Oscar/Bester animierter Spielfilm

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Mit dem Oscar für den besten Animationsfilm werden die Regisseure eines Animationsfilms seit 2002 geehrt.

Statistik
Am häufigsten honorierte/r Regisseur/in Pete Docter (3 Honorierungen)
Am häufigsten nominierte/r Regisseur/in Pete Docter (4 Nominierungen)
Am häufigsten nominierte/r Regisseur/in ohne Honorierung Ron Clements, Chris Sanders, Dean DeBlois und Travis Knight (je 3 Nominierungen)

2002–2010

Jahr Preisträger für den Film Nominierungen
2002 Aron Warner Shrek – Der tollkühne Held John Lasseter und Pete Docter für Die Monster AG
Steve Oedekerk und John A. Davis für Jimmy Neutron – Der mutige Erfinder
2003 Hayao Miyazaki Chihiros Reise ins Zauberland Ron Clements für Der Schatzplanet
Jeffrey Katzenberg für Spirit – Der wilde Mustang
Chris Sanders für Lilo & Stitch
Chris Wedge für Ice Age
2004 Andrew Stanton Findet Nemo Aaron Blaise und Robert Walker für Bärenbrüder
Sylvain Chomet für Das große Rennen von Belleville
2005 Brad Bird Die Unglaublichen – The Incredibles Andrew Adamson für Shrek 2
Bill Damaschke für Große Haie – Kleine Fische
2006 Nick Park
Steve Box
Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen Mike Johnson und Tim Burton für Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche
Hayao Miyazaki für Das wandelnde Schloss
2007 George Miller Happy Feet Gil Kenan für Monster House
John Lasseter für Cars
2008 Brad Bird Ratatouille Ash Brannon und Chris Buck für Könige der Wellen
Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud für Persepolis
2009 Andrew Stanton WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf Chris Williams und Byron Howard für Bolt – Ein Hund für alle Fälle
John Stevenson und Mark Osborne für Kung Fu Panda
2010 Pete Docter Oben Henry Selick für Coraline
Wes Anderson für Der fantastische Mr. Fox
John Musker und Ron Clements für Küss den Frosch
Tomm Moore für Das Geheimnis von Kells

2011–2020

Jahr Preisträger für den Film Nominierungen
2011 Lee Unkrich Toy Story 3 Dean DeBlois und Chris Sanders für Drachenzähmen leicht gemacht
Sylvain Chomet für L’Illusionniste
2012 Gore Verbinski Rango Alain Gagnol und Jean-Loup Felicioli für Die Katze von Paris
Chris Miller für Der gestiefelte Kater
Jennifer Yuh Nelson für Kung Fu Panda 2
Fernando Trueba und Javier Mariscal für Chico & Rita
2013 Steve Purcell
Mark Andrews
Brenda Chapman
Merida – Legende der Highlands Tim Burton für Frankenweenie
Peter Lord für Die Piraten! – Ein Haufen merkwürdiger Typen
Rich Moore für Ralph reichts
Sam Fell und Chris Butler für ParaNorman
2014 Chris Buck
Jennifer Lee
Peter Del Vecho
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren Kirk DeMicco, Chris Sanders, Kristine Belson für Die Croods
Pierre Coffin, Chris Renaud, Chris Meledandri für Ich – Einfach unverbesserlich 2
Benjamin Renner und Didier Brunner für Ernest & Célestine
Hayao Miyazaki und Toshio Suzuki für Wie der Wind sich hebt
2015 Don Hall
Chris Williams
Roy Conli
Baymax – Riesiges Robowabohu Anthony Stacchi, Graham Annable und Travis Knight für Die Boxtrolls
Dean DeBlois und Bonnie Arnold für Drachenzähmen leicht gemacht 2
Tomm Moore und Paul Young für Die Melodie des Meeres
Isao Takahata und Yoshiaki Nishimura für Die Legende der Prinzessin Kaguya
2016 Pete Docter
Jonas Rivera
Alles steht Kopf Charlie Kaufman, Duke Johnson und Rosa Tran für Anomalisa
Alê Abreu für Der Junge und die Welt
Mark Burton und Richard Starzak für Shaun das Schaf – Der Film
Hiromasa Yonebayashi und Yoshiaki Nishimura für Erinnerungen an Marnie
2017 Byron Howard
Rich Moore
Clark Spencer
Zoomania Travis Knight und Arianne Sutner für Kubo – Der tapfere Samurai
John Musker, Ron Clements und Osnat Shurer für Vaiana
Claude Barras und Max Karli für Mein Leben als Zucchini
Michael Dudok de Wit und Toshio Suzuki für Die rote Schildkröte
2018 Darla K. Anderson
Lee Unkrich
Coco – Lebendiger als das Leben! Tom McGrath und Ramsey Ann Naito für The Boss Baby
Anthony Leo und Nora Twomey für Der Brotverdiener
Carlos Saldanha und Lori Forte für Ferdinand – Geht STIERisch ab!
Dorota Kobiela, Hugh Welchman und Ivan Mactaggart für Loving Vincent
2019 Bob Persichetti
Peter Ramsey
Rodney Rothman
Phil Lord
Chris Miller
Spider-Man: A New Universe Rich Moore, Phil Johnston und Clark Spencer für Chaos im Netz
Wes Anderson, Scott Rudin, Steven Rales und Jeremy Dawson für Isle of Dogs – Ataris Reise
Mamoru Hosoda und Yuichiro Saito für Mirai – Das Mädchen aus der Zukunft
Brad Bird, John Walker und Nicole Grindle für Die Unglaublichen 2
2020 Josh Cooley
Mark Nielsen
Jonas Rivera
A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando Dean DeBlois, Brad Lewis und Bonnie Arnold für Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt
Jérémy Clapin und Marc du Pontavice für Ich habe meinen Körper verloren
Sergio Pablos, Jinko Gotoh und Marisa Roman für Klaus
Chris Butler, Arianne Sutner und Travis Knight für Mister Link – Ein fellig verrücktes Abenteuer

