Lockstedt (Klötze)
Lockstedt Stadt Klötze Koordinaten: 52° 39′ 53″ N, 11° 12′ 8″ O
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Höhe: | 43 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,05 km²[1] | |
Einwohner: | 195 (31. Dez. 2021)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 7 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Neuendorf | |
Postleitzahl: | 38486 | |
Vorwahl: | 03909 | |
Lage von Lockstedt in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Lockstedt
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Lockstedt gehört zur Ortschaft Neuendorf und ist ein Ortsteil der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geografie
Das altmärkische Dorf Lockstedt liegt eineinhalb Kilometer südwestlich von Neuendorf und fünf Kilometer nördlich von Klötze. Im Westen fließt die Purnitz.[3] Es ist ein Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz. Im Südosten liegt das Waldgebiet Lockstedter Holz.[1]
Geschichte
Eine urkundliche Erwähnung von Lockstedt stammt aus dem Jahre 1394 als dat dorp to Lokstede. Albert von Alvensleben und Heinrich von Eikendorp verkauften und überließen wegen ihrer Gefangenschaft den Herzögen Bernhard und Heinrich von Braunschweig und Lüneburg einige Dörfer.[4] So kam das Dorf an das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg bzw. das Fürstentum Lüneburg, bei dem es bis 1815 verblieb. Weitere Nennungen sind 1458 in dem dorpe to Lokstede by henninge, 1541 Luckstede[1] und 1873 Lockstedt bei Klötze.[5]
Ersterwähnung
Der Historiker Peter P. Rohrlach schreibt, dass die von Dehio im Jahre 2002 angegebene erste chronikalische Erwähnung 1234 der Kirche in Lockstedt[6] nicht zu belegen ist.[1] Hingegen schreibt Wilhelm Zahn im Jahre 1907, dass in einer Schulenburger Registratur von 1604 eine Urkunde vom 6. November 1280 aufgeführt ist, die sich auf die Weihe der Kirche in Locktedt bei Kakerbeck bezieht, welche für den Sonntag vor Johanni angeordnet war.[7] Parisius und Brinkmann[8] wiesen schon 1868 darauf hin, dass im Verzeichnis zum Codex diplomaticus Brandenburgensis, erstellt von Moritz Wilhelm Heffter, Lockstedt bei Klötze falsch zugeordnet ist.[9]
Herkunft des Ortsnamens
Franz Mertens schlägt für den Ortsnamen zwei Ableitungen vor. Entweder von lok, look für Schnittlauch oder wahrscheinlicher von lok, loc für Gehölz.[10]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Lockstedt aus dem Landkreis Gardelegen nach Neuendorf (Klötze) eingemeindet.[11] Mit der Eingemeindung von Neuendorf nach Klötze am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Lockstedt zur Stadt Klötze und zur neu errichteten Ortschaft Neuendorf.
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]
Religion
- Die evangelischen Christen der Kirchengemeinde Lockstedt, die früher zur Pfarrei Hohenhenningen gehörte,[14] werden heute betreut vom Pfarrbereich Klötze im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]
- Die ältesten überlieferten evangelischen Kirchenbücher für Lockstedt stammen aus dem Jahre 1652.[16]
- Die katholischen Christen aus Lockstedt gehörten früher zur Kuratie Klötze. Sie gehören heute zur Pfarrei „St. Hildegard“ in Gardelegen.[17]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Lockstedt ist ein flach gedeckter spätmittelalterlicher Findlingsbau mit barockem Fachwerk-Dachreiter.[18]
- In Lockstedt steht eingezäuntes, freistehendes Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.[19]
Persönlichkeiten
- Maria Cyrenius (1872–1959), deutsch-österreichische Emailleurin, Malerin, Kunstgewerblerin und Zeichenlehrerin
- Martin Meißner (Autor) (* 1943), deutscher Schriftsteller
Literatur
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 209.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 410 (Digitalisat ).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1374–1377, doi:10.35998/9783830522355.
- ↑ a b c Markus Schulze: Weiterhin mehr Frauen als Männer. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 21. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 18.
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Hermann Sudendorf: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Vom Jahre 1390 bis zum Jahre 1394. Hrsg.: Hannover-Döhren. Teil 7, 1871, S. 320, Nr. 333 (Digitalisat ).
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Sachsen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band VI, 1873, ZDB-ID 1467440-3, S. 20 (Digitalisat).
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 518.
- ↑ Wilhelm Zahn: Die altmärkischen Dorfkirchen und ihre Geistlichen im Mittelalter. (Anmerkungen zu 212 Kirchen von Abbendorf bis Ziethnitz). In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 34. Jahresbericht, 1907, S. 64, 118. Lockstedt (altmark-geschichte.de [PDF]).
- ↑ A. Parisius, A. Brinkmann: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Gardelegen. Otto Hendel, Halle an der Saale 1897, S. 100.
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Namenverzeichniß zu sämmtlichen Bänden. Hrsg.: Berlin. Band 2, 1868, S. 291 (Digitalisat ).
- ↑ Franz Mertens: Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB 1015184308, S. 211.
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 277 (PDF).
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 209.
- ↑ Stadt Klötze, Einwohnermeldeamt: Einwohnerbestand am 31.12.2018. 9. Januar 2019.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 50 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Klötze. Abgerufen am 23. März 2019.
- ↑ Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 22. Januar 2022.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 303 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Lockstedt, Stadt Klötze. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 23. März 2019.