Schmuttertal-Gymnasium Diedorf

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Schmuttertal-Gymnasium Diedorf
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Schmuttertal-Gymnasium
Schulform Naturwissenschaftlich-technologisches und wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Gymnasium mit sozialwissenschaftlichem Profil
Schulnummer 0069
Gründung 2010[1]
Adresse

Schmetterlingsplatz 1
86420 Diedorf[2]

Ort Diedorf
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 21′ 25″ N, 10° 46′ 31″ OKoordinaten: 48° 21′ 25″ N, 10° 46′ 31″ O
Träger staatlich
Schüler 832 (Schuljahr 2019/2020)
Lehrkräfte 77
Leitung Günter Manhardt, Schulleiter
Klaus Drechsel, Stellv. Schulleiter
Andrea Link, Mitarb. d. Schulltg.
Website www.schmuttertal-gymnasium.de

Das Schmuttertal-Gymnasium Diedorf ist ein Anfang des 21. Jahrhunderts in der bayerischen Marktgemeinde Diedorf gegründetes Gymnasium. Der 2015 fertiggestellte Neubau[1] wurde als Plusenergiehaus errichtet und unter anderem mit dem Deutschen Architekturpreis 2017 ausgezeichnet.[3]

Der Name des Gymnasiums bezieht sich auf seine Lage im Tal der Schmutter, die in weniger als 100 Metern Entfernung nordwestlich der Schule in natürlichen Mäandern fließt.

Geschichte

Das Schmuttertal-Gymnasium Diedorf wurde 2010 gegründet. Im ersten Jahr wurden nur Klassen der Jahrgangsstufe fünf gebildet und im dritten Stockwerk der Diedorfer Mittelschule unterrichtet. Im Folgejahr zogen Schüler und Lehrer provisorisch für rund vier Jahre in Container um, bevor sie 2015 in den dann fertiggestellten Neubau umziehen konnten.[1]

Pädagogisches Konzept

Das Schmuttertal-Gymnasium ist eine Campusschule mit architektonisch-pädagogisch gestalteten „offenen Lernlandschaften“.[1] Die Klassenzimmer einer Jahrgangsstufe sind um einen Arbeitsbereich, den „Campus“, angeordnet, in dem die Schülerinnen und Schüler selbstständig Arbeitsaufträge bearbeiten können. Dafür stehen auch Computer zur Verfügung, die auf Anweisung der Lehrkräfte genutzt werden können. Breite Türen und große Glasflächen sorgen für eine räumliche Einheit der Klassenzimmer mit dem vorgelagerten Jahrgangsstufen-Campus und helfen den Lehrkräften so durch ihre Transparenz, bei den Schülern präsent zu sein, auch wenn diese häufig in räumlich verteilten Gruppen arbeiten. Um die offenen Lernlandschaften optimal nutzen zu können, wird generell im Doppelstunden-Konzept unterrichtet.

Schon in den Containern wurde besonderes Augenmerk auf die technische Ausstattung der Schule gelegt: Jedes Klassenzimmer ist mit Beamer und Whiteboard ausgestattet.[4]

Architektur

Mit dem Schulneubau (Fertigstellung 2016[5]) wurde die Architekten-Arbeitsgemeinschaft Florian Nagler und Hermann Kaufmann (ZT GmbH)[6] beauftragt. Diese entwarfen die innovativen Gebäude als Modellprojekt für ein Plusenergiehaus.

Das Gebäude ist in Holzskelettbauweise[1] errichtet und besteht aus vier Baukörpern. Es bietet neben klassischen Klassenzimmern auch Räume zur Einzel- oder Gruppenarbeit an. Es galt bei seiner Eröffnung als das größte Gebäude Europas in Holzbauweise.

Förderung und Preise

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) förderte den Bau mit 1,1 Millionen Euro.

