Peter Bause
Peter Bause (* 15. Dezember 1941 in Gotha) ist ein deutscher Schauspieler und Entertainer.
Leben
Bause wurde im Alter von 17 Jahren Leiter des Jugendpostamts in Magdeburg. Bei der Deutschen Post wurde er Mitglied im Dramatischen Zirkel, wo schon bald sein schauspielerisches Talent entdeckt wurde. In Leipzig besuchte er bis 1963 die Schauspielschule und erhielt seine erste Anstellung in Neustrelitz und danach am Volkstheater Rostock. Erste überregionale Erfolge hatte er mit Flüchtlingsgespräche von Bertolt Brecht in der Regie von Hans Bunge.
In Berlin trat Peter Bause acht Jahre lang im Deutschen Theater auf, bevor er an das Berliner Ensemble am Theater am Schiffbauerdamm wechselte, dem er bis 1993 angehörte. Danach reiste er sehr erfolgreich mit dem Einpersonenstück von Patrick Süskind Der Kontrabass durch das Land. Es folgten Engagements u. a. am Dresdner Schauspielhaus, Theaterkahn Dresden, Komödie Berlin / Dresden / Hamburg, Volkstheater München, Sommerfestspiele Bad Hersfeld, Burgfestspiele Jagsthausen, Theater Lüneburg, Euro-Studio Landgraf, Altonaer Theater Hamburg und Schlosspark-Theater Berlin.
Im Fernsehen spielte Peter Bause den Lehrer Dumbeck in Unser Lehrer Doktor Specht und Hauptrollen in Ein Bayer auf Rügen sowie in den Serien Mordslust, Unter uns, Praxis Bülowbogen und Liebling Kreuzberg.
Peter Bause war Lehrbeauftragter an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin.
Bause lebt in Berlin-Biesdorf, ist mit der Schauspielerin Hellena Büttner verheiratet und hat zwei Töchter.
1993 wurde er von der Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft zum Ehrensenator der Gesellschaft ernannt.
Peter Bause erhielt 2017 den Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares für seine Darstellung im Ein-Personen-Stück Place of Birth: Bergen Belsen in den Hamburger Kammerspielen (Regie Axel Schneider).
Filmografie (Auswahl)
- 1966: Reise ins Ehebett
- 1967: Happy End (TV)
- 1968/87: Die Russen kommen
- 1971: Kennen Sie Urban?
- 1971: Optimistische Tragödie (TV)
- 1972: Nicht schummeln, Liebling!
- 1973: Polizeiruf 110: Gesichter im Zwielicht (TV-Reihe)
- 1973: Zement (Fernsehfilm, 2 Teile)
- 1974: Der Untergang der Emma
- 1975: Juno und der Pfau (Theateraufzeichnung)
- 1975: Die schwarze Mühle
- 1975: Der Staatsanwalt hat das Wort: Geschiedene Leute (TV-Reihe)
- 1976: Mann gegen Mann
- 1976: Leben und Tod Richard III. (Theateraufzeichnung)
- 1977: Zweite Liebe – ehrenamtlich (TV)
- 1978: Zwerg Nase (Fernsehfilm)
- 1978: Polizeiruf 110: Doppeltes Spiel (TV-Reihe)
- 1978: Scharnhorst (Fernsehmehrteiler)
- 1979: Für Mord kein Beweis
- 1979: Der Sohn des Schauspielers (TV)
- 1979: Der Staatsanwalt hat das Wort: Der Fall Petra Hansen (TV-Reihe)
- 1980: Und nächstes Jahr am Balaton
- 1980: Die Schmuggler von Rajgrod
- 1980: Glück im Hinterhaus
- 1980: Grenadier Wordelmann (Fernsehfilm)
- 1980: Polizeiruf 110: Zeugen gesucht (TV-Reihe)
- 1981: Adel im Untergang (Fernsehfilm)
- 1981: Asta, mein Engelchen
- 1981: Bürgschaft für ein Jahr
- 1981: Peters Jugend
- 1981: Martin XIII. (Fernsehfilm)
- 1982: Die dicke Tilla
- 1983: Martin Luther
- 1983: Polizeiruf 110: Eine nette Person
- 1984: Hälfte des Lebens
- 1985: Unternehmen Geigenkasten
- 1985: Das Biest (Der Staatsanwalt hat das Wort)
- 1986: Das Buschgespenst (TV)
