity Prosperity Diversity (Einheit Wohlstand Vielfalt)
Basisdaten
Einwohnerzahl
Fläche
Einwohnerdichte
3900 (Zensus 2011)[1]
6,4 km²[1]
608,4 Einw./km²[1]
Staat
Region
Wahlkreis
Namibia
ǁKaras
Oranjemund
Gründungsdatum 20. März 1936
Kfz-Kennzeichen
Telefonvorwahl
OR
6332
Website www.oranjemund-tc.com
Karte Oranjemund in Namibia
Willkommen in Oranjemund (2018)

Oranjemund ist eine Stadt des gleichnamigen Wahlkreises in der Region

Klicklaut im Süden Namibias mit etwa 3900[1] Einwohnern.

Oranjemund liegt auf der Nordseite der Mündung des Oranje (daher der Name) in den Atlantik, der hier mit seinem Nordufer die Grenze zu Südafrika bildet. Gegenüber, auf der südlichen Flussseite, liegt Alexander Bay (afrikaans Alexanderbaai), mit dem Oranjemund über die Ernest-Oppenheimer-Brücke verbunden ist. Oranjemund verdankt seine Entstehung dem Diamantenabbau im nördlich gelegenen Diamantensperrgebiet.

Die Straßenverbindung von Rosh Pinah nach Oranjemund (DR118) verläuft nördlich des Oranje.

Bürgermeister ist seit 23. März 2012 Henry Edward Coetzee von der SWAPO.[2]

Status und Politik

Status

Die Bergbaustadt war bis 1. August 2011 in Privateigentum des Diamantenkonzerns NAMDEB[3] und wurde von der „Oranjemund Town Managemen Company“ geführt. Namdeb versorgte die Einwohner, die zum Großteil für ihn arbeiten, aufgrund der abgeschiedenen Lage mit einer außerordentlich guten Infrastruktur und einem abwechslungsreichen Freizeitangebot.

Im November 2009 wurde bekannt, dass die Proklamation als namibische Stadt bis Mitte 2010 abgeschlossen sein sollte.[4][5] Der Vorgang dauerte jedoch bis zum August 2011 an. Die Stadt wurde von NAMDEB an den Staat übertragen, wobei NAMDEB bis auf Weiteres weiterhin die Sicherung der städtischen Leistungen übernimmt. Am 23. März 2012 wurde erstmals ein Stadtrat eingesetzt, der sukzessive die Verwaltung übernommen hat.[2] Bis zum Abschluss dieses Prozesses (Herbst 2017) bleibt Oranjemund eine geschlossene Stadt und der Zugang für Nicht-Bewohner ist nur mit einer Sondergenehmigung möglich.[6][7] Zum 21. Oktober 2017 wurde die Stadt offiziell für die Öffentlichkeit geöffnet.[8]

Geschichte

Nachdem Hans Merensky bei Alexander Bay Diamanten gefunden hatte, wurde Oranjemund 1936 von der Diamantenförderung betreibenden und zur De-Beers-Gruppe gehörenden Consolidated Diamond Mines of South West Africa (CDM) gegründet.

Mit der zunehmenden Verlagerung der Diamantenförderung in den Atlantik (Offshore-Förderung) und den damit einhergehenden Plänen, das Diamantensperrgebiet aufzugeben, ist vor kurzem als erster Schritt Oranjemund der kommunalen Selbstverwaltung übergeben und die Stadt für die Allgemeinheit geöffnet worden. Für die Zukunft sind eine intensiv genutzte Landwirtschaft und Tourismuseinrichtungen wie ein Luxushotel geplant.

Rund 4 km südlich der Stadt liegt der kleine Flughafen Oranjemund mit Linienflügen von und nach Windhoek, Lüderitz und Kapstadt sowie Fährverbindungen nach Lüderitz und Alexander Bay.

Politik

Kommunalpolitik

Bei den Kommunalwahlen 2015[9] bzw. Kommunalwahlen 2020 wurde folgende amtliche Endergebnis ermittelt.

Partei 2015 2020
Stimmen Stimmenanteil Sitze Stimmen Stimmenanteil Sitze
SWAPO 1584 92,6 % 6 935   48,93 %   3  
IPC 737 38,57 % 3
LPM 158 08,27 % 1
RDP 0126 07,4 % 1
Insgesamt 1710 100 % 7 1911 7

Städtepartnerschaften

Wirtschaft

Nach der Öffnung Oranjemunds ist das Hauptziel die Bewahrung der Stadt, damit diese nicht zu einer Geisterstadt wie zum Beispiel Kolmanskuppe verkommt. Hierfür wurde die in öffentlich-privater Partnerschaft gegründete OMDis Town Transform Agency ins Leben gerufen. Hauptziel ist es bestehende Unternehmen zu erhalten, neue Unternehmen anzusiedeln und den Tourismus zu fördern.

Infrastruktur

Oranjemund verfügt über ein Privatkrankenhaus, das vom Bergbauunternehmen NAMDEB betrieben wird. Bis Mitte 2019 soll es in ein halbstaatliches Krankenhaus umgewandelt werden, da das nächstgelegene staatliche Krankenhaus im 400 Kilometer entfernten Lüderitz zu finden ist.[11] Daneben gibt es (Stand August 2018) in der Stadt eine Gesundheitsklinik, zwei Apotheken, eine Zahnarztpraxis und einen Augenarzt.[11]

Bildungseinrichtungen

  • Oranjemund Primary School
  • Oranjemund Private School[12]

Literatur

  • Conny von Schmettau: Oranjemund. Hippos Verlag, Swakopmund 2014, ISBN 978-99916-886-1-9.
  • Conny von Schmettau: Auf Pad mit Konny von Schmettau durch den Süden Namibias inklusive Oranjemund. Hippos Verlag, Swakopmund 2012, ISBN 9789991688602.

Weblinks

Commons: Oranjemund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Oranjemund – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b c d Namibia 2011 Population and Housing Census Preliminary Results. Namibia Statistics Agency, April 2012 abgerufen am 9. Mai 2012
  2. a b Oranjemund councillors sworn in. New Era, 29. März 2012 (Memento vom 21. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 14. April 2012
  3. namibian.com.na: Oranjemund proclaimed as town after long battle, Zugriff am 28. Oktober 2011
  4. Town Status for Oranjemund Soon, The Namibian auf allafrica.com, 5. November 2009
  5. Oranjemund Proclamation Takes Longer Than Expected, The Namibian auf allafrica.com, 4. März 2010
  6. Oranjemund remains closed town. The Namibian, 13. April 2012 (Memento vom 6. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  7. Stadt-Zugang nur mit Genehmigung. Allgemeine Zeitung, 13. April 2012, S. 3
  8. Oranjemund ab Oktober offen für Besucher. Allgemeine Zeitung, 31. Juli 2017 abgerufen am 31. Juli 2017
  9. Offizielles Wahlergebnis der Regional- und Kommunalwahlen 2015, ECN, 4. Dezember 2015 (Memento vom 10. Dezember 2015 im Internet Archive) (PDF; 150 kB)
  10. Together As one. The Namibian, 18. Juli 2013, S. 12
  11. a b Namdeb Private Hospital to be turned into public-private facility. Namibia Press Agency, 20. August 2018.
  12. Oranjemund Private School. OranjemundOnline.com. Abgerufen am 20. August 2018.

Koordinaten: 28° 33′ S, 16° 26′ O