Roger Douglas
(* 5. Dezember 1937 in
) ist ein neuseeländischer Politiker. Er war Finanzminister unter der
-Regierung von
und wurde bekannt für seine marktliberale Wirtschafts- und Finanzpolitik, auch
genannt. Später wurde er Mitbegründer der Partei
.
Leben und Wirken
Frühe Jahre
wurde am 5. Dezember 1937 in
geboren. Sein Vater war
,
Politiker, ebenso wie sein Großvater und war Mitglied des
für
.
selbst gab an, dass seine familiären Verbindungen bis in die Zeit der Arbeiterbewegung Englands zu Zeiten von
und
zurückreichen.[1]
besuchte die
und später die
, an der er seinen Abschluss 1957 im Bereich
(Rechnungswesen) machte. 1961 heiratete er
. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, ein Sohn und eine Tochter.
arbeitete über neun Jahre als Sekretär in der
, war über 3 Jahre Ratsmitglied des
, bevor er 1969 für den Wahlbezirk
und der
in das
gewählt wurde.[2]
In Regierungsverantwortung
Während der dritten
(1972–1975) war er von 1972 bis 1974
(Chef der Postbehörde), von 1972 bis 1975
(Fernsehen und Rundfunk) und 1975 für kurze Zeit
(Wohnungsbau) und
(Zoll).[2] Nach der verlorenen Wahl 1975 ging
mit der
in die Opposition und wurde, als 1983
zum Oppositionsführer von
gewählt wurde, Parteisprecher für das Ressort Finanzen.[3] Als
1984 erneut in Regierungsverantwortung kam (vierte
-Regierung), trat
als Finanzminister in das Kabinett von
ein. Neuseeland steckte seiner Zeit in einer Finanzkrise, war hoch verschuldet, hatte eine hohe Inflation und die Wirtschaft stagnierte.
hob die restriktive Finanzpolitik der Vorgängerregierung unter
auf, wertete den Neuseeland-Dollar ab und gab die Währung hin zu einem flexiblen Wechselkurs frei. Er reduzierte Subventionen, halbierte den Steuersatz und führte die
von 10 % ein. Des Weiteren sorgte er dafür, dass Staatsunternehmen, die als
geführt wurden, für eine Privatisierung vorbereitet und später verkauft wurden.[4]
Änderungen in der Finanzpolitik waren so radikal und untypisch für
, dass Journalisten des Magazin
die Bezeichnung
, als eine Zusammensetzung aus
und
und in Anlehnung an
für
Wirtschaftspolitik, einführten.[3] Eine Bezeichnung die sich durchsetze und mit der
Finanz- und Wirtschaftspolitik unmissverständlich mit seiner Person für immer verbunden wurde[5] und auch noch heute als Terminus Verwendung findet.
wurde für seine Politik in der Öffentlichkeit und innerhalb seiner Partei heftig kritisiert. Vor allem der Gewerkschaftsflügel seiner Partei machte gegen ihn mobil. Ende 1988 kam es zwischen ihm und dem Premierminister
deshalb zum Bruch, welcher umgehend zu seiner Entlassung durch Lange führte. Später sprach sich aber ein einberufener
-Parteitag für eine Rückkehr von
ins Kabinett aus. Lange, an diesen Beschluss gebunden, stand im Konflikt mit seiner Partei und trat als Premierminister 1988 zurück. Sein Nachfolger,
, holte
zurück ins Kabinett.
wurde
(Polizei) und
(Einwanderung).[6] Doch zu den Parlamentswahlen im Juli 1990, bei denen
die Regierungsmehrheit verlor, trat
schon nicht mehr an. Irgendwann zwischen 1990 und 1993 verließ er
.
