St. Andreas (Elbingerode)

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St.-Andreas-Kirche

Die Kirche Sankt Andreas ist die katholische Kirche in Elbingerode (Harz), einem Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Sie gehört zur Pfarrei „St. Bonifatius“ mit Sitz in Wernigerode, im Dekanat Halberstadt des Bistums Magdeburg. Die nach dem heiligen Apostel Andreas benannte Kirche befindet sich an der Waldhofstraße, am Rand des Friedhofs; ihr Gemeindehaus befindet sich am Goetheplatz 6a.

Geschichte

Mit der Einführung der Reformation im 16. Jahrhundert wurden die Bevölkerung und die Kirchen im Harz evangelisch-lutherisch. Die Pfarrkirche St. Andreas brannte 1753 und 1858 ab.[1]

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ließen sich wieder Katholiken im Gebiet um Elbingerode nieder. Es handelte sich um Arbeiter, die in den Harzer Kalk- und Steinwerken bei Rübeland Beschäftigung fanden. Ab August 1907 wurde in Rübeland katholischer Gottesdienst gehalten; den Raum dafür stellten die Harzer Kalkindustrie-Werke zur Verfügung. Ein in Rübeland geplanter Kirchbau, für den 1911 bereits ein Grundstück erworben wurde, konnte nicht realisiert werden.

Vom 2. Januar 1938 an wurden, anfangs durch den Pfarrer aus Blankenburg, auch in Elbingerode Heilige Messen gehalten. Sie fanden in einem Privathaus statt. Am 16. August 1940 wurde die zur Kirchengemeinde St. Josef in Blankenburg gehörende Pfarrvikarie Elbingerode-Rübeland gegründet, Pater Onesimus Röwer O.F.M. († 1961) war ihr erster Geistlicher. Er hatte zunächst seinen Sitz in Rübeland und zog später nach Elbingerode um. In Elbingerode wurde ein Haus gekauft und darin die Notkirche Herz Jesu sowie eine Pfarrwohnung eingerichtet. Später wurde die Notkirche durch die heutige St.-Andreas-Kirche ersetzt. Sie entstand aus der dafür gemieteten Friedhofskapelle und wurde 1975 von Theodor Hubrich eingeweiht. Damals war Theodor Stolpe (1932–2016), der spätere Generalvikar des Bistums Magdeburg, Kuratus in Elbingerode.

1994 wechselte die Zugehörigkeit der Kirche vom Bistum Hildesheim zum damals neu gegründeten Bistum Magdeburg. Im November 2006 wurde die Orgel eingebaut, sie wurde 1960 von Paul Ott erbaut und 2006 von der Orgelmanufaktur Jost Truthmann in Frankfurt (Oder) restauriert.

Am 1. Juli 2007 erfolgte die Gründung eines die katholischen Gemeinden in Elbingerode, Hessen, Ilsenburg, Osterwieck, Wasserleben, Wernigerode und Zilly umfassenden Gemeindeverbundes; seitdem verfügt die Kirche über keinen ortsansässigen Geistlichen mehr. Aus dem Gemeindeverbund entstand im Mai 2010 die Pfarrei „St. Bonifatius“ mit Sitz in Wernigerode, die Kuratie Elbingerode wurde in diesem Zusammenhang aufgehoben. Die Volkszählung in der Europäischen Union 2011 zeigte, dass von den 11.686 Einwohnern der Stadt „Oberharz am Brocken“ 260 der römisch-katholischen Kirche angehörten, was etwa 2,2 % entspricht. Die Mehrheit der Einwohner gehört heute keiner Religionsgemeinschaft an.

2015 wurde in der Kapelle des Gemeindehauses eine von einem polnischen Künstler erworbene Marienstatue aufgestellt. Sie zeigt Maria (Mutter Jesu), wie sie 1846 im französischen La Salette erschienen ist, und wurde am 15. April 2015 in der St.-Andreas-Kirche von einem Pater der Missionare Unserer lieben Frau von La Salette geweiht.[2]

Kirchen des Bistums Hildesheim in der DDR

Während der Existenz der DDR gehörten sechs Kirchen auf dem Staatsgebiet der DDR zum westdeutschen Bistum Hildesheim, waren jedoch in der DDR residierenden Apostolischen Administratoren unterstellt. Die Kirche in Neuhaus dem Administrator in Schwerin, die Kirchen in Blankenburg (Harz), Elbingerode (Harz), Hasselfelde und Hessen dem Administrator in Magdeburg und die Kirche in Niedersachswerfen dem Administrator von Erfurt und Meiningen. Nur die Kirche in Neuhaus gehört noch heute zum Bistum Hildesheim. Die anderen Kirchen gehören heute zu den seit dem 8. Juli 1994 bestehenden Bistümern Magdeburg und Erfurt.

Siehe auch

Literatur

  • Willi Stoffers: Bistum Hildesheim heute. Hildesheim 1987, ISBN 3-87065-418-X, S. 173

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Dörries: Entstehung und Formenbildung der Niedersächsischen Stadt, 1929, S. 168
  2. Tag des Herrn, Nr. 18/2015 vom 3. Mai 2015, S. 14

Koordinaten: 51° 46′ 15,1″ N, 10° 47′ 52,66″ O