Palencia

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Palencia
Montaje Palencia.jpg
Palencia – Sehenswürdigkeiten
Wappen Karte von Spanien
Basisdaten
Land: SpanienSpanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: KastilienleonKastilien und León Kastilien und León
Provinz: Palencia
Comarca: Tierra de Campos
Koordinaten 42° 1′ N, 4° 32′ WKoordinaten: 42° 1′ N, 4° 32′ W
Höhe: 749 msnm
Fläche: 94,95 km²
Einwohner: 78.412 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 826 Einw./km²
Postleitzahl(en): 34001 bis 34006
Gemeindenummer (INE): 34120
Verwaltung
Website: Palencia

Palencia ist eine nordspanische Stadt und eine Gemeinde (municipio) mit 78.412 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) in der Provinz Palencia in der Autonomen Region Kastilien und León.

Lage und Klima

Die Stadt liegt im Nordwesten der landwirtschaftlich genutzten Hochebene Tierra de Campos am Ufer des Río Carrión im Dreieck der Autovías A-62, A-65 und A-67 ca. 240 km (Fahrtstrecke) nordwestlich von Madrid bzw. knapp 52 km nordöstlich von Valladolid in einer Höhe von ca. 750 m. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen trocken und warm; Regen (ca. 440 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1857 1900 1950 2000 2017
Einwohner 12.811 15.940 41.769 80.613 78.892[3]

Die durch die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Aufgabe von bäuerlichen Kleinbetrieben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgelöste Landflucht führte in den Städten zu einem deutlichen Anstieg der Bevölkerung.

Wirtschaft

Das Umland von Palencia ist in hohem Maße landwirtschaftlich geprägt, wobei die Viehzucht traditionell eine eher untergeordnete Rolle spielte; der Ort selbst bot die notwendigen regionalen Dienstleistungen in den Bereichen Handwerk und Handel. Aufgrund der guten Verkehrsanbindung haben sich seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts kleinere und mittelständische Industrieunternehmen angesiedelt. Palencia ist als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt vorgesehen.

Geschichte

Palencia hieß in der Antike Pallantia und war die Hauptstadt der keltiberischen Vaccaeer. Römische Truppen unter Decimus Iunius Brutus Callaicus und Marcus Aemilius Lepidus Porcina belagerten die Stadt im Jahr 136 v. Chr. vergeblich. Aber noch im 2. Jahrhundert v. Chr. musste sich die Stadt infolge Aushungerung den Römern ergeben und wurde später in die Provinz Hispania Tarraconensis eingegliedert. Wahrscheinlich bereits im 3. Jahrhundert wurde Palencia Sitz eines Bischofs, doch erlebte die Stadt eine erste Blütezeit erst unter den Westgoten im 6. und 7. Jahrhundert – aus dieser Zeit stammen noch Teile der Krypta von San Antolín unterhalb der Kathedrale sowie die ca. 12 km südöstlich gelegene Kirche San Juan de Baños. Im 8. Jahrhundert drangen die arabisch-maurischen Heere bis weit in den Norden der Iberischen Halbinsel vor und eroberten auch die Gegend um Palencia. Im 11. Jahrhundert wurde die Stadt von den Christen zurückerobert (reconquista), doch ihr größter Förderer war zu Beginn des 13. Jahrhunderts der kastilische König Alfons VIII.; bereits zu seinen Lebzeiten, aber hauptsächlich nach seinem Tod (1214) wurde die bestehende Kathedralschule auf Betreiben des damaligen Bischofs Tello Téllez de Meneses in eine der ersten Universitäten Europas umgewandelt, welche von Papst Honorius III. im Jahr 1221 genehmigt wurde. Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert war Palencia eine der wichtigsten Städte Spaniens, doch mit dem Niedergang des Staatswesens ging der der Städte einher. Im 19. Jahrhundert wurde die mittelalterliche Stadtmauer größtenteils niedergerissen.[4]

Sehenswürdigkeiten

  • Das Gewölbe der römischen Brücke, die den Carrión überquert, wurde im Mittelalter wiederhergestellt. Der alte Abschnitt der Stadt liegt auf der linken Uferseite, die etwas modernere Vorstadt hat sich auf dem rechten Ufer ausgedehnt.
  • Die alte bis zu 10 m hohe Stadtmauer kann man über einen im Jahr 1778 angelegten Gehweg verfolgen.
  • Die gotische Kathedrale (erbaut 1321 bis 1504) ist dem Schutzpatron der Stadt, Antoninus von Pamiers (San Antolín), geweiht. Die unter ihrem Chor liegende Krypta von San Antolín stammt aus westgotischer Zeit.
  • Palencia ist außerdem bekannt für seine Kirchen aus dem 13. Jahrhundert, z. B. San Miguel und das Benediktinerkloster von San Zoilo.
  • Das Museo de Palencia enthält eine große Zahl bedeutender Kunstwerke, etwa 12 Bilder von Juan de Flandes, Hofmaler der Königin Isabella I. von Kastilien. Außerdem befinden sich hier bei der Restaurierung Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ausgebaute Kapitelle der romanischen Kirche San Martín in Frómista.[5]
  • Das archäologische Museum in der Casa del Cordón präsentiert u. a. keltische Keramik.
  • Das Museo de Arte Contemporáneo beschäftigt sich mit zeitgenössischer Kunst.
außerhalb

Persönlichkeiten

Datei:Escultura Marta Dominguez.JPG
Marta-Domínguez-Statue in Palencia

Weblinks

Commons: Palencia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
  2. Palencia – Klimatabellen
  3. Palencia – Bevölkerungsentwicklung
  4. Palencia – Geschichte
  5. Dietrich Höllhuber und Werner Schäfke: Der spanische Jakobsweg. Geschichte und Kunst auf dem Weg nach Santiago de Compostela. DuMont, [Köln] 1999. ISBN 3-7701-4862-2, S. 144.