Phi
Phi | |||||||||||||||||||||||||||||||||
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Aussprache | |||||||||||||||||||||||||||||||||
antik | [ph] | ||||||||||||||||||||||||||||||||
modern | [f] | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Entsprechungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||
lateinisch | Ff | ||||||||||||||||||||||||||||||||
kyrillisch | Фф | ||||||||||||||||||||||||||||||||
hebräisch | פ | ||||||||||||||||||||||||||||||||
arabisch | ﻑ | ||||||||||||||||||||||||||||||||
phönizisch | ? | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Transkription | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus dem Antiken | ph | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus dem Modernen | f | ||||||||||||||||||||||||||||||||
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Das Phi (griechisches Neutrum
, Majuskel Φ bzw. , Minuskel φ () oder ϕ (), übliche Aussprache der Benennung des Buchstabens: [fi:]) ist der 21. Buchstabe des griechischen Alphabets und hat nach dem milesischen System den Zahlwert 500.
Verwendung
- In der Mathematik bezeichnet
- das kleine Phi () einen Winkel in den Polarkoordinaten und den Azimutwinkel in sphärischen Polarkoordinaten.
- das kleine Phi () die Eulersche φ-Funktion.
- das große Phi (Φ) den irrationalen Zahlenwert des goldenen Schnittes.
- das große Phi (Φ) die Wahrscheinlichkeitsfunktion (auch Gauß’sches Fehlerintegral genannt).
- In der Physik:
- das kleine Phi () bezeichnet in der Teilchenphysik ein Meson.
- das kleine Phi () steht in der Strömungslehre für die Durchflusszahl.
- das kleine Phi () steht in der Thermodynamik bzw. Klimatechnik für die relative Luftfeuchte.
- das große Phi (Φ) steht in der Thermodynamik für den Wärmestrom
- das große Phi (Φ) ist das allgemeine Zeichen für Physik, z. B. im Logo der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
- das große Phi (Φ) steht in der theoretischen Physik für das elektrische Potential.
- das große Phi (Φ) steht in der Lichttechnik für den Lichtstrom.
- das große Phi (Φ) bezeichnet in der Werkstoff- und Bautechnik sowie in den Geowissenschaften die Porosität.
- das große Phi (Φ) bezeichnet in der Triebwerkskunde das Äquivalenzverhältnis
- In der Elektrotechnik und der Physik bezeichnet
- das kleine Phi () den Phasenverschiebungswinkel.
- das große Phi (Φ) den magnetischen Fluss.
- das große Phi (Φ) die Anzahl der Außenleiter, z. B. bedeutet 1Φ Einphasenwechselstrom, während 3Φ Dreiphasenwechselstrom signalisiert. Eine andere häufig angewandte Notation verwendet anstelle des großen Phis die Tilde.
- In der Chemie
- ist das kleine Phi () das Formelzeichen für den Volumenanteil einer Komponente in einem Stoffgemisch.
- In der Biochemie bezeichnet
- Phi den Torsionswinkel um die C alpha-N-Bindung in einem Protein und ist so neben Psi einer der beiden Rotationswinkel, mit denen sich die Gerüstkonformation einer Polypeptidkette weitgehend beschreiben lässt.
- In der Biologie bezeichnet
- Phi eine Gruppe von Bakteriophagen mit einzelsträngiger DNA (Microviridae).
- Phi Solenidia (mechano- oder chemosensorische Setae) auf der Tibia der Acariformes.[1]
- In der Geographie
- bezeichnet Phi die geographische Breite.
- In der Geologie, insbesondere Ingenieurgeologie, steht
- das kleine Phi () für den Winkel, den eine geologische Fläche mit einer gedachten horizontalen Fläche bildet, dem so genannten Einfallswinkel.
- In der Geomechanik steht
- das kleine Phi () für den Reibungswinkel eines Lockergesteins.
- In der Strukturgeologie
- zur Benennung eines Klast-Typus (siehe Phi-Klast)
- In der Statistik bezeichnet
- der Phi-Koeffizient () den Zusammenhang zweier dichotomer Merkmale (Merkmale, die nur je zwei Ausprägungen annehmen können, z. B. Geschlecht, ja-nein oder haben-nicht haben).
- In der Phonologie
- bezeichnet das kleine Phi eine phonologische Phrase.
- Bei der Konstruktion von Faser-Kunststoff-Verbunden (FKV)
- bezeichnet Phi den Faservolumenanteil.
- In der Umformtechnik
- bezeichnet Phi den Umformgrad.
- In der Kybernetik
- bezeichnet der Phi-Wert (nach Giulio Tononi) die Bewusstheit bzw. das Bewusstsein eines Systems.
- In der Neuroinformatik
- bezeichnet Phi die Aktivierungsfunktion eines Neurons.
Φ – ph/f
Im Altgriechischen wurde das Phi nicht als [f], sondern als aspiriertes p [ph] ausgesprochen. Bei der Übernahme griechischer Wörter ins Lateinische wurden die Lehnwörter, insbesondere technische Bezeichnungen und Eigennamen, die den Buchstaben Φ enthielten, mit „p“ oder „ph“ transkribiert, womit sich die Schreiber bemühten, diesen Laut wiederzugeben, den das Lateinische nicht kannte. Später, in den ersten Jahrhunderten nach Christus, tauchten erstmals Schreibungen mit „f“ in solchen Lehnwörtern auf, was darauf hinweist, dass das Phi im Griechischen zu einem Frikativ (Reibelaut) geworden war. So wurde im zweiten Jahrhundert „P(h)ilippus“ durch „Filippus“ ersetzt.
Im modernen Griechisch sowie in der Schulaussprache des Altgriechischen ist die Aussprache [f]. In deutschen Wörtern griechischen Ursprungs, die die Buchstabenfolge „ph“ enthalten (z. B. Philologie, Philosophie), kann unter gewissen Bedingungen „ph“ durch „f“ ersetzt werden.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ G. W. Krantz, D. E. Walter (Hrsg.): A manual of acarology. Lubbock (Texas) 2009, ISBN 978-0-89672-620-8.