Schefflenz (Jagst)

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Schefflenz

Die Schefflenz in ihrem untersten Talabschnitt, etwa einen Kilometer vor der Mündung

Daten
Gewässerkennzahl DE: 23888
Lage Bauland

Kocher-Jagst-Ebenen


Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Jagst → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle nördlich von Seckach-Großeicholzheim
49° 26′ 58″ N, 9° 17′ 10″ O
Quellhöhe ca. 328 m ü. NHN[5]
Mündung vor Bad Friedrichshall-Untergriesheim von rechts und Norden in die untere JagstKoordinaten: 49° 16′ 33″ N, 9° 13′ 40″ O
49° 16′ 33″ N, 9° 13′ 40″ O
Mündungshöhe 151 m ü. NHN[5]
Höhenunterschied ca. 177 m
Sohlgefälle ca. 7,3 ‰
Länge 24,3 km[5]
Einzugsgebiet 96,807 km²[5]
Abfluss am Pegel Allfeld[6]
AEo: 60 km²
Lage: 7 km oberhalb der Mündung
NNQ (10. November 1997)
MNQ 1981–2010
MQ 1981–2010
Mq 1981–2010
110 l/s
190 l/s
620 l/s
10,3 l/(s km²)
Rechte Nebenflüsse Sulzbach

Die Schefflenz ist ein rechter Nebenfluss der Jagst im Norden Baden-Württembergs. Auf ihrem gut etwa 24 Kilometer langen Lauf durchquert sie den Neckar-Odenwald-Kreis und den Landkreis Heilbronn.

Geographie

Verlauf

Schefflenzquelle

Die Schefflenz entspringt unmittelbar nördlich von Großeicholzheim (Gemeinde Seckach) auf etwa 328 m ü. NN und fließt danach in südliche Richtung. Sie durchquert nacheinander die Ortsteile der nach ihr benannten Gemeinde Schefflenz, nämlich Kleineicholzheim, Ober-, Mittel- und Unterschefflenz. Anschließend durchfließt sie die Billigheimer Ortsteile Katzental, Billigheim und Allfeld, wo von rechts der längste Zufluss Sulzbach einmündet. Im Unterlauf nach Südwesten gewandt, ist sie dort die Stadtgrenze zwischen Neudenau und Gundelsheim. Sie läuft in diesem Bereich durch ein idyllisches Wiesental, dessen Hänge beiderseits von Wäldern bestanden sind. Nördlich von Untergriesheim mündet sie auf 151 m ü. NHN als letzter bedeutenderer Nebenfluss in den Unterlauf der Jagst. Geologisch gesehen verläuft die Schefflenz in den Schichten des Muschelkalks.

Die Schefflenz in Allfeld

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet der Schefflenz umfasst etwa 97 km². Obwohl es auf einen wenige Kilometer schmalen Streifen entlang des Flusslaufs beschränkt ist, ist der Bach mit ihm neben der Seckach, der Kessach und dem Erlenbach einer der vier großen Jagstzuflüsse an deren Unterlauf, gemessen am Einzugsgebiet der viertgrößte Jagstzufluss. Im Westen wird das Einzugsgebiet durch die Elz begrenzt, im Osten von der Seckach. Einziger Zufluss von mehr als 5 km Länge ist der Sulzbach in Allfeld. Am dortigen Pegel beträgt der mittlere Abfluss der Schefflenz 0,53 m³/s bei einem Einzugsgebiet von 60 km². Zum Einzugsgebiet gehören außer den direkt am Fluss liegenden Orten noch die Dörfer Sulzbach, Waldmühlbach (beide Gemeinde Billigheim) sowie großenteils Höchstberg (Gemeinde Gundelsheim).

Zuflüsse

Von der Quelle zur Mündung.