Berufliches Engagement nach Labour
Nach dem Verlust seines Parlamentsmandates zog es
, gründete sein eigenes Unternehmen, die
, ein internationales
-Unternehmen, welches sich auf Beratung in wirtschaftlichen Restrukturierungsmaßnahmen spezialisierte, wurde 1990 Direktor der
und zog als Vorstandsvorsitzender 1998 in den Vorstand der Firma ein. Er blieb dort bis 1999. 1997 übernahm er zusätzlich den Posten des Direktors der
für zwei Jahre. Douglas arbeitete für und zusammen mit der Weltbank in Washington, D.C. und für Klienten in vielen Ländern der Erde.[7]
Politisches Engagement nach Labour
Im Jahr 1993 gründete
zusammen mit
, einem früheren Minister der
, die
, aus der 1995 dann die Partei
entstand. Die Idee zur Gründung der
entstand bei
Mitte 1991 nach einem Treffen mit Aktivisten des
, einer Gruppe innerhalb der
. Gestalt nahm die Formierung der
aber erst 1992 an, nachdem
nach Kanada reiste und Kontakt zu der
hatte. So formte er die
in Anlehnung an die kanadische Organisation.[8]
übernahm den Parteivorsitz in der
nach deren Gründung, gab aber das Amt im März 1996 an
ab, einem alten Weggefährten aus
tagen. Im selben Jahr erreichte
bei den Parlamentswahlen acht Sitze.[9] Doch
war mit der Entwicklung der Partei nicht zufrieden. Er kritisierte das seiner Ansicht nach zu populistische Auftreten einiger Parlamentsmitglieder. Im Dezember 2004 zog er sich von der Partei zurück.[10] Zu den Parlamentswahlen im Jahr 2008 wandte sich
der Partei wieder zu und ließ sich als Kandidat aufstellen. Er gewann einen der fünf Parlamentssitze der
über die Liste.[11] Für die Wahl im November 2011 ließ er sich nicht mehr aufstellen.[12] Am 29. September 2011 hielt
, nun 73-jährig, seine Abschiedsrede im Parlament.[13]
Auszeichnungen
- 1990 – Knight Bachelor[14]
- 1996 – Schweizer Max Schmidheiny Freiheitspreis[15]
- 1997 – Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik[16]
- 2002 – Hayek-Medaille[17]
Werke
- There’s Got to be a Better Way.Fourth Estate Books,Wellington1981, ISBN 0-908593-13-9 (englisch).
- Towards Prosperity.David Bateman,Auckland1987 (englisch).
- Unfinished Business.Random House New Zealand,Auckland1993, ISBN 1-86941-199-4 (englisch).
- Completing the Circle.Seascape Press,Auckland1996, ISBN 0-473-03987-7 (englisch).
Weblinks
- Sir Roger Douglas.Magazines Today, abgerufen am 21. November 2011 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑
Biography.Roger Douglas, archiviert vom Original am 8. August 2011; abgerufen am 9. September 2014 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
- ↑ a b
Ray Knox, Desney Jackson:Notable New Zealanders: The Pictorial Who's Who. Hrsg.:Paul Hamlyn Pty. Ltd.Auckland1979, ISBN 0-86832-020-X (englisch).
- ↑ a b
Bridget Gourlay:Balancing acts – Sir Roger Douglas.Academy Publishing, Christchurch, archiviert vom Original am 7. Februar 2013; abgerufen am 10. Mai 2019 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
- ↑
In the Revolution's Twilight – The Ascendance of Roger Douglas.The Free Radical, abgerufen am 21. November 2011 (englisch).
- ↑
Sir Roger Douglas, politician.The Douglas Archive, abgerufen am 21. November 2011 (englisch).
- ↑
Political Career.Roger Douglas, archiviert vom Original am 8. August 2011; abgerufen am 9. September 2014 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
- ↑
Speaker Details – Hon Sir Roger Douglas KB.Saxton Speakers' Bureau, abgerufen am 20. November 2011 (englisch).
- ↑
Act Party history – Formation of a pressure group.Liberation by Bryce Edwards, abgerufen am 20. November 2011 (englisch).
- ↑
General elections 1996–2005 – seats won by party.Electoral Commission New Zealand, 9. September 2013, abgerufen am 20. Januar 2016 (englisch).
- ↑
Act’s problem – Roger, not Roy – Roger Douglas’ part in the coup.Liberation by Bryce Edwards, abgerufen am 20. November 2011 (englisch).
- ↑
Official Count Results – Successful Candidates.Elections New Zealand, abgerufen am 20. November 2011 (englisch).
- ↑ Politics: Sir Roger Douglas to quit parliament. In: News – Politics, 19. Februar 2011. Radio New Zealand. Auf RNZ.co.nz (englisch), abgerufen am 25. Oktober 2020.
- ↑
Sir Roger Douglas bows out of Parliament.Television New Zealand (TVNZ), abgerufen am 20. November 2011 (englisch).
- ↑
Hon Sir Roger Douglas.New Zealand Parliament, abgerufen am 19. November 2012 (englisch).
- ↑ Freiheitspreis – Preisträger 1979–2003. Max Schmidheiny-Stiftung, abgerufen am 20. November 2011.
- ↑ Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik – Preisträger. Ludwig-Erhard-Stiftung e.V., abgerufen am 20. November 2011.
- ↑ Hayek-Medaillenträger. In: Friedrich A. von Hayek Gesellschaft e.V. 26. Februar 2017, abgerufen am 25. November 2019 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Douglas, Roger |
ALTERNATIVNAMEN | Douglas, Roger Owen (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | neuseeländischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 5. Dezember 1937 |
GEBURTSORT | Auckland |