Siedentramm
Siedentramm Stadt Klötze Koordinaten: 52° 40′ 35″ N, 11° 11′ 35″ O
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Höhe: | 40 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,42 km²[1] | |
Einwohner: | 64 (31. Dez. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 8 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 | |
Eingemeindet nach: | Hohenhenningen | |
Postleitzahl: | 38486 | |
Vorwahl: | 03909 | |
Lage von Siedentramm in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Siedentramm
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Siedentramm gehört zur Ortschaft Neuendorf und ist ein Ortsteil der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geografie
Das altmärkische Dorf Siedentramm, ein kleines Angerdorf[1] mit Kirche, liegt eineinhalb Kilometer westlich von Neuendorf und sechs Kilometer nördlich von Klötze. Im Osten fließt die Purnitz. Im Norden liegt der Rittlebener Forst.[3]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Siedentramm stammt als dem Jahre 1366 als syden Tramme, als Hans v. Chartow den von der Schulenburg Hebungen aus Ladekath, Kerkau und anderen Dörfern überlässt.[4] Im Jahre 1398 wurde das dorff Nyendorff so vor dem Voorde zu Siden Tramme gelegen für 40 Lötig Mark durch Gebhard von Alvensleben an Bernd und Hans von der Schulenburg verpfändet.[5] Weitere Nennungen sind 1541 Sidenthram, 1687 Sieden Tram[1] und 1804 Sieden=Tramm.[6]
Das Großsteingrab Siedentramm wurde wohl spätestens im 19. Jahrhundert zerstört. Es lag etwa eineinhalb Kilometer westlich des Dorfes im Flurstück „Steinkammer“.[3]
Landwirtschaft
Bei der Bodenreform wurden 1945 erfasst: Eine Besitzung über 100 Hektar hat 239 Hektar, 16 Besitzungen unter 100 Hektar haben zusammen 287 Hektar, die Kirche hat 2,9 Hektar und Gemeinde 1,8 Hektar. 1946 war eine Fläche von 730 Hektar enteignet worden, davon gingen 240 Hektar an 131 Siedler. Im Jahre 1948 gab es aus der Bodenreform 248 Erwerber, davon waren 24 Neusiedler.[1] Das Jahr der Bildung der ersten Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft ist nicht bekannt.
Herkunft des Ortsnamens
Franz Mertens erklärte die Wortstämme Sieden für niedrige Lage und trām oder drām als mittelhochdeutsch für Balken, Balkenwerk, Haus. Damit steht Tramm hier für einen Hausbau.[7] Siedentramm liegt etwa 5 Kilometer südöstlich des Dorfes Hohentramm, das schon 1304 erwähnt wurde. Beide Dörfer liegen auf der gleichen Höhe über dem Meeresspiegel.
Ersterwähnung 1345
Die von Wilhelm Zahn beschriebene Erwähnung im Jahre 1345[8] bezieht sich auf das Jahr 1375, wie Peter P. Rohrlach schreibt: „Vor 1375 hatte der Altar Johannes des Täufers in der Kirche zu Audorf Kornhebungen in Siedentramm, diese wurden 1375 an die neue Kapelle zu Beetzendorf übertragen.“[1]
Eingemeindungen
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Rittleben aus dem Landkreis Salzwedel mit der Landgemeinde Siedentramm vereinigt.[9] Nach der wirtschaftlichen Vereinigung der LPGen im Jahre 1960 wurde der Ortsteil Rittleben auch verwaltungsmäßig an die Gemeinde Apenburg angegliedert.[10] Der Historiker Peter Rohrlach führt allerdings an, dass Rittleben erst 1973 „als Ortsteil nach Apenburg eingemeindet“ wurde.[1]
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Siedentramm aus dem Landkreis Salzwedel in den Kreis Klötze umgegliedert. Am 1. Januar 1973 wurde die Gemeinde Siedentramm in die Gemeinde Hohenhenningen eingemeindet. Mit der Eingemeindung von Hohenhenningen nach Neuendorf am 14. April 1994 kam der Ortsteil Siedentramm zu Neuendorf.[11] Mit der Eingemeindung von Neuendorf nach Klötze am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Siedentramm zur Stadt Klötze und zur neu errichteten Ortschaft Neuendorf.[12]
Einwohnerentwicklung
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Quelle bis 1971, wenn nicht angegeben:[1]
Religion
- Die evangelischen Christen der Kirchengemeinde Siedentramm gehörten früher zur Pfarrei Neuendorf bei Klötze[14] und gehören heute zum Pfarrbereich Klötze im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]
- Die katholischen Christen aus Siedentramm gehörten früher zur Kuratie Klötze.[16] Sie gehören heute zur Pfarrei St. Hildegard in Gardelegen im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[17]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Siedentramm ist ein mittelalterlicher Feldsteinbau mit einem kleinen Fachwerk-Dachreiter.[18]
- Der Ortsfriedhof liegt im Norden des Dorfes.
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 126.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Band 2. Verlag Heinrichshofen, 1842, S. 346 (Digitalisat ).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2240–2243, doi:10.35998/9783830522355.
- ↑ a b c Markus Schulze: Weiterhin mehr Frauen als Männer. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 21. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 18.
- ↑ a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 342 (Digitalisat).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 299 (Digitalisat – F.8).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 387 (Digitalisat ).
- ↑ Franz Mertens: Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB 1015184308, S. 209.
- ↑ a b c d Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 126.
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 216.
- ↑ Apenburg aktuell, 3. Ausgabe, April/Mai 2000 - auf apenburg.de. Rittleben gestern und heute. S. 8–9 (apenburg.de [PDF; abgerufen am 1. Januar 2018]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359, 362.
- ↑ Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag zur Eingemeindung von Gemeinden in die Stadt Klötze mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 26. Januar 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2, 18. Februar 2009, S. 36–38 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 388 kB; abgerufen am 30. Januar 2022]).
- ↑ Stadt Klötze, Einwohnermeldeamt: Einwohnerbestand am 31.12.2018. 9. Januar 2019.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 24 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Klötze. Abgerufen am 23. März 2019.
- ↑ Rudolf Joppen: Die Zeit von der Potsdamer Konferenz bis zur Gründung der Deutschen Demokratischen Republik 1945–1949. In: Franz Schrader (Hrsg.): Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg in der Reihe Studien zur katholischen Bistums-und Klostergeschichte. Band 31 – Teil 11. St. Benno Verlag, Leipzig 1989, S. 232.
- ↑ Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 20. August 2021.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 449.