Pünktchen und Anton (1999)

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Film
Originaltitel Pünktchen und Anton
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1999
Länge 104 Minuten
Altersfreigabe FSK o. A.[1]
Stab
Regie Caroline Link
Drehbuch Caroline Link
Produktion Peter Zenk
Uschi Reich
Musik Niki Reiser
Kamera Torsten Breuer
Schnitt Patricia Rommel
Besetzung

Der Film Pünktchen und Anton von der Regisseurin Caroline Link ist ein deutscher Kinderfilm aus dem Jahr 1999. Während sich die erste Verfilmung des Romans eng an die Vorlage hielt, basiert dieser Film nur entfernt auf dem gleichnamigen Buch von Erich Kästner.

Handlung

Luise, genannt Pünktchen, und Anton sind die besten Freunde. Während Pünktchen als Tochter eines Kardiologen in einer Villa mit Köchin und Au-pair-Mädchen lebt, teilt sich Anton mit seiner kranken Mutter eine kleine Wohnung und muss regelmäßig in Giovannis Eiscafé aushelfen, damit seine Mutter ihren Job nicht verliert. Pünktchen hat zwar keine finanziellen Sorgen, leidet aber unter der ständigen Abwesenheit ihrer Eltern. Antons Verhältnis zu seiner Mutter ist gut, jedoch hält er vor ihr geheim, dass er im Eiscafé arbeitet und deswegen in der Schule Probleme hat, damit sie sich keine Sorgen macht.

Auf einer Feier in der Villa stiehlt Anton ein wertvolles Feuerzeug. Er versucht es zu verkaufen, um von dem Geld mit seiner Mutter ans Meer zu fahren. Als seine Mutter das Feuerzeug findet und ihn zur Rede stellt, läuft Anton weg, um seinen unbekannten Vater in Berlin zu finden. Antons Mutter bringt das Feuerzeug zurück und will sich entschuldigen, wird aber von Pünktchens Mutter abgewiesen. Antons Irrfahrt in Giovannis Eisbus endet in einem Feld und er verträgt sich wieder mit seiner Mutter.

Pünktchen, die sich wegen des Feuerzeuges mit ihren Eltern gestritten hat, verkleidet sich als Straßenkind und singt nachts im U-Bahnhof Karlsplatz. Das so verdiente Geld schenkt sie Anton und seiner Mutter. Charly und Ricky, die beiden Schulrowdies, entdecken Pünktchens geheimes Nachtleben und verkaufen für 100 Mark die Information an Pünktchens Eltern. Diese sind geschockt, als sie ihre Tochter mitten in der Nacht mit einem Obdachlosen singen und tanzen sehen. Zum ersten Mal fällt ihnen auf, wie wenig sie über ihre Tochter wissen.

Carlos, der Freund des Au-pair-Mädchen Laurence, entwendet auf einer Feier ihre Schlüssel, um in das Haus der Familie Pogge einzubrechen. Anton, der dies zufällig beobachtet, warnt die dicke Bertha (die Köchin der Familie) am Telefon vor und ruft die Polizei. Die dicke Bertha schafft es tatsächlich, mit Hilfe einer selbstgebauten Falle und einer Bratpfanne, Carlos zu überwältigen. Pünktchens Eltern bedanken sich bei Anton und beginnen, die Freundschaft der Kinder zu akzeptieren.

Da Pünktchen kein neues Au-pair-Mädchen will, beschließen ihre Eltern künftig weniger zu arbeiten und mehr Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen. Pünktchens Mutter entschuldigt sich bei Antons Mutter für ihr Verhalten und lädt sie und Anton in ihr Ferienhaus am Meer ein. Am Ende des Films sieht man beide Familien zusammen am Strand.

Im Epilog erfährt man, dass sich Charly und Ricky wegen der 100 Mark geprügelt haben und das Geld dabei im Hut des Obdachlosen vom U-Bahnhof gelandet ist.

Unterschiede zum Original

Anders als der Roman spielt der Film in München. Aus der gelangweilten Partylöwin Frau Pogge wurde eine Pseudo-Menschenrechtlerin. Antons Mutter wurde in eine kranke Balletttänzerin verwandelt. Anton, im Buch ein zwar armer, aber sehr ehrlicher Junge, stiehlt in Pünktchens Wohnung ein goldenes Feuerzeug. Sein eigentlich toter Vater ist hier lediglich von der Mutter getrennt. Das dümmliche und dem Bösewicht Robert verfallene Fräulein Andacht wurde durch das französische Au-Pair-Mädchen Laurence ersetzt. Diese lässt es sich zwar auf Kosten der Familie gut gehen, aber eigentlich zählt sie zu den Freunden von Pünktchen. Schließlich wurde die Figur des Gottfried Klepperbein in zwei Jungen aufgespalten, die Anton tyrannisieren (was dazuerfunden wurde) und Pünktchen erpressen. Eine weitere Veränderung: Herr Pogge ist nicht, wie im Buch, ein Spazierstockfabrikant, sondern Arzt.

Kritik

„Ein sympathisches Plädoyer für Freundschaft und Loyalität sowie für mehr Gerechtigkeits- und Wirklichkeitssinn, das einfühlsam den Gefühlsgehalt der Fabel herausarbeitet. Unspektakulär, weitgehend im ‚altmodischen‘ Geist der Vorlage inszeniert und von den erwachsenen Darstellern erfreulich zweckdienlich gespielt, entwickelt sich der Film als flotte Familienunterhaltung mit Musikeinlagen.“

Auszeichnungen

Literatur

  • Erich Kästner: Pünktchen und Anton, in ders.: Kästner für Kinder, Band 2. Mit Illustrationen von Walter Trier. Atrium-Verlag, Zürich 2004, 669 S., ISBN 3-85535-956-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pünktchen und Anton. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  2. Pünktchen und Anton. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 7. Oktober 2019.