Sandro Brotz

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Alessandro «Sandro» Brotz (* 7. Oktober 1969 in Mendrisio) ist ein Schweizer Journalist und Fernsehmoderator. Von 2012 bis 2019 moderierte er die Rundschau, seit Mai 2019 die Arena von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).

Biografie

Sandro Brotz wuchs in Dielsdorf und in Oerlikon auf.[1] Er absolvierte eine kaufmännische Lehre bei der Mövenpick AG Zürich.[2]

Journalistisch tätig wurde er 1988 bei der Zürcher Quartierzeitung Vorstadt und bei Radio Zürisee. Des Weiteren arbeitete er bei Radio Z, beim Stadtzürcher Lokal-TV Züri 1[2] und beim Zürcher Lokalfernsehen Tele Züri. Beim SonntagsBlick war er Nachrichtenchef und stellvertretender Chefredaktor. Von 1997 bis 1999 war er als Reporter für die Sendung Rundschau des Schweizer Fernsehens tätig. Brotz gehörte zum Gründungsteam von Roger Schawinskis Radio 1, wo er die Redaktion leitete. Bei der Sonntagszeitung Der Sonntag war er stellvertretender Chefredaktor von Patrik Müller. Ab Juli 2012 arbeitete er wieder bei der Rundschau, diesmal als Moderator. Er ersetzte Urs Leuthard, der die Leitung der Redaktion der Tagesschau übernommen hatte.[3] Ab Juli 2014 war Brotz zusätzlich stellvertretender Redaktionsleiter der Rundschau.[4] Zudem war er ab März 2017 Gesprächsleiter beim «Rundschau talk», der viermal jährlich ausgestrahlt wird. Im Mai 2019 wechselte er von der Rundschau zur politischen Diskussionssendung Arena, die er fortan moderiert und dessen stellvertretender Leiter er ist. Er folgte auf Jonas Projer.[5]

Im Jahr 2007 mussten Brotz und zwei weitere Journalisten wegen «Verletzung militärischer Geheimnisse» vor dem Militärgericht antraben, nachdem sie im SonntagsBlick ein Jahr zuvor ein abgefangenes Fax veröffentlichten, das geheime CIA-Gefängnisse in Osteuropa erwähnte. Die drei Angeklagten wurden freigesprochen.[6][7]

Sein Interview im Oktober 2016 mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad während des Bürgerkriegs für die Rundschau wurde international beachtet.[8][9][10]

Brotz schrieb mit Beat Jost das Buch CIA-Gefängnisse in Europa. Die Fax-Affäre und ihre Folgen, das 2006 erschien.[11]

Privates

Sandro Brotz ist geschieden und hat einen Sohn (* 2004[1]). Der begeisterte Hobbyläufer[12] wohnt im Kanton Zürich. Er ist seit 2016 Mitglied im Stiftungsrat der Anna-Göldi-Stiftung.[13]

Auszeichnung

  • 2. Platz bei der Online-Umfrage zum «Schweizer Journalist des Jahres» des Branchenmagazins Schweizer Journalist (2016).[14]

Werke

  • Sandro Brotz, Beat Jost: CIA-Gefängnisse in Europa. Die Fax-Affäre und ihre Folgen. Mit einer Analyse von Dick Marty. Orell Füssli, Zürich 2006, ISBN 3-280-05196-7.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Midi Gottet: Interview mit Sandro Brotz. (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) In: kult, Private Gespräche Sammlung 1, Februar 2006, S. 20 ff, PDF-Seite 11 ff.
  2. a b Sandro Brotz auf der Website von LinkedIn, abgerufen am 19. Juni 2020.
  3. Rundschau mit Sandro Brotz, (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) fernsehen.ch, 4. Juli 2012, gesichtet 7. April 2013
  4. Sandro Brotz wird neu auch «Rundschau»-Vizechef. In: persoenlich.com vom 21. Juli 2014
  5. Sandro Brotz wird «Arena»-Moderator. In: Persoenlich.com vom 1. April 2019.
  6. Richter in Uniform – Das gibt es nur noch in der Schweiz: Gehören Zivilisten wirklich vor Militärgericht? In: Aargauer Zeitung vom 7. April 2021. Abgerufen am 7. April 2021.
  7. CIA-Fax-Affäre: SonntagsBlick-Journalisten vor dem Militärgericht – Freispruch! In: Blick vom 17. April 2007. Abgerufen am 7. April 2021.
  8. srf.ch, 19. Oktober 2016
  9. reuters.com, 19. Oktober 2016
  10. time.com, 20. Oktober 2016
  11. a b Presseinformation zum Buch, (Memento vom 13. April 2007 im Internet Archive) Orell Füssli, gesichtet 7. April 2013 (PDF; 35 kB)
  12. Sandro Brotz: Vom 100-Kilo- zum Marathonmann, bluewin.ch, gesichtet 30. Juni 2016
  13. Stiftungsrat. Abgerufen am 19. Juni 2020.
  14. Daniel Ryser wird «Journalist des Jahres» 29. November 2016