- 1986: Die Weihnachtsklempner
- 1988: Einladung zu einer Fahrt mit der Thüringerwaldbahn
- 1988: Die Weihnachtsgans Auguste (TV)
- 1989: Späte Ankunft (Fernseh-Zweiteiler)
- 1989: Zwei schräge Vögel
- 1989: Polizeiruf 110: Mitternachtsfall
- 1989: Ein brauchbarer Mann
- 1989: Großer Frieden (Theateraufzeichnung)
- 1989: Polizeiruf 110: Unsichtbare Fährten
- 1989: Konstantin und Alexander (Fernsehfilm)
- 1990: Pause für Wanzka (Fernsehfilm)
- 1991: Tanz auf der Kippe
- 1991: Das Licht der Liebe
- 1994: Liebling Kreuzberg – Ein bisschen Gewalt (TV-Serie)
- 1995: Unser Lehrer Doktor Specht (TV-Serie, 3. Staffel)
- 1998: Stubbe und der Tote an Loch Neun (TV)
- 1998: Adelheid und ihre Mörder (Fernsehserie, Mord mit Monogramm)
- 2002: Ein Sack voll Geld (TV)
Theater
- Wallenstein, Faust, Galileo Galilei, König Lear, Mackie Messer, Galy Gay (Mann ist Mann), Azdak/Sänger (Kaukasischer Kreidekreis), Bill Cracker (Happy End), Puntila, Wehrhahn (Biberpelz), Bel Ami, Clausen (Sonnenuntergang), General Harras (Des Teufels General), Götz von Berlichingen, Arturo Ui, Kontrabass, Richard Strauss (Kollaboration), Jugend ohne Gott, Tevye (Anatevka), Prächtl (Ruhe vor dem Sturm), Die Judenbank.
- 1970: Hans Magnus Enzensberger: Das Verhör von Habana (Calvino) – Regie: Manfred Wekwerth (Deutsches Theater Berlin)
- 1970: Helmut Baierl: Der lange Weg zu Lenin (Komsomolsekretär Schatzkin) – Regie: Adolf Dresen (Deutsches Theater Berlin – Kammerspiele)
- 1971: Rolf Schneider: Einzug ins Schloß (Bauleiter Göppler) – Regie: Hans-Georg Simmgen (Deutsches Theater Berlin)
- 1972: William Shakespeare: Leben und Tod Richard des Dritten (Clarence) – Regie: Manfred Wekwerth (Deutsches Theater Berlin)
- 1973: Volker Braun: Die Kipper – Regie: Klaus Erforth/Alexander Stillmark (Deutsches Theater Berlin)
- 1975: Juhan Smuul: Das Gänseinselbegräbnis und die Hoheitsgewässer von Muhu – Regie: Hans Bunge (Deutsches Theater Berlin – Kleine Komödie)
- 1976: Wassili Schukschin: Der Standpunkt (Bräutigam) – Regie: Wolfgang Heinz (Deutsches Theater Berlin)
- 1976: Wassili Schukschin: Tüchtige Leute (Einfacher Mann) – Regie: Wolfgang Heinz (Deutsches Theater Berlin)
- 1978: Dario Fo: Bezahlt wird nicht (Giovanni) – Regie: Konrad Zschiedrich (Berliner Ensemble)
- 1978: Helmut Baierl: Die Feststellung (LPG-Vorsitzender) – Regie: Christoph Brück / Wolf Bunge (Berliner Ensemble)
- 1980: John Millington Synge: Nebelschlucht (Landstreicher) – Regie: Freya Klier (Deutsches Theater Berlin – Kleine Komödie)
- 1980: Bertolt Brecht: Die Ausnahme und die Regel (Richter) – Regie: Carlos Medina (Berliner Ensemble)
- 1980: William Shakespeare: Der Widerspenstigen Zähmung (Gremio) – Regie: Christoph Brück / Wolf Bunge (Berliner Ensemble)
- 1981: Bertolt Brecht: Mann ist Mann (Galy Gay) – Regie: Konrad Zschiedrich (Berliner Ensemble)
- 1982: Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker (Newton) – Regie: Jochen Ziller (Berliner Ensemble)
- 1982: Hanns-Eisler Hearing (Ermittlungsbeamter Stripling) – Regie: Christoph Brück / Wolf Bunge (Berliner Ensemble – Probebühne)
- 1983: Günther Weisenborn: Ramilie von Nevada (Greppi) – Regie: Herbert Fischer (Szenische Lesung in der Akademie der Künste der DDR)
- 1984: Johann Wolfgang von Goethe: Faust-Szenen (Student und Valentin) – Regie: Horst Sagert (Berliner Ensemble)
