Shinkansen-Baureihe E5

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Shinkansen-Baureihe E5
Garnitur U3 bei der Einfahrt in den Bahnhof Ōmiya
Garnitur U3 bei der Einfahrt in den Bahnhof Ōmiya
Nummerierung: U1 – U59
Anzahl: 59
Hersteller: Kawasaki HI, Hitachi
Baujahr(e): seit 2009
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 253,0 m
Länge: 26.500 mm (Endwagen)
25.000 mm (Mittelwagen)
Höhe: 3.650 mm
Breite: 3.350 mm
Leermasse: 453,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h (2011–2013)
320 km/h (2013–)
Dauerleistung: 9.960 kW
Beschleunigung: 0,47 m/s²
Stromsystem: 25 kV / 50 Hz
Stromübertragung: Oberleitung
2 Stromabnehmer
Anzahl der Fahrmotoren: 32
Bremse: Motorbremsen,
Scheibenbremse
Zugbeeinflussung: DS-ATC
Sitzplätze: 658/55/18
(2./1./Gran Klasse)
Klassen: normal (2. Klasse), green class (1. Klasse), gran class

Die Shinkansen-Baureihe E5 (jap.

新幹線E5系電車

, Shinkansen E5-kei densha) ist ein japanischer Hochgeschwindigkeitszug des Betreibers JR East. Die Baureihe E5 basiert auf dem Versuchszug FASTECH 360 und wird auf der Tōhoku-Shinkansen und der Hokkaidō-Shinkansen eingesetzt. Die Gestaltung der Kopf- und Endwagen der Baureihe E5 sind besonders stromlinienförmig gestaltet, um insbesondere dem Tunnelknall entgegenzuwirken.

Geschichte

Die Baureihe E5 wurde direkt aus dem experimentellen Hochgeschwindigkeitszug FASTECH 360 entwickelt. Ziel des Projekts war es, die Züge der Baureihen 200 und E1 zu ersetzen. Nach erfolgreichem Ende des FASTECH 360-Projekts wurde zunächst ein Vorserienzug der Baureihe E5 hergestellt.[1] Der erste Vorserienzug mit der Bezeichnung S11 wurde im Mai 2009 ausgeliefert. Gegenüber dem FASTECH 360 wurde die Fahrzeugnase von 16 auf 15 Meter verkürzt. Die Testfahrten erfolgten überwiegend zwischen Sendai und Kitakami. Im Rahmen dieser Testfahrten erreichte S11 eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h im Dauerbetrieb. Damit konnte das Vorserienfahrzeug die Anforderungen an eine Serienproduktion erfüllen, so dass inklusive der auf Serienstandard umgerüsteten Vorseriengarnitur 59 Züge in Auftrag gegeben wurden.

Baureihe E5-Garnitur U6 als Hayate-Verbindung in Traktion mit einem Zug der Baureihe E3

Die ersten drei Serienzüge wurden erstmals am 5. März 2011 zwischen Tokio und Shin-Aomori oder Sendai als Hayabusa-Verbindung im Fahrgastbetrieb eingesetzt.[2][3] Während auf den Hayate- und Yamabiko-Verbindungen die Höchstgeschwindigkeit der Züge zunächst auf 275 km/h (Zwischen Omiya und Utsunomiya auf 240 km/h) begrenzt war, um einen gekuppelten Betrieb mit den Zügen der von der Akita-Shinkansen kommenden Baureihe E3 zu ermöglichen[4], konnte mit Abschluss der Auslieferung der Baureihe E6 ab Frühjahr 2013 die Höchstgeschwindigkeit auf 320 km/h erhöht werden.[5][6]

Einrichtung

Anders als die meisten anderen Shinkansen-Züge hat die E5 drei Klassen: die normal class (2. Klasse), die green class (1. Klasse) und die gran class.

Die 2. Klasse, normal class

Die 2. Klasse ist die am einfachsten eingerichtete und damit auch die billigste Klasse des Shinkansen E5. Die Stühle haben einen Abstand von 1.040 Millimetern.

Die 1. Klasse, green class

Die erste Klasse ist luxuriöser als die zweite Klasse. Die 48 Sitzplätze pro Wagen haben einen Abstand von 1.160 Millimetern. Die Sitze sind 475 Millimeter breit.