  • Götzenbrunnen (rechts), in Seckach-Großeicholzheim, 0,4 km
  • Eberbach (rechts), in Schefflenz-Kleineicholzheim, 2,5 km
  • Frankenbach (links), vor Schefflenz-Oberschefflenz, 0,8 km
  • Auebächlein (rechts), in Oberschefflenz, 3,0 km und 3,2 km²
  • Safferackergraben (rechts), Ortseingang Schefflenz-Mittelschefflenz, 0,63 km
  • Kertelgraben (links), in Mittelschefflenz, 2,8 km und 3,5 km²
  • Hoheweidenbach (rechts), zwischen Mittelschefflenz und Schefflenz-Unterschefflenz, 1,3 km und 1,4 km²
  • Schmalwiesengraben (rechts), in Unterschefflenz, 1,4 km und 1,7 km²
  • Apfelbach (rechts), nach Unterschefflenz, 0,7 km
  • (Bach aus der Klinge) (rechts), in Billigheim-Katzental, 3,6 km
  • Wolfsbach (links), am Nordrand von Billigheim, 5,6 km und 16,9 km²
  • Schafsgraben (rechts), in Billigheim, 1,2 km
  • Stuhlwaldgraben (links), nach Billigheim, 0,7 km
  • (Bach aus der Stuhlklinge) (links), vor Billigheim-Allfeld, 1,2 km
  • Sulzbach (rechts), in Billigheim-Allfeld, 6,4 km (mit Oberlauf Moostalbächle) und 19,3 km²
  • (Bach aus der Mergelklinge) (rechts), in Billigheim-Allfeld, 0,6 km
  • (Bach aus der Möckmühlergrund) (links), in Billigheim-Allfeld, 1,1 km
  • (Bach aus dem Hoschelwald) (links), südlich von Billigheim-Allfeld, 1,6 km
  • (Bach aus der Kisslichklinge) (rechts), südlich von Billigheim-Allfeld, 0,8 km
  • (Bach aus der Moosichklinge) (rechts), bei Unter Bichelbacherhof, 0,9 km
  • Bartelsbächle (links), nördlich von Neudenau, 3,0 km und 4,8 km²
  • (Bach aus der Mannsklinge) (rechts), westlich von Neudenau, 2,5 km
  • Löchlesgraben (rechts), südöstlich von Gundelsheim-Höchstberg, 0,8 km

Hochwasserschutz

Nach den Hochwässerereignissen vom Dezember 1993 und Januar 1995 sahen sich die Gemeinden Billigheim und Schefflenz veranlasst, den Zweckverband Hochwasserschutz Schefflenztal zu gründen[7]. Zum Schutz gegen ein 100-jährliches Hochwasserereignis wurden drei gebietlich wirksame Rückhaltebecken gebaut:

  • Oberschefflenz-Zehntwiesen, Stauziel 47800 m³, gesteuertes Becken
  • Mittelschefflenz-Schendelwiesen, Stauziel 44000 m³, gesteuertes Becken mit Wetterstation
  • Katzental-Oberes Wiesental, Stauziel 152900 m³, gesteuertes Becken mit Wetterstation[8]

Das Schefflenztal als Verkehrsweg

Die Verkehrsbedeutung des Schefflenztals ist vergleichsweise gering. Auf seiner gesamten Länge wird es von den Landesstraßen L520/L526 durchzogen und bei Oberschefflenz und Kleineicholzheim von der Bahnstrecke Neckarelz–Osterburken durchquert. Zwischen 1908 und 1965 erschloss die Schefflenztalbahn zusätzlich den Abschnitt von Oberschefflenz bis Billigheim.

Siehe auch

Quellen

  • Pegel Allfeld [3]
  • Alle sonstigen Flächen- bzw. Längenangaben nach Messungen auf topographischer Karte 1:50.000.
  • Hans Mattern: Das untere Jagsttal. Baier BPB Verlag, Crailsheim 2005, ISBN 3-929233-27-4.

Weblinks

Commons: Schefflenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Otto Klausing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 151 Darmstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  2. Horst Mensching, Günter Wagner: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 152 Würzburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 5,3 MB)
  3. Josef Schmithüsen: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 161 Karlsruhe. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952. → Online-Karte (PDF; 5,1 MB)
  4. Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  5. a b c d Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  6. Hochwasservorhersagezentrale, Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
  7. Verbandssatzung Zweckverband Hochwasserschutz Schefflenztal [1] (PDF; 52 kB), abgerufen am 16. Juli 2013
  8. Messwerte Rückhaltebecken Zweckverband Hochwasserschutz Schefflenztal [2], abgerufen am 16. Juli 2013