Wolotschajewo

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Siedlung
Wolotschajewo
Raudonatschen (Kattenhof)

Волочаево
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Neman
Frühere Namen Raudankem (?),
Rawdankiem (?),
Raudankyeme (vor 1539),
Raudanicken (vor 1557),
Raudonatschen (bis 1938),
Kattenhof (1938–1946)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40162
Postleitzahl 238715
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 221 830 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 51′ N, 22° 9′ OKoordinaten: 54° 51′ 16″ N, 22° 9′ 9″ O
Wolotschajewo (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Wolotschajewo (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

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Wolotschajewo (russisch Волочаево, deutsch Raudonatschen, 1938 bis 1945 Kattenhof (Ostpr.), litauisch Raudonaičiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Neman im Rajon Neman.

Geographische Lage

Wolotschajewo liegt 22 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Neman (Ragnit) an der Kommunalstraße 27K-051, welche die Regionalstraße 27A-033 (ex A198) bei Schmeljowo (Warnen) mit Malomoschaiskoje verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Das ehemals Raudonatschen genannte kleine Gutsdorf[1] wurde am 15. April 1874 namensgebend für einen Amtsbezirk[2], der – nach einer am 18. April 1939 erfolgten Umbenennung in „Amtsbezirk Kattenhof“ – bis 1945 bestand. Er gehörte bis 1922 zum Kreis Ragnit, danach zum Landkreis Tilsit-Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 3. Juni 1938 würde der Ort in „Kattenhof (Ostpr.)“ umbenannt.

In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Er erhielt 1950 die russische Bezeichnung „Wolotschajewo“ und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Luninski selski Sowet eingeordnet.[3] Etwa im Jahr 1997 gelangte der Ort in den Dorfbezirk Uljanowski selski okrug. Von 2008 bis 2016 gehörte Wolotschajewo zur Landgemeinde Luninskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Neman.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[4]
1910 201
1933 282
1939 269
2002 61
2010 41

Amtsbezirk Raudonatschen/Kattenhof (1874–1945)

Der Amtsbezirk Raudonatschen, 1939 umbenannt in „Amtsbezirk Kattenhof“, bestand von 1874 bis 1945 und zählte anfangs sechs Orte, am Ende noch fünf[2]:

Name Änderungsname
1938 bis 1946
Russischer Name Bemerkungen
Alt Stonupönen Altstonen 1929 nach Kuttkuhnen eingegliedert
Klein Raudonatschen
Kuttkuhnen Kuttenhof
Pautkandszen,
seit 1916: Grüntal
Soletschnoje
Raudonatschen, Schäferei 1907 Umwandlung in den Gutsbezirk Insterfelde,
1928 in die Landgemeinde Raudonatschen eingegliedert
Raudonatschen, Gut Kattenhof (Ostpr.) Wolotschajewo 1928 in die Landgemeinde Raudonatschen umgewandelt
vor 1931: Lepalothen, Ksp. Budwethen Lindenweiler Scherbakowo,
dann: Bobry
vor 1931: Ballupönen Löffkeshof Ochotnitschje

Am 1. Januar 1945 gehörten zum Amtsbezirk Kattenhof: Grüntal, Kattenhof, Kuttenhof, Lindenweiler und Löffkeshof.

Kirche

Mehrheitlich war die Bevölkerung Raudonatschens resp. Kattenhofs vor 1945 evangelischer Konfession, und das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Kraupischken (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946: Breitenstein, heute russisch: Uljanowo) eingepfarrt. Sie war Teil der Diözese Ragnit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Wolotschajewo im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen) innerhalb der Propstei Kaliningrad[5] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Literatur

Lehnert, Ernst: Ich träume oft von Insterfelde. Ein Landarbeiterleben in Ostpreußen. Kiel 1986. ISBN 9783890933016

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kattenhof (Ostpr.)
  2. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Raudonatschen/Kattenhof
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  4. Volkszählungsdaten
  5. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)