Jonas Projer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jonas Projer (2017)

Jonas Projer (* 28. August 1981 in Zürich) ist ein Schweizer Journalist und Fernsehmoderator. Schweizweit bekannt wurde er als EU-Korrespondent in Brüssel für das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und als Moderator der politischen Diskussionssendung Arena. Seit September 2021 ist er Chefredaktor der NZZ am Sonntag.

Ausbildung

Von 2000 bis 2003 studierte Jonas Projer Anglistik, Filmwissenschaft und Germanistik an der Universität Zürich. 2003 begann er den vierjährigen Studiengang Film an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdk), den er 2007 beendete. Während dieses Studiums ging er in den Jahren 2005 und 2006 für ein Auslandsjahr in die USA und studierte an der School of Visual Arts in New York.

Beruf

2001 nahm Projer eine Praktikumsstelle bei der Zeitschrift Zoom an. Im gleichen Jahr wurde er Filmjournalist für die Zeitung Der Landbote und gab eine wöchentliche Uni-Filmzeitung heraus. Von 2002 bis 2007 arbeitete er beim Schweizer Radio und Fernsehen für die Untertitelung der Fernsehsendungen 10vor10, Schweiz aktuell und Tagesschau, 2006 war er als Produktionsassistent für Schweiz aktuell tätig und absolvierte in diesem Jahr ein Praktikum bei Tilman Lingner, dem damaligen Washington, D.C.-Korrespondenten von SRF. Ab 2007 war Projer als Filmjournalist für die Basler Zeitung und den Filmdienst tätig und ab 2011 berichtete er als Korrespondent für das Schweizer Fernsehens in Brüssel über EU-Themen.

Von Herbst 2014 bis Frühjahr 2019 war Projer Moderator der politischen Diskussionssendung Arena und moderierte ab Juni 2017 ausserdem die Sendung Arena/Reporter mit Christa Rigozzi auf SRF 1.[1] Einige sozialdemokratische Politiker und die TagesWoche warfen der Arena, seit sie von Projer geleitet wurde, eine einseitige Themensetzung zugunsten der SVP vor.[2][3] Ende April 2019 war die letzte Arena-Sendung mit Projer, auf ihn folgte Sandro Brotz als Arena-Moderator.[4][5] Ab 1. Mai 2019 arbeitete Projer bei der Blick-Gruppe, um dort das Projekt Blick TV zu leiten, das am 17. Februar 2020 im Internet auf Sendung ging.[6] Im September 2021 wechselte Projer zur NZZ-Mediengruppe und löste Luzi Bernet als Chefredaktor der NZZ am Sonntag ab.[7][8] Die Personalie sorgte in der Redaktion und in der Branche für Verwunderung. Projer wird als «Statthalter» des Mutterblattes NZZ betrachtet, dessen Wechsel zu einer liberal-kulturkämpferischen Linie in den letzten Jahren von Bernet und seiner Redaktion nicht mitgetragen worden war.[9]

Privates

Projer ist verheiratet und Vater von fünf Kindern, drei Söhnen und Zwillingstöchtern.[10][11] Er ist Mitglied der «Zunft zur Schmiden» in Zürich. Nach seinem Abgang bei SRF wurde er Mitglied der FDP.Die Liberalen.[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Yannick Nock, Pascal Ritter: «Arena»-Dompteur Projer: «Es gibt jede Woche Druckversuche aus der Politik», Interview in: Schweiz am Wochenende vom 4. Juni 2017.
  2. SP-Elite macht TV-Kritik und greift Projer an: «Die ‹Arena› bewegt sich auf SVP-Gelände». watson, 16. April 2016, abgerufen am 9. Oktober 2017.
  3. Stülpen Sie Ihrem TV-Gerät freitags eine Burka über! TagesWoche, 7. Oktober 2017, abgerufen am 9. Oktober 2017.
  4. Jonas Projer dankte und dankte und dankte, persoenlich.com, 29. April 2019
  5. Sandro Brotz wird neuer «Arena»-Moderator – und Nachfolger von Jonas Projer, Aargauer Zeitung, 1. April 2019
  6. Medienkonzern ist operativ gut unterwegs: Ringier wächst digital und gewinnt CNN für Blick TV, blick.ch, 10. April 2019
  7. Einst Arena-Moderator – Jonas Projer wird Chefredaktor der «NZZ am Sonntag». Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), 12. März 2021, abgerufen am 12. März 2021.
  8. Andreas Tober: Wie Projer zum Traummann der NZZ wurde. In: Tages-Anzeiger, 13. März 2021, S. 5 (Tagesanzeiger.ch).
  9. Nick Lüthi: Jonas Projer: der Chefredaktor als Statthalter. In: Medienwoche. 16. März 2021, abgerufen am 25. März 2022.
  10. Jonas Projers fünftes Kind ist da. In: nau.ch vom 10. Oktober 2018.
  11. «Arena»-Moderator Jonas Projer verrät das Geschlecht, Schweizer Illustrierte, 16. Juni 2018.
  12. Andreas Tobler: Jonas Projer ist an seine Grenze gekommen. In: Tages-Anzeiger, 18. Juni 2022.