Poupou

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Poupou
(Wandpaneel) vom Stamm der
Te Aitanga-a-Hauiti
[1]

Der Begriff

Poupou

, manchmal verkürzt auch nur

Pou

geschrieben, hat in der Kultur der

in Neuseeland verschiedene Bedeutungen, wobei in westlichen Kulturen zumeist darunter aus Holz geschnitzte Wandfiguren, Vertäfelungen oder Pfosten verstanden werden, die als Wandschmuck in und als Hausschmuck vor den

(Versammlungshäuser) mit mythologischem Bezug Verwendung finden.

Beschreibung

Poupou

werden von den

Māori

als Träger von Erzählungen über das betreffende Gebiet betrachtet.[2] Das

Poupou

besteht aus einer länglichen breiten Holzplatte, die an der Vorderseite geschnitzt ist, um Ahnen darzustellen. Die Figur wird aus einem massiven Holzblock geschnitzt, ist flach, detailliert und präzise, mit weichen, abgerundeten Linien in der Hauptfigur. In der Regel wird Hartholz, wie das des

Rimu

(Dacrydium cupressinum), des

(Prumnopitys taxifolia) oder des

(Podocarpus totara) verwendet.[3]

Hinematioro Poupou

Das in Deutschland am bekanntesten gewordene

Poupou

ist das des Stammes der

, das die Anführerin ihres Stammes,

, 1769 dem Seefahrer und Entdecker Kapitän

oder seiner

Crew

als Geschenk überreichte, und der geschnitzte Wandschmuck den Weg über

, anschließend möglicherweise Schweden in das Kunsthistorisches Museum nach Wien und von dort aus im Jahr 1937 als Geschenk an das Museum der Universität Tübingen ging.[4]

Māori Dictionary

Im

Māori Dictionary

steht

Poupou
  • als Verb für: auf seinem Höhepunkt, auf dem Meridian, in der Höhe zu sein,
  • als Modifikator für: steil, senkrecht, aufrecht,
  • als Nomen für: Mauersäulen, Pfosten, Pfahl, aufrechte Platten, die das Gerüst der Hauswände bilden, geschnitzte Wandfiguren, Pflock, Pfahl oder
  • als Nomen für: Schwiegervater, Schwiegermutter.[5]

Weblinks

  • poupou
    .
    In:
    Māori
    Dictionary
    .
    John C. Moorfield
    , abgerufen am 25. Dezember 2021 (englisch, Maori).
  • Poupou
    .
    In:
    Museum of New Zealand
    Te Papa Tongarewa
    .
    New Zealand Goverment
    , abgerufen am 25. Dezember 2021 (englisch, 56 Objekte der
    Poupou
    -Schnitzkunst).

Einzelnachweise

  1. Peter Neumann: Sammlungen. Hrsg.: Museum der Universität Tübingen. Tübingen 24. Oktober 2019, Weltkulturen – Ethnologische Sammlung, S. 19 (Online [PDF; 35,8 MB; abgerufen am 25. Dezember 2021]).
  2. Engaging with
    Māori
    .
    (PDF; kB)
    A guide for staff of the Bay of Plenty Regional Counci
    .
    Bay of Plenty Regional Council
    , August 2011, S. 4, abgerufen am 25. Dezember 2021 (englisch).
  3. A. Hamilton
    :
    Maori art
    .
    New Zealand Institute
    ,
    Wellington
    1901, S. 108 (englisch).
  4. Maika Akroyd
    :
    Hinematioro taonga
    returned
    . In:
    The Gisborne Herald
    .
    Gisborne
    24. Oktober 2019, S. 1 f. (englisch, Online [PDF; 3,1 MB; abgerufen am 25. Dezember 2021]).
  5. poupou
    .
    In:
    Māori
    Dictionary
    .
    John C. Moorfield
    , abgerufen am 25. Dezember 2021 (englisch, Maori).