- 1984: Peter Weiss: Der neue Prozess (Direktor) – Regie: Axel Richter (Berliner Ensemble)
- 1986: Dario Fo: Zufällig eine Frau: Elisabeth (Kräuterhexe) – Regie: Manfred Wekwerth / Alejandro Quintana (Berliner Ensemble)
- 1986: William Shakespeare: Troilus und Cressida (Achilles) – Regie: Manfred Wekwerth (Berliner Ensemble)
- 1987: Bertolt Brecht: Baal (Ekart) – Regie: Alejandro Quintana (Berliner Ensemble)
- 1991: Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan (Shu Fu) – Regie: Alejandro Quintana (Berliner Ensemble)
- 2014: Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein (Otto Quangel) – Regie: Volkmar Kamm Schauspielbühnen Stuttgart – Altes Schauspielhaus / Euro-Studio Landgraf[1]
Hörspiele
- 1972: Rabindranath Tagore: Chitra (Vasanta) – Regie: Wolfgang Schoor (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1973: Hans-Ulrich Lüdemann: Überlebe das Grab (Detektiv) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1973: Heinz-Jürgen Zierke: Caramba, Molkenthin (Ingenieur) – Regie: Albrecht Surkau (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1974: Tom Wittgen: Der Mann mit dem Hocker (ABV) – Regie: Joachim Gürtner (Hörspielreihe: Neumann, zweimal klingeln – Rundfunk der DDR)
- 1975: Erik Knudsen: Not kennt kein Gebot oder der Wille Opfer zu bringen (Andst) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1975: Prosper Mérimée: Die Jacquerie (Seward) – Regie: Albrecht Surkau (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1977: Jacob Grimm / Wilhelm Grimm: Märchen der Gebrüder Grimm – Der Froschkönig (Heinrich) – Regie: Heiner Möbius (Kinderhörspiel – Litera)
- 1977: Jacob Grimm / Wilhelm Grimm: Märchen der Gebrüder Grimm – Rumpelstilzchen (König) – Regie: Heiner Möbius (Kinderhörspiel – Litera)
- 1980: Joachim Walther: Bewerbung bei Hofe (Löscher) – Regie:Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1980: Lia Pirskawetz: Stille Post – Regie: Horst Liepach (Biografie – Rundfunk der DDR)
- 1990: Helmut Bez: Als ginge ich mir selbst verloren... (Kabert) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1991: Alexander Wolkow: Urfin und seine Holzsoldaten (König Urfin I.) – Regie: Dieter Scharfenberg (Hörspiel – LITERA)
- 1992: Holger Böhme: Ausbruch (Held) (Vater) – Regie: Achim Scholz (Hörspiel – ORB)
- 1992: Bernd Schirmer: Bruderherz (Gerhard, Sohn von Artur Hernstadt) – Regie: Christoph Dietrich (Hörspiel – SFB)
- 2019: Jochen Petersdorf: Weihnachtsmärchen. Zwischen Frühstück und Gänsebraten. Eulenspiegel, Berlin 2019, ISBN 978-3-359-01135-4
Schriften
- Peter Bause: Man stirbt doch nicht im dritten Akt! Erinnerungen. Das Neue Berlin, Berlin 2011. ISBN 978-3-360-02123-6
- Peter Bause: Man stirbt doch nicht im dritten Akt! Erinnerungen. Das Neue Berlin, Berlin 2021. ISBN 978-3-355-01912-5 (aktualisierte Neuausgabe)
Weblinks
- Peter Bause in der Internet Movie Database (englisch)
- Literatur von und über Peter Bause im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Jeder stirbt für sich allein | Konzertdirektion Landgraf - Tournee-Theater EURO-Studio. Abgerufen am 21. Mai 2018 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Bause, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Entertainer |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1941 |
GEBURTSORT | Gotha |