Podgornoje (Kaliningrad, Neman)

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Siedlung
Podgornoje
Titschken (Tischken)

Подгорное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Neman
Frühere Namen Tittschen (nach 1785),
Titschken (bis 1938),
Tischken (1938 bis 1946)
Höhe des Zentrums 29 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40162
Postleitzahl 238702
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 221 802 008
Geographische Lage
Koordinaten 54° 59′ N, 22° 5′ OKoordinaten: 54° 58′ 40″ N, 22° 4′ 59″ O
Podgornoje (Kaliningrad, Neman) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Podgornoje (Kaliningrad, Neman) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Podgornoje (russisch Подгорное), zunächst Podgorny, (deutsch Titschken, 1938 bis 1945 Tischken, litauisch Tičkai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Neman im Rajon Neman.

Geographische Lage

Podgornoje liegt acht Kilometer südöstlich der Kreisstadt Neman (Ragnit) östlich der Regionalstraße 27A-033 (ex A198) an der Kommunalstraße 27K-376. Die nächste Bahnstation war Krasnoje Selo (Klapaten/Angerwiese) an der nicht mehr im Personenverkehr betriebenen Bahnstrecke Tilsit–Stallupönen (russisch: Sowetsk–Nesterow).

Geschichte

Das seinerzeit Titschken genannte Dorf[1] bestand bis 1945 aus verstreuten großen und kleinen Höfen. Am 15. April 1874 wurde der Ort Sitz und damit namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk[2], der – am 18. April 1939 in „Amtsbezirk Tischken“ umbenannt – bis 1945 bestand und bis 1922 zum Kreis Ragnit, danach zum Landkreis Tilsit-Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Es erhielt 1950 die russische Bezeichnung „Podgorny“ und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Bolschesselski selski Sowet innerhalb des Rajon Sowetsk eingegliedert.[3] Vor 1988 wurde der Ort verlassen.[4] Im Jahr 1997 wurde der Ort als Podgornoje wieder in das Ortsverzeichnis aufgenommen.[5] Von 2008 bis 2016 gehörte der Ort zur städtischen Gemeinde Nemanskoje gorodskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Neman.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[6]
1910 243
1933 234
1939 197
2002 77
2010 45

Amtsbezirk Titschken/Tischken (1874–1945)

Zwischen 1874 und 1945 bestand der Amtsbezirk Titschken (ab 1939: Amtsbezirk Tischken) mit anfangs vierzehn, am Ende noch zehn Orten[2]:

Name Änderungsname
1938 bis 1946
Russischer Name Bemerkungen
Dirwonuppen (ab 1935:) Ackerbach Tuschino
Endruhnen Wenderoth Wspolje 1928 nach Tussainen eingegliedert
Ickschen Bergdorf (Ostpr.) Nikitino
Jucknaten Fuchshöhe Makarowo
Kleiginnen
ab 1913: Kleginnen
Klinnen 1928 nach Pellehnen eingegliedert
Klingsporn Schurawljowo
Lepalothen, Ksp. Ragnit Loten Druschinino
Mattischken Klingsporn Schurawljowo
Nettschunen Dammfelde Tuschino 1938 in den Amtsbezirk Raudszen/Rautengrund umgegliedert
Palentienen Palen Dubrawino
Pellehnen Dreidorf (Ostpr.) Schdanki
Scheidischken Scheiden (Ostpr.) Barwenkowo
Titschken Tischken Podgornoje
Trumpaten Patingen 1928 nach Pellehnen eingegliedert

Kirche

Mit überwiegend evangelischer Bevölkerung war Titschken resp. Tischken war 1945 in das Kirchspiel der Kirche Ragnit (russisch: Neman) eingepfarrt. Diese war Teil der Diözese Ragnit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Podgornoje im weitläufigen Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen), die zur Propstei Kaliningrad[7] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Tischken
  2. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Titschken/Tischken
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  4. Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei)
  5. Durch den Beschluss der Oblastduma vom 22. Mai 1997, Nr. 38 "Об упорядочении учета сельских населенных пунктов области" (Über Regelungen der Erfassung der ländlichen Orte der Oblast)
  6. Volkszählungsdaten
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info