Rosl Mayr

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Rosl Mayr (* 30. Dezember 1896 in Regensburg als Rosa Anna Mayr; † 26. Juni 1981 in Haar bei München) war eine bayerische Volksschauspielerin.

Leben

Die gebürtige Rosa „Rosl“ Mayr erhielt zwischen 1914 und 1917 eine Gesangsausbildung zur Sopranistin an der Münchner Akademie der Tonkunst. 1917 trat sie an Münchens Volkstheater ihr erstes Engagement an, dessen Ensemble sie von 1919 bis 1932 ständig angehörte. Im November 1932 wechselte Rosl Mayr an die Bayerische Landesbühne. Meist wurde sie als Operettensängerin eingesetzt, später auch als Schauspielerin/Komödiantin in Volksstücken. 1945 kam sie an das Münchner Volkstheater, zeitweise arbeitete sie hauptsächlich als Souffleuse an den Münchner Kammerspielen.

Mayr war eine begabte Charakterdarstellerin und seit den 1950er-Jahren in mehreren Kinofilmen zu sehen, unter anderem neben Heinz Rühmann in Der Pauker (1958). Sie wirkte außerdem in bekannten Fernsehserien wie Funkstreife Isar 12 mit Wilmut Borell und Karl Tischlinger, Der Alte, Der Kommissar, Münchner Geschichten und als Gattin des Totengräbers in Königlich Bayerisches Amtsgericht mit. Ferner war sie in zahlreichen Episoden der beliebten Sendereihe s'Fensterl zum Hof mit Elfie Pertramer zu sehen.

In den 1970er-Jahren verlegte sie sich fast ausschließlich auf Nebenrollen als grantelnde, schrullige Alte in Sex-Streifen, darunter alleine sechs Folgen des Schulmädchen-Reports. Große Bekanntheit erreichte sie mit der Rolle der lästigen Frau Gmeinwieser in der Unterhaltungsserie Polizeiinspektion 1. In vier Pornofilmen übernahm sie eine Nebenrolle.

Rosl Mayr, in Schwabinger Künstlerkreisen als Parodistin geschätzt, trat zuletzt auch vermehrt an den Münchner Kammerspielen auf, zum Beispiel als groteske Fee in Shakespeares Ein Sommernachtstraum. Sie starb während der Dreharbeiten zur ersten Staffel von Meister Eder und sein Pumuckl. Die Synchronisation ihrer Figur wurde daraufhin von Anton Feichtner vollendet, der ihre krächzende Stimme gut imitieren konnte. In den Jahren 2005 und 2006 wurde in der Hörspielreihe Kleine Fische eine Figur auf den Duktus von Rosl Mayr ausgelegt.

Rosl Mayr starb mit 84 Jahren im Klinikum Haar, in welches sie wenige Tage zuvor eingeliefert wurde.[1] Ihre letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Münchner Ostfriedhof (Grabnummer 102-7-19).[2]

Filmografie

Fernsehen – Episodenrollen (Auswahl)

  • 1960: Sie schreiben mit
  • 1961: Funkstreife Isar 12 – Der Fall Jakob
  • 1961: Funkstreife Isar 12 – Die guten Nachbarn
  • 1962: Funkstreife Isar 12 – Der falsche Mantel
  • 1963: Funkstreife Isar 12 – Der Brötchendieb
  • 1963: Funkstreife Isar 12 – Achtung, Kinderfreund!
  • 1964: Der Nachtkurier meldet – Polizisten sind auch Menschen
  • 1964: Gewagtes Spiel – Alles um eine Kuh
  • 1965: Das Kriminalmuseum – Der Ring
  • 1965: Vorsicht Falle!
  • 1965: Der Sündenbock
  • 1966: Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger – Das Wunder
  • 1966: Sie schreiben mit – Der dumme August
  • 1967: Das Kriminalmuseum – Die Telefonnummer
  • 1969: Königlich Bayerisches Amtsgericht – Der Atheist
  • 1969: Königlich Bayerisches Amtsgericht – Der Leichenbitter
  • 1970: Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger – Liebe macht blind
  • 1971: Königlich Bayerisches Amtsgericht – Der Hochzeitslader
  • 1971: Königlich Bayerisches Amtsgericht – Der Viehdiebstahl
  • 1971: Merkwürdige Geschichten – Ein Wink des Schicksals
  • 1972: Der Kommissar – Ein Amoklauf
  • 1972: Karl Valentins Lachparade
  • 1972: Mein Bruder, der Herr Dr. Berger – Altenpflege
  • 1972: Privatdetektiv Frank Kross – Erbin gesucht
  • 1972: Tanz auf dem Regenbogen
  • 1972: TatortMünchner Kindl
  • 1972: Der Komödienstadl – Mattheis brichts Eis
  • 1974: Der Kommissar – Schwierigkeiten eines Außenseiters
  • 1974: Münchner Geschichten – Das Brettl
  • 1975: Aktenzeichen XY … ungelöst
  • 1975: Bitte keine Polizei – Ein Neger mit Gazelle
  • 1975: Derrick – Ein Koffer aus Salzburg
  • 1976: Zwickelbach & Co. – Der Maßkrug Lenins
  • 1977: Geheimtip für Tommy
  • 1977–1981: Polizeiinspektion 1 – insgesamt 18 Episoden
  • 1977: Tatort – Schüsse in der Schonzeit
  • 1980: Der Alte – Der Irrtum
  • 1981: ... und die Tuba bläst der Huber – Die Zwergschule
  • 1981: Meister Eder und sein Pumuckl – Der rätselhafte Hund
  • 1981: Meister Eder und sein Pumuckl – Pumuckl auf heißer Spur
  • 1981: Meister Eder und sein Pumuckl – Der erste April

Theater

Literatur

  • Rainer Dick, Ingrun Spazier: Rosl Mayr – Schauspielerin. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 23, 1993.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 362.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Isolde Stöcker-Gietl: Rosl Mayr war kein Filmstoff zu heiß. (PDF) In: drehorte-muenchen.de. Mittelbayerische Zeitung, 11. Februar 2015, abgerufen am 5. Dezember 2020.
  2. Klaus Nerger: Das Grab von Rosl Mayr. In: knerger.de. Abgerufen am 5. Dezember 2020.