Ende November 2016 wurde das Schulgebäude-Ensemble im Rahmen des 9. Deutschen Nachhaltigkeitstages von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis mit dem DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Gewürdigt wurde die Verwendung nachwachsender Rohstoffe in der Holzkonstruktion, die nur wenig „graue Energie“ benötigte und auch für eine gute CO2-Bilanz sorgte. Zudem ermöglichte der Einsatz hocheffizienter Haustechniksysteme sowie einer Photovoltaikanlage die Erzeugung zusätzlicher, „Plus-Energie“. Dazu füge sich das Gebäude-Ensemble auch „auf herausragende Weise in die Landschaft am Rand des Naturparks Augsburg – Westliche Wälder“ ein. Architekten und Bauherren schufen „eine spannende Lernlandschaft mit einer vorbildhaft neuen Entwurfs- und Herstellungsmethodik“, bei der mittels modularer Fertigung in nur zwei Jahren Bauzeit eine kostengünstige Anlage gelungen sei.[7]

2017 entschied sich die Jury zur Vergabe des staatlichen Deutschen Architekturpreises (DAP) unter 160 Einreichungen für die Architekten des Schmuttertal-Gymnasiums. Das ressourcenschonende Plusenergiehaus sei ein klug und feinsinnig gestaltetes Gebäude, das „auf die wesentlichen ästhetischen, funktionalen und prozessualen Fragestellungen der Architektur durchweg überzeugende Antworten“ gefunden hätte. Bundesbauministerin Barbara Hendricks bezeichnete den Bau als „zukunftsweisende nachhaltige Architektur“, während die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer Barbara Ettinger-Brinckmann die Fokussierung auf das „gesellschaftlich so bedeutsame Thema des Schulbaus“ begrüßte.[1]

Das Schmuttertal-Gymnasium Diedorf wurde Mitte 2017 zudem mit dem Deutschen Holzbaupreis ausgezeichnet. Die Doppelauszeichnung ähnelt jener, die zwei Jahre zuvor das Büro Sauerbruch Hutton für die Kirche und das Gemeindezentrum der Immanuel-Kirchengemeinde in Köln erhalten hat.[1]

Die Schule hat in ihrem Logo den Schmetterling (ursprünglich: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling)[8] des Biodiversitätsprojekts Schmuttertal übernommen.[9]

Schriften

  • Jahresbericht … / SGD, Schmuttertal-Gymnasium Diedorf, erscheint jährlich
  • Papilon (Schülerzeitung) /SGD, Schmuttertal-Gymnasium, erscheint jährlich

Literatur

  • Sabine Djahnschah (Hrsg.), Martin Sailer, Florian Aicher et al.: Schmuttertal-Gymnasium. Architektur – Pädagogik – Ressourcen (= Bauband, Bd. 1), Erste Auflage, Hrsg.: Deutsche Bundesstiftung Umwelt, München: Edition Detail, 2016, ISBN 978-3-95553-347-2 und ISBN 3-95553-347-6; Inhaltsverzeichnis

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Rebecca Stegmann: Schüler bilden eine lange Umzugs-Kette / Nächstes Schuljahr dürfen die Schmuttertal-Gymnasiasten in ihre neue Schule ziehen. Doch nun waren die Stühle dran. auf der Seite der Tageszeitung Augsburger Allgemeine vom 31. Juli 2015, zuletzt abgerufen am 13. August 2017
  2. Impressum auf der Webseite der Schule
  3. Be. K.: Deutscher Architekturpreis 2017 verliehen … auf der Seite der Deutschen Bauzeitung (DBZ) [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 13. August 2017
  4. Medienkonzept des SGD. Schmuttertal-Gymnasium Diedorf, August 2019, abgerufen am 7. März 2021.
  5. Schmuttertal Gymnasium, Diedorf. Hermann Kaufmann ZT GmbH, archiviert vom Original am 28. Oktober 2017; abgerufen am 26. Oktober 2017.
  6. Hermann Kaufmann ZT GmbH. Hermann Kaufmann ZT GmbH, archiviert vom Original am 28. Oktober 2017; abgerufen am 26. Oktober 2017.
  7. o.V.: Aktuell, in Deutsche Bauzeitung, Ausgabe 01/2017; Der DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“ 2016 geht an das Schmuttertal-Gymnasium im bayrischen Diedorf … auf der Seite der DBZ [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 13. August 2017
  8. Martin Deibl: Damit das Schmuttertal ein Naturparadies bleibt, Augsburger Allgemeine, 25. Juni 2010, augsburger-allgemeine.de, abgerufen am 25. Mai 2017.
  9. Logo, Homepage Schmuttertal-Gymnasium, schmuttertal-gymnasium.de, abgerufen am 25. Mai 2017.