Schübelsberg
Schübelsberg ist eine Wüstung im Gemeindegebiet der kreisfreien Stadt Nürnberg.
Geographie
Der ehemalige Weiler lag auf freier Flur auf einer Höhe von 324 m ü. NHN. 0,2 km nordwestlich lag Schoppershof, 0,2 km östlich Winzelbürg, 0,4 km südlich Bretzengarten und 0,5 km südöstlich Rechenberg. Dort verlief eine Straße von Nürnberg nach Lauf. Der Herrensitz ist bis heute erhalten geblieben und ist Haus Nr. 36 der Bismarckstraße.[1]
Geschichte
Der Flurname wurde 1407/08 erstmals erwähnt und bezeichnet einen mit Büscheln bewachsenen Berg. Hier erbauten wahrscheinlich die Nürnberger Patrizier Schopper schon im 15. Jahrhundert einen befestigten Sitz. Dieser wurde 1552 zerstört und 1582 durch August Fürnberger in Fachwerk neu erstellt. Seine heutige Form als dreigeschossiger Sandsteinbau erhielt er 1602 durch Andreas Imhoff.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schübelsberg ein Anwesen (1 Gut). Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber vom brandenburg-bayreuthischen Oberamt Baiersdorf bestritten wurde. Grundherr war der Nürnberger Eigenherr von Zeltner.[3]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Schübelsberg dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt Erlenstegen und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Erlenstegen zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Schübelsberg in die neu gebildete Ruralgemeinde Rennweg umgemeindet. Mit der Eingliederung des Ortes Rennweg in die Stadt Nürnberg im Jahr 1865 hieß die Ruralgemeinde Schoppershof. 1899 wurde diese nach Nürnberg eingemeindet.[4]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1824 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
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Einwohner | 27 | 31 | 31 | 45 | 38 | 68 |
Häuser[5] | 7 | 5 | 6 | 7 | ||
Quelle | [6] | [4] | [7] | [8] | [9] | [10] |
Religion
Der Ort war seit der Reformation überwiegend protestantisch. Ursprünglich waren die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession nach St. Jobst (Nürnberg) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Schiebelsberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 87 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 402.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 170 (Digitalisat). Ebd. S. 242–243 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Schiebelsberg. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 528 (Digitalisat).
- Gustav Voit: Schübelsberg (Herrensitz). In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 952 (online).
Weblinks
- Schübelsberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
Einzelnachweise
- ↑ Schübelsberg im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme). Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ G. Voit, S. 952.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 170.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 242f.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 und 1885 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 83 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 212 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1066, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1231, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1166 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 27′ 51,8″ N, 11° 6′ 18,8″ O