2021–2030

Jahr Preisträger für den Film Nominierungen
2021 Pete Docter
Dana Murray
Soul Glen Keane, Gennie Rim und Peilin Chou für Die bunte Seite des Monds
Dan Scanlon und Kori Rae für Onward: Keine halben Sachen
Richard Phelan, Will Becher und Paul Kewley für Shaun das Schaf – UFO-Alarm
Tomm Moore, Ross Stewart, Paul Young und Stéphan Roelants für Wolfwalkers
2022 Jared Bush
Byron Howard
Yvett Merino
Clark Spencer
Encanto Monica Hellström, Charlotte de La Gournerie, Jonas Poher Rasmussen und Signe Byrge Sørensen für Flee
Enrico Casarosa und Andrea Warren für Luca
Kurt Albrecht, Phil Lord, Christopher Miller und Mike Rianda für Die Mitchells gegen die Maschinen
Carlos López Estrada, Don Hall, Osnat Shurer und Peter Del Vecho für Raya und der letzte Drache

Kritik

Ende des Jahres 2017 war A Silent Voice neben In this Corner of the World, Sword Art Online – The Movie: Ordinal Scale, Mary und die Blume der Hexen und Ancien und das magische Königreich einer von fünf Animefilmen, die von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in die Vorauswahl für eine Nominierung in dieser Kategorie bei den Oscars des Jahres 2018 ausgewählt wurden. Insgesamt wurden 26 Filme für diese Kategorie vorgeschlagen.[1][2][3][4]

