Rubidiumiodid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kristallstruktur
Struktur von Rubidiumiodid
_ Rb+ 0 _ I
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Fm3m (Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225

Gitterparameter

a0 = 7,342 Å[1]

Allgemeines
Name Rubidiumiodid
Andere Namen

Rubidium iodatum

Verhältnisformel RbI
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7790-29-6
EG-Nummer 232-198-1
ECHA-InfoCard 100.029.271
PubChem 3423208
Eigenschaften
Molare Masse 212,37 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,11 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

642–647 °C[1]

Siedepunkt

1300 °C[3]

Löslichkeit

löslich in Wasser (1520 g·l−1 bei 17 °C)[2]

Brechungsindex

1,647[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [2]
Toxikologische Daten

4708 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Rubidiumiodid ist das Rubidiumsalz der Iodwasserstoffsäure HI.

Darstellung

Rubidiumiodid kann durch Salzbildungsreaktion mit Iodwasserstoffsäure aus Rubidiumhydroxid hergestellt werden:

Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle \mathrm{ \ RbOH + HI \ \rightarrow\ \ RbI + H_2O}}

Auch die Synthese aus den Elementen ist möglich – metallisches Rubidium verbrennt mit elementarem Jod in einer heftigen Reaktion zu Rubidiumiodid.

Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle \mathrm{ 2 \ Rb(s) + I_2 \ \rightarrow\ 2 \ RbI}}

Eigenschaften

Rubidiumiodid bildet farblose Kristalle und ist gut wasserlöslich. Es weist eine rotviolette Flammenfärbung auf. Der Brechungsindex der Kristalle beträgt nD = 1,6474.[5]

In verschiedenen organischen Lösungsmitteln ist Rubidiumiodid nur schlecht löslich:

Löslichkeit von RbI in organischen Lösungsmitteln[6]
(angegeben in g RbI in 100 cm3 gesättigter Lösung)
Lösungsmittel 0 °C 25 °C
Acetonitril 1,478 1,350
Propionitril 0,274 0,305
Nitromethan 0,567 0,518
Aceton 0,960 0,674
Furfural 4,930

Die Standardbildungsenthalpie von Rubidiumiodid beträgt ΔfH0298 = −328,7 kJ·mol−1,[7] die Freie Standardbildungsenthalpie ΔG0298 = −325,7 kJ·mol−1,[7] und die molare Standardentropie S0298 = 118,11 J·K−1 ·mol−1.[7]

Verwendung

Rubidiumiodid wird neben anderen Rubidiumhalogeniden wie Rubidiumchlorid und Rubidiumbromid in der Medizin als Schmerz- und Beruhigungsmittel sowie als Antidepressivum eingesetzt. Besondere Verwendung findet es als Bestandteil von Augentropfen, in denen es unter den Bezeichnungen Rubjovit® (enthält 8 mg/ml RbI) und Polijodurato® am Markt ist. Es gibt jedoch Untersuchungen, die dem Rubidiumiodid allergieauslösende[8] und entzündungsverursachende[9] Nebenwirkungen nachweisen. Homöopathische Produkte, die Rubidiumiodid enthalten, sind unter dem Namen 'Rubidium iodatum' erhältlich.

Einzelnachweise

  1. a b c Korth Kristalle: Rubidiumiodid
  2. a b c d e Datenblatt Rubidium iodide, 99.8% (metals basis) bei AlfaAesar, abgerufen am 7. Dezember 2019 (PDF) (JavaScript erforderlich).
  3. Webelements: Rubidium iodide
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-248.
  5. Jean D'Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-5406-0035-0, S. 688 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Aterton Seidell: Solubilities Of Organic Compounds Vol - I, S. 1438. Volltext
  7. a b c R. E. Dickerson, H. B. Gray, H.-W. Sichting, M. Y. Darensbourg: Prinzipien der Chemie, Verlag Walter de Gruyter 1988, ISBN 9783110099690, S. 976. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  8. Rubidium als Allergiauslöser
  9. N. Cameli, F. Bardazzi, R. Morelli, A. Tosti: Contact dermatitis from rubidium iodide in eyedrops. In: Contact Dermatitis. 23, 1990, S. 377, doi:10.1111/j.1600-0536.1990.tb05182.x.