Otto Freytag (Politiker)
Otto Emil Freytag (* 14. September 1835 in Plauen; † 16. November 1917 in Leipzig) war ein deutscher Rechtsanwalt und sozialdemokratischer Politiker. Er war der erste sozialdemokratische Landtagsabgeordnete im Königreich Sachsen.
Leben und Wirken
Von 1855 bis 1858 studierte Otto Freytag Rechtswissenschaften in Leipzig. Freytag gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Landsmannschaft Plavia Leipzig und war zugleich Ehrenmitglied.[1] Zwischen 1863 und 1865 war er Bürgermeister in Adorf im Vogtland. Danach ließ er sich als Rechtsanwalt in Leipzig nieder.
1866 war er Mitbegründer und Ausschussmitglied der Sächsischen Volkspartei, 1867 bis 1869 Vorstandsmitglied des Verbandes deutscher Arbeitervereine. Im Jahr 1868 wurde er außerdem Mitbegründer des „Demokratischen Wochenblattes“.
Im Jahr 1872 verteidigte Freytag zusammen mit seinem Bruder Bernhard Freytag August Bebel und Wilhelm Liebknecht bzw. Adolf Hepner im Leipziger Hochverratsprozess.
Freytag war 1877 bis 1882 Abgeordneter der II. sächsischen Kammer;[2][3][4] ab 1878 war er wesentlich bei der Mitwirkung der Organisation des Widerstands gegen das Sozialistengesetz beteiligt. 1879 war er Mitbegründer und zunächst Vorsitzender des „Fortbildungsverein für Arbeiter“. Dem Parlament gehörte er bis 1883 an.[5] Zu bemerken ist, dass er nach August Welke, der für Frankenhausen ein Mandat für den Landtag Schwarzburg-Rudolstadt (1871–1874) errang, der zweite Sozialdemokrat war, der im deutschen Kaiserreich überhaupt ein solches errang! Er selbst hatte es 1877 für Plauen errungen.[6]
Literatur
- Wolfgang Schröder: Leipzig die Wiege der deutschen Arbeiterbewegung. Karl Dietz Verlag, Berlin 2010, S. 66, 98, 156, 161, 176, 180 f., 209, 230, 246, 250, 307, 309 f., 373, 414, 458. ISBN 978-3-320-02214-3
Einzelnachweise
- ↑ Archiv der Landsmannschaft Plavia-Arminia Leipzig: P01.
- ↑ Liste der Mitglieder des Sächsischen Landtags 1877/78
- ↑ Liste der Mitglieder des Sächsischen Landtags 1879/80
- ↑ Liste der Mitglieder des Sächsischen Landtags 1881/82
- ↑ Wolfgang Schröder: Leipzig-die Wiege der deutschen Arbeiterbewegung, Karl Dietz Verlag Berlin 2010, S. 309–310.
- ↑ Rolf Schwanitz: Spurensuche. Zur Geschichte der Sozialdemokratie in Plauen und dem Vogtland. Herausgegeben von der Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Sachsen, 2015, S. 35.
Weblinks
- Biografie von Otto Freytag. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)
- Otto Emil, Freytag Sachsen.digital
- Deutsches Historisches Museum Inventar-Nr. 1988/1899
Personendaten | |
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NAME | Freytag, Otto |
ALTERNATIVNAMEN | Freytag, Otto Emil (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtsanwalt und Abgeordneter (SPD) |
GEBURTSDATUM | 14. September 1835 |
GEBURTSORT | Plauen |
STERBEDATUM | 16. November 1917 |
STERBEORT | Leipzig |