Siepe (Kalbe)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Siepe
Koordinaten: 52° 43′ 47″ N, 11° 24′ 22″ O
Höhe: 51 m ü. NHN
Fläche: 3,63 km²[1]
Einwohner: 41 (31. Dez. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Jeetze
Postleitzahl: 39624
Vorwahl: 039030
Siepe (Sachsen-Anhalt)

Lage von Siepe in Sachsen-Anhalt

Siepe ist ein Ortsteil der Ortschaft Jeetze und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geografie

Siepe, ein kleines Straßendorf mit Kirche,[1] liegt etwa 8 Kilometer nördlich der Stadt Kalbe (Milde) am Rande des Kalbeschen Werders in der Altmark. Die Sieper Graben fließt nach Norden in den Augraben.[3]

Geschichte

Im Jahre 1324 wird das Dorf Siepe erstmals als Sype erwähnt, als Hans und Heinecke von Kröcher das Schloss Kalbe mit den zugehörigen Dörfern an Albrecht von Alvensleben verkaufen.[4] Im Jahre 1529 erwarb der Hauptmann zu Spandau, Jakob von Jeetze, das Dorf vom Hospital St. Georg in Salzwedel gegen Einkünfte in Jeetze, Prezier und Kassuhn.

Johann Friedrich Danneil schrieb im Jahre 1863, dass es nicht unwahrscheinlich sei, dass Dorf früher dort stand, wo sich die Breiten „rümpt Dörpstede“ (ausgeräumte Dorfstätte) und „Dörpsted im Busch“ befinden.[5] Zahn konnte die Lage der Dorfstätte nicht ermitteln und hält die Aussage für unwahrscheinlich. Er beschreibt eine mögliche Wüstung im Nordwesten des Dorfes.[6]

Südöstlich des Dorfes kurz vor Dolchau liegt die alte Dorfstelle Gölitz.[7]

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Siepe aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Jeetze eingemeindet.[8] Am 1. Januar 2010 wurde Jeetze in Kalbe (Milde) eingemeindet. So kam Siepe am gleichen Tag als Ortsteil zur neuen Ortschaft Jetze und zur Stadt Kalbe (Milde). Am 1. Januar 2010 wurde Jeetze nach Kalbe (Milde) eingemeindet, gleichzeitig kam damit Siepe als Ortsteil zur Stadt Kalbe (Milde) und zur neuen Ortschaft Jeetze.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734 77
1774 72
1789 66
1798 61
1801 73
1818 75
Jahr Einwohner
1840 089
1864 103
1871 106
1885 092
1892 [0]093[9]
1895 087
Jahr Einwohner
1900 [0]094[9]
1905 092
1910 [0]091[9]
1925 087
1939 076
1946 134
Jahr Einwohner
2015 49[2]
2016 44[2]
2017 41[2]
2018 41[2]

Quelle wenn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Siepe gehörte früher zur Pfarrei Jeetze[10] und gehört heute zum Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze[11] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die evangelische Dorfkirche Siepe trug früher das Patrozinium St. Nikolaus.[1] Sie ist eine spätromanische Feldsteinkirche aus einem flach gedeckten Schiff und einem Westquerturm.[12] Die Kirche ist eine Filialkirche von Jeetze.[10] Der Nikolauskirche war 1507 von 24 Kardinälen ein Ablassbrief ausgestellt worden.[9] Der Kirchhof (das Gelände um die Kirche) wird als Ortsfriedhof genutzt.[13]

Literatur

Weblinks

Commons: Siepe – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2087–2090, doi:10.35998/9783830522355.
  2. a b c d e Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisat).
  5. Johann Friedrich Danneil: Die Wüsten der Altmark. Fortsetzung und Schluß. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 13. Jahresbericht, 1863, S. 51 (altmark-geschichte.de [PDF]).
  6. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 412.
  7. Messtischblatt 1681: Jeetze. Reichsamt für Landesaufnahme, 1932, abgerufen am 3. Februar 2019.
  8. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  9. a b c d Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 144.
  10. a b Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  11. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 2. Februar 2019.
  12. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 450.
  13. Cornelia Kaiser: Keine Bestattungen mehr. Friedhof Dolchau. In: Volksstimme Magdeburg. 27. März 2017 (volksstimme.de [abgerufen am 3. Februar 2019]).