Schadewohl

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Schadewohl
Flecken Diesdorf
Koordinaten: 52° 46′ 5″ N, 10° 51′ 13″ O
Höhe: 73 m ü. NHN
Fläche: 6,98 km²[1]
Einwohner: 79 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Schadeberg
Postleitzahl: 29413
Vorwahl: 039003
Schadewohl (Sachsen-Anhalt)

Lage von Schadewohl in Sachsen-Anhalt

Schadewohl ist ein Ortsteil des Fleckens Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geografie

Das altmärkische Dorf Schadewohl liegt etwa zwei Kilometer nordwestlich von Diesdorf zwischen Schadeberg und Diesdorf am Schadewohler Graben, der vor Dähre in die Dumme fließt, die ab Siedendolsleben nach dem Zufluss des Grabower Grabens zur Salzwedeler Dumme wird, einem linken Nebenfluss der Jeetze.[3]

Die Landesgrenze zu Niedersachsen verläuft westlich, das Landschaftsschutzgebiet Salzwedel-Diesdorf liegt östlich des Dorfes.

Geschichte

Das Dorf war ursprünglich ein Sackgassendorf.[1]

Schadewohl wurde im Jahre 1423 erstmals erwähnt, als der Probst vom Kloster Diesdorf ein Vermächtnis von Heinrich Schrapenstiel bekundet, welcher hed gekoft veer wischbleeke, geleghen hinder schadewolde.[4] Im Jahre 1458 wird dath dorp Schadewolde als Besitz des Klosters Diesdorf genannt.[5]

Schadewohl lag an der Bahnstrecke Salzwedel–Diesdorf, einer eingleisigen Nebenbahn, die ab 1900 von den Salzwedeler Kleinbahnen erbaut und zum 1. April 1997 stillgelegt wurde. Im Jahr 2004 wurden die Gleise entfernt.

Im Jahre 1912 war das inzwischen abgerissene Landhaus Schadewohl vom Architekten Otto Haesler errichtet worden.[6]

Eingemeindungen

Am 1. Oktober 1936 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Schadewohl und Bergmoor im Landkreis Salzwedel zu einer Gemeinde mit dem Namen Schadewohl.[7] Am 20. Juli 1950 entstand die Gemeinde Schadeberg durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Dülseberg und Schadewohl.[8]

Da am 1. November 1992 die Gemeinde Schadeberg in die Gemeinde Diesdorf eingemeindet wurde,[9] ist Schadewohl seit dem 1. November 1992 ein Ortsteil von Diesdorf.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734 63
1772 62
1790 64
1798 74
1801 71
1818 70
Jahr Einwohner
1840 142
1864 201
1871 181
1885 179
1892 [00]188[10]
1895 191
Jahr Einwohner
1900 [00]180[10]
1905 171
1910 [00]199[10]
1925 203
1939 228
1946 385
Jahr Einwohner
2015 [00]88[11]
2018 [00]83[11]
2020 [0]84[2]
2021 [0]79[2]

Quelle bis 1946, wenn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelischen Christen aus Schadewohl gehören zur Kirchengemeinde Diesdorf, die zur Pfarrei Diesdorf gehörte[12] und betreut wird vom Pfarrbereich Diesdorf im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Großsteingrab bei Schadewohl

Wirtschaft

In Schadewohl gibt es einen Landwirtschaftsbetrieb mit einer Biogasanlage.[16]

Vereine

Löschgruppe Schadewohl der Freiwilligen Feuerwehr Diesdorf[16]

Literatur

Weblinks

Commons: Schadewohl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1912–1914, doi:10.35998/9783830522355.
  2. a b c Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 250 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 275 (Digitalisat).
  6. Werkverzeichnis – otto-haesler-initiative. In: otto-haesler-initiative.de. otto haesler initiative, abgerufen am 5. September 2021.
  7. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1936, ZDB-ID 3766-7, S. 169.
  8. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 361.
  10. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 141.
  11. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  12. F. Schulze, H. Blumenthal: Pfarralmanach für die Provinz Sachsen und die Stolbergschen Grafschaften. 24. Jahrgang, 1912, ZDB-ID 551011-9, S. 107.
  13. Pfarrbereich Diesdorf. Abgerufen am 25. Februar 2018.
  14. Namenliste Friedhof Schadewohl-Dülseberg (Diesdorf). Projekt Grabsteine, 2012, abgerufen am 24. Februar 2018.
  15. Schadewohl, Gemeinde Diesdorf, Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 5. September 2021.
  16. a b Anke Pelczarski: Feuerwehrleute aus dem Flecken Diesdorf trainierten Handgriffe in Biogasanlage Schadewohl. In: Volksstimme Magdeburg. 26. April 2014 (volksstimme.de [abgerufen am 4. März 2018]).