Rappin (Klötze)
Rappin Stadt Klötze Koordinaten: 52° 35′ 24″ N, 11° 0′ 51″ O
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Höhe: | 74 m ü. NHN | |
Einwohner: | 41 (31. Dez. 2021)[1] | |
Postleitzahl: | 38486 | |
Vorwahl: | 039005 | |
Lage von Rappin in Sachsen-Anhalt |
Rappin ist ein zur Ortschaft Kunrau gehörender Ortsteil der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geografie
Der Ortsteil und Wohnplatz Rappin liegt drei Kilometer nördlich von Kunrau und 10 Kilometer südwestlich von Klötze unweit der Grenze zu Niedersachsen an einem kleinen Waldgebiet, einem Ausläufer des Steimker Holzes.[2]
Geschichte
Im örtlichen Sprachgebrauch sagt man heute noch Neurappin, anstatt des amtlichen Rappin.
Die erste urkundliche Nennung einer Wüstung namens Reppin stammt aus dem Jahre 1472 als dat wüste dorp Reppin.[3] 1506 war das Dorf Reppin möglicherweise wieder besiedelt.[4]
Christoph Entzelt berichtet 1579 von der Jeetzequelle beim Dorfe Reppin.[5] In Akten aus dem Jahre 1598 heißt es das wuste dorff Rappin.[6] Johann Christoph Becmann schreibt 1753: Der Jeetzenstrom entspringt theils bei Reppin, einer Gegend bei dem Dorf Konrow.[7] Hermes und Weigelt berichten 1842 von einem 1830 angelegten Schäfereivorwerk Reppin.[8]
Wilhelm Zahn schreibt 1909, dass später noch ein weiteres Vorwerk hinzukam. Die Orte erhielten die Namen Alt- und Neu-Rappin.[9] Aus einer Drömlingskarte auf Basis einer alten Generalstabskarte, die Zahn 1905 veröffentlichte[10] kann auf die Lage der Vorwerke geschlossen werden: Neu-Rappin (Neurappin) entspricht dem heutigen Rappin. Alt Rappin lag direkt östlich der jetzigen Teiche südlich von Rappin. Zahn schreibt:[9] Die Dorfstelle [Reppin] selbst dürfte unmittelbar nördlich von dem jetzigen Vorwerke Alt-Rappin, 2 km nordwestlich von Cunrau, gelegen haben. Auf der Generalstabskarte von 1906[11] ist jedoch nur noch ein Forsthaus Alt Rappin eingezeichnet, das auch 1931 noch existierte.[12] Es lag einen Kilometer südwestlich des heutigen Rappin direkt westlich der Teiche.
1986 wurde das Dorf als Ortsteil Rappin der Gemeinde Kunrau bezeichnet.[13]
Eingemeindungen
Mit der Eingemeindung von Kunrau nach Klötze am 1. Januar 2010 kam Rappin als Ortsteil zur Stadt Klötze.[14]
Einwohnerentwicklung
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Quelle bis 1905, wenn nicht angegeben:[6]
Religion
Die evangelischen Christen in Alt und Neu Rappin waren in die Kirchengemeinde Kunrau eingekircht, die zur Pfarrei Steimke gehörte.[16] Rappin gehört damit heute zum Pfarrbereich Steimke-Kusey im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 134.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 338 (Digitalisat ).
Einzelnachweise
- ↑ a b c Markus Schulze: Weiterhin mehr Frauen als Männer. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 21. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 18.
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 142 (Digitalisat).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ Christoph Entzelt: Altmärkische Chronika. Salzwedel 1736 (Digitalisat ).
- ↑ a b Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1742–1743, doi:10.35998/9783830522355.
- ↑ Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Band 2, Zusätze zum II. Band. Berlin 1753, S. 29, Spalte 30 (uni-potsdam.de).
- ↑ J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 338 (Digitalisat ).
- ↑ a b Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 186, 190. Reppin (uni-jena.de).
- ↑ Wilhelm Zahn: Der Drömling [Reprint der Ausgabe von 1905]. Ein Beitrag zur Landeskunde und Geschichte der Altmark. 2014, ISBN 978-3-86289-072-9, S. 172.
- ↑ Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 264: Klötze. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 11. September 2021.
- ↑ Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen. Band VIII, Provinz Sachsen. Nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und anderen amtlichen Quellen unter Zugrundelegung des Gebietsstandes vom 1. Februar 1931. Berlin 1931, DNB 365941611, S. 85.
- ↑ Karla Balkow, Werner Christ: Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsverlag der DDR, 1986, ISBN 3-7685-2185-0, S. 252.
- ↑ Gebietsänderungsvertrag. Gebietsänderungsvertrag zur Eingemeindung von Gemeinden in die Stadt Klötze. In: Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2. Salzwedel 18. Februar 2009, S. 36–38 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 397 kB; abgerufen am 29. Januar 2022]).
- ↑ Stadt Klötze, Einwohnermeldeamt: Einwohnerbestand am 31.12.2018. 9. Januar 2019.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 52 (genealogy.net [Volltext und Scan]).