Polizeioberwachtmeister
Polizeioberwachtmeister (Abkürzung POW) ist die Dienstbezeichnung eines Anwärters der 2. Qualifikationsebene oder 3. Qualifikationsebene bei der bayerischen Polizei. Sie leisten Vorbereitungsdienst (Ausbildung bzw. Studium).
Nachdem die Anwärter die erste Ausbildungsstufe bestanden haben, werden sie vom Polizeimeisteranwärter/Polizeikommissaranwärter zum Polizeioberwachtmeister befördert. In anderen Ländern erfolgt die erste Beförderung erst am Ende der Ausbildung direkt zum Polizeimeister/Polizeikommissar, dort gibt es den Polizeioberwachtmeister nicht.
Nach bestandener Qualifikationsprüfung der 2. QE erfolgt die Beförderung zum Polizeimeister (Besoldungsgruppe A7), in der 3. QE die zum Polizeikommissar (Besoldungsgruppe A9).[1]
Ein Polizeioberwachtmeister hat sämtliche Rechte und Pflichten eines Polizeivollzugsbeamten. Eine Einschränkung ist jedoch, dass er noch keine Ermittlungsperson der Staatsanwaltschaft ist; er darf also z. B. noch keine Wohnungsdurchsuchungen bei Gefahr im Verzug anordnen. Die Ausbildung findet bei der Bereitschaftspolizei, das Studium an einer Fachhochschule der Polizei statt. Während des 3. Ausbildungsabschnittes absolvieren die Beamten der 2. QE ein Praktikum von einem Monat bei der Schutzpolizei; während des 4. Ausbildungsabschnittes (ehemals 2. Ausbildungsstufe, entspricht dem 2. Jahr der Ausbildung) absolvieren die Beamten ein Praktikum von insgesamt 3 Monaten bei der Schutzpolizei. Ähnliche Praktika gibt es auch für den gehobenen Dienst.
Die Tätigkeit eines POW beschränkt sich somit in der Regel auf den Dienst in einem Standort der Bereitschaftspolizei, wo er die Befähigung zur Qualifikationsprüfung der 2. bzw. 3. QE des Polizeivollzugsdienstes erlangen soll. Allerdings kann ein POW auch zu geschlossenen Einsätzen der Bereitschaftspolizei herangezogen werden und agiert dann als Polizist, genauso wie bei den berufsvorbereitenden Praktika.
Polizeioberwachtmeister sind in die Besoldungsgruppe A5 eingegliedert und in der 2. Qualifikationsebene Beamte auf Probe. In der 3. Qualifikationsebene bleiben sie bis zum Abschluss des Praktikums 2 Beamte auf Widerruf. Das Dienstgradabzeichen besteht aus einer dunkelblauen Schulterklappe mit einem hellblauen Stern. Für Beamte der 3. QE besteht das Dienstgradabzeichen aus einer dunkelblauen Schulterklappe mit einer silbernen Litze/Streife. Für die Wasserschutzpolizei gibt es keine Abzeichen, da sie nicht ausbildet.
Polizei-Oberwachtmeister
Polizei-Oberwachtmeister war in der Zeit des Nationalsozialismus eine Amtsbezeichnung im Polizeidienst bei der Schutzpolizei des Reiches, der Gemeinden, der Wasserschutzpolizei, der Feuerschutzpolizei und der Gendarmerie, die über dem Anwärter, Polizei-Unterwachtmeister und dem Rottwachtmeister stand.
Junker als Offiziersanwärter hatten dieselben Schulterstücke wie die Polizei-Oberwachtmeister.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ www.polizei.bayern.de: „Die Amtsbezeichnungen / Dienstgradabzeichen der Bayerischen Polizei“, abgerufen am 15. März 2021.
Niedrigere Amtsbezeichnung Polizeimeisteranwärter |
Aktuelle Amtsbezeichnung Polizeioberwachtmeister |
Höhere Amtsbezeichnung Polizeimeister | |
Laufbahn: mittlerer Dienst – gehobener Dienst – höherer Dienst Alle Amtsbezeichnungen auf einen Blick: siehe Amtsbezeichnungen der deutschen Polizei. |