Die gran class

Die gran class ist die luxuriöseste und damit auch die teuerste Klasse im Zug. Die Sitze haben einen Abstand von 1.300 Millimetern und eine Breite von 520 Millimetern.[7]

Die gran class der Baureihe E5

Technik & Aussehen

Die Shinkansen-Baureihe E5 sieht dem FASTECH 360 äußerlich sehr ähnlich. Die Fahrzeugnase ist um einen Meter auf 15 Meter verkürzt worden. Die obere Hälfte der Züge ist türkis/grün, die untere weiß, in der Mitte verläuft ein pinkfarbener Streifen.

Flotte

Mit Stand Mai 2021 sind inklusive Vorserienfahrzeug 45 Züge ausgeliefert worden. Die Bestellung umfasst insgesamt 59 Züge.

Nummer Auslieferung Hersteller Anmerkungen
U1 (S11) 15. Juni 2009 Hitachi/Kawasaki HI Vorserienfahrzeug; Im Februar 2013 auf Serienstandard nachgerüstet und als U1 eingeflottet
U2 13. Dezember 2010 Kawasaki HI
U3 31. Januar 2011 Hitachi
U4 18. Februar 2011 Hitachi
U5 19. August 2011 Hitachi
U6 27. September 2011 Kawasaki HI
U7 13. Oktober 2011 Hitachi
U8 14. November 2011 Kawasaki HI
U9 5. Dezember 2011 Kawasaki HI
U10 30. Januar 2012 Hitachi
U11 17. Februar 2012 Kawasaki HI
U12 2. April 2012 Kawasaki HI
U13 26. April 2012 Hitachi
U14 31. Mai 2012 Kawasaki HI
U15 11. Juni 2012 Hitachi
U16 26. Juli 2012 Hitachi
U17 24. August 2012 Kawasaki HI
U18 14. September 2012 Kawasaki HI
U19 12. Oktober 2012 Kawasaki HI
U20 22. November 2012 Hitachi
U21 25. Dezember 2012 Kawasaki HI
U22 31. Januar 2013 Hitachi
U23 22. Februar 2013 Kawasaki HI
U24 28. März 2013 Hitachi
U25 10. April 2013 Kawasaki HI
U26 30. Mai 2013 Hitachi
U27 7. Juni 2013 Kawasaki HI
U28 26. Juli 2013 Hitachi
U29 7. Dezember 2015 Kawasaki HI
U30 15. Januar 2016 Hitachi
U31 1. Februar 2016 Kawasaki HI
U32 3. Februar 2017 Hitachi
U33 16. Januar 2017 Kawasaki HI
U34 13. Oktober 2017 Hitachi
U35 19. Juli 2017 Kawasaki HI
U36 25. August 2017 Kawasaki HI
U37 21. September 2017 Kawasaki HI
U38 16. Januar 2018 Kawasaki HI
U39 21. Juli 2018 Hitachi
U40 Hitachi 11. Januar 2019
U41 23. März 2018 Kawasaki HI
U42 4. Februar 2019 Hitachi
U43 4. März 2019 Kawasaki HI
U44 29. Mai 2019 Hitachi
U45 25. Februar 2020 Hitachi

Exportversion

Auf der derzeit im Bau befindlichen Schnellfahrstrecke Mumbai–Ahmedabad in Indien werden 25 modifizierte Züge der Baureihe E5 zum Einsatz kommen. Die Fahrzeuge werden auf die klimatischen Bedingungen Indiens angepasst und bestehen aus zehn Wagen mit insgesamt 698 Sitzplätzen in der zweiten sowie 55 Sitzplätzen in der ersten Klasse. Es soll spezielle Toiletten für Männer und Frauen in verschiedenen Wagen geben.[8] Im Dezember 2020 veröffentlichte die Japanische Botschaft in Indien erste Renderings der modifizierten Baureihe E5[9]. Der Auftrag hat ein Volumen von ca. 50 Mrd. Rupien (ca. 560 Mio. €).

Weblinks

Commons: Shinkansen-Baureihe E5 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise