Osterrönfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 54° 17′ N, 9° 42′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Rendsburg-Eckernförde | |
Amt: | Eiderkanal | |
Höhe: | 5 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,89 km2 | |
Einwohner: | 5104 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 285 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 24783, 24790 | |
Vorwahl: | 04331 | |
Kfz-Kennzeichen: | RD, ECK | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 58 124 | |
LOCODE: | DE TRD | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Schulstraße 36 24783 Osterrönfeld | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hans-Georg Volquardts[2] (CDU) | |
Lage der Gemeinde Osterrönfeld im Kreis Rendsburg-Eckernförde | ||
Osterrönfeld ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. Sie liegt an der Südseite des Nord-Ostsee-Kanals gegenüber der Stadt Rendsburg.
Geschichte
Der Ort wurde im Jahre 1330 erstmals urkundlich erwähnt, und zwar durch die Errichtung einer Kapelle vor den Toren der Stadt Rendsburg mit den dazugehörigen Ländereien und Häusern.
Der Name 'Osterrönfeld' ist aus der Lage des Ortes am Ostufer der sogenannten Rinne oder Rönne entstanden. Gemeint ist damit die heutige Wehrau, die ihren Namen dadurch erhielt, dass in kriegerischen Zeiten dieser kleine Fluss zur Verteidigung der Stadt Rendsburg aufgestaut werden konnte.
Das ursprüngliche Dorf lag im Kern etwas weiter südöstlich, es wurde durch einen Brand im Jahre 1702 völlig zerstört. Die Gemarkungsbezeichnung und das 1999 erschlossene Baugebiet „Ohldörp“ (Altdorf) weisen darauf hin.
Eine bedeutsame überregionale Anbindung Osterrönfelds erfolgte mit dem Bau der Eisenbahn im Jahre 1845, allerdings erhielt die Ortschaft erst nach dem Bau der Bahnstrecke Kiel-Hassee–Osterrönfeld einen eigenen Bahnhof.
Der Neubau des Nord-Ostsee-Kanals zum Ende des 19. Jahrhunderts erbrachte eine weitere wichtige Änderung. Viele Bauarbeiter blieben hier und siedelten sich an. Die erste Verbreiterung des Kanals im Jahre 1911 führte zum Bau der Hochbrücke und dem Bau der heute unter Denkmalschutz stehenden Schwebefähre. Der ursprüngliche Bahnhof Osterrönfeld wurde auf den Eisenbahndamm verlegt, heute befindet sich dort ein Gaslager. Bis 1975 gab es von Osterrönfeld ein Anschlussgleis zu einer Werft in Audorf. Dabei handelt es sich um ein Reststück einer Anschlussbahn, die bis zu den Industriebetrieben auf der heutigen Rader Insel führte.
Eine selbstständige Kirchengemeinde wurde Osterrönfeld im Jahre 1953.
Politik
Gemeindevertretung
In der 19-köpfigen Gemeindevertretung hatte die Wählergemeinschaft OWG seit der Kommunalwahl 2008 zehn Sitze, die CDU und die SPD haben je vier Sitze. Einen Sitz hat die FDP, deren Vertreter sich der CDU-Fraktion angeschlossen hat.
In der Legislaturperiode 2013–2018 waren 23 Personen Mitglied in der Gemeindevertretung.[3]
Seit der Wahl 2018 sind vier Personen im Gemeinderat für die gemeinsame Fraktion von CDU/FDP, acht für die gemeinsame Fraktion von SPD und Wählergemeinschaft FWO und sieben für die Wählergemeinschaft OWG, also insgesamt neunzehn.[2] [veraltet]
Wappen
Blasonierung: „In Gold ein blauer Schrägwellenbalken; darüber ein achtspeichiges rotes Wagenrad, darunter ein ornamentiertes, eisenzeitliches schwarzes Keramikgefäß, eingeschlossen von acht 4 : 4 gestellten roten Dreiecken.“[4]
Gemeindepartnerschaften
Der Ort unterhält seit 2005 eine kommunale Partnerschaft mit der Gemeinde Osten (Oste) in Niedersachsen, dem Standort der zweiten deutschen Schwebefähre.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Dezember 2006 wurde bekannt, dass der Hamburger Windkraftanlagenhersteller REpower plant, einen Produktionsstandort in Osterrönfeld zu errichten. Es war vorgesehen, unmittelbar am Nord-Ostsee-Kanal sowohl land- als auch seegestützte Windkraftanlagen zu produzieren. Da aufgrund der Größe der Anlagen ein Transport über Land teilweise nicht möglich gewesen wäre, wurde eine Kaianlage errichtet, über die große Anlagenelemente per Schiff über den Nord-Ostsee-Kanal abtransportiert werden können.
Am neuen Produktionsstandort sollten mindestens 400 Arbeitsplätze entstehen. Es wäre die größte gewerblich-industrielle Unternehmensansiedlung der letzten 30 Jahre in der Region.
Im Juli 2007 wurde die erste schriftliche Vereinbarung zwischen der Gemeinde Osterrönfeld, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Rendsburg-Eckernförde und dem Hamburger Windkraftanlagenproduzenten unterzeichnet. Nach Durchführung der bau- und wasserrechtlichen Planverfahren wurde 2008 mit den Bauarbeiten begonnen. REpower baute in Osterrönfeld jedoch keine Produktionsstätte, lediglich die Entwicklung und Verwaltung wurde hier angesiedelt (sogenanntes TechCenter). Daher bot die Neue Hafen Kiel-Canal GmbH die noch freien Gewerbeflächen anderen Nutzern an. Das Gebiet erhielt eine eigene Zufahrt zur B 202, über die man die Autobahn A 7 erreichen kann.
Im Juni 2011 wurden die Anlagen des Neuen Hafen Kiel-Canal-Rendsburg Port (NHKC) fertiggestellt, sie erfuhren zunächst keine Nutzung. Seit 1. Februar 2012 betreibt die „Rendsburg Port GmbH“ den Neuen Hafen. An der neuen Gesellschaft sind je zur Hälfte die Ahlmann-Zerssen GmbH + Co. KG und die Brunsbüttel Ports GmbH beteiligt. Die Anlagen des Hafens werden zum Umschlag von Elementen für On- und Offshore-Windenergieanlagen als Schwerlasthafen genutzt. Im Juni 2012 wurde das erste Schiff mit Elementen für Windkraftanlagen hier abgefertigt.[5][6][7] Aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft (ZPW) wurde der Ausbau des Hafens durch eine Erweiterung der Vorstaufläche um 1,5 Hektar mit 1,3 Mio. Euro gefördert.[8] Ein erster fester Nutzer ist die Firma Max Bögl, die hier seit Sommer 2014 sogenannte Hybridtürme (zu 2/3 aus Beton, zu 1/3 aus Stahl) für Windkraftanlagen baut.[9]
Verkehr
Osterrönfeld ist mittelbar an die Bundesautobahn 7 angeschlossen und hat eine direkte Verbindung nach Kiel über die A 210. Die Bundesstraße 77 führt von Itzehoe nach Flensburg.
Der Bahnhof an der Strecke Neumünster–Flensburg wird bereits seit 1962 nicht mehr im Personenverkehr bedient.
Osterrönfeld liegt am Nord-Ostsee-Kanal und besitzt den Rendsburg Port (betrieben durch die Rendsburg Port GmbH) eine 300 m lange Kaianlage mit zwei Liegeplätzen für große Schiffe mit einem Tiefgang bis zu 9,5 m und zwei mobilen Hafenkranen, die im Tandembetrieb bis zu 250 t heben können.
Energie
Osterrönfeld verfügt über ein Umspannwerk, von dem aus eine 380-kV-Leitung nach Dänemark führt. Bei diesem Umspannwerk steht auch ein 100 Meter hoher Richtfunkturm in Stahlfachwerkbauweise. Außerdem existiert in Osterrönfeld ein Wärmekraftwerk.
Tourismus
Osterrönfeld liegt an der Deutschen Fährstraße. Die Liste der Kulturdenkmale in Osterrönfeld enthält zwei Kulturdenkmale im Ort Osterrönfeld. Im Ortskern liegt der Nordteil des NATURA 2000-Schutzgebietes FFH-Gebiet Wehrau und Mühlenau. Es endet mit der Mündung der Wehrau in den Nord-Ostsee-Kanal.
Bildung
Der Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Kiel hat seinen Sitz in Osterrönfeld.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Protokoll über die Sitzung der Gemeindevertretung vom 21. Juni 2018. Gemeinde Osterrönfeld, S. 4, abgerufen am 20. Oktober 2018 (dort Wahl des neuen Bürgermeisters).
- ↑ Gemeindevertretung Osterrönfeld 2013. (PDF; 20 kB) Amtsverwaltung Eiderkanal, abgerufen am 5. Mai 2019.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Grünes Licht für weiteren Ausbau. In: Täglicher Hafenbericht vom 26. Juli 2012, S. 3
- ↑ Investitionen in die Zukunft – Basishäfen setzen auf Offshore-Windenergie. In: Hansa, Heft 7/2012, S. 79, Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2012, ISSN 0017-7504
- ↑ Rendsburger Häfen stärken die Region. In: Täglicher Hafenbericht vom 22. Oktober 2012, S. 4
- ↑ Schwerlasthafen wird gefördert. In: Täglicher Hafenbericht vom 29. November 2012, S. 2
- ↑ Aus der Werkshalle direkt aufs Seeschiff. In: Täglicher Hafenbericht vom 28. September 2014, Sonderbeilage Schleswig-Holsteinischer Hafentag, S. 5