Seestermühe

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Seestermühe
Seestermühe
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Seestermühe hervorgehoben

Koordinaten: 53° 42′ N, 9° 34′ O

Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Pinneberg
Amt: Elmshorn-Land
Höhe: 1 m ü. NHN
Fläche: 23,36 km2
Einwohner: 899 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 25371, 25377Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 04125
Kfz-Kennzeichen: PI
Gemeindeschlüssel: 01 0 56 045
Adresse der Amtsverwaltung: Lornsenstraße 52
25335 Elmshorn
Website: www.seestermuehe.de
Bürgermeister: Thorsten Rockel (SPD)
Lage der Gemeinde Seestermühe im Kreis Pinneberg
AppenBarmstedtBevernBilsenBokelBokholt-HanredderBönningstedtBorstel-HohenradenBrande-HörnerkirchenBullenkuhlenEllerbekEllerhoopElmshornGroß NordendeGroß Offenseth-AspernHalstenbekHaselauHaslohHeedeHeidgrabenHeistHelgolandHemdingenHetlingenHolmKlein NordendeKlein Offenseth-SparrieshoopKölln-ReisiekKummerfeldLangelnLutzhornMoorregeNeuendeichOsterhornPinnebergPrisdorfQuickbornRaa-BesenbekRellingenSchenefeldSeesterSeestermüheSeeth-EkholtTangstedtTorneschUetersenWedelWesterhornHaseldorfSchleswig-HolsteinHamburgNiedersachsenKreis SegebergKreis SteinburgElbeKarte
Über dieses Bild

Seestermühe (niederdeutsch: Seestermüh) ist eine Gemeinde im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein.

Geografie und Verkehr

Die Gemeinde liegt direkt an der Elbe zwischen den Flüssen Krückau und Pinnau inmitten der Seestermüher Marsch, einer der vier Holsteinischen Elbmarschen. Ebenfalls zum Gemeindegebiet gehört die unbewohnte Elb-Insel Pagensand.[2] Direkt angrenzende Nachbargemeinden sind Neuendeich und Seester, nächstgrößere Städte Elmshorn und Uetersen.

Geschichte

Seestermühe wurde im Jahr 1141 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte ursprünglich zum Bistum Bremen, das ab 1105 holländische Einwanderer ansiedelte, welche die Kultivierung des durch Überschwemmungen geprägten Landes vorantreiben sollten. Der Name der Gemeinde leitet sich von dem heutigen Fluss „Krückau“ ab, wobei sich dieser aus dem ehemaligen Flussnamen „Seester“ sowie der altdeutschen Bezeichnung „muthe“ für Mündung zusammensetzt, Seestermühe ist also der Ort an der Mündung der Seester. Eine Kirche wurde im Jahre 1357 durch eine Sturmflut zerstört und nie wiederaufgebaut; im Namen der Kirche bestimmen die Haseldorfer Gutsherren das Geschehen im heutigen Gemeindegebiet und das Kirchspiel wurde dem Kirchspiel Seester zugeschlagen. Noch vor 1550 wurde das Gut Haseldorf geteilt, und Seestermühe wurde eigenständiger Gutsbezirk. Ein Herrenhaus entstand. Nach dem Anlegen des Burggrabens an der heutigen Schulstraße wurde gegen 1700 mit dem Bau des Seestermüher Schlosses begonnen und die noch heute existierende Lindenallee angelegt. Ob es zu jener Zeit auch eine Gartenanlage im französischen Stil gegeben hat, lässt sich bis heute nicht eindeutig nachvollziehen. Das noch nicht fertiggestellte Schloss brannte 1713 bis auf die Grundmauern nieder. 1752 war das gräfliche Gut der Familie von Ahlefeldt hoch verschuldet und wurde an den Grafen von Kielmansegg verkauft – lediglich die Elb-Insel Pagensand wurde der dänischen Krone zugesprochen und später an Privat verkauft. Erst 1899 wurde die Seestermüher Gutsobrigkeit aufgehoben, zwei Jahre später die Insel Pagensand an die Stadt Hamburg verkauft und 1928 nach Seestermühe eingemeindet.

Politik

Gemeindevertretung

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung
   
Insgesamt 11 Sitze

Ergebnis der Kommunalwahl vom 26. Mai 2013

Partei Prozent Sitze
SPD 47,3 % 5
CDU 28,3 % 3
Wählergemeinschaft Seestermühe (WG) 24,4 % 3

Wappen

Blasonierung: „In Silber ein leicht aus der Schildmitte nach vorn versetztes Göpelschauer mit schwarzem Reetdach, roten Wänden und grünem Tor, begleitet oben rechts von einem schräglinken blauen Wellenbalken, links von einer auswärts gewendeten, natürlich tingierten Schachblume.“[3]

Tourismus

Dorfmuseum „Göpelschauer“

Wie die meisten Gemeinden in den Elbmarschen ist auch Seestermühe gerade in den Sommermonaten beliebtes Ausflugsziel für Tagestouristen und Radwanderer. Gerade die Weite des Außendeichsgeländes zwischen den beiden Deichlinien entlang der Elbe bietet sich für Wanderer, Inlineskater und Radfahrer an. Als Sehenswürdigkeiten der Gemeinde gelten eine rund 700 Meter doppelte Lindenallee zwischen dem Gutshof und dem Teehaus der Grafenfamilie von Kielmansegg, das Dorfmuseum „Göpelschauer“ mit seinen historischen Geräten und Werkzeugen aus den Bereichen Landwirtschaft, Fischerei und Handwerk, sowie das ehemalige Armenstift aus dem Jahre 1830 (beherbergt heute Kindergarten und Wohnungen). Mit dem Naturschutzgebiet „Eschschallen im Seestermüher Vorland“ verfügt Seestermühe über ein einmaliges Reservat für seltene Pflanzen und Tiere, darf aber zum Schutz dieser nicht betreten werden.

Bildung

Die Kinder der Gemeinde besuchen den evangelischen Kindergarten „Unter dem Regenbogen“, welcher unter Trägerschaft der Kirchengemeinde Seester in den Räumen der ehemaligen Schule in der Schulstraße untergebracht ist. Eine Grundschule gibt es seit 1974 in Seestermühe nicht mehr. Besucht wird die Grundschule in Seester, welche vom Schulverband Seestermüher Marsch betrieben wird. Weiterführende Schulen aller Schulzweige finden sich in den benachbarten Städten Elmshorn und Uetersen.

Persönlichkeiten

Besonderheiten

Bekannt geworden ist Seestermühe auch durch eine bedeutende Apfelsorte, den Seestermüher Zitronenapfel.

Literatur

  • Peter Danker-Carstensen: Dorfgeschichte Seestermühe. Eine Gemeinde in der Elbmarsch. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2002, ISBN 3-89876-095-2
  • Arbeitsgemeinschaft Dorfentwicklung Seestermühe: Ein Dorf schreibt Geschichte, Seestermühe 2008, ISBN 978-3-00-025894-7
  • Wolfgang Teuchert, Arnold Lühning: Die Kunstdenkmäler des Kreises Pinneberg, Deutscher Kunstverlag 1961

Weblinks

Commons: Seestermühe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 9: Schönberg - Tielenhemme. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-91-0, S. 77 (dnb.de [abgerufen am 31. Juli 2020]).
  3. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein