Orcelit
Orcelit | |
---|---|
Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | Ni5-xAs2 (x = 0,23)[1] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
2.AB.10 (8. Auflage: II/A.04) 02.03.02.01 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse; Symbol | dihexagonal-pyramidal 6mm[2] |
Raumgruppe (Nr.) | P63cm[1] (Nr. 185) |
Gitterparameter | a = 6,70 Å; c = 12,39 Å[1] |
Formeleinheiten | Z = 6[1] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | nicht definiert |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 6,5; berechnet: 8,50[3] |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | gelbweiß, rosa bis bronzefarben (bräunlicher als Nickelin) |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | undurchsichtig |
Glanz | Metallglanz |
Orcelit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ni5-xAs2 (x = 0,23)[1] und konnte bisher nur in Form von verstreuten Körnern eingeschlossen in Pentlandit gefunden werden. Die Farbe der undurchsichtigen Kristallite kann gelbweiß oder rosa bis bronzefarben sein und ähnelt dem Nickelin, ist aber bräunlicher als dieser.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Orcelit im Tiébaghi-Massiv nahe der Gemeinde Koumac in der Nordprovinz von Neukaledonien und beschrieben 1959 durch S. Caillère, J. Avias und J. Falgueirettes, die das Mineral nach dem französischen Physiker, Chemiker und Mineralogen Jean Orcel (1896–1978) benannten.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Orcelit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Legierungen und legierungsähnliche Verbindungen“, wo er zusammen mit Maucherit eine eigenständige Gruppe bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Orcelit ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Legierungen und legierungsartigen Verbindungen“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Nickel-Halbmetall-Legierungen“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2.AB.10 bildet.
Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Orcelit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“. Hier ist er einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 02.03.01 innerhalb der Unterabteilung der „Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n):p=5:2“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Orcelit bildet sich in serpentinierten Harzburgiten meist in Paragenese mit Balenit, Breithauptit, Chalkopyrit, Chalkosin, Heazlewoodit, Magnetit, Maucherit, Millerit, Parkerit, Pentlandit sowie gediegen Nickel und Kupfer.[3]
Insgesamt konnte Orcelit bisher (Stand: 2011) an 14 Fundorten nachgewiesen werden. Die einzige bekannte Fundstätte in Deutschland ist der Steinbruch am Heimberg nahe Wolfshagen im Harz in Niedersachsen. Daneben fand sich Orcelit noch bei Zeehan auf Tasmanien in Australien; Goze Deltschew in der bulgarischen Oblast Blagoewgrad; am Vourinos im griechischen Regionalbezirk Kozani; im Baula-Komplex im indischen Bundesstaat Orissa; im Val Malenco in der italienischen Provinz Sondrio; Karabasch in Russland; bei Mijas und in der Sierra Alpujata (Provinz Málaga) in Spanien; bei Brunflo in Schweden sowie bei Eskişehir in der Türkei.[4]
Kristallstruktur
Orcelit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P63cm (Raumgruppen-Nr. 185) mit den Gitterparametern a = 6,70 Å und c = 12,39 Å; sowie 6 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 59.
- ↑ Webmineral – Orcelite (englisch)
- ↑ a b Handbook of Mineralogy – Orcelite (englisch, PDF 62,9 kB)
- ↑ Mindat - Orcelite (englisch)
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 424.
Weblinks
- Mineralienatlas:Orcelit (Wiki)