Trotz des Erfolges sowie überwiegend positive Presse- und Besucherstimmen wurde weder A Silent Voice noch einer der vier übrigen japanischen Animationsfilme für einen Oscar nominiert. Dies stieß in der Anime-Fangemeinschaft auf scharfe Kritik. Vor allem die Nominierung des Animationsfilms The Boss Baby stieß auf wenig Verständnis, auch bei Nicht-Anime-Fans.[5][6] Seit Chihiros Reise ins Zauberland von Hayao Miyazaki, der bei den Oscars 2003 den Preis gewinnen konnte, schafften es vier weitere japanische Animationsfilme, Das wandelnde Schloss im Jahr 2006, Die Legende der Prinzessin Kaguya acht Jahre später, Wie der Wind sich hebt 2015 und Erinnerungen an Marnie im Folgejahr – allesamt von Studio Ghibli –, eine Nominierung bei den Oscars zu erhalten.[7] Insgesamt wurden seit der Erstverleihung dieser Kategorie lediglich sechs japanische Animationsfilme nominiert, wobei der 2017 nominierte Film Die rote Schildkröte eine internationale Ko-Produktion aus Belgien, Frankreich und Japan ist.[8] Als einen möglichen Grund wird eine Regeländerung genannt, die seit 2018 in Kraft getreten ist, die besagt, dass jedes Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences stimmberechtigt ist, wenn dieser zumindest zwei Drittel aller vorgeschlagenen Filme angesehen hat. Zudem besteht der Verdacht, dass die Mitglieder durch die Vorlieben ihrer Kinder beeinflusst sein könnten.[9] Aber auch der Einfluss von Disney wird als ein möglicher Grund genannt.[8] So führt Anime-Historiker Jonathan Clements den Oscar-Gewinn von Chihiro nicht nur auf die Qualität des Films zurück, sondern auch darauf, dass Disney einige Jahre zuvor die Auslandslizenzen von Studio Ghibli erworben und in Chihiro investiert hatte. Diese amerikanische Beteiligung könne Einfluss auf das Votum der Jury genommen haben.[10]

In einem Artikel des Special Broadcasting Service hieß es, dass auch der geschichtliche Hintergrund des Preises ausschlaggebend für das mangelnde Interesse an animinierten Filmen bei den Oscars sein könnte. Im Bezug auf Animefilme wird zudem auf einen kulturellen Zusammenstoß auf japanische und US-amerikanische Animationsfilme verwiesen.[11] Auch die Demografie spiele bei der Auswahl der Nominierungen eine Rolle: So waren in einer 2014 getätigten Umfrage der Los Angeles Times von den rund 6.000 Mitgliedern der Academy of Motion Picture Arts and Sciences 94 Prozent weiß, 76 Prozent männlich und ein großer Teil mindestens 63 Jahre alt. Da Anime hauptsächlich von einer jüngeren Zielgruppe konsumiert wird, besteht die Annahme, dass japanische Animationsfilme bei älteren Academy-Mitgliedern nicht gut ankommen, egal wie erfolgreich der Film gewesen ist.[11]

Einzelnachweise

  1. 26 ANIMATED FEATURES SUBMITTED FOR 2017 OSCAR RACE. Academy of Motion Picture Arts and Sciences, 9. November 2017, abgerufen am 14. Juni 2018.
  2. Joey Nolfy: Angelina Jolie, Pixar projects among 26 films submitted for animated feature Oscar. Entertainment Weekly, 10. November 2017, abgerufen am 14. Juni 2018.
  3. Karvulf: FÜNF ANIME-FILME WURDEN FÜR DEN «OSCAR» 2018 VORGESCHLAGEN. Manime, 7. November 2017, abgerufen am 14. Juni 2018.
  4. Dave Trumbore: Oscars: 26 Animated Movies Submitted for Consideration Include ‘Coco’, ‘The Breadwinner’. Collider.com, 10. November 2017, abgerufen am 14. Juni 2018.
  5. Jack Gracie: 5 animated films that could have been nominated at Oscars over The Boss Baby. Metro.co.uk, 4. März 2018, abgerufen am 1. Juli 2018.
  6. Michael Cavna: How did the Oscar-nominated ‘Boss Baby’ become the award season’s running joke? Washington Post, 23. Januar 2018, abgerufen am 1. Juli 2018.
  7. Megan Peters: Oscar Nominations for Best Animated Movie Have Anime Fans Fuming. Comicbook.com, 23. Januar 2018, abgerufen am 14. Juni 2018.
  8. a b Maximilian G.: Darum haben Anime keine Chance auf die Oscars (Video). Japaniac.de, 25. März 2018, abgerufen am 14. Juni 2018.
  9. Scott Feinberg: Brutally Honest Oscar Ballot No. 5: I "Love" 'Sniper,' "Just Can't Do It Again" With Streep. Hollywood Reporter, 20. Februar 2015, abgerufen am 14. Juni 2018.
  10. Jonathan Clements: Anime – A History. Palgrave Macmillan 2013. S. 183, 189. ISBN 978-1-84457-390-5.
  11. a b SBS PopAsia HQ: Critically-acclaimed films like 'A Silent Voice' and 'Your Name' missed out on Oscar noms this year. Special Broadcasting Service, 31. Januar 2018, abgerufen am 14. Juni 2018.